Thema Kaiserschnitt Testbericht

ab 7,36
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003

Erfahrungsbericht von paschsolo

Die Maus ist da oder Huch, die ist ja winzig!

Pro:

War für mein Kind weniger belastend wie eine \"normale\" Geburt

Kontra:

große Schmerzen danach, der Vater konnte bei der Entbindung nicht dabei sein

Empfehlung:

Nein

Meine Frauenärztin sagte mir bereits, bevor ich überhaupt schwanger wurde, das ich nie ein Kind auf \"natürliche\" Weise entbinden werde können, da ich ein viel zu kleines Becken habe und dort nie der Kopf eines Kindes durchpassen würde. Das hat mich sehr traurig gemacht, aber mein Freund und ich haben es trotzdem versucht und heute bin ich unendlich froh über meine kleine Maus.

Die Vorgeschichte:

Ich erfuhr erst im dritten Monat, das ich endlich schwanger war, nach zahlreichen Versuchen. Die Schwangerschaft an sich war nur eine einzige große Quälerei. Erbrechen bis zum Ende, Rückenschmerzen, teilweise so stark, das ich nicht mehr laufen konnte, die Kleine wuchs nicht richtig und die Krönung von dem ganzen war dann der Krankenhausaufenthalt ab dem 5. Monat mit Cerlage (Verschluß des Muttermundes, damit dieser sich nicht öffnen kann), wehenhemmender Tropf, wehenhemmenden Tabletten und nur im Bett liegen. 6 Wochen vor dem errechneten Geburtstermin wurde ich dann enlassen mit dem Hinweis den warmen Sommer zu Hause noch zu genießen. Es war Mitte Juli 2003, draussen waren teilweise 40 Grad und ich hatte einen riesigen Bauch, mit dem ich mich nicht bewegen konnte, netter Kommentar...

Die Entbindung:

Am Abend des 2. August 2003 bekam ich plötzlich wieder Wehen, es war immer noch 4 Wochen zu früh. Wir also wieder ins Krankenhaus und an den Wehenschreiber (CTG). Als ich dort angeschlossen war, hatte es sich die Maus anscheinend anders überlegt und die Wehen waren wieder weg. Mir wurde dann noch die Cerlage gezogen und ich durfte wieder nach Hause. Die Kleine hätte kommen können dürfen, weil sie überlebensfähig war und ich sollte mich aber trotzdem soviel wie möglich schonen, weil jeder Tag im Bauch wichtig für das Kind ist. Das fand Eva aber nicht.
In der Nacht platzte mir dann die Fruchtblase, wir also wieder ins Krankenhaus, wo mir sofort das CTG wieder angelegt wurde, auf dem dann auch heftige Wehen zu sehen waren, aber meiner Tochter ging es ganz gut, so das noch bis zum Morgen gewartet wurde, um den Kaiserschnitt zu machen.
Ich bekam dann meine schicken Thrombosestrümpfe und das schicke OP-Hemd, der Anästhesist kam, um mit mir die Narkose zu besprechen und um zehn Uhr ging es dann ab in den OP. Dort hab ich dann noch mitbekommen, wie mir der Bauch desinfiziert wurde, der Blasenkatheter gelegt wurde und dann bin ich durch die Vollnarkose eingeschlafen....
So um 14:00 Uhr wachte ich dann in einem Krankenzimmer wieder auf, ganz allein und der riesige Bauch war weg! Das war vielleicht ein komisches Gefühl... Kurz danach erschien auch mein Freund mit meiner Hebamme und endlich konnte ich das Mäuschen kurz sehen. Da war sie: 49 cm klein und nur 2.600 Gramm leicht, ich durfte sie noch nicht einmal auf den Arm nehmen, weil sie sofort wieder ins Wärmebett gelegt und weggebracht wurde.
Abends versuchten dann die Schwestern, mit mir wieder aufzustehen. Oh hilfe, ich hatte nicht gedacht, daß das so wehtun würde. Mir wurde dann auch erstmal schwarz vor den Augen und ich mußte mich sofort wieder hinlegen. Am anderen Morgen schaffte ich es dann endlich aufzustehen und zu meinem Kind zu watscheln.... Die Schmerzen danach dauerten ungefähr noch einen Monat, erst dann konnte ich wieder richtig laufen. Der Schnitt, von dem man heute kaum noch die Narbe sieht, weil diese genau am Rand meiner Bikinizone entlang läuft, war wirklich nicht sehr groß und die Fäden brauchten auch nicht gezogen wurden, weil die Naht direkt unter der Haut gemacht wurde.

Fazit:

Im Nachhinein kann ich sagen, das diese Geburt bestimmt nicht meiner Wunschvorstellung einer Geburt entsprach. Ich bedauere es bis heute, nicht den ersten Schrei meiner Tochter gehört zu haben und sie in der Welt begrüßen zu können. Aber ich bin unglaublich stolz auf sie, wie groß sie geworden ist und was sie alles bereits jetzt mit ihren knapp zwei Jahren alles schon kann. Und das trotz das uns ihr Vater verlassen hat....

Ich hoffe, euch hat mein Bericht gefallen...

11 Bewertungen, 1 Kommentar

  • Sugarbrave

    19.08.2005, 03:34 Uhr von Sugarbrave
    Bewertung: sehr hilfreich

    echt toller Bericht.LG Sugarbrave