Thema Jahrhundert - Hochwasser Allgemein Testbericht

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Erfahrungsbericht von rsdcberlin

Mein Mitgefühl für die Opfer

Pro:

Hoffentlich werden einige davon wachgerüttelt

Kontra:

Eigentlich sind wir alle Opfer

Empfehlung:

Nein

Liebe Yopi-Mitglieder,
nun hat es uns erwischt. Ein Hochwasser, das Menschenopfer forderte, das kleine Bäche zu reißenden Flüssen werden ließ, das ganze Landstriche, Dörfer und auch Städte überflutete, das Ernten vernichtete und auch sonst einen ungeheuren Schaden der Bevölkerung zugefügt hat.

Berlin ist gottlob (bisher) nicht betroffen. Die Spree und Havel fliesst immer noch durch Berlin, aber nicht in den Straßen. Auch wenn ich die Katastrophe nur im Fernsehen und in anderen Medien verfolge, so habe ich doch Anteilnahme und denke an die Opfer. Mein tiefes Mitgefühl auch für die Angehörigen, die einen lieben Menschen und so manches Hab und Gut verloren haben.

Es ist erschreckend, wie hilflos der Mensch doch bei diesen Wassermassen ist. Noch erschreckender ist aber, dass fast niemand auf so etwas vorbereitet war. Nur so kann man sich den Verlust an Menschen und Material erklären. Hat denn wirklich niemand ahnen können, was passiert? Ist uns so etwas eigentlich nicht schon seit langer Zeit prophezeit worden?

Was ist die eigentliche Ursache? Die globale Erwärmung? Ich sehe es so, dass dieser Faktor mit Sicherheit auch dazu gezählt werden muss. Nur ganz allein ausschlaggebend ist er sicherlich nicht. In früheren Erdzeitperioden hat es immer einen Wechsel von Kalt und Heiß gegeben. Auch ohne Fabriken und CO2 Ausstoß. Veränderte Meeresströmungen, Meteoriteneinschläge, und die Veränderung der Erdachse waren dafür verantwortlich. Einst war die Wüste Sahara ein fruchtbares Land mit reichlich Pflanzenwuchs. Nur so konnten sich die Erdölvorkommen bilden. In unseren Breiten war mal Eiszeit, mal Regenwald, also auch sehr extreme Gegensätze, lange bevor es den Menschen gab. Nach Auskunft von Wissenschaftlern liegen wir zwischen 2 Eiszeiten, in einer relativ ruhigen Phase.

Diese Gleichmäßigkeit wurde aber in erschreckendem Maße in sehr kurzer Zeit aus dem Gleichgewicht gebracht. Der Umgang mit fossilen- und Atomenergien ist gewissenlos. Der Faktor Geld ist eben in unserem heutigen Menschendasein das scheinbar wichtigste Gut. Auch wenn es schon einige gute Ansätze gibt wie z.B. der Austieg aus der Atomenergie, reduzierung von CO2 und FCKW Ausstoß, Nutzung von Solar- und Windenergie. So ist das nur ein Tropfen auf den heißen Stein, solange nicht alle Staaten mitziehen.

Die Welt hat seit jeher Probleme, für die Gemeinschaft aller zu denken und zu handeln. Es sei denn, es bezieht sich auf Machtverhältnisse. Wir können aber nur gemeinsam solche weiteren Katastrophen verhindern. Lasst euch bloß alle sehr tief begraben, unsere Nachfolger werden einmal sehr sauer auf uns sein.

Der zweite wichtige Grund für das Hochwasser, sind die von Menschenhand veränderten Flussläufe. Sie wurden begradigt, eingedeicht und das Hinterland bebaut. Durch die Begradigung werden die Flüsse schneller. Durch die Deiche wird der Fluss bei Hochwasser höherer. Brechen die Deiche, können an den Bruchstellen Unmengen von Wasser ins Land eindringen. In früheren Zeiten, ohne Deiche, konnten die Flüsse nicht so hoch ansteigen und bei Überlauf wurde lediglich das brache Hinterland überflutet. Eigentlich haben wir schon lange diese Erkenntnis, aber trotzdem wird immer noch Geld für Begradigungen der Flussläufe ausgegeben. Das bringt ja wieder viel Geld zurück. Kann man das frühere Brachland doch gut verscheuern. Kürzere Transportwege sparen auch noch Energie. Irgendwie wurde dieser Irrsinn jetzt bestraft. Leider auf Kosten der, die das nicht zu verantworten haben.

Wie reagiert der Staat auf das Desaster? Medienwirksam werden einige Bundeswehrleute mit Schlauchbooten, Hubschraubern und Sandsäcken präsentiert. Polizisten versuchen mit Megaphonen die gefährdeten Leute zur Evakuierung zu überreden. Peng- das wars. Ach nein, ein paar Euro Hilfe wird ja auch noch angeboten. Bloß Tote und zerstörte Existenten können die nicht wieder herzaubern. Was bleibt ist ein sehr fieser Beigeschmack im Mund.

Wer hat nun versagt? Die Natur? Der Mensch? Ich bin der Meinung, die Politiker haben ihre Arbeit nicht richtig getan. Warnungen in den Wind geschlagen. Immerhin kostet der Ausbau in den früheren Stand ja Geld. Ich hoffe, dass jetzt einige Leute wachgerüttelt werden und Konzepte erarbeiten, wie man der Sache Herr werden kann. Sonst kommt irgendwann die nächste Flut, mit vielleicht noch mehr Opfern.

An dieser Stelle möchte ich allen denen danken, die den Betroffenen selbstlos helfen und sogar Geld spenden. Ihnen gebührt meine besondere Ehre. Euer rsdcberlin

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