The Time Machine Testbericht

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ab 10,75
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  viel
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  hoch
  • Humor:  durchschnittlich
  • Spannung:  spannend

Erfahrungsbericht von screenboy

Back to the Future !

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Während meines Urlaubs in Kalifornien hatte ich die Möglichkeit, mir "The Time Machine" anzusehen. Die Fragen, die ich mir vor dem Kino-Besuch gestellt habe, waren: Braucht die Welt eine Neuverfilmung des Science-Fiction-Klassikers "Die Zeitmaschine" ? Und kann dieser Film angesichts der Qualität des Originals und der allseits bekannten Story überhaupt noch jemanden beeindrucken und Erstaunen erzeugen ? Unmöglich, dachte ich mir und war daher ziemlich überrascht, dass meine niedrigen Erwartungen übertroffen wurden.

Die Geschichte des Films dürfte allgemein bekannt sein. Neu ist allerdings, dass ein Grund dafür geliefert wird, warum die Zeitmaschine überhaupt erfunden wird:

Im Amerika des 19. Jahrhunderts wird die Verlobte des Erfinders Alexander Hartdegen (gespielt von Guy Pearce) ermordet. Da er sich ein Leben ohne seine von ihm über alles Geliebte nicht vorstellen kann, setzt er über mehrere Jahre lang seine ganze Zeit und Energie in die Entwicklung einer Zeitmaschine, mit deren Hilfe er in die Vergangenheit zurückreisen und die Geschehnisse rückgängig machen kann. Die Reise gelingt auch tatsächlich, doch er muss feststellen, dass es ihm unmöglich ist, die Vergangenheit zu verändern. Um eine Lösung des Problems ausfindig zu machen, beschießt er in die Zukunft zu reisen, da er vermutet, dort die Antworten auf seine Fragen zu finden.

Bis zu diesem Zeitpunkt wirkt der Film erfrischend altmodisch. Man fühlt sich in der Zeit zurückversetzt in das New York des 19. Jahrhunderts mit Pferdekutschen, Kostümen der Periode und düster ausgeleuchteten Schauplätzen. Die Filmemacher sind glücklicherweise nicht der Versuchung erlegen, die Geschichte und die Schauplätze der heutigen Zeit anzupassen. Auch die Zeitmaschine selbst wirkt angesichts der Maschinerie des modernen Science-Fiction-Films recht antik.

Die Reise in die Zukunft fällt dann auch etwas moderner aus, kommt aber glücklicherweise ohne jedwedes "Star Wars"- oder "Star Trek"- Ambiente aus. Die Erde wird zerstört (diesmal nicht durch eine nukleare Katastrophe, sondern durch einen auseinanderbrechenden Mond) und unser Zeitreisender findet sich dann plötzlich weit weit in der Zukunft, in der Welt der Eloi wieder. Wie jeder weiß, sind die Eloi friedliebende Geschöpfe, die keine sehr hohe Lebenserwartung haben, da sie von den schrecklich bösen Morlocks gejagt und gefressen werden. Die Eloi leben in der Neuverfilmung in kokon-artigen Behausungen, die hoch oben in die Felsen gebaut wurden. In der Neuverfilmung sind sie nicht mehr blond und hellhäutig, sondern schwarzhaarig und dunkelhäutig, so wie man sich die Eingeborenen einer Südseeinsel vorstellt.

Von nun an nimmt der Film Fahrt auf und zeigt uns anhand moderner Special Effects all das, was das Original mangels Möglichkeiten schuldig blieb. Waren die Morlocks in dem alten Film noch behäbige Albino-Wesen (in starren Gummi-Masken), lernen wir sie hier von einer anderen Seite kennen. Sie sind groß, schnell, äußerst brutal und jagen ihre Opfer nicht nur in der Dunkelheit, sondern auch bei Tageslicht. Die Creature-Effects stammen von Stan Winston, einem der ganz großen Make-up Artists in Hollywood.

Völlig neu ist, dass der Zuschauer nun auch etwas über die Geschichte der Morlocks und ihre Beweggründe erfährt, warum sie unter der Erde leben, wie sie zu Menschenfressern geworden sind usw. Es gibt einen "Über-Morlock" (der kann sogar sprechen). Gespielt wird er von Jeremy Irons, der selbst unter seiner Albino-Maske zeigt, welch ein hervorragender Schauspieler er ist. Das Zusammentreffen unseres Zeitreisenden mit diesem "Über-Morlock" gehört meines Erachtens zu den besten und spannendsten Szenen des Films.


Fazit:

"The Time Machine" ist eine gelungene Neuverfilmung, die nicht wirklich überrascht, aber auch nicht enttäuscht. Nach "Planet der Affen" war ich auf Schlimmeres gefasst. Der Film ist spannende Popcorn-Unterhaltung, in keiner Minute langweilig, mit guten Special- und Make-up Effects und guten bis sehr guten (Jeremy Irons) Schauspieler-Leistungen. Am Anfang des Films kommt ein wenig Nostalgie auf (aber das werden wahrscheinlich nur die Älteren von uns so empfinden), die zum Ende hin aber dem Tempo weichen muss. Ein äußerst ansehnlicher Balance-Akt zwischen Klassik und Moderne, den ich jedem empfehlen kann.

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Diese Meinung habe ich auch bei dooyoo eingestellt !

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