Tiere Allgemein Testbericht

Hallo Leser,

ich muss euch heute von meinem gestrigen Jagdtag erzählen, der war spektakulär... Ich möchte dies tun weil mein Jagdbericht gut angekommen ist und ich euch weitere Einblicke in das Leben eines Jägers geben möchte! Erklärungen zu diversen Begriffen findet ihr unten!

4.00 Uhr Ich stehe auf und gehe raus auf weibliches Rehwild. Hatte am Vorabend ein Schmalreh ausgemacht was ich aber wegen der Hunde und Fußgängerliga am Abend nicht strecken kann weil es auf der Reviergrenze steht...


5.35 Uhr Es raschelt hinter mir, das Licht ist perfekt. Das Schmalreh kommt links unter meiner Leiter raus und zieht rechts schräg Richtung Graben/Buschreihe... Ich warte bis es auf gute Schussdistanz zieht, will gerade anlegen, da springt es ab. 1 Minute später kommt hinter der Buschreihe (!!!) quer über den Acker und nicht zu sehen von Hochsitz aus ein Montanbikefahrer und ein freilaufender Hund der durch den Graben tobte...


5.50 Uhr auf Feindesseite knallt es und ich kann durch mein Fernglas sehen, das mein Freund und Mitjäger aus dem Nachbarrevier ein Schmalreh am bergen ist... Ich ging nach drüben und musste feststellen bzw. mir erzählen lassen es kam hochflüchtig durch den Graben und er hat es erlegt... Waidmannsheil Horst!


10.00 Uhr ich mache mich auf den Weg nach Hannover wo mir eine halbe Stunde später in 20 Meter Entfernung auf der Landstraße 2 Stück Rehwild vors Auto springen... Wäre ich nicht in einer scharfen Rechtskurve gewesen und dadurch langsamer, hätte es gekracht...


15.20 Uhr Ich bin auf dem Rückweg von Hannover, gerade auf der Autobahn, da klingelt mein Handy... Ich nehme ab und habe kein Empfang! (natürlich mit Freisprecheinrichtung) 10 Minuten später klingelt es wieder und es ist der Pächter des Nachbarrevieres, der gerade in unserem Revier seine Wiesen mäht, wir haben n kranken Bock im Revier und er kann meinen Mitjäger nicht erreichen, mit dem ich das Revierteil teile, ja auch mein Jagdherr ist nicht da... Geschweige Sven oder Walter... Die Jägerin ist auf dem Bau und unser 7. Begehscheininhaber auf Montage...


16.00 Uhr Ich bin zuhause und packe meine Waffe, fahre nochmal auf den Hof von meinem Jagdherrn der sich auf einer Versammlung befindet! Seine Frau gibt mir grünes Licht den Bock abzuschießen, auch wenn unser Abschusssoll schon erfüllt ist...


16.10 Uhr Ich fahre zu dem Nachbarrevierpächter und lasse mir den Bock zeigen... Dieser liegt in gut 150 Meter Entfernung auf der gemähten Wiese und macht keine Anstalten zu flüchten als wir anhalten.
Ich Pirsche also auf allen vieren dem Bock entgegen und zwar auf einem Traktorweg der mit Kalk voll war, weil das Feld rechts von mir damit eingestaubt wurde... Ich komme auf gut 25 Meter an den Bock heran und setze die Waffe im liegen an... Durch das Zielfernrohr kann mein ungläubiges Auge dann sehen es ist doch tatsächlich ein Perrückenbock! Aber was für einer... Die Linke Stange ist komplett verfegt (3 sichtbaren vereckungen)die rechte stange ist ein Bastgewirr bis zu den Lichtern runter...


(Nur zur Info, ich hätte ihn schießen dürfen weil der Nachbarpächter Hegeringvorstand ist und ich somit einen Zeugen gehabt habe, dass es ein Hegeabschuss ist.... Warum erzähl ich euch gleich )


Bei dem Bock viel mir auch stänig auf das er immer sein Haupt schüttelte und es auf Blatt legte....
Okay in dem Moment wie ich den Bock anschaue springt er auf und läuft ca. 120 Meter auf den Stoppelacker rechts von mir und tut sich dort wieder nieder... Für mich war klar, das ich den Bock nicht schießen kann... die Tropähe und das ohne mich mit meinem Jagdherrn abzusprechen...


Ich pirsche zurück und fahre um die Kurve wo ich ihn wunderbar aus dem Auto heraus erlegen hätte können... Aber meine zweifel waren so groß und ich fahre erst nochmal zurück auf dem Hof meines Bigboss... der sich immer noch auf der Versammlung befindet... und auch sonst war keiner zu erreichen... Ich fahre also nach hause und warte bis mein Jagdherr zurück kommt und mich anruft...


17.55 Uhr Mein Jagdherr ist zuhause und ruft mich an... Nach der Aufklärungsaktion war dieser so aufgeregt, das er nur noch Mist stammelte... Ich hole ihn ab und wir fahren ins Revier... Der Bock liegt jetzt genau auf einer Berkuppe und läuft gefahr ins Nachbarrevier abzuhauen, wo schon einige Jäger streife saßen... Ich lade meinen Jagdherrn vorne ab und gehe von hinten als absicherung auf die Kuhweide vor der grenze... Sollte er abspringen muss ich ihn erlegen... Mein Herz raßte, da kam die Siluette meines Jagdherrn schon über die Bergkuppe und stieg in die 100 Meter entfernte Kanzel... Der Bock reagierte darauf gar nicht.


Mich kriege ne sms er könnte den Bock nicht erlegen weil er a) liegt und b) er ihn nicht richtig sieht weil die stoppeln so hoch wären...


Nun standen wir da über ne halbes stunde und warteten... plötzlich... der Bock steht auf und kriegt die kugel von meinem Jagdherrn... springt ab und rein ins maisfeld... Hund geholt und angesetzt... Wunderbar Bock tot aufgebrochen von 19,5 kg!


Tolle Tropähe ich wünsche meinem Jagdherrn zu seinem Lebensbock Waidmannsheil... und kucke mir die Tropähe an... da kommen mir schon 1000 Maden entgegen, dei den Bast bevölkern... Der Bock lag also ständig weil sich die Maden schon durch die Kopfhaut gefressen hatten eventuell die Gehörgänge belagerten...


20 Uhr: Ich kucke noch nach meinen Kirrungen, da natürlich ohne Waffe und was ist... 80 Meter von mir entfernt kommt ein Schmalreh raus!!! grr


Heute nacht um 3 Uhr... Sau auf schussweite... vorbeigeschossen!


Welch ein Jagdtag... Waidmannsheil feanny

Schmalreh = 1Jähriges weibliches Reh
Perückenbock= Bock der nie fegt sondern bei dem der Bast weiterwächst
Lichter= Rehaugen
Bast= Überzug des Gehörns während es wächst

So nun das wars auch schon wieder... Danke fürs bewerten kommentieren und lesen...

lg feanny