Time Bandits (DVD) Testbericht

ab 10,47 €
Billiger bei eBay?
Bei Amazon bestellen
Paid Ads from eBay.de & Amazon.de
Auf yopi.de gelistet seit 10/2004
Auf yopi.de gelistet seit 10/2004
Erfahrungsbericht von catmother
Absurde Zeitreise mit sechs neurotischen Zwergen
Pro:
schräg, glänzend aufgelegte Schauspieler, Monty-Python-geprägt
Kontra:
eben typisch Monty Python
Empfehlung:
Ja
Dieser Phantasiefilm ist heutzutage fast ein Tip für Insider. Nur die wenigsten wissen mit diesem fast nichtssagenden Titel etwas anzufangen und daß sich dahinter ein überaus sehenswerter filmischer Schabernack verbirgt, den ich sehr empfehlen kann. Er verspricht Spaß, Spannung - nur Spiel ist nicht dabei. Dafür spielen die Beteiligten gut.
(Es tut mir leid, aber ich habe den Bericht damals als normalen Film eingestellt, während yopi danach umsortiert und ihn in die Rubrik DVD eingeordnet hat. Es handelt sich aber NICHT um die DVD!)
** Inhalt **
Kevin (Craig Warnock) wächst in einer typisch amerikanischen Familie auf - die Eltern sitzen pausenlos vor dem Fernseher und schauen Shows an und halten ihre zweistufige Mikrowelle und die Technik der Küche für wichtiger als den Bildungshunger ihres Sohnes, der sich besonders für die alten Zeiten interessiert.
Eines Nachts bricht in Kevins Kinderzimmer die Hölle los. Aus seinem Schrank steigen sechs Zwerge, die sich völlig konfus benehmen und etwas von einer Karte schwafeln. Sie nehmen Kevin gefangen und mit auf eine abenteuerliche Reise, bei der sie durch sogenannte Zeitlöcher von Zeitalter zu Zeitalter springen, dort rauben und plündern und wieder verschwinden.
Verfolgt werden sie immer vom Obersten Wesen (Ralph Richardson), das seine Karte zurückverlangt.
Zuerst landen sie im Jahr 1798 mitten in der Napoleonischen Schlacht von Castillione. Napoleon (Ian Holm) amüsiert sich gerade vor einem Puppenspiel, während der Stadtrat von Castillione darauf brennt zu kapitulieren und die Zwerge ihn ausrauben.
Anschließend fallen sie im Mittelalter in die Kutsche von Sir Vincent (Michael Palin), der seine Geliebte Pancy (Shelley Duvall) aus ihrem Gemach entführte. Hier begegnen sie auch dem stotternden Robin Hood (John Cleese), dessen Bande keineswegs so menschenfreundlich ist, wie immer erzählt wurde.
Durch das nächste Zeitloch gelangt Kevin direkt in die Antike und verhilft mit seinem Sturz Agamemnon (Sean Connery) zum Sieg. Der nimmt ihn mit nach Mykene, behandelt ihn wie einen eigenen Sohn und bringt ihm Hütchenspielertricks bei.
Dann treffen wir Vincent und Pansy wieder, auf der Titanic, landen in der Sagenwelt mit einem alterskranken Riesen und dessen Frau, und schließlich gelangen die Zwerge genau dahin, wo man sie haben will: Denn da ist noch einer hinter der Karte her, nämlich das Unsagbar Böse (David Warner) mit seinen häßlichen Helfern, das vom obersten Wesen in die Festung der ewigen Finsternis eingesperrt wurde. Mit der Karte hätte es die Möglichkeit, sich zu befreien und die Macht auf Erden zu übernehmen. Er würde dann alles über Autos und Fernseher lernen, Mikrochips revolutionieren und mit Laser anfangen, gleich um 8 Uhr morgens.
** Darsteller **
Da der Regisseur Terry Gilliam (12Monkeys) seine Karriere in der Monty Python-Tuppe begann, ist es nicht verwunderlich, hier die bekanntesten und besten Schauspieler der Truppe wieder zu treffen, um in diesem absurden Theater mitzumischen.
Mit von der Partie sind John Cleese und Michael Palin, der auch am Drehbuch mitschrieb (beide in Ein Fisch namens Wanda), Shelley Duvall (Shining) und Ian Holm (Der Herr der Ringe).
Die Zwerge werden dargestellt von den Kleinwüchsigen David Rappaport (Randall), Kenny Baker (Fidgit), Malcolm Dixon (Strutter), Mike Edmonds (Og), Jack Purvis (Wally) und Tiny Ross (Vermin) - alle sind mir vom Namen nach unbekannt.
** Filmkritik **
Zuerst muß man mal sagen: Vorsicht! Man sollte keinen ausgesprochenen Sinn in der ganzen Geschichte erwarten. Es ist eine Komödie und eine recht absurde noch dazu. Aber sie macht verdammt viel Spaß.
Hier wird Bildungsfernsehen verkehrt herum präsentiert - es erfolgt ein Ausflug in die Geschichte der Menschheit, führt sie dabei aber ad absurdum. So erfahren wir, daß Napoleon eine Neurose wegen seiner Größe hatte und Zwerge als Generäle einstellte, damit er endlich mal auf jemanden herabsehen konnte, daß Robin Hood stotterte, schwul und mitnichten so menschenfreundlich war und das oberste Wesen ein Stümper. Wie schon in den berühmtesten Monty-Python-Filmen wird dieser Aspekt reichlich blasphemisch ausgewalzt:
Jeder weiß, daß Gott die Erde in einer Woche schuf, Berge, Täler, Tag und Nacht - aber das Grünzeug haben die Zwerge geschaffen, dafür aber nie eine Anerkennung bekommen. Wie arrogant! Im Gegenteil, sie wurden wegen ein bißchen zuviel Phantasie (der Baum Pingpangkadu war eine Schöpfung von Og, 200 m hoch, knallrot und gräßlich stinkend) einfach entlassen. Nicht sehr nett, lieber Gott.
Dabei ist der auch nicht unfehlbar, denn das Universum ist alles andere als perfekt. Ergo, das oberste Wesen hat reichlich gestümpert bei seiner Schöpfung, aber es hatte ja auch nur 7 Tage Zeit.
Mit Time Bandits hat Gilliam in alter Monty-Python-Tradition eine wirklich witzige, surreal anmutende und dabei doch intelligente Parodie mit viel Aufwand und Effekten geschaffen, die man einerseits nicht ernst nehmen kann, die aber auf der anderen Seite wunderbare Spitzen auf Geschichte und Geschichten, auf alte Helden und die Errungenschaften der neuen Zeit liefert. Insofern sollte man sich den Film vielleicht aufnehmen und zweimal ansehen, damit man den ganzen britischen und sehr hintergründigen Humor mitbekommt.
Gelegentlich wird er als Kinderfilm bezeichnet, aber das würde ich nicht bestätigen - es sei denn, man macht ihnen klar, daß das der pure Nonsens und die Lust am Veralbern ist.
** Meine Meinung **
Man muß ihn einfach gesehen haben. Kurzweilig, intelligent gemacht und überaus schräg.
** Daten **
Großbritannien 1981
Original: Time Bandits
Genre: Fantasiekomödie
Regie: Terry Gilliam
FSK: ab 6, Altersempfehlung ab 8
(Es tut mir leid, aber ich habe den Bericht damals als normalen Film eingestellt, während yopi danach umsortiert und ihn in die Rubrik DVD eingeordnet hat. Es handelt sich aber NICHT um die DVD!)
** Inhalt **
Kevin (Craig Warnock) wächst in einer typisch amerikanischen Familie auf - die Eltern sitzen pausenlos vor dem Fernseher und schauen Shows an und halten ihre zweistufige Mikrowelle und die Technik der Küche für wichtiger als den Bildungshunger ihres Sohnes, der sich besonders für die alten Zeiten interessiert.
Eines Nachts bricht in Kevins Kinderzimmer die Hölle los. Aus seinem Schrank steigen sechs Zwerge, die sich völlig konfus benehmen und etwas von einer Karte schwafeln. Sie nehmen Kevin gefangen und mit auf eine abenteuerliche Reise, bei der sie durch sogenannte Zeitlöcher von Zeitalter zu Zeitalter springen, dort rauben und plündern und wieder verschwinden.
Verfolgt werden sie immer vom Obersten Wesen (Ralph Richardson), das seine Karte zurückverlangt.
Zuerst landen sie im Jahr 1798 mitten in der Napoleonischen Schlacht von Castillione. Napoleon (Ian Holm) amüsiert sich gerade vor einem Puppenspiel, während der Stadtrat von Castillione darauf brennt zu kapitulieren und die Zwerge ihn ausrauben.
Anschließend fallen sie im Mittelalter in die Kutsche von Sir Vincent (Michael Palin), der seine Geliebte Pancy (Shelley Duvall) aus ihrem Gemach entführte. Hier begegnen sie auch dem stotternden Robin Hood (John Cleese), dessen Bande keineswegs so menschenfreundlich ist, wie immer erzählt wurde.
Durch das nächste Zeitloch gelangt Kevin direkt in die Antike und verhilft mit seinem Sturz Agamemnon (Sean Connery) zum Sieg. Der nimmt ihn mit nach Mykene, behandelt ihn wie einen eigenen Sohn und bringt ihm Hütchenspielertricks bei.
Dann treffen wir Vincent und Pansy wieder, auf der Titanic, landen in der Sagenwelt mit einem alterskranken Riesen und dessen Frau, und schließlich gelangen die Zwerge genau dahin, wo man sie haben will: Denn da ist noch einer hinter der Karte her, nämlich das Unsagbar Böse (David Warner) mit seinen häßlichen Helfern, das vom obersten Wesen in die Festung der ewigen Finsternis eingesperrt wurde. Mit der Karte hätte es die Möglichkeit, sich zu befreien und die Macht auf Erden zu übernehmen. Er würde dann alles über Autos und Fernseher lernen, Mikrochips revolutionieren und mit Laser anfangen, gleich um 8 Uhr morgens.
** Darsteller **
Da der Regisseur Terry Gilliam (12Monkeys) seine Karriere in der Monty Python-Tuppe begann, ist es nicht verwunderlich, hier die bekanntesten und besten Schauspieler der Truppe wieder zu treffen, um in diesem absurden Theater mitzumischen.
Mit von der Partie sind John Cleese und Michael Palin, der auch am Drehbuch mitschrieb (beide in Ein Fisch namens Wanda), Shelley Duvall (Shining) und Ian Holm (Der Herr der Ringe).
Die Zwerge werden dargestellt von den Kleinwüchsigen David Rappaport (Randall), Kenny Baker (Fidgit), Malcolm Dixon (Strutter), Mike Edmonds (Og), Jack Purvis (Wally) und Tiny Ross (Vermin) - alle sind mir vom Namen nach unbekannt.
** Filmkritik **
Zuerst muß man mal sagen: Vorsicht! Man sollte keinen ausgesprochenen Sinn in der ganzen Geschichte erwarten. Es ist eine Komödie und eine recht absurde noch dazu. Aber sie macht verdammt viel Spaß.
Hier wird Bildungsfernsehen verkehrt herum präsentiert - es erfolgt ein Ausflug in die Geschichte der Menschheit, führt sie dabei aber ad absurdum. So erfahren wir, daß Napoleon eine Neurose wegen seiner Größe hatte und Zwerge als Generäle einstellte, damit er endlich mal auf jemanden herabsehen konnte, daß Robin Hood stotterte, schwul und mitnichten so menschenfreundlich war und das oberste Wesen ein Stümper. Wie schon in den berühmtesten Monty-Python-Filmen wird dieser Aspekt reichlich blasphemisch ausgewalzt:
Jeder weiß, daß Gott die Erde in einer Woche schuf, Berge, Täler, Tag und Nacht - aber das Grünzeug haben die Zwerge geschaffen, dafür aber nie eine Anerkennung bekommen. Wie arrogant! Im Gegenteil, sie wurden wegen ein bißchen zuviel Phantasie (der Baum Pingpangkadu war eine Schöpfung von Og, 200 m hoch, knallrot und gräßlich stinkend) einfach entlassen. Nicht sehr nett, lieber Gott.
Dabei ist der auch nicht unfehlbar, denn das Universum ist alles andere als perfekt. Ergo, das oberste Wesen hat reichlich gestümpert bei seiner Schöpfung, aber es hatte ja auch nur 7 Tage Zeit.
Mit Time Bandits hat Gilliam in alter Monty-Python-Tradition eine wirklich witzige, surreal anmutende und dabei doch intelligente Parodie mit viel Aufwand und Effekten geschaffen, die man einerseits nicht ernst nehmen kann, die aber auf der anderen Seite wunderbare Spitzen auf Geschichte und Geschichten, auf alte Helden und die Errungenschaften der neuen Zeit liefert. Insofern sollte man sich den Film vielleicht aufnehmen und zweimal ansehen, damit man den ganzen britischen und sehr hintergründigen Humor mitbekommt.
Gelegentlich wird er als Kinderfilm bezeichnet, aber das würde ich nicht bestätigen - es sei denn, man macht ihnen klar, daß das der pure Nonsens und die Lust am Veralbern ist.
** Meine Meinung **
Man muß ihn einfach gesehen haben. Kurzweilig, intelligent gemacht und überaus schräg.
** Daten **
Großbritannien 1981
Original: Time Bandits
Genre: Fantasiekomödie
Regie: Terry Gilliam
FSK: ab 6, Altersempfehlung ab 8
Bewerten / Kommentar schreiben