Thema Kreißbett Testbericht

Thema-kreissbett
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Erfahrungsbericht von Doreene

Nun komm schon raus...

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Hallo ihr Lieben,
nachdem ich hier eben einige Berichte über den Geburtsvorgang gelesen habe, habe ich mich entschlossen auch meinen Geburtsbericht hier einzustellen. Ich habe ihn so geschrieben, dass er an Pete (so heißt mein Sohn) gerichtet ist und in drei Bereiche aufgeteilt: Den Vorvorbericht, den Vorbericht und den Geburtsbericht. Das habe ich deshalb gemacht, weil die Geburt nicht von allein los ging , sondern mit allen \"Mitteln der Kunst\" angeregt werden musste. Fast zwei Wochen hat sich der Junge Mann Zeit gelassen, bis wir ihn endlich rauslocken konnten.
Falls Euch also nur der Geburtsvorgang an sich interessiert, scrollt am Besten gleich zu \"Geburtsbericht\" runter.
Ich möchte auch keine Angst machen, denn obwohl die Geburt sehr schwer war, ist es doch das schönste Erlebnis, das man sich vorstellen kann. Nur Mut!

Und nun viel Spaß beim Lesen.

Vorvorbericht
*************
Nachdem der 17. Dezember 2001 (der eigentliche Geburtstermin) ran war und sich bis dato nichts getan hat, musste ich erst alle zwei Tage, dann jeden Tag zum CTG schreiben in´s Krankenhaus. Doch auch diese zeigten nichts anderes an, als das was ich auch selbst spürte, nämlich nichts. Auch die Kontrollen am MuMu (Muttermund) zeigten keine Veränderungen an. Er war zu. Am 10. Tag nach dem ET (Entbindungstermin), am 27. Dezember, wurde dann ein OBT (Oxitocyn Belastungstest) gemacht. Bei diesem Test werden Wehen durch einen Tropf angeregt und man kontrolliert mittels CTG, ob es dem Kind unter dieser Belastung gut geht. Also Tropf angeschlossen und gewartet. Ja, da wurden Wehen sichtbar auf dem CTG, aber wehgetan hat das nun wirklich nicht. Mein Bauch wurde zwar immer wieder unendlich hart, aber “wenn das wirklich Wehen sind, dann wird die Geburt ja ein Kinderspiel”. Dir ging es gut, die Herztöne waren super. Also wurde der Tropf abgemacht und wir sollten erstmal zwei Stunden spazieren gehen und gucken, ob die Wehen auch allein weitergehen. Danach wieder CTG. Es waren zwar noch Wehen drauf, aber die wurden auch schon schwächer. Riesenenttäuschung! Nach einer Stunde sollten wir wieder spazieren gehen, um eventuell die Wehen wieder anzuregen. (Nöö, nicht schon wieder, wir kennen doch schon das ganze Klinikgelände, aber gut, wenn´s hilft.) Aber es half nichts, denn beim nächsten CTG waren fast alle Wehen weg. Mittlerweile war es schon so 16 Uhr und die Hebamme eröffnete uns, dass ich die Nacht im Krankenhaus verbringen darf. Im Falle, dass es doch noch von allein weiter geht. Aber auch diese Nacht brachte nichts neues. Also durfte ich am nächsten Tag wieder nach Hause und sollte am darauf folgenden Tag wiederkommen, da sollte dann richtig eingeleitet werden...

Vorbericht
**********
Nun war also der ominöse Tag an dem wir Dich nun endlich im Arm halten dürfen. Also fast pünktlich um 8.15 im Krankenhaus angekommen und erstmal an´s CTG angeschlossen. Dieses zeigte, wie sollte es auch anders sein, mal wieder nichts grossartiges an. Keine Wehen, Du schläfst. Danach erstmal warten, dann rein ins Vorwehenzimmer und umziehen.
Um 9.30 wurde dann “geprimt”. Dabei wird eine Tablette vor den Muttermund gelegt, die Wehen anregt und so den Muttermund öffnet. Nun hieß es zwei Stunden liegen und CTG schreiben. Wie immer: Nichts tut sich. Danach \"durften\" wir etwas laufen und Mittag essen.
Aber auch nach dem Essen, ca. 12 Uhr, sind keine großen Veränderungen zu sehen. Weder der Muttermund öffnete sich, noch waren großartige Wehen zu sehen, geschweigedenn zu spüren. Also durfte ich erstmal Mittagsschlaf machen (13 Uhr) und Papa fuhr nach Hause, um sich auch mal etwas zu entspannen.
Um 14.30 wurde ich wieder wach und “was ist das?”. Ich merkte Wehen. Noch nicht richtig doll, aber es tat schon weh. Um 15 Uhr kam Papa wieder und um 16 Uhr war die nächste Untersuchung angesagt. Der MuMu war noch vollständig zu, aber ich hatte inzwischen so starke Schmerzen, dass ich zwei Zäpfchen bekam, ein entkrampfendes und eins zur Entspannung (geholfen hat´s nicht wirklich ;o).
Inzwischen war es schon 18 Uhr und wir durften Abendbrot essen. Da nun schon genug Zeit vergangen war und ja nichts wirklich grossartiges passierte, wurde um 18.40 Uhr ein neues Priming gelegt, diesmal als Gel. Das hiess wieder zwei Stunden liegen und danach, wie sollte es auch anders sein? Genau: eine Stunde laufen.
Gegen 21 Uhr wurde ich dann wieder an´s CTG gehängt und es kamen auch so alle zwei Minuten Wehen, die dann auch immer doller wurden. Um 23.30 hielt ich es nicht mehr aus und liess mir eine Spritze geben. Da diese aber auch keine Linderung brachte, bekam ich nach einer weiteren Stunde wieder ein Zäpfchen. Da es ja dann schon mitten in der Nacht war, ging dann Papa wieder nach Hause, um dort zu schlafen. Er hätte auch mit im Vorwehenzimmer schlafen können, aber das hätte ihm wohl nicht viel Schlaf gebracht. Wir versprachen ihn anzurufen, sobald es losgeht.
Nachdem er also weg war, schloss auch ich vor Erschöpfung und Enttäuschung, dass auch dieser Tag ohne Dich verstrich, die Augen und schaffte es tatsächlich so ca. eine Stunde zu schlafen.
Danach war es dann aber auch vorbei mit dem Schlaf. Ich schlich durch´s Krankenhaus von einer Toilette zur nächsten, denn ich hatte immer das Gefühl mich entleeren zu müssen, was natürlich nicht klappte. Auf dem Rollstuhlklo “gefiel” es mir am Besten, da konnte ich mich zwischen die Handläufe “hängen” und die Wehen veratmen. Ich weiss nicht mehr wie oft ich in dieser Nacht “mein” Klo besuchte, aber ich hätte Kilometergeld verlangen können. Ca. 2 - 3 Uhr war wieder CTG angesagt, aber ich konnte ja eh nicht schlafen. Gott sei Dank mussten wir das Papier nicht bezahlen, denn das war inzwischen ein paar Meter lang.
Um 3 Uhr kam dann endlich mal eine gute Nachricht: Der MuMu war ca. 2 cm auf. “Juchu, all das Leiden nicht umsonst”. Ich sollte zwar noch etwas schlafen, um Kraft zu tanken, aber das war beim besten Willen nicht möglich. Vor Müdigkeit nickte ich zwar immer wieder mal ein, aber ich wurde von einer Wehe nach der anderen wieder geweckt. So schleppte ich mich also bis 6 Uhr durch die Nacht. Da kam dann auch wieder eine Hebamme, und guckte nach dem MuMu: 3-4 cm. “Na bitte, es geht doch” *freu*. Jetzt musste ich aber noch knappe 3 weitere Stunden versuchen, die Wehen zu veratmen und tigerte weiter durch´s Krankenhaus und besuchte “mein Klo”.
Gegen 9 Uhr haben wir dann wieder nach dem MuMu geguckt: Über die Hälfte, ca. 6 cm.
Jetzt hiess es ab in´s Bad: Mein gewünschter Einlauf, waschen (Wie ich das geschafft hab, frag ich mich heute noch. Immer wieder Wehen und total wackelig auf den Beinen, vor Schmerzen und Erschöpfung.), Urin ablassen, Papa anrufen und auf in den Kreisssaal. “Tatsächlich, heute werden wir wohl ohne Dich nicht da raus kommen.”

Geburtsbericht
**************
Als ich auf dem Bett lag, wurde erstmal die Blase aufgestochen (Ich wartete ganz gespannt auf das viele Wasser, das da rauslaufen sollte, aber nichts geschah. Ich hörte es nur plätschern, gleich in den Eimer rein.), um alles zu beschleunigen und das CTG angelegt.
Kurz nach neun kam Papa im Kreisssaal an und ich schickt ihn auch gleich wieder los, um einer Hebamme zu sagen, dass ich gern eine PDA hätte. Doch was für eine schlechte Nachricht: “Es ist schon zu spät dafür.”Also musste ich ohne da durch. *wimmer wimmer,au au, wälz wälz* Das habe ich aber allerhöchstens eine halbe Stunde bei vollem Bewusstsein geschafft. Danach lag ich im “Dschum” und bekam nur noch die Hälfte mit. Darum kann ich auch nur das schreiben, was ich noch weiss.
Irgendwann kamen dann zwei Hebammen und eine Ärztin, stellten sich vor und begannen zu machen und zu tun. Das Bett wurde umgebaut und so´ne Halter wie beim FA-Stuhl angebracht. Durch mein Gewälze waren die Herztöne nicht richtig zu hören und ich sollte mich auf die Seite drehen. *rumwälz* Papa hat mir die Hand gehalten und den Schweiss abgetupft.
Ich weiß nicht wieviel Zeit verging, aber nun sollte ich anfangen zu hecheln. “Ohh Gott, wie ging das nochmal?” Also machte man es mir nochmal vor. Papa konnte es erstaunlicherweise auch. *g* “Und jetzt pressen” *drück* Das ging ein paar Mal so, dann sollte ich mich zu anderen Seite drehen, weil Deine Herztöne immer schlechter zu hören waren. Doch auch das war nicht die optimale Position, also wieder zurückdrehen. *wälz,ächz* Papa dachte: “Oh Gott, was die alles so von einem Menschen verlangen.” Da das aber alles nicht mehr viel brachte, wurde Dir eine Kopfsonde *press* angelegt und gleich Blut abgenommen. Da wurde uns auch gleich gesagt, dass Du schwarze Haare hast. Was für eine Ermutigung!!!
So richtig tief lagst Du aber immer noch nicht im Becken. *hechel,press* Im Laufe der Zeit wurden die Herztöne immer langsamer und ich hörte nur piep...piep...piep... Ganz langsam. “ Tief in den Bauch atmen” *lufthol*, Sauerstoffmaske - “Ihhgitt, das stinkt nach Plaste”, und ich spürte nicht wirklich, dass das was bringt, aber Papa musste sie mir über die Nase halten. Jetzt war wieder hecheln angesagt und pressen. Jetzt wusste ich endlich wofür die Halter da sind, ganz instinktiv hab ich mich daran hochgezogen, zum Pressen. piep...piep...piep “Jetzt wieder tiiieeeef in den Bauch atmen” *lufthol* “Hecheln, und ausatmen, aber nicht pressen.” Ohhje, das ist garnicht so leicht, wenn man doch den Drang hat zu pressen. Wenn ich dann also doch gepresst habe, obwohl ich nicht sollte, hab ich eben hinterher die Luft rausgelassen *fffft...pust* “Ja, das machen Sie ganz toll”.
Wieder wurde Blut abgenommen, die Werte waren wohl nicht so gut und Du wolltest noch nicht ins Becken, deshalb bekam Papa auch schon die Papiere für einen Kaiserschnitt zum Lesen, denn ich hätte nichts mehr unterschreiben können. Ich sagte nur: “Von mir aus macht alles was ihr wollt, ich kann nicht mehr” *hechel,press,pust* Aber die Ärztin meinte nur: “Nicht so eilig, es sieht nun doch so aus, als ob wir es auch so schaffen.”
Also wurden ihm die Papiere wieder abgenommen und ein anderer Arzt dazugerufen. Von da an ging alles, wie ich empfand, sehr sehr schnell. Dein Kopf war jetzt halb im Becken, die Ärztin setzte sich hinter mich, der Arzt vor mich, spritzte mir ein Betäubungsmittel in den Damm und schon hörte ich *schnipschnap* den Dammschnitt. Es tat nicht weh, der Arzt fragte, ob ich was spüre, aber ich sagte nur: “Nein, aber ich weiss genau, was sie da machen” *grins* und schon ging´s los.
Die Ärztin unterstütze mich von hinten, in dem sie mir auf den Bauch drückte, ich presste und der Arzt zog vorn mit der Zange. *schieb-press-zieh* Ich merkte wie sich in mir langsam Dein Kopf nach vorn bewegte. Es war kein Schmerz, nur ein unendlich schönes Gefühl und der Stolz es gleich geschafft zu haben. *schieb-press-zieh* Jetzt war der Kopf draussen und nach weiterem Pressen *schwupp* der Rest Deines Körpers. Da lagst Du nun auf meinem Bauch, nackt, nass, total erschöpft und gucktest neugierig durch Deine kleinen Augen. Der ganze Schmerz war weg und ich war wieder hellwach. Neben mir hörte ich ein Schluchzen und ein leises “Danke”. Mir fiel dazu nur “Oh Gott, der Kopf, wie groß” ein. Stolz guckte ich zu Papa, er war überwältigt. Dann wurdest Du aber auch schon wieder von meinem Bauch genommen, damit sie Dich untersuchen konnten. Da ertönte dann Dein erstes leises Jammern. Papa guckte zu, wie Du gewogen, gemessen, sauber gemacht wurdest und war unendlich stolz. In der Zwischenzeit wurden wir beglückwünscht von den Hebammen und Ärzten. Mein Damm wurde wieder vernäht und ich guckte immer wieder hinter mich, wie Du da unter der Wärmelampe lagst und Dein Papa Dich anschaute, immer noch total ergriffen. Nach einer halben Stunde durfte ich Dich endlich in meinem Arm halten und wir drei wurden erstmal allein gelassen. Nach einer Weile sollten wir dich in ein Wärmebettchen legen, was wir auch taten. Da lagst Du nun und wir guckten Dich an. Papa zauberte eine Picollo-Flasche mit Sekt aus der Tasche und wir stiessen erstmal auf Dich an... Als Du dann doch wieder in meinem Arm lagst, durftest Du auch zum ersten Mal an die Brust, Du hast gesaugt, aber ob was rauskam, das weiß ich nicht. Jedenfalls war es ein unendlich tolles Gefühl.

Hier sind für alle Neugierigen noch die Daten:
Gewicht: 4540 g
Größe: 56 cm
Kopfumfang: 37 cm

Eure Dori23

PS: Nicht wundern, ich habe diesen Bericht auch auf meiner Homepage.

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