Tipps & Tricks Testbericht

No-product-image
ab 14,34
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003

Erfahrungsbericht von ewka78

Schreiben, aber wie und was?

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Zugegeben, diese Frage ist nicht einfach zu beantworten, denn das liegt immer an einem selbst, wie man sowas anpackt und was man draus macht. Ich bin im Vergleich zu einigen Autoren ein richtiger Wenigschreiber, was nicht daran liegt, dass ich nicht gern schreibe, sondern mir fehlen oft einfach die Themen und da wären wir schon bei einem wichtigen Anreizpunkt überhaupt zu schreiben.

Der Anreiz
Ich selbst schreibe eigentlich immer über Dinge, die mir am Herzen liegen, wo ich entweder davon sehr begeistert bin, oder es ziemlich schlecht finde, wo dann auch die Berichte, wo ich mich ärgere, manchmal auch einen ziemlich sarkatischen Unterton haben. Ich selbst würde auch nie über Dinge schreiben, zu denen ich gar kein Bezug habe, zb. der Kühlschrank in der Küche. - Toll, er kühlt zwar, steht rum und besetzt Platz, aber ausser, dass ich mir da mal draus was zu essen, oder ein kaltes Bier hole, mehr Bezug habe ich auch zu dem Ding nicht und darum würde ich auch nie auf die Idee kommen darüber einen Bericht zu schreiben. Viele schreiben aber hier manchmal über ihren ganzen Haushalt, was sie so für Geräte im Haus haben, aber diese Berichte haben oft einen relativ erzwungenen Touch, finde ich, und ein Bericht darf meiner Meinung nicht erzwungen sein, denn auf die Art kann er einfach nicht mehr gut sein. Im Gegenteil, man macht gerade bei so einem 'Zwangschreiben' mehr Fehler, als es einem lieb ist, aber dazu komme ich noch später.

Natürlich müssen auch gewisse Erfahrungen mit dem, worüber man grad schreiben möchte, auch vorhanden sein und genau die sollten eigentlich auch die Grundlage eines jeden Berichts sein. Es reicht nämlich nicht, wenn man grad mal ganz kurz was getestet hat und eigentlich im Grunde genommen gar keine Ahnung hat, worüber man dann schriebt, geschweige denn, dass man die notwendigen Erfahrungen damit sammeln konnte, die einen solchen Bericht auch begründen. Solche Berichte sind schlichtweg falsch und wertlos eigentlich, weil es gibt genug Dinge, die erst eine etwas längere Benutzung vorraussetzen, damit auch dieser Bericht faktisch richtig ist und damit komme ich schon zum nächsten Punkt.

Die Fakten und Infos
Wichtig ist natürlich auch, wenn man was schreibt, dass man nicht über etwas schreibt, wovon man gar keine Ahnung hat. Ich käme nie auf die Idee Berichte über Geldanlagen wie Fondsparen und so zu schreiben, weil ich einfach schlichtweg davon überhaupt keine Ahnung habe und würde ich sowas dennoch schreiben, wären diese Berichte wieder erzwungen und teilweise fachlich gesehen einfach falsch. Damit meine ich, dass kleine Hintergrundinfos ergänzen einen Bericht und machen ihn auch interessanter.

Auch hier kann man allerdings viel übertreiben und vieles reinschreiben, was eigentlich in so einen Bericht überhaupt nicht reingehört. So finde ich die genau detalierte Beschreibung der Verpackung ziemlich sinnlos, weil wenn jemand mal sich tatsächlich dafür interessiert, dann reicht ihn eigentlich der Produktname und eine kurze und bündige Beschreibung was es nun sein soll. Grotesk finde ich zb. wenn man detailgenau ein CD-, oder Buchcover beschreibt, was da nun alles drauf ist und wie die Komposition auf einen wirkt. Ich sage dazu nun Mumpitz - sowas liest keiner und will auch keiner lesen. Wenn ich nämlich auf Empfehlung von jemandem ein Buch kaufe, dann ist mir egal, ob das Cover schön bunt gestaltet ist, sondern es interessiert mich nur, was in dem Buch steht. Bücher kauft man nicht, weil sie ein schönes Cover haben, sondern den Inhalt wegen.

Ich habe mir, über die Jahre fast schon, angewohnt die Infos möglichst kurz und bündig zu halten, um den Leser nicht mit unnötigen Zeug aufzuhalten, sondern um schnell, ohne viel Gelabber zum Wesentlichen zu kommen. Man kann nämlich an dieser Stelle wirklich mit vielem übertreiben, dass man zum Beispiel nun genau detaliert jede Taste des Telefons beschreibt, über das man grad was schreibt, oder detailgenau jeden Schriftzug auf dem Kaugummipapier beschreibt, á la 'auf dem hellblauen Hintergrund befindet sich ein roter Schriftzug, bla bla bla'. Leute, das ist einfach langweilig und das sollte nun wirklich nicht das Hauptthema eines Berichts sein. Das selbe gilt, wenn man ganzen Zutaten niederschreibt. Gut ist, wenn man sich mit der Lebensmittelchemie etwas auskennt und dann auch dahinter schreibt, was zb. diese ganzen E's sollen, wie zb. E330, aber wenn man das ganze einfach runterschreibt, dann kann damit faktisch niemand was anfangen. Selbst der Allergiker (soll's geben), der gegen bestimmte Stoffe allergisch reagiert, isst bestimmte Produkte sowieso nicht, oder schaut selbst nochmal vor dem Kauf auf die Inhaltsliste, also wozu sich die Mühe machen, wenn's sowieso niemandem interessiert? Genauso unsinnig ist es übrigens auch alle Funktionen genau zu beschreiben, denn das ist ein Bericht und keine Gebrauchsanweisung.

Zwischenüberschriften, Schriftzeichen und andere Grausamkeiten
Ähm ja, ist schon wirklich ein Thema für sich. Oft sehe ich auch Berichte, wo mehr es mehr Zwischenüberschriften gibt, als es Sätze gibt. Sinnvoll ist es nicht gerade bei jedem Satz eine Zwischenüberschrift zu machen, wo soll denn das hinführen? - Man schreibt schliesslich einen Bericht und legt nicht eine Excel-Tabelle an. Es gibt auch Berichte, wo das eigentlich überhaupt gar kein Sinn macht, zb. ein Konzertbericht. Den schreibt man dann meist als eine kleine Story nieder und da haben solche Sachen nichts zu suchen. Bei technischen Berichten ist schon natürlich sinnvoll, dass man die irgendwie doch ein wenig unterteilt, damit der Leser anschliessend weiss, wo er was zu suchen hat. Nur auch da kann man mal wieder übertreiben, besonders dann, wenn selbst die Einleitung eine Zwischenüberschrift bekommt und die Erfahrung. Erfahrung muss nämlich meiner Ansicht nach in JEDEM Teil des Berichts stehen, also auch da, wenn ich über die Benutzerführung von einem Handy schreibe. Das nützt nichts wenn ich die Funktionen nämlich in einem Rutsch runterschreibe, völlig kommentarlos und dann anschliessend schreibe, dass die Benutzerführung Mist ist.

Besonders beliebt sind auch Kringel und ähnliches, wie zb. auch in diesem Bericht, wo ich mit Absicht jede Zwischenüberschrift mit einem '=' unterlege, ist wegen der Lesbarkeit ganz gut, aber auch da kann man heftig übertreiben, damit meine ich zb sowas:
(¯`·.Zwischenüberschrift.·´¯)
^^^^^^^^^^^^^^^^^^
Ich meine, man darf nicht vergessen, man schreibt einen Bericht und malt keine ASCII-Bilder.

Alles fertig, oder was?
Nein, nein, nein! Ich würde niemandem dazu raten sich Vorlagen, oder ähnliches zu erstellen, nach welchem Schema er dann alle Berichte tippselt, denn diese Berichte haben nichts mehr mit Orgnialität zu tun, sondern ist nur noch eine Massenware. Wenn man Wert drauf legt, dass man GELESEN wird, und nicht abgeklickt wird, dann bemüht man sich auch darum, dass die Berichte originell sind und nicht der Anschein aufkommt, dass wenn nur zwei Berichte gelesen hat, dann kennt man eigentlich schon alle, weil dann auch nicht nur die Vorlage Standard ist, sondern auch der Text.

Wenn man anfängt, dann geht man am besten so vor: Man macht ein blanko Word-Dokument auf und fängt einfach zu schreiben, was einen dazu einfällt. Vorteil ist, dass man so nie einen ähnlichen Bericht findet und jeder Bericht ist originell. Natürlich, das kostet auch Zeit, denn es ist aufwendiger einen Bericht von Grund neu zu schreiben, als wenn man eine Standardvorlage nimmt, die dann minimal alteiert und dann darauf einen Bericht aufbaut. Weiterer Vorteil ist, dass man dann tatsächlich auch LESER bekommt und nicht Abklicker und man kann sich dann wirklich fast sicher sein, dass die Leute, die dann zum lesen kommen, dann auch tatsächlich einen lesen. Ausserdem das Problem bei solchen Standardberichten ist dann, dass das irgendwie so ein Einheitsbrei ist und eigentlich weder interessant, noch wirklich lesenswert und schreckt die wirklichen Leser nur noch ab. Also, das Geheimnis hier liegt wirklich nur in der Originalität des Autors, sonst nichts.

Für wen schreibt man?
Gute Frage! Es kommt darauf an, mit welchen Intentionen man auf eine Meinungsplattform überhaupt kommt. Einige kommen sicherlich für Geld, Prämien, oder was auch immer, aber es soll sogar Leute geben, die schreiben, um andere vor irgendwelchen Fallen zu warnen, oder auch um anderen irgendwas weiter zu empfehlen. Eines darf man dennoch nie vergessen, im Idealfall ist es nicht der Abklickerkreis, oder Leserkreis für den man schreibt, sondern die Verbraucher, die die Plattform als Infoquelle nutzen. Sätze wie 'man schraubt die Kappe auf und trägt das Gel in die Haare', oder auch 'nun klicken wir auf den kleinen Korb, um zu bestellen' sind absolut daneben, denn würde ich sowas lesen, würde ich mich irgendwie veräppelt fühlen. Vielleicht ist es immer ganz hilfreich um sich selbst mal vor der Frage zu stellen, was würde man lesen wollen, wenn man der Verbraucher wäre und das dann auch so schreiben.

Fazit
Somit hätte ich eigentlich fast alles erwähnt, was wichtig wäre, dass man lesenswerte und vernünftige Berichte schreibt. Wie ich auch schon mal erwähnt habe, es hat wenig Sinn pro Tag mehrere minderwertige Berichte einzustellen, sondern viel mehr sich darauf konzentrieren interessante Berichte zu schreiben. Davon lebt auch die Plattform und je grösser die Vielfalt der Berichte ist, desto interessanter ist sie auch. Ich habe meinerseits früher manchmal einige Zeit damit verbracht und Berichte gelesen, die teils interessant, teils auch witzig, oder wo auch echte Kuriositäten drin standen, was der eine, oder andere irgendwo erlebt hat, was einen guten Bericht nämlich ausmacht ist seine Originalität.


(c)ewka - 19.04.2002

24 Bewertungen, 5 Kommentare

  • Clarinetta2

    26.06.2007, 19:32 Uhr von Clarinetta2
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich schreibe wel ich Bücher liebe

  • Gimmick404

    01.07.2002, 17:15 Uhr von Gimmick404
    Bewertung: sehr hilfreich

    vielleicht solltest du dich selbst auch daran halten? *fg*

  • wilma

    10.05.2002, 10:09 Uhr von wilma
    Bewertung: sehr hilfreich

    Hätte nicht gedacht, noch jemanden zu finden, der so denkt wie du. Dachte, die Plattformen wären voll von Leuten, die ihre Berichte in 'stundenlanger, schwerer Arbeit' erstellen und solche wie ich, die sich einfach hinsetzen, runterschr

  • romyal

    27.04.2002, 17:36 Uhr von romyal
    Bewertung: sehr hilfreich

    Das könnte von mir geschrieben sein!

  • sprox

    27.04.2002, 06:02 Uhr von sprox
    Bewertung: sehr hilfreich

    Also ich habe schon gerne alle Informationen, aber wenn ich merke, daß die mit viel unnützen Daten aufgefrischt werden, finde ich das total übertrieben. Gruß Sprox