The Time Machine Testbericht

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ab 10,75
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  viel
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  hoch
  • Humor:  durchschnittlich
  • Spannung:  spannend

Erfahrungsbericht von dreamweb

Schöne Tricks aber flache Handlung (The Time Machine auf DVD)

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Die Zeitmaschine von H.G. Wells ist vermutlich einigen meiner Leser auch ein Begriff. Ich selbst kannte bisher nur die alte Verfilmung. Daher war ich auch neugierig, als in meiner Videothek die DVD The Time Machine erhältlich war und habe mir diese direkt mitgenommen. Hier meine Meinung zu dem Film:


INHALT

Der junge Wissenschaftler Hartdegen ist in seine Arbeit sehr vertieft. Aber neben seiner Arbeit gibt es doch noch etwas, was den jungen Mann interessiert. Und das ist eine junge Dame, die er auch heiraten möchte. An dem Tag, an dem er ihr den Heiratsantrag macht und diese ihn auch annimmt, geschieht das Unglück. Beide werden überfallen und die junge Dame kommt dabei ums Leben. Hartdegen ist verzweifelt und interessiert sich nur für eines, dieses ungeschehen zu machen. Hierfür entwickelt er eine Zeitmaschine. Damit reist er dann in die kürzere Vergangenheit zurück und versucht das Unglück nicht geschehen zu machen, in dem er einen anderen Ort für seinen Heiratsantrag auswählt. Und obwohl sich die beiden jetzt in der Stadt und nicht an einem idyllischen See aufhalten, kann Hartdegen dem Schicksal nicht entgehen. Auch jetzt kommt seine Geliebte zu Tode. Und somit versucht er dahinter zu kommen, warum er selbst mit Zeiteisen dieses Schicksal nicht ändern kann.

Hartdegen, der sich schon nach dem Überfall von allen zurückgezogen hatte, um sich nur noch der Zeitmaschine zu widmen, trifft eine Entscheidung. Er will in die Zukunft reisen, um von dort aus zu erfahren, warum es ihm nicht gelingt, die Vergangeheit so zu ändern, dass seine Geliebte am Leben bleibt. Und so reist er in insgesamt drei Etappen rund 800.000 Jahre weiter in die Zukunft. Er trifft dort auf ein primitiv lebendes aber sehr freundliches Volk, die Eloy. Aber schnell bemerkt er auch, dass hier irgend etwas nicht stimmt....


MEINUNG

Die Zeitmaschine hat mich etwas enttäuscht, da der Film nicht die Komplexität des Buches bzw. des alten Werkes aufweist. Nicht wissenschaftlicher Forschungsdrang bring Hartdegen dazu, die Zeitreisen zu unternehmen. Nein, der Antrieb ist hier nur der Tod seiner Geliebten. Und auch im Verlauf der technisch sehr gut gemachten Zeitreise bleibt alles auf dem Niveau einer Liebesgeschichte. Denn auch in der Zukunft begegnet Hartdegen einer hübschen Frau. Alles wird mir hier zu sehr auf die Geschichte, Held versucht seine Freundin in der Vergangenheit zu retten. Als ihm dieses nicht geschieht, versucht er in der Zukunft eine Lösung für sein Problem zu finden. Dort findet er eine neue Freundin, die es dann wiederum gilt zu retten. Zwischendurch kommt zwar immer wieder die Frage auf \"Was wäre wenn\", aber die begründet sich auch fast nur auf sein privates Problem bzw. die Geschehnisse. Nichts hier erinnert an die Paradoxen der Zeitreisen.

Auch das an sich sehr komplexe Thema zwischen den Eloy und den Morlocks wird hier nur auf ein paar Grundstücke reduziert. Und villeicht wird hier auch schon zu extrem zwischen nur böse und nur gut unterschieden. Ich habe leider keine Ahnung, wie viele meiner Leser das Meisterwerk von H.G. Wells kennen, daher will ich auch nicht zu viel verraten. Aber hier werden die Morlocks mir zu sehr wie intelligente, die Menschen beherrschende Affenwesen dargestellt. So als haben sich die Macher dieses Filmes ein paar Tricks bei der Neuverfilmung \"Planet der Affen\" abgeschaut. Insgesamt bleibt trotz einiger guter Actionszenen und vieler guter Tricks der Film doch ein wenig flach.

Mir selbst gefiel hier allerdings der Aspekt der Selbstzerstörung der Menschheit sehr gut, der aber eher bei den Zwischenreisen in die Zukunft herauskam und im Film nur so am Rande herauskommt. Obwohl das ja gerade der Punkt für die große Veränderung der Menschheit des Filmes war. Sehr gut wird hier im 21. Jahrhundert die selbstbewußte Menschheit dargestellt, die scheinbar alles erreichen kann. Und passend finde ich es auch, dass ein paar Jahre später die große Zerstörung eben durch diese Verhaltensweisen ausgelöst werden.

Von den Trickaspekten bin ich allerdings hier sehr begeistert. Besonders gut gefielen mir hier die Zeitraffer, in denen die Veränderungen der Erde während der Zeitreisen dargestellt wurden. Das war Effektvoll und schön zugleich. Man sieht Gebirge entstehen, wo vorher Meer war oder das Meer neue Stellen überfluten. Aber auch andere Seznen waren effektmässig sehr gut gemacht, so beispielsweise der Angriff der Morlocks auf die Eloy. Nur traten da wieder die Erinnerungen an Planet der Affen sehr stark auf.

Von der Schauspielerischen Leistung bin ich persönlich hier nicht so begeistert. Ich fand besonders Hartdegen wenig überzeugend. Denn obwohl er ja alles nur wegen seiner alten Liebe unternommen hatte, interessierte ihn sein eigentliches Thema dann kaum mehr, nachdem er dann die hübsche Eloy-Frau kennengelernt hatte. Auch sonst verhielten sich Charaktäre, die sich vorher ihm gegenüber sehr negativ distanziert verhalten hatten, dann ganz plötzlich gegenteilig, das hat mich selbst etwas irritiert. Denn eine andere Gesellschaft durch persönlichen Einsatz und Mut nur wegen einer Aktion zu ändern, das finde ich schon ziemlich befremdend.

Jetzt aber zur DVD, denn gerade Science-Fiction hole ich mir auch wegen der Effekte nur auf DVD, sofern erhältlich. Die Bildqualität hat mir hier sehr gut gefallen. Loben möchte ich den guten Dolby Digital 5.1 Surround Ton, der hier ein angenehmes Kinofeeling ergab. Gerade bei Effektreichen Filmen macht der richtige Dolby-Mix sehr viel aus. Und hier passt meiner Meinung nach alles sehr gut.

An Extras gibt es zwar mehreres, diese sind aber in der Güte sehr unterschiedlich:

Zwei Audio-Kommentare von Simon Wells

Sehr schade sind die Audio-Kommentare schon in der Hinsicht, dass man sich hier keine Untertitel einblenden kann. Aber wenn man aufpasst, bekommt man dann doch nur das gesagt, was man auf dem Bildschirm sieht. Ich war von dem Part nicht sehr begeistert.

Nicht verwendete Szenen.

Wie immer hat mir dieser Passus sehr gut gefallen. Es gibt eine relativ lange Szene, die einiges im Film vielleicht besser erklärt hätte. Diese hätte aber auf der anderen Seite auch einiges verraten und wurde wohl daher nicht eingebracht.

Originaldokumentationen

Das ist auch wieder ein Teil, der mir sehr gut gefallen hat. Es gibt insgesamt vier kürzere Dokumentationen, in denen hier hauptsächlich auf die Special Effects eingegangen wird. So kann man hier miterleben, wie ein Morlock erschaffen wird. Aber auch auf die Promotion wird hier eingegangen.

Die Jagd - Animierte Sequenz

In einer Art Storyboard-Bilderschow wird hier ein kurzer Filmausschnitt gezeigt, der auch Dialoge und Musik zur Jagdszene enthält.

Daneben gibt es auch noch eine Produktionsdesign-Bildergalerie und Trailer.

DATEN

Titel: The Time Machine
Studio: Dreamworks/Warner Bros. (2001)
Anbieter: Warner Home Video (2002)
Laufzeit: ca 92 Minuten plus Extras
Regie: Simon Wells
Darsteller: Guy Pierce, Mark Addy, Laura Kirk u.a.
DVD-Typ: DVD-9
TV-Norm: PAL
Bitrate: 6.85 Mbps
Bildformat : 2,35:1 (anamorph)

Audiokanäle
1. Englisch, Dolby Digital 5.1 EX (384 kbps)
2. Deutsch, Dolby Digital 5.1 EX (384 kbps)
3. Spanisch, Dolby Digital 5.1 EX (384 kbps)
4. Audio-Kommentar Simon Wells & Wayne Wahrman (192 kbps)
5. Audio-Kommentar David Valdez, Jamie Price & Oliver Scholl (192 kbps)

Untertitel
Englisch, Französisch, Italienisch, Deutsch, Spanisch, Portugiesisch, Dänisch, Finnisch, Hebräisch, Isländisch, Norwegisch, Schwedisch, Griechisch

Regionalcode: 2
Preis: 19 Euro bei Amazon
FSK: Freigeben ab 12 Jahre


FAZIT

Wer einen anspruchsvollen Film erwartet, der wird wie ich von der Neuverfilmung der Zeitmaschine wohl eher enttäuscht sein. Wer das Original nicht kennt, für den wird dieser eher seichte Film wohl ausreichen. Ich selbst war doch enttäuscht von der Handlung und dem Tiefgang. Sehr gut sind allerdings die Special Effekts, sowie alles andere, was die Technik betrifft.

Von mit eine mittlere Bewertung für The Time Machine.


Liebe Grüße - Miara

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