Tipps & Tricks zu Tee (Allgemein) Testbericht

Eigentlich bin ich ja der geborene Kaffeetrinker, genau wie meine Frau. Tee gab es nur bei akuten Anzeichen einer Erkältung und zwar als Kamillen-oder Fencheltee. Zur Abwechslung wurde auch schon mal ein Pfefferminztee gekocht und das war es dann.

Als wir allerdings in den Norden Deutschlands zogen, ins sogenannte Land der Teetrinker, kamen wir allmählich auf den Geschmack. Nicht das wir das Kaffeetrinken eingestellt hätten, das nicht, doch eine tägliche Teezeit ist mittlerweile hinzugekommen.

Und es werden auch keine Teebeutel mehr gekauft, sondern die Teeblätter werden, wie es sich gehört, in Teefilter gefüllt und aufgebrüht.Wir probierten zunächst viele verschiedene Teesorten um unsere Geschmacksrichtung herauszufinden.

Es war ein Zufall, das wir den Naturkostladen entdeckten und es war ein Glück, das wir hineingingen. Denn hier fanden wir nicht nur unseren Tee, sondern auch eine sehr gute Beratung.

Zunächst wurden wir über das Wasser in unserer Gegend aufgeklärt. Es sei sehr kalkarm, besonders weich und von daher eine Bereicherung für jede Teesorte, doch ganz besonders für diese erprobte Mischung, die da heisst \"Papenburger Pfund!\"

Diese Mischung lasse sich sehr leicht selbst zubereiten, doch ich könne sie auch schon fertig kaufen, das erhöhe den Preis nicht. Und dann wurde uns tatsächlich die Mischung verraten.

Man nehme also 1/3 Assam-Tee und mische ihn mit 2/3 Darjeeling \"First Flush\".(1.Pflückung!) Der Assam-Tee ist sehr herzhaft und aromatisch während der Darjeeling ein mildes und zartes Aroma entwickelt. Zusammen ergäben sie eine wundervolle geschmackliche Komposition, versprach man uns.
Bezahlt haben wir für 500g 8,50 Euro

Der Preis erschien uns im Vergleich zu Kaffee sehr hoch, doch als wir uns besser auskannten, stellten wir fest, dass dieser Preis noch an der untersten Grenze liegt.Und als wir den Tee probierten vergaßen wir den Preis sehr schnell, denn der Geschmack entsprach genau unseren Vorstellungen.

Wir bereiteten ihn folgendermaßen zu: Auf eine normale Kanne (6-8Tassen) kommen 3 gehäufte Teelöffel Teeblätter, die in einen Papierfilter gefüllt werden. Mit einem Plastikverschluss klipsten wir den Filter zu und legten ihn einfach in die Kanne.

Kochend heisses Wasser wird über den Tee gegossen, die Kanne wird auf ein Stövchen gestellt und nun wird 3Minuten gewartet. Dann wird der Teefilter entnommen und der Genuss kann losgehen.

Wer den Tee gern stärker mag, braucht ihn nur etwas länger ziehen zu lassen, doch nicht zu lange, sonst wird er bitter und schmeckt nicht mehr. Länger als 10Minuten auf keinen Fall, doch letztlich ist das eine Geschmackssache.

Die Ostfriesen trinken den Tee nicht \"einfach so!\" Sie machen eine Art Zeremonie daraus, die wir auch bereits übernommen haben. In die Teetasse gibt man zuerst die \"Kluntjes\", das sind dicke, unregelmässige Kandisstücke,die als brauner oder weisser Kandis zu kaufen sind.

Nun giesst man eine kleine Menge Tee darüber, wartet einen Moment, bis sich der erste Kandis ein wenig gelöst hat und füllt die Tasse auf. Mit einem speziellen Sahnelöffelchen, das genau die richtige Menge Sahne für eine Tasse Tee beinhaltet, verteilt man dieselbe vorsichtig auf dem Tee. Es entstehen hübsche Muster, wenn sich die Sahne verteilt und dann erst trinkt man den Tee in kleinen Schlucken ohne Umzurühren!

Zu Anfang ist der Teegeschmack noch etwas herb, doch je mehr man sich dem Tassenboden nähert, desto süsser wird der Tee. Der Tee verbreitet mit der Sahne einen sehr appetitlichen und angenehmen Duft. Die Farbe des Tees ist ein warmer gold-gelber Ton.

Ihr denkt wahrscheinlich mein Beitrag sei nun zu Ende, doch ich habe noch einen Nachtrag zu machen. Meine Frau war nämlich der Meinung, dass zu einer richtigen, gemütlichen ostfrisieschen Teezeit auch ein besonders schönes Teeservice gehört, sonst sei das Ganze nur eine halbherzige Angelegenheit.

So kauften wir schliesslich zu unserem Tee gleich das passende Teeservice dazu und natürlich auch das \"spezielle\" Sahnelöffelchen.Obwohl mir der Tee auch aus normmalen Tassen geschmeckt hätte, muss ich gestehen, dass der Anblick des gedeckten Teetisches schon etwas hat!

Eine Anschaffung müsse noch getätigt werden, meinte meine Frau. Sie wünsche sich schon sehr lange einen Wasserkessel, der pfeift und dies sei nun ein gegebener Anlass einen solchen zu kaufen. Ich war sofort überzeugt *gg* und wir kauften Einen.

Doch nun komme ich zum Schluß.
Wenn es draussen trübe und regnerisch ist, und drinnen ein heisseer Tee auf dem Stövchen steht und vor sich hindampft, eine Kerze brennt und knuspriges Teegebäck auf mich wartet, freue ich mich auf diese Stunde der Entspannung und Gemütlichkeit gemeinsam mit meiner Frau.

Ihr solltet es auf jeden Fall mal versuchen.

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