Thema Stillen Testbericht

Thema-stillen
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Erfahrungsbericht von AlinaBaby

Die einfachste Sache der Welt, oder?

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

VORWORT
Hallo und Danke an alle die meinen Bericht angeklickt haben. Ich werde hier ausführlichst über das Thema Stillen schreiben. Als erstes findet ihr meine Einstellung dazu und meine persönlichen Erfahrungen. Dann werde ich über die Probleme und Nachteile des Stillens schreiben ( die Vorteile sind schon so oft geschrieben worden, dass ich denke, ich kann sie getrost weglassen). Ein paar Zeilen über Stillhütchen findet ihr am Schluss.
Wer nur so mal ein bisschen was übers Stillen lesen wollte oder einfach den Titel interessant fand, dem bin ich nicht böse, wenn er den Bericht wieder wegklickt. Der Text ist wirklich viel und sicher keinem zuzumuten, den das Thema nicht brennend interessiert.
Aber wer schon immer mal wissen wollten, wie es anderen eigentlich mit dem Stillen ging, der wird hier alles erfahren was ich so erlebt habe. Im ersten Teil schreibe ich auch einen kleinen Teil über den Babyblues (auch Wochenbett Depressionen genannt). Das ist hier zwar nicht das Thema, aber ich denke es gehört in meinen Bericht, da ich sicher bin, meine Babyblues kam durch die anfänglichen Stillschwierigkeiten.


EINSTELLUNG UND ERFAHRUNG
Als ich schwanger war habe ich mich ausführlich mit dem Thema Stillen auseinander gesetzt. Auf jeden Fall wollte ich mein Kind stillen und zwar so lange es will. Es ist das beste fürs Kind, stärkt die Mutter-Kind-Beziehung, ist billig (eigentlich kostenlos), praktisch, da man das Essen immer mit richtiger Temperatur mit sich hat, nachts nicht aufstehen muss und ewig Fläschen zubereiten. Stillen ist ja sowieso das beste, also muss man einfach stillen.
In vielen Büchern habe ich tausende Tipps rund ums Stillen gelesen und ich war mir ganz sicher, alles zu wissen. „Da, kann doch gar nichts schief gehen, so gut wie ich vorbereitet bin.“ Das dachte ich mir damals. Ich hatte da noch so einen Meinung, die sicher viele Schwangere haben, die ich aber im Nachhinein als richtig unverschämt den nicht stillenden Müttern empfinde: Wer sein Kind nicht stillen will oder kann, liebt es nicht richtig oder bekommt nicht die nötige Unterstützung. Das ging so weit, dass ich Mütter aus meinem Bekanntenkreis, die nicht lange oder gar nicht gestillt haben nahezu verurteilt habe. Aber ich werde es ja besser machen!

So, dann kam der Tag X an dem meine Tochter geboren wurde. Wer den Bericht über die Geburt meiner Tochter gelesen hat, weiß ja, dass es da so einige Schwierigkeiten gab. Aber das will ich jetzt nicht noch mal alles schreiben. Wen´s interessiert kann´s ja mal nachlesen. Jedenfalls war das Ende vom Lied, dass ich einen Kaiserschnitt hatte und meine Tochter nicht gleich nach ihrer Geburt stillen konnte. Als sie mir das erste Mal nachts zum Stillen gebracht wurde, war sie ca 5 Stunden alt. Naja, das klappt schon, so lang ist es ja auch nicht, dachte ich und wollte meine Tochter anlegen. Sie suchte wie wild , erwischte aber meine Brustwarze nicht. Selbst die Hebamme, die mir etwas behilflich war, konnte sie nicht richtig zum trinken bringen. Hatte sie die Brustwarze endlich richtig umschlossen, nahm sie ein paar Schlücke und dann lies sie auch schon wieder los. Nach einer dreiviertel Stunde (sie war schon längst eingeschlafen) gaben wir dann auf. Sie sollte es später noch mal versuchen. Das war dann 2 Stunden später der Fall, doch es ging noch schlechter. Die Hebamme war diesmal nicht anwesend und als sie eine halbe Stunde später im mein Zimmer kam, war ich schon fix und fertig, weil meine Tochter schon wieder eingeschlafen war. Doch die Hebamme hatte da was, das mir helfen sollte: Einen ineinander gesteckten Becker. Häh? Was soll ich denn damit? Vielleicht die Milch reinschütten, damit meine Tochter aus dem Becher trinkt? So, ein Quatsch, dass soll doch nicht ihr ernst sein! Nein, das war es natürlich nicht. In dem Becher befand sich ein Desinfiktionsmittel und darin ein Stillhütchen. Ich hatte schon davon gelesen, aber in den Büchern stand es nur als Linderung von entzündeten Brustwarzen. Doch die Hebamme erklärte mir, dass Kleine Babys oft Schwierigkeiten mit größeren Brustwarzen haben, da ihr Mund dafür zu klein ist. Mit dem Stillhütchen sollte alles viel einfach gehen.

Ging es auch, ich war total glücklich! Endlich hat meine Tochter getrunken. Ich hatte schon befürchtet nicht stillen zu können. Aber Dank der Hebamme war erst mal alles in Ordnung. Erst mal! Denn schon beim ersten Wiegen (ich konnte erst am Tag danach ins Säuglingszimmer wo die Wiege stand, da ich ja einen Kaiserschnitt hatte) stellte sich heraus, dass sie nicht genug Milch bekommen hatte. „Naja, ist nicht so schlimm, die ersten 24 Stunden brauchen die Babys sowieso nicht unbedingt die Milch“, beruhigte mich die Hebamme.

Aber auch die nächsten Tage klappte es nicht so ganz. Sie hatte ständig Hunger und bekam doch immer total wenig. Einmal hat sie 8 Stunden (mit 3 Tagen!!!) nachts am Stück geschlafen und als sie mir gebracht wurde, hatte ich bereits einen Milchstau. Das war nicht nur für mich äußerst unangenehm und schmerzhaft, sondern hat auch meiner Tochter das Trinken sehr erschwert.
ZU diesem Zeitpunkt war ich fest überzeugt, abzustillen sobald ich daheim bin. Und ich hab mich mit dieser Entscheidung schrecklich gefühlt! Ich wollte doch unbedingt stillen. Was kann denn mein armes Kind dafür, dass ich zu dumm bin, ihr das zu geben was sie braucht? Ich denke, dass war auch der Auslöser für meinen Babyblues. Ich war der festen Überzeugung eine schlechte Mutter zu sein und nie mit meiner Tochter klar zu kommen. Ich wollte nur noch heim und habe mir Gedanken gemacht, wie ich es anstellen kann, dass meine Tochter so oft wie möglich bei jemand anderem ist. Alle die keine Kinder haben denken jetzt sicher: „Was für eine Rabenmutter! Sie denkt schon kurz nach der Geburt darüber nach, wie sie ihre Tochter so oft wie möglich abschieben kann!“ Aber jede Mutter, die einen Babyblues hatte (und das sind mehr als man denkt) kann das sicher nachvollziehen.
Diese Gedanken hatte ich aber nur, wenn meine Tochter nicht bei mir war. Sie war so ein liebes, braves, wunderschönes, natürlich auch intelligentes Kind, dass man sie einfach über alles lieben musste. Wenn sie bei mir war (den ganzen Tag über, nur abends ist sie dann zum Schlafen ins Säuglingszimmer) hatte ich sie nur ein meinem Bett und habe mit ihr gekuschelt, sie von oben bis unten betrachtet und ihr erzählt, was sie zu Hause alles so erwartet, wie sehr wir uns auf sie gefreut haben, usw. Während sie geschlafen hat, habe ich sie ständig beobachtet wie sie ihre Schnuten gezogen hat. Es war so eine wunderbare Zeit, doch nur bis abends. Dann war sie weg, die Besuchszeit war auch vorbei und ich war allein und schrecklich frustriert. Ich dachte ständig darüber nach, was für eine schlechte Mutter ich eigentlich bin.

Dieser Zustand hielt allerdings nur 3 Tage an, denn ich hatte ganz schnell ein Mittel dagegen gefunden: Meine Tochter! Ich dachte an alles schöne, was wir zusammen erleben werden, stellte mir vor, wie sie später mal aussehen wird, wie es ihr zu Hause gefallen wird. Was mir wahrscheinlich am meisten geholfen hat, war mein Kliniktagebuch. Es war von Anne Geddes und zwischendurch kamen immer schöne Babybilder. Alles was passiert ist, habe ich ausführlich aus der Sicht meiner kleinen Prinzessin aufgeschrieben. Dadurch habe ich auch abends immer wieder gesehen, wie toll doch alles ist und wie perfekt meine Tochter doch ist. Ich wusste dass ich das mit Abstand tollste Baby auf der Welt hatte (ich weiß, alle Mütter beanspruchen diesen Titel für ihren Nachwuchs, also widersprecht mir ruhig).

Genau eine Woche nach der Geburt war ich wieder zu Hause. Ich war absolut top fit und meine Kleine auch! Mein Bruder wollte uns mit dem Auto aus dem Krankenhaus abholen, aber da wir nur 10 Minuten (zu Fuß) weit weg wohnen sind wir gelaufen. Naja, das ganze hat dann auf Grund einiger Umstellungen länger gedauert, wir mussten nämlich ewig nach einer Apotheke suchen, die Babywagen verleiht. Alle waren schon vergeben! Aber nach einiger Zeit sind wir dann Gott sein Dank doch fündig geworden.

Kurz vor unserer Haustüre, wachte meine Tochter auf und hatte Hunger. Aber sie schrie nicht, sondern suchte nur (jede Mutter weiß wie goldig das ausschaut, ich hätte sie immer fressen können). Oben angekommen zog ich ihr erst mal das Jäckchen und die Mütze aus und wir kuschelten uns ganz bequem auf´s Sofa. Sie trank super und dass bestätigte mir sogar die Wage. Naja, vielleicht still ich ja doch nicht ab.

3 Tage später kam das erste Mal die Hebamme zu uns. Sie war nicht so begeistert, als sie sah, dass ich ein Stillhütchen benutzte. Die ganze Milch bekommen die Kinder so nicht und es kann sein, dass ich dadurch vorzeitig abstillen müsse. Das hat mich dann doch wieder ein bisschen beunruhigt, so dass ich es noch mal ohne versuchte. Leider vergebens! Also stillte ich weiter mit dem Hütchen und hoffte, dass alles gut gehen würde.

Meine Tochter nahm prächtig zu und hatte nach kurzester Zeit einen feste Rhythmus. Sie schlief sogar schon mit 7 Wochen von 8 Uhr abends bis 7 Uhr morgens durch. Alles war perfekt, bis sie 3 1/2 Monate alt war. Da war sie ganz schön mit dem Gewicht hintendran. Sie war grade noch so auf der unteren Gewichtskurve. Wie die meisten von euch sicher wissen, brauchen manche Babys schon mit 4 Monaten Beikost in Form von Brei. Also habe ich angefangen ihr Mittags einen Karottenbrei zu geben. Es hat ganz toll geklappt, sie hat sich sehr schnell daran gewöhnt, doch auf einmal (nach 2 ½ Wochen) wollte sie den Brei partout nicht mehr. Sie hat die Lippen zusammengepresst, sobald sie nur das Gläschen gesehen hat. Nachdem dieses Spiel ein Woche ging, bin ich zu unserem Kinderarzt und habe ihm das Problem geschildert. Als erstes wurde sie da gewogen und der Schock war groß: Sie hatte in den letzten 4 Wochen nichts zugenommen, sondern sogar 40 Gramm abgenommen. Die Gewichtskurve stand ein großes Stück über ihr und der Arzt riet mir sofort abzustillen, da es gesundheitliche Folgen haben würde, wenn sie weiter nichts zunehme. Aber ich wollte nicht abstillen! Nach einem langen Gespräch haben wir uns dann geeinigt, dass ich eine Woche lang nicht stille, sondern abpumpe und ihr die Milch im Fläschen gebe. Abends sollte ich dann zusammen rechnen, wie viel Muttermilch sie jetzt bekommen hatte und den Rest zufüttern. Dies schien die perfekte Lösung zu sein, vor allem da ich mir sicher war, meine Milch würde reichen.

Also ging ich noch mal in die Apotheke und wollte mir eine Milchpumpe ausleihen. 2,70 (Dm oder Euro, bin mir nicht mehr ganz sicher) wollten die dafür am Tag haben. Oh Gott, diese Milchpumpe treibt uns noch in den Ruin. Doch dann wies mich der freundliche (aber auch sehr, sehr langsame) Apotheker darauf hin, dass ich ein Rezept nachbringen könnte und dann die Kosten von der Krankenkasse übernommen würden. Da der Arzt bei meiner Tochter ja eindeutig eine Gedeihstörung nachgewiesen hatte, war es kein Problem ein Rezept zu bekommen.

Zuvor hatte ich schon eine Handmilchpumpe von Nuk (darüber habe ich auch schon einen Bericht geschrieben, aber das war einer meiner ersten hier und ziemlich schlecht) aber das klappte einfach nicht. Die elektrische Milchpumpe war da ganz anders: Es tat am Anfang zwar höllisch weh, aber innerhalb von höchsten 15 Minuten waren beide Brüste komplett ausgepumpt. Meine Überzeugen wurde bestätigt: Ich hatte genug Milch! Da musste ich wieder an die Worte der Hebamme denken, die gesagt hatte, durch das Stillhütchen würde meine Tochter nicht an die hintere Milch kommen. Also informierte ich mich im Internet noch mal darüber. Ich will jetzt keine Werbung machen, aber ich muss die Seite einfach nennen, die mir so sehr geholfen hat: www.eltern.de Dort gibt es eine professionelle Stillberaterin. Wir sind zwar nicht vom Stillhütchen weggekommen, aber sie hat alles viel einfacher gemacht und mich ermutigt nicht aufzugeben. Aber sie hat mich auch kurz darauf beim Abstillen unterstützt.

Also Milch hatte ich genug, aber ich wollte meiner Tochter etwas zu viel geben, damit sie schneller zunimmt (dazu hatte mir auch der Arzt geraten). Also versuchte ich abends noch eine fertige Milch zu füttern. Doch davon wollte meine Tochter gar nichts wissen, ihre Reaktion war genau die selbe wie auf ihren verhassten Karottenbrei: Strikte Verweigerung. Nach der Geburt hatte ich von sämtlichen Firmen Produktproben der Milchpulver bekommen und probierte eines nach dem anderen aus. Nichts!
Durch meine Schwägerin kam ich dann auf Milasan (auch darüber habe ich einen sehr schlechten Bericht geschrieben) und ein Wunder geschah: Sie konnte gar nicht genug von der Milch bekommen. Das war der Anfang vom Ende (vom Stillen meine ich). Sie gewöhnte sich so schnell an Milasan, dass sie die Muttermilch nicht mehr wollte. Somit habe ich sie einen Tag nach dem sie 5 Monate alt geworden ist das letzte Mal gestillt. Gestillt, die meint doch abgepumpt, oder? Denken sicher jetzt einige von euch, die meinen Bericht aufmerksam gelesen haben. Aber damit sich meine Tochter nicht ausschließlich ans Fläschen gewöhnt, habe ich sie die ganze Zeit noch einmal am Tag gestillt, wobei ich das natürlich nicht auf ihre Trinkmenge angerechnet habe, geht ja auch schlecht.

Ich hätte gerne noch länger gestillt, aber ich denke 5 Monate sind in Ordnung. Jetzt, wenn ich auf die Zeit zurücksehe, bin ich richtig stolz, dass ich lange nicht aufgegeben habe. Ich möchte hier keinem Angst vor dem Stillen machen. Auch wenn das vielleicht anders aussieht, ich habe die Stillzeit sehr genossen. Zwar habe ich hier größten Teils von meinen Stillproblemen geschrieben, aber das liegt wohl daran, dass negative Dinge besser im Gedächtnis bleiben. Aber alles in allem war die Zeit sehr schön.


NACHTEILE UND SCHWIERIGKEITEN
Ich will euch hier noch mal die Problemchen auflisten, die Stillen auch mit sich bringen kann. Das meiste habe ich schon im oberen Teil geschrieben, aber einiges hat mich auch nicht persönlich betroffen. Um das ganze übersichtlicher zu gestalten und für die, die meine Erfahrungen übersprungen haben, schreibe ich hier noch mal alles auf. Falls ich irgendwas vergessen habe, scheut euch nicht, mich darauf hinzuweisen.
Keine Milch: Das ist der häufigste Grund, warum viele Mütter, die es eigentlich fest vorhatten nicht oder nur kurz stillen. Manche Frauen haben einfach so keine Milch (bei mir ist sie schon im 5. Monat eingeschossen), bei manchen geht sie aus verschiedenen Gründen wie Krankheit, psychische Belastung oder unregelmäßiges Trinken des Kindes aus. Theoretisch kann man den Milchfluss wieder herstellen, dass dauert aber so lange, dass das Kind sich längst an die Flasche gewöhnt hat und sicher nicht mehr an die Brust will.
Wird die Milch allerdings nur weniger, kann man durch eine Milchpumpe die Produktion wieder ankurbeln.
Milchstau: Autsch, das tut weh! Ich denke fast jede stillende Mutter hatte schon mal einen (wenn auch nur leichten) Milchstau. Der entsteht ganz leicht, wenn das Kind zu Anfang länger nicht trinkt. Ich hatte später noch mal einen kleinen Milchstau, da meine Tochter eine Lieblingsbrust hatte und die andere teilweise stark vernachlässigt wurde. Bei einem Milchstau verhärtet sich die Brust (meist nur an einer bestimmten Stelle, kann aber auch die gesamte Brust betreffen) und ist extrem druckempfindlich. Was kann man gegen einen Milchstau tun? Das Kind so oft wie möglich anlegen und/oder die verhärtete Stelle mit der Hand ausstreichen.
Der Milchstau sollte so schnell wie möglich wieder verschwunden sein, sonst kann es zu einer Brustentzündung kommen und dass ist dann eine richtige Krankheit die unbedingt vom Arzt behandelt werden muss. Die Mutter bekommt Fieber und fühlt sich unglaublich kaput. Als frischgebackene Mama ist man eh noch ein bisschen neben der Kappe, da kann man nun einen Brustentzündung wirklich nicht gebrauchen.
Verwöhnte Stillkinder: Mit meiner Tochter habe ich die Erfahrung gemacht, dass es immer ein richtiger Kampf war ihr irgendetwas in den Bauch zu führen, dass keine MuMI ist. Tee? Nein, danke, den hat sie das erste mal mit 7 Monaten getrunken und auch nur Früchtetee. Milchpulver? Nach langen trara, aber das habe ich ja vorhin schon geschrieben. Brei? Bäh, mag ich nicht. Auch Brei hat sie erst mit 7 Monaten richtig gegessen, nachdem ich schon kurz vor der Verzweiflung war.
Bis jetzt war es immer so, das Flaschenkinder mit der Umstellung in der Ernährung viel weniger Schwierigkeiten hatten als Brustkinder. Das muss aber kein richtiges Problem sein, wenn das Kind normalgewichtig ist, aber die Mutter braucht dazu sehr viel Kraft, Ausdauer und Geduld.
Öffentlichkeit: Ja, ja, das ist ein vieldiskutiertes Thema: Soll man auch in der Öffentlichkeit stillen? Entscheidet man sich dafür muss man damit rechnen angestarrt und vielleicht sogar beleidigt zu werden. Ich habe mich dagegen entschieden. Nicht weil ich Angst vor der Reaktion der anderen hatte, sondern weil ich mich dabei einfach nicht wohl gefühlt hätte. Außer meiner Familie und SChwiegerfamilie haben mich nur meine besten Freundinnen je stillen sehen. Und das war aber teilweise nicht so einfach. Waren wir irgendwo essen, musste ich auf dem Klo stillen, was ich immer schrecklich fand. Zu Besuch bei anderen, bin ich meist in deren Schlafzimmer gegangen und habe immer die interessantesten Unterhaltungen verpasst. Auf dem Bett sitzend habe ich oft überlegt, mich doch stillend mit auf die Couch zu setzen. Aber wirklich gemacht habe ich das nie.
Die meisten stillenden Mamas entscheiden sich aber für so ein Mittelding: Sie stillen zwar in der Öffentlichkeit, legen aber ein Tuch über ihre Brust. Ich denke bei zweiten Kind werde ich das auch so machen, da mir das ewige Verstecken auch nicht gepasst hat.
Abstillen: Kann ganz problemlos verlaufen oder auch zum Drama werden. Will man sofort abstillen, kann man sich ein Pille verschreiben lassen, davon geht die Milch in der Regel nach kürzester Zeit völlig aus. Diese Pillen sind aber Hämmer und nur in Notfällen (bevorstehende Operation, schwere Brustentzündung, usw) sinnvoll. Am besten ist, wenn man erst zufüttert und dann langsam immer weniger stillt. Das größte Problem ist sicher, dass das Kind erst mal die andere Milch annehmen muss. Kinder die ein erhöhtes Allergierisiko haben, sollten eigentlich HA (hypoallergene) Milch bekommen. Diese ist aber total bitter und Stillbabys hassen sie, da sie ja die süße Muttermilch gewohnt sind. Hat sich das Kind erst mal an die Milch gewöhnt, ist das schwierigste schon geschafft. Dann müsste man es in ca 2 Wochen schaffen ganz abzustillen. Man kann sich natürlich auch mehr Zeit lassen , wie man will.
Geschwister: Grade am Anfang trinken die Babys oft sehr lang. Meine Tochter war manchmal bis zu 1 Stunden an der Brust gehangen. Große Geschwister können sich dadurch stark vernachlässigt fühlen, da die Mutter sich ja in der Zeit nicht großartig um das große Kind kümmern kann. Manche verkraften das ganz gut, aber andere wiederum fange dann an sich schrecklich aufzuführen und stellen alle möglichen Dinge an. Sie wollen damit bezwecken, dass die Mutter sich um sie kümmern muss, dass sie gar keine andere Wahl hat. Ich habe von viele Müttern gehört, dass das zweite Kind eben aus diesem Grund nur kurz gestillt wurde.
Was sich ganz gut bewährt hat ist das Kind mit einzubeziehen. Auch wenn es sich nicht so toll anhört, aber dem großen hilft es, wenn es auch ab und zu mal kurz trinken darf.
Still-BHs: Müssen nicht unbedingt getragen werden, aber sie sind einfach praktischer. Sie lassen sich vorne leicht öffnen, so dass die Mutter den BH nicht ausziehen muss um das Kind zu stillen.
Aber diese BHs haben einen riesengroßen Nachteil: Sie sehen einfach grässlich aus! In Omas Schublade findet man mit Sicherheit schönere.



DAS STILLHÜTCHEN:
Gibt es aus Kautschuk oder Silikon. Ich hatte eines aus Silikon. Ich weiß nicht wie es heißt und wie viel es gekostet hat, da ich es im Krankenhaus mit bekommen habe. Als Ersatz hatte ich mir auch welche von Nuk gekauft, aber die waren total hart und es hat mir nicht grad wenig Schmerzen zubereitet, wenn meine Tochter daraus getrunken hat.
Das Stillhütchen ist wie eine Brustwarzen, auf diese legt man es auch. In den „nippeln“ sind kleine Löcher woraus die Milch kommt. Das Hütchen ist sehr anschmiegsam und passt sich genau der Form der Brust an (na ja, das von Nuk aber nicht).
Im Krankenhaus war das Stillhütchen ständig in Desinfektionsmittel gelegen, aber das ist nur die ersten paar Tag nötig. Daheim habe ich es nach dem Stillen mit lauwarmen Wasser ausgewaschen und einmal am Tag in den Vaporisator geschmissen. Als meine Tochter ein bisschen älter war, dann auch nur noch alle paar Tage.
Ein Stillhütchen ist in folgenden Fällen sinnvoll: Die Mutter hat eine Schlupf-, Flachwarzen oder sie ist zu groß für das Baby. In diesem Fall ist es möglich, dass Stillhütchen wieder abzugewöhnen, wenn das Kind größer ist. Meine Tochter hat da zwar nicht mitgemacht, aber ich kenne andere bei denen es geklappt hat. Zum Abgewöhnen gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, ich möchte hier aber nur eine schreiben, die allerdings nur mit Kautschukhütchen möglich ist: Man nimmt eine scharfe Rasierklinge und schneidet die Spitze (nur ein ganz kleines bisschen) ab. Nach ein paar Tagen, wird noch ein Stück abgeschnittem, usw. Das geht so lang bis nur noch ein Ring um die Warze übrig bleibt, den man dann auch noch weg nehmen kann. Diese Methode habe ich aber nicht probiert, da ich ja ein Silikon Hütchen hatte.




Diesen Bericht werde ich bestimmt noch einige Male überarbeiten, da ich bestimmt noch einiges vergessen habe.
Ich hoffe euch hat´s gefallen und ich würde mich riesig freuen, wenn ihr mir schreibt, wie eure Stillzeit so war oder warum ihr nicht stillen wolltet bzw konntet. Fällt euch was ein, dass ich noch hätte schreiben müssen, dann sagt mir bescheid, das kommt dann sicher ins update.

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