The Time Machine Testbericht

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ab 10,75
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  viel
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  hoch
  • Humor:  durchschnittlich
  • Spannung:  spannend

Erfahrungsbericht von tom.112

Hoffentlich bleibt er in der Zukunft...

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Nach längerer Zwangspause habe ich es endlich mal wieder ins Kino geschafft. Momentan laufen einige Filme, die mich interessieren. Unsere Wahl fiel auf "The Time Machine" - leider. Eigentlich liebe ich Science Fiction und mir haben auch die Bücher von H.G. Wells sehr gut gefallen, aber was dessen Urenkel Simon Wells aus der Vorlage gemacht hat, ist eine wahre Schande.

Die Handlung:
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Alexander Hartdegen (Guy Pearce) lehrt Ende des 19. Jahrhunderts an der Columbia in New York Physik und ist mit vielen seiner Ideen seiner Zeit voraus.
Obwohl er sich vollkommen seiner Arbeit und seinen Ideen widmet, hat er sich in Emma (Sienna Guillory) verliebt. Diese wird jedoch just nach seinem Heiratsantrag bei einem Raubüberfall erschossen.
Völlig verbittert zieht sich Hartdegen zurück und widmet sich für Jahre nur noch seiner Arbeit und entwickelt eine Zeitmaschine, um die Geschehnisse rückgängig zu machen und seine Freundin zu retten. Und tatsächlich schafft er es, in der Zeit zurückzureisen und den Überfall zu umgehen. Dummerweise kommt Emma jetzt aber bei einem Unfall ums Leben.
Da nach dem einen Versuch Hartdegen schon klar ist, dass man die Vergangenheit nicht ändern kann, unternimmt er eine Reise in die Zukunft. Den ersten Zwischenstopp legt er im Jahr 2030 ein. Dort herrscht noch heile Welt. Der Mond wird bevölkert und in Bibliotheken bieten Hologramme (Orlando Jones) ihre Dienste an. Nach einem kurzen Sprung ins Jahr 2037 muss er erfahren, dass der Mond nach einer missglückten Sprengung auseinander bricht und auf die Erde zustürzt. Er versucht zu flüchten, rast aber bewusstlos mehrere hunderttausend Jahre in die Zukunft.
Im Jahr 802710 (+-) scheint die Welt nahezu paradiesisch zu sein: nur junge Menschen, die in einer Art Südseeambiente munter vor sich hinleben. So weit so gut, aber da gibt es noch die Morlocks, eine zweite Art Mensch. Nach der großen Katastrophe hat sich der Mensch in zwei Bahnen weiterentwickelt: die Eloi, schöne Menschen, die auf der Oberfläche leben, und die Morlocks, die ihre Leben unter der Erde fristen und sich dementsprechend angepasst haben. Die Morlocks haben allerdings eine etwas ungewöhnliche Nahrungsquelle, die für die Eloi nicht besonders angenehm ist.
Alexander verliebt sich schnell in das ständig debil grinsende Mädchen Mara (Samantha Mumba) und versucht die Eloi vor ihrem Schicksal zu retten. Dabei nimmt er den Kampf gegen die Untergrundwesen und ihren Obermorlock (Jeremy Irons) auf. Für die Rettung der Eloi nimmt er ein gewaltige Opfer auf sich.
Das sollte mal als Inhaltsangabe genügen.

Die Umsetzung:
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Was in den gerade mal 90 Minuten gezeigt wird ist sehr durchwachsen. Leider hat aus meiner Sicht der negative Teil deutlich überwogen.

Tricks:
Die elektronischen Tricks sind teilweise wirklich großartig: die Veränderung der Welt um die Zeitmaschine (allein diese Requisite hat eine Million Dollar verschlungen) herum, ist wirklich sehr gut gemacht. Besonders gut gefallen hat mir dabei die erste Reise, in der durch ein Herauszoomen die Entwicklung New Yorks, der Erde und der Technik gezeigt wird. Aber auch die lange Reise ist eindrucksvoll in Szene gesetzt. Leider haben dafür die Kulissenbauer bei einfachen Effekte ohne Ende gepfuscht: schaut man sich beispielsweise in Bibliothekseingang im Jahr 2030 an, so sieht man dermaßen schlecht gemachte Hintergründe, die eine ganz andere Perspektive als der Vordergrund aufweisen. Außerdem erkennt man viele Hintergründe sofort als gemalt.

Masken:
Okay, bei den Eloi kann man nicht meckern. Allerdings ist es auch nicht schwer, einige gut aussehende Menschen mit Pseudo-Tatoos zu versehen. Die Morlocks sind auch nicht schlecht gemacht, wenn auch die Masken aussehen wie eine Mischung aus "Die Mumie" und "Earth 2". Gut gefallen hat mir der Obermorlock, der im Gegensatz zu den anderen Morlocks noch menschlichere Züge hat.

Musik:
Absolut nervig! Die Filmmusik ist in meinen Augen ein sehr wichtiger Teil eines Filmes. Gerade Hans Zimmer hat in vielen Filmen bewiesen, was man mit einer guten Filmmusik erreichen kann. In "The Time Machine" dagegen ist die Musik von Klaus Badelt nichtssagend und zum Teil einfach nur schlecht. Sie passt nicht oder plätschert vor sich hin. Allerdings hätte Zimmer mit seiner Musik diesen Film auch nicht retten können.

Fazit:
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"The Time Machine" lohnt das Eintrittsgeld nicht. Ich kann nicht einmal empfehlen, sich den Film in der Videothek auszuleihen.
In der Neuverfilmung, die meiner Meinung nach weit hinter dem 1960 mit dem Oscar prämierten Film mit Rod Taylor von George Pal zurückbleibt, bleibt viel zu viel unschlüssig und schlecht umgesetzt.
Warum entwickelt sich ein lebensfremder Physiker in so schneller Zeit zu einem Aushilfs-Superman, der es schafft, an einer glatten Felswand, an der er zwei Sekunden zuvor abzustürzen drohte, herumzuklettern und die übermächtigen Molocks niederzukämpfen? Warum spricht das Hologramm von zwei Sorten Menschen, wenn es doch tatsächlich verschiedene Arten Morlocks gibt? Kann es denn 800000 Jahr alte Bücher geben? Warum können die Eloi die Stein-Sprache, die sie angeblich vergessen haben, in wenigen Szenen nahezu perfekt lernen?
Mir ist klar, das in einem Science Fiction nicht alles schlüssig und wissenschaftlich korrekt sein kann und oft Widersprüche auftreten (wie was das mit der temporalen Direktive...), aber was hier geboten wird, ist einfach nur schlecht.
Die wenigen "witzigen" Szenen in dem Film hauen einem auch nicht vom Hocker: der Kontakt zu Einstein inst nicht lustig. Lediglich die Anspielung auf Star Trek in der Bibliothek fand ich ganz nett.
Außerdem hat Wells in dem Film zu viel Zeit der Vorgeschichte gewidmet: klar muss man wissen, dass Hartdegen in Emma verliebt ist und dass sie umkommt, muss man dem aber ein Drittel de Filmes widmen?
Alles in allem habe ich mich gestern tierisch aufgeregt, das ich mit diesen Film angeschaut habe und ich wäre am liebsten wie einige andere auch früher aus dem Kino gegangen. Spart Euch das Geld und schaut Euch einen anderen Film an oder geht was trinken. Da habt Ihr mehr davon.

26 Bewertungen, 3 Kommentare

  • merlin23

    26.03.2002, 14:42 Uhr von merlin23
    Bewertung: sehr hilfreich

    der Film war wirklich furchtbar schlecht..

  • anonym

    26.03.2002, 14:21 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Musste ich mal lesen in Englisch...

  • Blackyx

    26.03.2002, 14:20 Uhr von Blackyx
    Bewertung: sehr hilfreich

    finde ich klasse!