Theorien Testbericht

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Erfahrungsbericht von xeniaII

Reinkarnation / Wiedergeburt

Pro:

???

Kontra:

???

Empfehlung:

Nein

Es gibt wenig Themen, die in der heuten Zeit derart kontrovers diskutiert werden. Manchmal kommt es mir vor, als hätte die Menschheit dieses Thema erst jetzt entdeckt. Daher wissen wir ja zumindest aus zahlreichen Filmen, daß schon die alten Ägypter an ein Leben nach dem Tod glaubten. Die Pharaonen nahmen nicht umsonst, Weib nebst diversen anderen Reichtümern mit ins Grab.

Heute gibt es sehr viele unterschiedliche Auffassungen zu diesen Thema was meist auch Bestandteil der eigenen Religion ist. Leider glauben auch sehr viele, dass nur sie den wahren Weg gefunden haben. Ich lehne diesen Absolutismus der eigenen Religion strikt ab, da dieses vielleicht die größte und gefährlichste der menschlichen Eitelkeiten ist. Der Glaube, dass die eigene Religion der einzige Weg zum Göttlichen ist, hat dieser Welt zu viele Kriege beschert. Jeder kann glauben woran er mag, aber jeder sollte sich auf jeden Fall auch Wissen aneignen, um dann frei zu entscheiden. Betrachten wir einmal die verschiedenen Auffassungen zum Thema Reinkarnation. Auch wenn ich hierzu meine Meinung äußere, möchte ich dieses nicht als Wertung verstanden habe, ich spreche nur davon, was ich bei diesen Gedanken empfinde:


Das Christentum (also alle die eine Bibel haben, in welcher Form auch immer),
glauben nicht daran. Sie glauben, daß sie sterben und dann auf die endgültige Erlösung durch ihren Herrn warten. Sie warten darauf, dass Sie auferstehen und dann in das Paradies einziehen und dass alle anderen, die es halt dann nicht verdient haben, vom Gespann Jesus/Gott gerichtet und vernichtet werden.

Für mich durchaus verständlich, da man letztlich ja ein Ziel vor Augen hat, auch wenn es noch viele viele Jahre dauern kann. Allerdings auch tragisch, wenn man bedenkt, dass ein relativ kurzes Menschenleben darüber bestimmen soll, ob ich würdig bin, für die Ewigkeit im Paradies zu leben

Die Atheisten
Sie glauben an gar nichts, weder an Gott noch an das Paradies und oftmals auch nicht an die Reinkarnation. Theoretisch eine klare Aussage: vorbei ist vorbei. Allerdings frage ich mich dann, wofür soll man sich eigentlich Mühe geben. Wo ist die Belohnung. Da schuftet man auf dieser Erde versucht ein netter Mensch zu sein und nach relativ wenigen Jahren ist es einfach vorbei. Andersherum: warum soll ich dann überhaupt friedlich sein, dann kann ich mich auch aufführen wie die Axt im Wald, geahndet wird es ja eh nicht.

Die Lehre von Reinkarnation stellt für mich eines der wichtigsten Elemente meiner Religion dar. Zu Wissen, dass man mehr als ein Leben hat, dass man nicht aufhört zu existieren, wenn der Körper stirbt kann viele Fragen beantworten. Natürlich wirft es auch viele Fragen auf.

Warum werden Menschen denn nun Wiedergeboren? Ich glaube daran, dass eine Wiedergeburt unserer Seele die Möglichkeit gibt, vollkommener zu werden. Ein menschliches Leben reicht einfach nicht aus, um grundlegende Dinge zu lernen. In jedem Leben lernen wir demnach dazu (oder auch nicht) bis wir eines Tages vollkommen sind. Natürlich weiß ich nicht, wie viele Leben man dafür benötigt. Aber als Menschen sind wir oftmals geprägt von Gier, Zorn, Eifersucht, Bessenheit und anderen negativen Eigenschaften. Das Ziel der Wiedergeburt ist demnach für mich Geist und Seele zu stärken, zu lernen, diese menschlichen Eigenschaften abzulegen. Zu lernen anderen nicht zu schaden, Alternativen zu finden zum Konkurrenzkampf, zur Ellenbogenmentalität und Selbstsucht, wie sie leider in unserer heutigen Gesellschaft vorherrschen.

Die menschliche Seele ist meiner Meinung nach alterslos, geschlechtslos und unkörperlich. Keine 2 Körper und keine zwei Leben sind gleich. Wären wir nach einer Wiedergeburt wieder wir, würde unsere Seele stagnieren. Daher ändert sich jeweils Geschlecht, Rasse, Geburtsort und Klassenzugehörigkeit wobei jeder einzelne individuelle Charakterzug der Seele von dem Verhalten in den vergangenen Leben bestimmt wird.

Hört sich jetzt wahnsinnig kompliziert an. Aber ist es gar nicht. Einfach ausgedrückt, wenn ich in einem früheren Leben nicht gelernt habe mit z. B. Jähzorn umzugehen, werde ich auch wieder als jähzorniger Mensch geboren. Nur Fehler, die man im Leben abgelegt hat, wird es später nicht mehr geben. Das ist für mich ein sehr wichtiger Grundsatz meines Glaubens: Wir selbst bestimmen, wie unsere Leben verlaufen – nicht irgendein Gott oder Fluch. Es gibt keine mysteriöse Macht, kein unabwendbares Schicksal, für das wir unser Mißglücken verantwortlich machen können.

Jeder Mitdenkende wird jetzt fragen: wenn ich schon mal gelebt habe, dann muß ich mich doch auch erinnern können. Sicher durch Trance und Meditation ist das durchaus möglich. Aber dieser Weg ist gefährlich und auch gar nicht nötig. Das einzige was wichtig ist, ist Selbsterkenntnis. Schaut Euch Euer Leben an, was macht Ihr immer wieder falsch, seht realistisch Eure Fehler und natürlich auch Eure guten Seiten. Und genau diese Fehler hattet ihr in früheren Leben auch, sonst wären sie nicht mehr da. Eine Rückführung ist demnach aus meiner Sicht nicht nötig. Außerdem kenne ich wirklich einige, die glauben früher mal Kleopatra und ähnliches gewesen zu sein. Der Mensch ist einfach etwas sehr unrealistisch in diesem Punkt.

Nun natürlich die Frage: Was passiert nun nach dem Tod des Körpers? Eine glauben daran, dass die Seele in ein anderes Reich wandert, dass manchmal Feenland oder aber auch Land des Lichtes oder der Jugend genannt wird. Dieses Reich liegt weder im Himmel noch in der Unterwelt. Es ist eine unkörperliche Existenzform. Auch das Land des ewigen Sommers, mit Graslandschaften und lieblichen Flüssen, vielleicht die Erde vor Ankunft der Menschen, findet man in vielen Literaturen zum Thema. Wieder andere stellen sich ein Reich ohne Formen vor, ein Energiewirbel. An was auch immer man glauben mag, die Seelen sammeln sich an diesen Orten und schauen auf ihr Leben zurück. Gelernte und verpaßte Lektionen werden betrachtet. Sobald die Bedingungen auf der Erde gegeben sind, kann die Seele dann wiedergeboren werden.

Und wie lange geht das nun, fragt ihr jetzt sicher. Es wird davon ausgegangen, dass Seelen, die den Zyklus von Leben, Tod und Wiedergeburt vollendet haben, d. h. vollkommen sind, frei werden und auf ewig bei Göttin und Gott bleiben. Nichts geht verloren. Die Energien unserer Seelen kehren zurück zum göttlichen Ursprung.

Die Reinkarnationslehre nimmt vielen die Angst vor dem Tod, da sie wissen, dass es kein Absturz in Nichts ist, kein endgültiges Ende ihrer irdischen Existenz. Es ist vielmehr eine neue Chance, es beim nächsten Mal besser zu machen, dazuzulernen. Doch man sollte sich auf keinen Fall zwingen an die Reinkarnation zu glauben. Wissen ist hier allemal wertvoller als bloßer Glaube, denn der Glaube ist für Unwissende. Es ist nicht klug, eine so wichtige Doktrin wie die Reinkarnation blindlings zu übernehmen, ohne zu überprüfen, ob sie einem überhaupt etwas sagt.

Aber vielleicht werden wir eines Tages zweifelsfrei wissen, dass die Reinkarnation so real ist wie die Metamorphose einer Pflanze: auch sie wächst, blüht, wirft Samen ab und verwittert, nur um dann in einer neuen Pflanze weiterzuleben, die ihr Ebenbild ist.

Ich hoffe doch, dass ich Euch mit diesem Thema nicht maßlos gelangweilt habe, aber ich mag es halt.

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