The Time Machine Testbericht

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ab 10,75
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
Summe aller Bewertungen
  • Action:  viel
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  hoch
  • Humor:  durchschnittlich
  • Spannung:  spannend

Erfahrungsbericht von nEOnfIrE

Gehe deiner Frage nach, mein Herr.

4
  • Action:  durchschnittlich
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  hoch
  • Humor:  wenig humorvoll
  • Spannung:  spannend
  • Altersgruppe:  ab 12 Jahren
  • Meinung bezieht sich auf:  Kino-Version

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

... denn immerhin bist du hinterher nicht NUR schlauer.
Ich habe den Film direkt nach Kinostart im Union-Kino hier in Neumünster (S-H) gesehen und mir, sobald sie da war, die DVD in Darmstadt gekauft. Ich hatte sie zwar eher zufällig bei Karstadt erblickt, aber da ich den Film so sehr liebe, musste ich einfach zuschlafen. Und nun muss ich der YOPI-Gemeinde unbedingt meinen Eindruck über "The Time Machine" in einem Bericht schildern. Das sagt hoffentlich schon einmal aus, auch an der Art, WIE ich hier schreibe, dass ich eine positive Meinung und Zufriedenheit ins Haus gebracht habe, aber auch Überraschung.

Der Originalfilm ist schon über 30 Jahre alt und dennoch hatte ich nie zuvor von dieser Geschichte, dem Film oder allein dem Titel gehört. Aber jetzt, wo ich den Film gesehen habe, (Fernsehwerbung hat es schon so in sich, was?) ist auch das Original für mich interessant geworden. Allein schon deswegen habe ich mir auch kürzlich die DVD vom Original besorgt und angeschaut - nett, aber... das Remake ist doch tatsächlich besser. :-)

Worum es in diesem Film geht? Nun, ich bin jetzt etwas unsicher, wie viel man von einem Film verraten darf, vor allem dann, wenn er gerade erst neu in die Kinos gekommen sind. Aber aufgrund der Tatsache, dass dies hier einen Einblick verschaffen soll und darüber hinaus weil die Geschichte ansich ja nicht gerade neu ist, will ich hier nun mal versuchen, eine neugierig machende Inhaltsangabe zu verfassen:
Vergangenheit. Zu Zeiten Einsteins. Ein recht junger Mann mit dem Namen Professor Alexander Degenhart (mein schlechtes Namensgedächtnis mal wieder...), der an einer Universität in New York tätig ist, hat sich inzwischen zu sehr in seine Arbeit vertieft. Er experientiert und rechnet viel im Bereich der mechanischen Physik. Aber er hat auch eine charmante, hübsche und freudige Partnerin, Emma genannt, die er eines Abends draußen bittet, seine Frau zu werden. Emma ist überrascht und willigt ein - die beiden sind überglücklich, doch dieses Glück ist nicht von langer Dauer: Ein fremder Mann erschießt Emma bei dem teils scheiternden Versuch, das Paar zu bestehlen.
Wie Alexander reagiert und gefühlt hat, kann sicher jeder nachvollziehen. Vier Jahre lang vergräbt er sich völlig in seinem Arbeitszimmer, also Labor, zu Hause und führt praktisch rund um die Uhr Rechnungen und Experiemente durch, wobei er natürlich völlig verkommt, so dass andere auch besorgt um ihn sind. Jetzt ist er also völlig zum Arbeitstier geworden. Dies jedoch keineswegs, um sich vor dem Tod von Emma zu verschließen - er tüftelt an einer Zeitmaschine, um die Vergangenheit ändern zu können. Er muss Emma zurückholen, in dem er den Abend ihres Todes mit dem Vorwissen des Räubers und Mörders, dem er dann aus dem Weg gehen will, verändern. Nur das zählt noch für ihn.
Und es gelingt ihm tatsächlich mit einer großen Maschine, zu diesem Abend zurückzukehren. Emotional überwältigt, seine Freundin wiederzusehen, bemüht er sich, mit Emma nicht zu dem Ort zu gelangen, an dem sie einst durch einen Schuss des unbekannten Diebes gestorben war. Er bringt die verwirrte aber verständnisvolle und fröhliche Frau in die Stadt, also in Sicherheit - so denkt er jedenfalls! Aber unsere liebe Emma findet auch hier - eben auf eine andere Weise - plötzlich vor seinen Augen den Tod und das sogar ohne, dass er ihr vorher den Antrag machen oder sich verabschieden konnte.
Alexander bricht auch jetzt nicht zusammen, sondern hat nur noch eine Frage, der er nachgehen muss, um jemals wieder glücklich sein zu können: Warum kann man die Vergangenheit nicht ändern?
Und wer darauf in seiner und in der vergangenen Zeit keine Antwort finden kann, klar, der reist in die Zukunft. Und das nicht nur einmal und nicht nur in EINE andere Zeit.
Das eigentliche Abenteuer, zu dem ich gezielt nicht viel verraten möchte, beginnt also jetzt erst. Auf seiner Reise erlebt der Professor viele verschiedene Zeiten mit. Er reist immer weiter vor, gewollt wie auch ungewollt, um jemals eine Antwort zu finden, wobei er weiterhin Emma nicht vergisst und ihr nachtrauert. Alexander sieht viele Entwicklungsphasen im Schnelldurchlauf und auch detailiert, wenn er irgendwo mal "Halt macht".
Bald stellt er fest, dass man nicht die Vergangenheit ändern kann, dafür aber etwas anderes. Und er lernt etwas sehr Wichtiges, etwas, das viel bedeutender ist als eine Maschine oder die Arbeit, was ihn letzendlich auch zu großen Taten bewegt, die andere niemals vollbringen könnten - egal in welcher Zeit.
Erstaunlich ist, dabei zu beachten, dass sich alles am selben Ort abspielt - des Professors Arbeitszimmer, in dem die Zeitmaschine einst gebaut und von dort aus auch gestartet wurde.

Die Umsetzung ist nur lobenswert, wozu ich sagen muss, dass ich die alte Version ja NOCH nicht kenne. Fest steht jedenfalls, und das habe ich auch schon von anderen gehört, dass die Effekte einzigartig sind. Die Übergänge, nicht zuletzt die Schnelldurchläufe von Veränderungen durch die Zeit, sind realistisch und einfach nur überwältigend. Allein deswegen muss man diesen Film einfach gesehen haben. Es ist erstklassig, wie die heutigen Möglichkeiten der Technologie hierfür genutzt worden sind. Wer sich das entgehen lässt, ist selbst Schuld! Es ist auch kreativ gemacht und das Layout gefällt mir sehr, sehr gut. Für mich persönlich ist die Besetzung auch genial getroffen.
Natürlich will ich den Film aber nicht nur loben. Ich liebe Neues, Ungewohntes, also wenn sich jemand praktisch eine neue Welt ausdenkt, wie z.B. hier dann in der fernen Zukunft. Jedoch ist es hier sehr makaber ausgedacht und umgesetzt worden. Die Behandlung der Menschen in der Zukunft, wo viel verrate ich dazu noch, war ein großer Schock für mich, als ich die Bilder in den Höhlen sah (schaut es euch an und ihr wisst, was ich meine), so dass ich auch nicht verstehen kann, wie solch ein Film ab 12 sein kann. Außerdem mag ich es nicht, dass so viele Informationen auf einmal überliefert werden - für den Zuschauer und auch für den armen Alexander, der damit unrealistisch gefasst umgeht (wenn auch als einziger). Ich bin also manchmal nicht so leicht mitgekommen und ich finde die Jahreszahl am Ende und die ganzen Entwicklungen im Schnelldurchlauf zu übertrieben. Und, mal unter uns, ich würde nach solchen Erlebnissen heulend zusammenbrechen, wenn ich wüsste, dass das mit der Menschheit geschehen würde. Ist wohl etwas weit hergegriffen, was die da aufgestellt haben, aber, auch sowas sollte als beachtenswert angesehen werden.

Auch wenn Alexander nicht direkt eine Antwort auf seine Frage bekommt, sei es durch Beobachtungen oder Gespräche, so hat die Geschichte doch für ihn und für uns eine Aussage und regt zum Nachdenken über die wahren Werte im Leben an. Also, schaut ihn euch mal an!