Abacusspiele Tikal Testbericht

Hier ist den Spieleerfindern wieder ein absoluter Knaller gelungen! Als viel-Spieler bin ich ja ständig auf der Suche nach neuen Herausforderungen und Tikal hat alle Zutaten für ein gutes Spiel.

Hintergrund:
Die \"Story\" des Spiels ist eine Expedition im Dschungel. Du bist der Leiter und hast insgesamt 18 Expeditionsteilnehmer (=Spielsteine) zu dirigieren (=auf dem Spielfeld zu bewegen). Einer davon ist der Expeditionsleiter vor Ort (=größerer Spielstein, der mehr \"Gewicht\" hat.) Dein Ziel ist eine möglichst erfolgreiche Expedition(=einsammeln von Siegpunkten). Die Siegpunkte werden gleich auf dem Spielfeld \"notiert\", also mit Steinen auf einer Skala angezeigt, so dass das lästige aufschreiben entfällt und Du jederzeit weißt, wie es um Dich steht.

Spielverlauf:
Gespielt wird in Runden. In jeder Runde hast Du 10 Aktionspunkte zur Verfügung, mit denen Du Deine Spielsteine über das Spielfeld bewegen kannst oder andere Aktionen ausführst, die Dir Siegpunkte bringen sollen. Beispiel: \"Zelt aufbauen\": Dann kannst Du neue Expeditionsteilnehmer auch mitten ins Spielfeld setzen und ersparst Dir den punkteverzehrenden Anmarsch vom gemeinsamen Startpunkt(zelt).
In bestimmten Feldern gilt es, Siegpunkte zu sammeln:
Pyramiden: Bist Du in einem Pyramidenfeld und hast Du in der Wertungsrunde (siehe weiter unten) die Mehrheit in diesem Feld (die meisten Expeditionsteilnehmer), so bekommst Du den Wert der Pyramide als Siegpunkte. Der Wert ist auch noch beeinflussbar.(auch eine der Aktionen: Pyramide aufwerten)
Schätze: In manchen Feldern kannst Du Schätze heben, die auch Siegpunkte bringen.

Ablauf: Ausgehend von einem kleinen Basisdschungel wird in jeder Runde von jedem Spieler ein Feld aus einem verdeckten Stapel gezogen und an den vorhandenen Dschungel angelegt. Dieses neue Dschungelfeld kann Schätze enthalten, eine weitere Pyramide, gar nichts besonderes, oder einen Vulkan. Dann kann der Spieler seine 10 Aktionspukte verbrauchen und so sich strategisch günstig positionieren oder Schätze einsammeln. Während des Spiels gibt es drei Wertungsrunden, diese werden ausgelöst durch das ziehen eines neuen Feldes mit einem Vulkan darauf. Die Wertungsrunden sind zufällig und nicht vorhersehbar, aber bedingt durch ein Vorsortierung der Feldkarten gut über das Spiel verteilt. In diesen drei Wertungsrunden und in der Schlussrunde kann jeder Spieler seine 10 Punkte verbrauchen und wird dann gewertet. Danach kommt der nächste an die Reihe seine Punkte zu verbrauchen und wird wieder individuell gewertet (Schätze + Pyramiden in Besitz)
Gewonnen hat, wer am Ende die meisten Siegpunkte hat.

Spielspass:
Der Spass ist sehr hoch, weil das Spiel mehrdimensional ist. In jeder Runde muss man:
-das gezogene Feld strategisch günstig anbauen
-seine knappen Aktionspunkte gut auf viele mögliche Aktionen verteilen
-mitdenken, was der Gegner tun könnte

FAZIT:
Aufgrund der vielen Optionen ein Spiel das lange Spass machen wird. Aufgrund der Spieldauer (knapp 60min) und der Spielerzahl (2-4) wirklich spielbar. Um wirklich gut zu spielen ist allerdings ein recht hohes Mass an mit- und vorausdenken gefragt und man hat sicher Vorteile, wenn man das Spiel kennt.
Unterstützt wird mein positiver Eindruck durch ein sehr liebevoll und detailgetreu, jedoch nicht überladenes Spielfeld.

PS: Bei meinem Glück immer die Vulkane zu ziehen ist das mit dem Siegen noch nicht so recht was geworden. Wenn man immer derjenige ist, der den Vulkan zieht (=der erste der in der Wertungsrunde gewertet wird) ist man leider etwas dumm dran.