Therme Erding Testbericht

No-product-image
ab 82,36
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003

5 Sterne
(5)
4 Sterne
(1)
3 Sterne
(0)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)

Erfahrungsbericht von aragorn2000

Ein Tag Südsee

Pro:

riesiger Saunabereich, gute Verkehrsanbindung, sehr Abwechslungsreich, sauber

Kontra:

Preis

Empfehlung:

Ja

Wer träumt nicht davon, in der Karibik am Strand zu liegen, sündige Cocktails zu trinken und grenzenlos abzuhängen. Doch der Weg dorthin ist weit, zu weit um nach einem erschöpfenden Arbeitstag ausspannen zu können. Nicht die ganze Schönheit der Karibik, aber zumindest einen kleinen Hauch von Südsee bietet dafür die Therme in Erding. Auch unter der Woche kann man hier bis 23:00 den Alltag vergessen. Zwar nicht ganz billig, aber im Vergleich zu einem richtigen Urlaub ein wahres Schnäppchen.

Anreise

Die Therme Erding befindet sich etwa 35km nordöstlich von München. Erding liegt aber noch im S-Bahnbereich von München und lässt sich auch mit der S6 erreichen. Dabei muss man aber aufpassen, bereits an der Station Altenerding auszusteigen und nicht bis zur Endstation Erding zu fahren. Ist mir beim ersten Besuch passiert und ich hab mich dann gewundert, weil weit und breit keine Therme ausgeschildert war. Von Altenerding aus sind es noch etwa 800m, es gibt aber auch für Faule einen Pendelbus.

Mit dem Auto erreicht man die Therme am besten über die Autobahnausfahrt Ismaning oder Flughafen. Je nachdem, ob von aus München oder vom Norden her anreist. Die Straße nach Erding ist sehr gut ausgebaut und die Therme ist dann auf den letzten Metern auch ausgeschildert. Also überhaupt kein Problem zu finden, ohnehin sieht man die Kuppel bereits aus einiger Entfernung.

Parkplätze sind zwar reichlich vorhanden und auch kostenlos, aber bei größerem Andrang leider nicht ausreichend. Daher würde ich am Wochenende auf jeden Fall empfehlen, besser die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen.

Preise

Da der Preis von mehreren Faktoren abhängt, würde ich empfehlen auf der Internetseite der Thermen Erding selbst nachzuschauen. Dies soll ja auch ein Erfahrungsbericht sein und kein Preisaushang. Wer ohnehin mit der S-Bahn anreisen möchte kann sich auch beim MVV-ein Kombiticket kaufen, bei dem dann die Benutzung der öffentlichen Nahverkehrsmittel inbegriffen ist.

Was allerdings nicht auf der Webseite zu finden ist und auch nicht im Bad selbst angeschrieben steht, dass ADAC-Mitglieder Rabatt erhalten. Durch die Mitgliederkarte bekommt man die Tageskarte um drei Euro ermäßigt, bezahlt also statt 16€ nur 13€, wofür man sonst nur die 4-Stunden-Karte bekommen würde. Diese Ermäßigung gibt es allerdings auch nur auf die Tageskarte und für maximal zwei Personen pro Karte.

Für die Sauna fallen, sofern man dies möchte, noch 7€ zusätzlich an. Wobei man auch die Möglichkeit hat, den Eintritt zunächst ohne Sauna zu bezahlen und dann im Bad noch nachträglich zu entscheiden, ob man in die Sauna möchte. Dazu wird dann einfach auf den Chip am Armband der Preis abgebucht und man muss beim verlassen des Bads eben noch nachzahlen. Das finde ich ganz gut geregelt, weil man sich so noch spontan entscheiden kann.

Umkleiden / Schließfächer

Etwas umständlich finde ich die Sache mit den Umkleiden und den Schließfächern geregelt, zumindest für jemanden, der zum ersten Mal in die Therme geht. An der Kasse erhält man nach der Bezahlung bereits den Schlüssel für ein Schließfach. Somit beginnt also gleich mal die Suche, um zum richtigen Schließfach zu gelangen. Andererseits hat es natürlich den Vorteil, dass wenn reger Betrieb herrscht man nicht planlos durch die Gegend rennt nach einem freien Schließfach suchen muss. So jedenfalls sollte man sich entsprechend nach der Nummer gleich mal die Umkleide suchen. Dazu ist aber wenigstens eine gute Beschilderung vorhanden. In der Umkleide selbst ist dann aber ausreichend Platz vorhanden und Netze für die Kleidungsstücke gibt es auch. Notfalls muss man sich ein solches aus einer benachbarten Kabine klauen.

Thermenparadies

Im Inneren der Therme ist man dann zunächst einmal überwältigt. Eine riesige Klaskuppel, die im Sommer geöffnet werden kann, sorgt für eine angenehme Atmosphäre. Am auffälligsten ist natürlich das große Becken, dass mich von der Form her an eine Lagune erinnert. Sicherlich auch, weil es von echten Palmen und tropischen Pflanzen umgeben ist. Hier hat man die Möglichkeit, es sich auf einer der zahlreichen Liegen gleich am Wasser gemütlich zu machen und etwas zu relaxen, oder man begibt sich gleich mal in das sehr angenehm warme Wasser. In dem Wasser kann man noch bequem stehen, also auch für Nichtschwimmer bestens geeignet. Zudem ist es warm genug, dass man sich auch in den Außenbereich begeben kann, wenn es draußen schon winterlich kalt ist. Gäbe es nicht noch viel mehr zu sehen und erleben ließe es sich bereits hier unter den Massagedüsen oder in der Grotte stundenlang aushalten.

So machen wir es uns erst ein Mal in dem Schwefeltopf gemütlich, der ja sehr gut für die Haut und auch gegen Rheuma helfen soll. Ich habe diesbezüglich zwar keine Beschwerden, aber vorbeugende Maßnahmen können ja nicht schaden. Etwas mufflig riecht es hier schon, aber das Wasser ist so schön warm, dass man es aushalten kann. Nach fünf Minuten sollte man dieses Bad aber verlassen und danach wird kräftig geduscht. Gleich daneben gibt es auch noch den Salztopf, wobei das Wasser nur leicht salzhaltig, also nicht vergleichbar mit Meerwasser ist.

Noch wärmer wird das Wasser dann im Jungbrunnen, hier gibt es schöne kuschelige 38°C und das Wasser sprudelt aus einem in der Mitte befindlichen Brunnen. Allerdings ist hier auch etwas Vorsicht geboten, denn im Inneren wird es auf 60 aufgeheizt, also besser nicht den Brunnen berühren. Ob es denn wirklich etwas geholfen kann ich aber noch nicht beurteilen, aber schön gemütlich war es auf jeden Fall. Immer noch nicht genug geht es rüber in den Whirlpool, von hier aus kann man gemütlich entspannt dem Treiben und Tosen im Wildwasserstrudel zuschauen und so vergeht die Zeit wie im Flug.

Saunabereich

Als wäre dies alles noch nicht genug habe ich mir das Beste zum Schluss aufgehoben. Die Saunalandschaft dürfte in Deutschland einmalig sein, insgesamt gibt es hier über 20 Saunen, die sich verschiedenen Themen widmen. Einziger Nachteil, dass man sich von dem vielfältigen Angebot etwas zu sehr beeindrucken lässt und seinem Körper zu viel zumutet. So verlockend es auch sein mag, alle Saunen durchzumachen sollte man bleiben lassen, denn durch die Temperaturunterschiede wird der Körper recht stark belastet, mehr als drei bis vier Saunagänge sollten es also nicht sein. Zwar ist regelmäßiges Saunieren sehr gut für die Abwehkräfte, aber wie bei vielem gilt es, auch hier Maß zu halten. Wer öfters in die Sauna geht weiß ohnehin, wie viel er sich zumuten kann, aber gerade Neulinge sollten wirklich langsam anfangen und sich die anderen Saunen beim zweiten oder dritten Besuch anschauen.

Zuerst machen wir uns auf in die große Kelo-Sauna, die mit ihrem offenen Kaminfeuer geradezu zum Saunieren einlädt. Einzig störend wirkt der doch recht geräuschvoll Abzug, der dafür sorgt, dass der Rauch nach außen geleitet wird. Dafür gibt es hier massig Platz und man kann sich sogar hinlegen. Nach etwas über zehn Minuten geht es dann gleich raus ins Freie, den Körper mit dem notwendigen Sauerstoff versorgen. Jetzt tut die kalte Luft richtig gut und so kann man gleich den sehr schön angelegten Außenbereich genießen. Über einen Holzsteg geht es dann ins Tauchbecken, welches in einen kleinen Tümpel eingelassen wurde. Das Wasser dürfte eine Temperatur nur knapp über dem Gefrierpunkt haben, dafür kann man richtig spüren, wie der Kreislauf in Gang kommt. Danach geht es aber gleich wieder ins Innere, um auf einer der zahlreichen Liegen etwas zu entspannen. Wer möchte kann es sich auch auf den einladend warm aussehenden Höhensonnen bequem machen, diese sind allerdings immer recht schnell belegt.

Ganz neu ist die Tropensauna, wobei ich von der ein klein wenig enttäuscht war. In der Sauna selbst läuft leise Meditationsmusik und die Wände sind mit grünlichen Motiven beklebt, die aber kein wirkliches Tropenfeeling aufkommen lassen. Wesentlich besser ist da schon der anschließende Tropenregen, bei dem sich feine, warme Wassertropfen über den Körper ergießen. Absolut genial, der gleich daneben befindliche Tropengarten. Zwar ist der Sand etwas grobkörnig, aber dafür bleibt er auch nicht so sehr an den Füßen kleben. Die Wasserbetten sorgen für eine angenehme Stimmung, einfach die Augen schließen und sich den Wogen hingeben.

Für den dritten und letzten Saunagang begeben wir uns in den Salzstollen, eine Sauna, die in etwa einem Salzbergwerk nachgebaut wurde. Auch hier ist wieder genügend Platz vorhanden und die Felswand, an der etwas Wasser herunter plätschert garantieren für Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit. Danach folgt wieder eine kalte Dusche, die in einem kalten, bläulichen Licht schimmern. Aber keine Sorge, auch für Warmduscher ist mit den rot beleuchteten Duschen bestens gesorgt. Für eine weiter Abkühlung sorgt das Eis, welches man aus einem Fass entnehmen kann. Es zerfließt einem förmlich in den Händen, wenn es die Hitze der noch aufgeheizten Haut förmlich dahinschmelzen lässt. Zur Entspannung begeben wir uns dieses Mal in ein kleines Becken. Von Schaumstoffrollen unterstützt kann man sich hier auf dem Wasser treiben lassen. Als wir auch mit den Ohren unter Wasser eintauchen können wir ganz leise Musik hören und uns im Spiegel an der Decke beobachten, wie wir scheinbar schwerelos dahingleiten.

Wie im Flug verging die Zeit und dabei gibt es hier doch noch zu vieles zu erleben, die ganzen römischen Saunen, die Kelo-Sauna mit den Schaukelstühlen oder unterschiedlich duftende Aromasaunen. Ein Tag reicht dafür leider bei weitem nicht auch und selbst nach meinem inzwischen zweiten Besuch habe ich noch lange nicht alles gesehen.

Essen / Trinken

Auch für Verpflegung ist bestens gesorgt, sowohl im Badeparadies, als auch im Saunabereich. An der Bar in der Sauna gibt es allerdings nur kleine Snacks wie Kuchen oder Salate zu essen. Dafür kann man es sich dort auch im Pool selbst auf Hockern gemütlich machen und seinen Cocktail im warmen Wasser schlürfen. An Getränken gibt es alles was das Herz begehrt, vom einfachen Tafelwasser über Cola bis hin zu aufwendigen Cocktails. Natürlich darf auch das für Erding typische Weißbier nicht fehlen.

Wer etwas warmes essen möchte muss sich ins „Caribbian Restaurant“ begeben, welches sich im Thermenparadies befindet. Dort bekommt man verschiedene Speisen und natürlich auch Getränke. An den Tischen kann es bei Hochbetrieb allerdings schon etwas eng werden, aber normalerweise sind genügend Sitzplätze vorhanden. Das Einzige, was mich an dem Restaurant stört, dass dort geraucht werden darf. Somit sitzen hier natürlich sämtliche Stinkbolzen rum, um die ansonsten sehr gute Luft im Bad zu verpesten.

Fazit:

Die Therme in Erding kann ich jedem empfehlen, der sich in der Nähe von München befindet. Gerade nach einem anstrengenden Tag das Richtige, um die Seele baumeln zu lassen. Was mir an den Thermen auch immer wieder postiv auffält ist die Sauberkeit. Auch während dem Tag wird vor allem auch in den Umkleiden und Duschen immer wieder aufgewischt. Praktisch auch, weil man kein Geld mit ins Bad nehmen muss, sondern alles mit dem Chip-Armband bezahlen kann und erst beim Verlassen des Bades seine Rechnung begleichen muss.

18 Bewertungen, 3 Kommentare

  • kawe

    03.06.2008, 23:01 Uhr von kawe
    Bewertung: sehr hilfreich

    Informativ und gut geschrieben. .:sh:.

  • ingoa09

    02.06.2008, 22:14 Uhr von ingoa09
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr hilfreich! Gruß Ingo

  • ebor01

    30.05.2008, 23:37 Uhr von ebor01
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg ebor01