Thema Tattoos Allgemein Testbericht

... ich hab mich tätowieren lassen!
Als meine Mama dann aus ihrer Ohnmacht erwachte, hab ich ihr mein Meisterwerk dann gezeigt: Ein geflügeltes Pferd, auch Pegasus genannt, zierte von jenem Tage an meinen rechten Oberarm.

Einen Monat später folgte mein zweites Tattoo: Ein Stacheldraht, einmal um meinen rechten Oberarm rum.
Wieder war meine Mama eher weniger begeistert!

Mit meinem drittem Tattoo liess ich mir dann auch etwas zeit, knappe 10 Monate, dann ereilte mich die Sucht wieder. Diesesmal folgte ein Tribal auf meinem linkem Oberarm bis rauf zur Schulter. Daß meine Mama wiederum weniger begeistert war, versteht sich von selbst. Ich musste mehrmals versprechen, mich nicht mehr tätowieren zu lassen, drei seien genug!

Aber welches Kind hört schon auf seine Eltern? Ich jedenfalls nicht, zumindest in dieser Beziehung! VIVA war Schuld, das muss ich zu meiner Entschuldigung sagen. Dort lief das Video „Das 2. Kapitel" von „Die Firma", in dem Video sah ich etliche Leute, die im Nacken einen Strichcode tätowiert hatten - ob echt oder unecht interessierte mich nicht, es sah einfach genial aus! Also hin zum Tätowierer, der mich inzwischen wie einen Freund begrüßte, mein Anliegen vorgetragen - und schon zwei Wochen später zierte ein Strichcode meinen Nacken. Der Strichcode symbolisiert übrigens mein Geburtsdatum (1.11.1972)

Lange hab ich es geschafft, das teil vor meiner Mutter geheimzuhalten, aber durch einen dummen Zufall hat sie es dann doch gesehen. Naja, ich versprach ihr, mich nicht mehr tätowieren zu lassen...

Zeitsprung. Inzwischen ist ein Jahr vergangen, ich bin von zu hause weggezogen und wohne nun über 600 km weit weg von meiner Mama - eigentlich ideal, sich nochmals tätowieren zu lassen, oder?
Ich hab meiner Mama versprochen, kein neues Tattoo mehr machen zu lassen, und diesesmal hielt ich das versprechen. Anstatt ein neues machen zu lassen, liess ich das alte einfach vergrößern! Mein Tribal auf dem linken Arm wuchs runter bis kurz vor die Hand!

Dann kam der Tag, an dem meine Mama mich besuchen kam. Antje war so nett, sie vorher ausdrücklich zu warnen, und so hielten sich ihre Emotionen diesesmal in grenzen. Sie verzichtete auch darauf, mich hinzuweisen, daß ich mich nicht mehr tätowieren lassen wollte.

Das war auch ganz gut so, so hatte ich beim nächsten Tattoo nicht so große Gewissensbisse ;o)
Diesesmal sollte ein Bein dran glauben müssen, auf meinem rechtem Unterschenkel kann man seitdem einen traditionellen, chinesischen Drachen bewundern - das bisher schönste Stück meiner Tattoosammlung.

Das fand dann auch meine Mama, als sie ihn zum ersten mal erblickte ;o)

Am vorletzten Satz kann man schon erkennen, daß auch dieses Tattoo nicht das letzte sein wird, früher oder später wird mich die Sucht wieder ereilen, und ein weiteres Kunstwerk wird meinen Körper zieren...

*Dieser Teil wurde verfasst von Sven*


Klar, auch ich bin tätowiert, wie mein Pseudo „Tattoogirl" den cleveren unter euch schon verraten hat!
Alles fing ganz harmlos an, als ich meinen Schatzi Sven kennengelernt habe, war ich, was Tattoos betrifft, noch jungfräulich! (Aber wirklich nur bei den Tattoos!!)
Allerdings gefielen mir Svens Tattoos extrem gut, und Lust auf solch ein schönes Teil hatte ich schon. Nur, was würden meine Eltern sagen?
Irgendwie kam das Gespräch beim Abendessen auf dieses Thema. Mein Daddy fand das ganz OK, wenn es vernünftig gemacht ist, nur meine Mum erklärte mich sofort für verrückt!

Aber nach einigem hin und her war die Entscheidung dann durch, ich würde mich tätowieren lassen.
Beim Tätowierer war dann auch schnell ein nettes, kleines Tribal für meinen rechten Knöchel gefunden, und alle fanden es echt schön!
Eigentlich war ich kaum beim Tätowierer raus, da bekam ich schon Lust auf ein neues Tattoo. Leider hab ich das meinem Svenny gesagt, und nur einen Monat später überraschte er mich zu Weihnachten mit einem Gutschein - für ein Tattoo!
Naja, Geschenke darf man nicht zurückweisen, das sahen auch meine Ellies ein, und so zierte ein weiteres Tribal mein linkes Schulterblatt.

Dann kam die zeit meines Umzuges, Sven und ich zogen an die Ostsee. Wie man weiter oben bereits nachlesen konnte, hat sich Svenny sofort wieder tätowieren lassen, und auch ich bekam Lust - so liess ich mir mein Tribal am rechten Knöchel vergrößern!

Auch bei Svennys nächstem Tattoo war ich wieder mit dabei, ein schönes Tribal, diesesmal für den linken Knöchel, war meine Wahl!

So zieren also 3 Tribals meinen Körper. Ob ich mich nochmals tätowieren lassen werde, weiss ich im Moment noch nicht. Grundsätzlich abgeneigt bin ich allerdings nicht! ;o)

*Dieser Teil wurde von Antje verfasst*

So, wie man am oberen Teil des Berichtes erkennen kann, schreiben hier „Experten" zum Thema Tattoo ;o)


*°*°*°*° Tattoo - der erste Schritt *°*°*°*°

Der erste Schritt, wenn man sich tätowieren lassen will, ist die Motivwahl. Dieser Schritt ist meines Erachtens sehr wichtig. Das richtige Motiv zu finden, ist reine Geschmackssache. Man sollte aber beachten: Ein Tattoo bleibt für immer und ewig! Daher sollte man auf Tattoos wie zum Beispiel ein herz mit dem Namen der/des Liebsten tunlichst verzichten!
Wenn die Beziehung mal vorüber sein sollte, sieht es einfach blöde aus, außerdem würde es eher schmerzliche Erinnerungen wecken ;o)

Wenn man sich nicht sicher ist, welches Tattoo man denn gerne hätte, sollte man zum nächsten Tätowierer laufen, denn hier sind in der Regel etliche Vorlagen ausgestellt.
Außerdem haben die meisten Tätowierer Fotos ihrer besten Arbeiten in Sammelmappen, so daß man sich auch da das ein oder andere schöne Teil aussuchen kann.


*°*°*°*° Tattoo - der zweite Schritt *°*°*°*°

Was nun folgt, ist mindestens ebenso wichtig wie die Auswahl des Motivs: Die Auswahl des Tätowierers!
Am besten ist es immer, wenn man in seinem Bekanntenkreis nachfragt, welcher Tätowierer in der Nähe einen guten Ruf hat.
Weiterhin ist wichtig, daß der Tätowierer sauber und steril arbeitet, einen Blick in sein Studio sollte man vorher also schon wagen.
Alle Geräte müssen steril sein und der Tätowierer muss Latexhandschuhe bei der Arbeit tragen!


*°*°*°*° Tattoo - der dritte Schritt *°*°*°*°

Der nächste Schritt ist das Stechen!
Viele Leute denken, die Tätowierung würde unter die Haut gestochen. Tatsächlich wird sie jedoch in die Haut gestochen. Genauer gesagt kommt die Farbe in die Regenbogenhaut.
Die Stichtiefe beträgt beim Tätowieren (je nach Hautbeschaffenheit) einen bis zwei Millimeter. Ein guter, seriöser Tätowierer wird sich intensiv mit der Dermatologie beschäftigt haben, und sich mit den verschiedenen Hauttypen auskennen.

Normalerweise wird der Tätowierer bei aufwendigeren Tattoos vorher eine Zeichnung auf eine spezielle Folie vorbereiten. Diese Zeichnung wird dann auf die haut des Opfer...ääähhh... des Kunden aufgetragen. Das funktioniert so wie bei diesen herrlichen Abziehtattoos aus den Kaugummipackungen. Der Tätowierer muss nun nur noch den vorgegebenen Linien folgen, und schon kann bei dem Tattoo nichts mehr schiefgehen.
Einige Tätowierer machen Tattoos auch freihändig, dafür sollten sie allerdings schon etwas Erfahrung haben. Ich persönlich ziehe die erste Methode vor, denn so kann ich vorher schon mal sehen, wie das fertige Tattoo nachher aussieht, und vor allem, ob es eventuell schief liegt oder alle Bewegungen des Körpers zuläßt.


*°*°*° Tattoo - der vierte Schritt *°*°*°*°

Der vierte Schritt ist die Pflege des frischen Tattoos!

Eine Tätowierung strapaziert die Haut auch ein bisschen. Durch die vielen feinen Nadelstiche wurde sie perforiert, also mit unzähligen kleinen Löchern übersät. Diese kleinen Verletzungen brauchen etwas Pflege, damit sie sauber und problemlos verheilen können. Und nur eine schön verheilte Tätowierung kann Farben und Formen optimal zur Geltung bringen. Deshalb an dieser Stelle die «Anleitung», wie das Tattoo am besten gepflegt wird:

Direkt nach dem Tätowieren wird das frische Tattoo mit einer Wundheilsalbe (z.B Bepanthen oder Panthenol) eingecremt und mit einer Frischhaltefolie bedeckt, damit keine Keime in die offenen Hautstellen gelangen können.

Die Folie kann dann nach 2-3 Stunden entfernt werden.
Dann wird das Tattoo mit kaltem Wasser und PH-neutraler Seife abgewaschen und nochmals mit der Creme eingecremt.
In den ersten zwei Tagen sollte man das Tattoo - wie oben beschrieben - mindestens dreimal waschen und eincremen.
Ab dem drittem Tag reicht es dann, wenn das Tattoo dreimal am Tag eingecremt wird, bis daß die Haut vollkommen verheilt ist.

Beim duschen bzw. baden sollte man beachten, daß man weder zu lange noch zu warm duscht/badet.

Wenn sich auf dem Tattoo eine Kruste bildet, darf man diese unter keinen Umständen abkratzen, da die Kruste mit der Hautschicht verbunden ist, läuft man Gefahr, kleine Stellen des Tattoos mit zu entfernen, dadurch entstehen dann sogenannte „Tattoonarben"

In den ersten 3 Wochen sollte man außerdem Saunen, Chlor- und Salzwasser sowie synthetische und enge Kleidung, die auf dem Tattoo reiben, vermeiden!

Wenn all diese Punkte beachtet werden, wird man bestimmt sehr lange Freude an seinem Tattoo haben!


*°*°*°*° Tattoo - die Alternativen *°*°*°*°

Gibt es überhaupt echte Alternativen zu einem Tattoo? Wenn man mich fragt, würde ich ganz klar sagen NEIN!
Ich weiss, jetzt zeigen einige Leute auf und sagen „Aber...!"
Klar, es gibt andere Sachen, die aber alle ganz klare Nachteile haben:

-Airbrushtattoos

Im Gegensatz zu den „echten" Tattoos wird die Farbe hier nicht in die Haut geschossen, sondern lediglich auf die Haut aufgetragen. Das funktioniert mit Hilfe einer Farbpistole, die mit Luftdruck Farbe verteilt. Beim Airbrushtattoo wird nun eine Folie, auf der das gewünschte Motiv ausgeschnitten wurde, auf die Haut des Kunden gelegt. Die Farbe wird auf die haut gespritzt, und nach einigen Minuten, die die Farbe braucht, um zu trocknen, ist das Airbrushtattoo fertig.
Im Gegensatz zu einem echten Tattoo ist das Airbrush sehr billig, je nach Größe des Motives gibt es sie schon ab 5 DM.
Nachteil der ganzen Sache: Das Airbrush liegt auf der Haut - das sagt schon alles, denn es ist abwaschbar. Selbst bei pfleglichster Behandlung übersteht so ein Tattoo keine 2 Wochen!
Das Airbrush ist also eher ein Kindertattoo oder ein Modegag als eine ernstzunehmende Alternative!


-Biotattoo

Das Biotattoo, auch TempToo genannt, war lange Zeit in Mode. Angeblich soll dieses Tattoo nach etwa 2-3 Jahren vollständig wieder verschwinden, was sich aber in vielen Fällen als nicht ganz richtig herausstellte.
Das Biotattoo wird ähnlich gemacht wie das echte Tattoo, nur das die Farbe hier nicht bis unter die Regenbogenhaut gestochen wird, sondern nur bis unter die darüberliegende Hautschicht, die sogenannte Membranhaut. Diese Haut hat eine Dicke von etwa 0,8 Millimeter, und sie erneuert sich in den besagten 2-3 Jahren komplett, so daß dadurch das Tattoo tatsächlich verschwunden wäre.

Der haken an der Sache ist allerdings der, daß die Hautdicke von Mensch zu Mensch verschieden ist, so daß der Tätowierer nie weiss, wie tief er stechen kann, um die Regenbogenhaut nicht zu durchstossen.
In vielen Fällen ist es vorgekommen, daß die Regenbogenhaut an einigen Stellen doch durchstochen wurde. Das hatte zur Folge, daß das Tattoo an den Stellen, wo es richtig gemacht wurde, verschwand. An den anderen Stellen aber blieb es für immer. Man kann sich also in etwa vorstellen, wie das aussieht, wenn 90% des Tattoos verschwunden sind und 10% dableiben.
Daher würde ich dringend von dieser Art des Tattoos abraten!


-Hennah-Tattoos

Bei den Hennah-Tattoos verhält es sich im Prinzip so wie bei den Airbrushtattoos, nur wird hier die Farbe nicht aufgespritzt sondern aufgemalt. Auch hier hält das Tattoo nicht lange, und großflächige Tattoos wie zum Beispiel Tribals sind mit Hennahstiften kaum hinzukriegen.


*°*°*°*° Was gibt es sonst noch zu sagen? *°*°*°*°

Da wäre zum einen der Preis. Tattoos sind nicht billig, das muss man leider so sagen. Natürlich schwanken die preise je nach Tätowierer, aber auch für ein kleines Tattoo, zum Beispiel eine kleine Rose, muss man schon ca. 60,- DM berechnen.
Bei größeren Tattoos gibt es nach oben übrigens keine Preisgrenze, mein zweiteiliges Tribal am linken Arm hat mich zum Beispiel knapp über 1000,- DM gekostet, meine 6 Tattoos zusammen liegen bei etwa 2300,- DM.

Dann wären da noch die Schmerzen. Nun, da empfindet wohl jeder Mensch anders, einige empfinden die Tortur als angenehm, auszuhalten, angenehmes Kribbeln.
Andere hingegen finden das Tätowieren sehr schmerzhaft.
Es liegt natürlich auch daran, wo man sich tätowieren lässt, einige Stellen des Körpers sind empfindlicher als andere.
Das Beste Beispiel hierfür ist der Oberarm.
Bestimmt habt ihr schon etliche Leute gesehen, die auf dem Oberarm ein halbes Band oder einen halben Stacheldraht haben, nämlich nur auf der Oberseite des Armes. Das liegt daran, daß die weiche Unterseite sehr empfindlich ist und daher das Tätowieren dort auch sehr unangenehm ist. Ich persönlich kann die Schmerzen übrigens sehr gut ab, daher ist mein Stacheldraht auf dem Oberarm auch ganz rum ;o)


So, ich hoffe, daß ich mit diesem Bericht die meisten der anfallenden Fragen zum Thema „TATTOO" zumindest ansatzweise beantworten konnte!
Solltet ihr jetzt Lust bekommen haben, euch tätowieren zu lassen, so lasst euch noch folgendes gesagt sein:

TÄTOWIEREN MACHT SÜCHTIG!! ;o)



****************** Nachtrag ***************

Die Userin "schnuetchen" hat folgenden Kommentar hinterlassen:

Ein kleines Tattoo auf dem Schulterblatt möchte ich mir auch machen lassen,aber so viele,nein das wäre nichts für mich,was machst du denn in sagen wir aml 20 Jahren wenn dir das nicht mehr gefällt?Gruß Ute

Darauf antworte ich folgendes:

Klar, das hab ich mir am Anfang auch gedacht. Was wäre, wenn...

Bei mir soltle das allerdings nicht passieren, denn jedes meiner Tattoos habe ich zu einem bestimmten Ereigniss machen lassen, das Motiv habe ich ebenfalls passend zum Ereignis gewählt.

Der Stacheldraht steht für einen "dornenreichen Weg", der kraftvolle Pegasus steht für Mut, Entschlossenheit und Stärke, mit diesen eigenschaften habe ich es damals geschafft,den dornenreichen Weg zu bezwingen. Daher steht der Pegasus auch über dem Stacheldraht!

Der Strichcode im Nacken symbolisiert mein Geburtsdatum.

Die zwei Tribalteile stehen ebenfalls für besondere Situationen in meinem leben:
Den oberen teil hab ich mir machen lassen am Anfang meiner Beziehung mit Antje, den unteren teil hab ich mir machen lassen, nachdem ich von zu Hause weggezogen bin.
Weitere Tribalteile werden folgen, wenn wieder ein wichtiger Schritt in meinem leben vollbracht wurde. je nach dem, wie viele Schritte mein leben noch machen wird, wird das Tribal wachsen. Über den Rücken, über die Brust, bis zum Bein runter.

Abgeguckt hab ich mir das so ein bisserl von den Maori-Indianern. Diese lassen sich auch tätowieren, wenn sie wichtige Schritte im Leben vollbracht haben.

Wofür mein Drache am Bein steht, darf ich allerdings noch nicht verraten, das muss noch geheim bleiben ;o)

So, man kann also sehen: Jedes Tattoo steht für einen Teil meines Lebens. So wenig, wie ich meine Vergangenheit auslöschen werde, werde ich auch meine Tattoos nicht auslöschen!

Ich hoffe, daß das jetzt die Frage beantwortet ;o)