Thema Tattoos Allgemein Testbericht

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ab 7,59
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Summe aller Bewertungen
  • Hautverträglichkeit:  sehr gut
  • Aussehen:  sehr gut
  • Qualität & Verarbeitung:  sehr gut

Erfahrungsbericht von strawberrymouse

Lebenslange Kunst

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Pro: ästhetisch
Kontra: muss gut überlegt sein

Seit knapp einem Jahr bin ich nun auch stolze Besitzerin eines solchen Kunstwerks – und immer noch sehr happy damit. Nachdem ich mir lange Zeit überlegt habe, ob ich es wirklich durchziehen soll und den einen oder anderen Trend mitgemacht habe (z.B. Nasenpiercing), habe ich mich im letzten Mai endlich dazu durchgerungen und nun ziert ein schwarzes Trible mein rechtes Schulterblatt.
In meinem nachfolgenden Erfahrungsbericht möchte ich ein paar Tipps und Tricks weitergeben und auf die Risiken aufmerksam machen.

Entscheidung:
Das „ja“ zu einem Tattoo sollte gut überlegt sein, klar, in den meisten Fällen wird man damit den Rest seines Lebens verbringen. Mittlerweile gibt es die Möglichkeit sich Tattoos mithilfe von Lasern entfernen zu lassen, dies ist jedoch zeitaufwendig, teuer (meist 20 Mal so teuer wie das Tattoo selbst) und kann zu Narben führen. In manchen Fällen besteht die Chance sich das Bild übertätowieren zu lassen (sollte es einem nicht mehr gefallen), aber man sollte sich keinesfalls darauf verlassen.
Wie dem auch sei, überlegt euch gut, ob und welches Motiv Ihr Euch stechen lassen wollt. Zum einen sollte es euch sehr gut gefallen (ich kenne das von mir; mein Geschmack ändert sich auch laufend), zum anderen auch zu Euch passen. Ein Muskelpaket mit einer kleinen Schmuskatze auf dem Arm sieht nicht immer wirklich ästhetisch aus. Außerdem sagt man, dass wenn man erst mal eines hat, man auf mindestens 3 kommt (ich überlege auch schon wieder), also wählt sorgfältig – falls mal ein weiteres dazu kommt, sollte es zum anderen passen. Auch die Stelle sollte gut überlegt sein!
In einem guten Studio stehen Euch mehrere tausend Vorlagen zur Verfügung – sicher ist auch was für euch dabei. Ansonsten besteht die Möglichkeit das für euch eines angefertigt wird oder ihr entwerft ganz einfach selbst eines (so fällt auch die Gefahr weg, dass ihr euer Motiv plötzlich auf dem Körperteil eines anderen Menschens entdeckt).
Ich hatte Glück, obwohl ich eigentlich vorhatte mir ein chinesisches Zeichen tätowieren zu lassen, habe ich in einem Ordner ein Motiv gefunden das ich einfach perfekt fand.

Zur Wahl des Studios:
Mittlerweile gibt es in fast jedem größeren Ort das ein oder andere Tattoostudio – leider aber auch viele Pfuscher. Erkundigt Euch vorher über das Studio. In einem guten Studio wird man sich Zeit für Euch nehmen, alles erklären und beraten. Wichtig sind vor allem die hygienischen Zustände. Ein Studio kann noch so tolle Bilder haben, entscheidend sind Sauberkeit und Hygiene, schließlich wollt ihr euch ja keine Infektionen (wie z.B. Hepatitis, Tetanus oder sogar Aids!) oder ähnliches zuziehen. Achtet also unbedingt auf sterile Geräte!
Allgemein gilt: schaut euch mehrere Studios an, statt gleich zum nächstbesten zu rennen. Freunde und Bekannte haben oftmals schon Erfahrungen mit den verschiedenen Geschäften gemacht. Der „Behandlungsraum“ sollte vom Empfang und anderen Räumen getrennt, sauber und hell sein, ein Sterilisationsgerät sollte ebenfalls zur Verfügung stehen (und natürlich auch benutzt werden!). Sollte der Tattoowierer dem Gespräch über Hygiene und Sauberkeit aus dem Wege gehen und eure Fragen dazu nicht beantworten, verabschiedet euch!
Ich wurde nett beraten, konnte in Ruhe mein Motiv aussuchen, wurde nach eventuellen Veränderungen befragt und konnte allerlei Fragen stellen. Danach wurde mit mir ein Termin vereinbart.
Wichtig: wenn ihr noch nicht volljährig seid, werdet ihr auch nicht tättoowiert – es sei denn ihr habt eine Einverständniserklärung eurer Eltern. So muss es in guten Studios auch sein!
Tattoos sind nicht gerade billig, aber verabschiedet euch gleich von der Idee es einen unausgebildeteten Freund/Freundin machen zu lassen oder gar an euch selbst herumzustechen. Das ist nicht nur blöd, sondern auch gesundheitsgefährdend!

Während des Stechens:
Ein guter Tätowierer wird euch fragen, ob ihr wirklich sicher seid und euch die Möglichkeit einräumen wieder gehen zu können, schließlich ist das eure eigene Entscheidung! Das Motiv wird kopiert, abgepaust und auf Eure Haut angebracht; ihr könnt solange herummäkeln bis es wirklich dort ist, wo ihr es haben wollt. Zum tätowieren benutzt der Tätowierer ein elektrisches Gerät, dass mit eine Frequenz von 50 – 3000 Schwingungen in der Minute senkrecht vibriert. Die Farbe wird dabei bis in die zweite Hautschicht (Dermis) eingebracht. Zuerst werden die Umrisse mit einer feinen (einzelnen) Nadel gestochen (angeblich soll das weniger schmerzen als das ausfüllen – meiner Erfahrung nach war das aber nicht so). Ein Nadelblock mit 5 bis 7 Nadel wird zum Ausfüllen des Motivs benutzt. Dabei kann die Tiefe des Einstechens der Hautdichte angepasst werden.
Worauf ihr Achten solltet: ein guter Tätowierer nimmt mit der Nadel die Farbe niemals direkt aus der Flasche! Vor dem Vorgang wird die entsprechende Menge der Flasche entnommen, Rest-Farbe kommt niemals zurück in die Flasche! Außerdem trägt er Handschuhe und wechselt diese, sofern er etwas anderes anfasst (Telefon oder ähnliches).
Wenn das Gerät im Gange ist, hört sich das Ganze ein bisschen wie beim Zahnarzt an. Man vergisst das aber ziemlich schnell.
Das Tätowieren ist nicht schmerzfrei, nach ca. 10 Minuten lässt der Schmerz aber nach, man gewöhnt sich also dran. Eine genaue Schmerzdefinition kann ich leider nicht abgeben, da jeder Mensch eine andere Schmerzempflichkeit hat. Man leidet keine Höllenqualen, angenehm ist es aber nicht unbedingt. Große Tattoos werden in mehreren Sitzungen gestochen.
Von Vorteil sind ein Freund oder Freundin (Mutter ö.ä.) die man mitnimmt; so hat man Ablenkung und jemanden der einem die Hand hält. Mein Tätowierer wollte mich auch in ein Gespräch zur Ablenkung verwickeln, hat aber nicht ganz gefruchtet ;-)

Nachsorge:
Das Tattoo wird nach dem Stechen für 24 Stunden (in der Regel mind. 12) mit Folie abgeklebt. Es muss sauber und feucht gehalten werden und nach Möglichkeit nicht angefasst werden. Es ist eine Wunde und gleicht einer leichten Verbrennung. Es kann sein, dass es blutet – was bei mir glücklicherweise nicht der Fall war. Nach einem Tag sollte der Verband entfernt werden und Farb- und Blutrückstände mit einer antibakteriellen und ph-neutralen Seife vorsichtig abgewaschen (nicht reiben) und nur trocken getupft werden. Zur besseren Heilung mehrmals am Tag mit Bepanthen-Creme (keine Vaseline! Kann Verformungen hervorrufen)einreiben. Kein Alkohol oder Substanzen die die Haut austrocknen! Nach 7-10 Tagen müsste das Tattoo gut verheilt sein, sollte Infektionen auftreten, sollte ihr zum Tattoowierer besser noch zum Arzt. Mindestens 4 Wochen solltet ihr direktes Sonnenlicht & Solarium meiden. Wollt ihr später auf die Sonnenbank oder in die Sonne, sollte ihr das Tattoo abdecken oder mit einem Sunblocker (hoher Lichtschutzfaktor) eincremen. Auch Chlor- und Salzwasser oder heiße Bäder solltet ihr für’s erste meiden- das Tattoo darf nicht durchweichen.
Eine gute Nachsorge ist sehr wichtig, andernfalls besteht die Gefahr einer Wundinfektion.
Aber das alles wird euch euer Tattoowierer auch erklären.
Ein Tattoo kann immer etwas ausblassen, vor allem schwarz (was ich persönlich nicht gedacht hätte, weil die farbigen Motive nach einigen Jahren immer so hell aussehen), behandelt ihr es gut, wird dies aber kaum der Fall sein. Also immer gut mit (Sonnen)Creme einreiben.


Wichtiges:

- Diabetiker, Menschen mit Infektionen, Bluterkrankheit und ähnliches dürfen sich nicht tätowieren lassen!
- Keine Blutspenden ein Jahr nach dem Stechen
- es besteht die Möglichkeit auf allergische Reaktionen (aufgrund der Farbe)


Tipps: Wenn Ihr euch nicht wirklich sicher seid, lasst es. Es gibt andere Alternativen sich zu verschönern (z.B. Henna-Tattoos – so eines hatte ich auch bevor ich mich hab stechen lassen; eine gute Entscheidungshilfe). Von Biotattoos möchte ich jedoch absolut abraten! Es ist nicht gewährleistet dass sie überhaupt oder gleichmäßig verschwinden. Stellt Euch vor ihr lasst euch einen Clown tätowieren und nach 5 Jahren ist nur noch die rote Nase zu sehen...nicht sehr schön!

Abschließend:
Wer sich 100%ig für ein Tattoo entscheidet und sich das richtige Studio und Motiv aussucht, wird damit ein lebenlang Freude haben. Leider sind Tattoos recht teuer; meines ist ca. 10 cm groß (einfarbig schwarz) und hat mich etwa 60 € gekostet (mein Tätowierer war super-nett und ich hab’s sogar günstiger bekommen) – dafür bleibt es auch für immer.

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