Tipps & Tricks zu Weinen (Deutscher Weisswein) Testbericht

No-product-image
ab 22,96
Auf yopi.de gelistet seit 08/2003

5 Sterne
(14)
4 Sterne
(2)
3 Sterne
(0)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)

Erfahrungsbericht von TigerTom

Müller-Thurgau zum Vaterschaftstest

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Die fränkische Weinszene ist geschockt! Hunderte von Weinlehrbüchern irren sich! Insider vermuteten es schon immer, aber jetzt ist es auch wissenschaftlich unumstößlich bewiesen!

Die Müller-Thurgau-Rebe beruht nicht auf einer Kreuzung von Riesling und Silvaner!

Eine der beliebtesten fränkischen Weinsorten ohne gesicherte Abstammung ? Das kann nicht sein!
Prof. Dr. Reinhard Töpfer, Direktor des Instituts für Rebenzüchtung teilte auf einer Pressekonferenz mit, dass es aufgrund von DNA-Analysen und Untersuchungen der Blattform 100% gesichert sei, dass die mütterliche Rieslingrebe ihren Pollen von einem anderen Spender als dem Silvaner erhielt. Wer drückt sich denn hier nun um die Vaterschaft?
Die Madeleine Royale (auch Königliche Magdalenentraube bekannt) ist mit höchster Sicherheit der Vater gewesen.
Freilich Gerüchte um die etwas unklare Herkunft des Müller-Thurgaus gibts es schon seit langem - sogar von schnöder Reislenig-Selbstbestäubung war die Rede.

Wie kam es aber, dass sich der Vater solange nicht zu seinem Kinde bekannte bzw. das Kind nichts vom eigentlichen Vater wußte?

Das läßt sich heute leider nicht mehr vollständig aufklären. Von der Öffentlichkeit unbemerkt war die Herkunft der Rebsorte schon zu Beginn nicht so ganz zweifelsfrei geklärt.
Müller-Thurgau selbst, der den Ur-Rebstock nach Franken brachte, schloß einer Verwechslung von Sämlingen in der Kreuzungstation Gneisenheim (im Rheingau) nicht aus. Einige Wachstumsmerkmale des Müller-Thurgaus schienen ihm nicht so wie eigentlich erwartet. Die neue Rebsorte erfreute sich in der Öffentlichkeit aber so rasch großer Beliebtheit, dass man dem Wein wahrscheinlich auch aus Marketinggründen nicht seinen Stammbaum nehmen wollte.
Außerdem fehlten damals (ca. 1920) auch noch die technischen bzw. biologischen Mittel - eben die Möglichkeit der oben genanneten DNA-Analyse - die Herkunft einer Rebsorte 100% festzustellen.

Der Geschmack ändert sich freilich auch durch die neuen Erkenntnisse auch nicht.Das ist das Beruhigende an der eigentlich ja ganz witzigen Geschichte.
Ich als Franke stehe auch jetzt noch zu unseren bekannten Sorten Silvaner und Müller-Thurgau! Auch wenn ich im allgemeinen Riesling am liebsten mag!

Auf jeder Weinprobe erzählen die Winzer aber weiterhin die \"alte Geschichte\": so kennt man`s halt und deshalb soll es auch so bleiben!
\"In Vino veritas\" muß sich ja nicht unbedingt auf die Herkunft der Reben beziehen!!

Gruß
Tiger Tom
(alias SynPP bei Dooyoo)

8 Bewertungen