Tipps & Tricks zu Weinen (Italienischer Rotwein) Testbericht

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Erfahrungsbericht von Mr.Beka

Barolo allgemein - Wissenswertes

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Der Barolo wird zu 100% aus Nebbiolo hergestellt. Dies ist eine Rebsorte, die dafür bekannt ist, einen recht geringen Ertrag zu erzielen. Dies in Verbindung mit der überaus guten Qualität ist ein Grund, das der Barolo nicht gerade zu den billigen Weinen zählt. Hinzu kommt, das er viel Zeit zur Reifung braucht. So sind Lagerzeiten von 8 - 10 Jahren keine Seltenheit, eine Mindestlagerzeit von 3 jahren ist vorgeschrieben. Der "Riserva" lagert 4, der "Riserva Speziale" 5 Jahre in großen Fässern ("boti"). In den letzten Jahren hat es der Barolo geschafft, ein regelrechter "Mode-Wein" zu werden, was den Preis noch weiter nach oben drückt. Der Barolo gilt als bester Wein Italiens und dem kann ich persönlich nur beipflichten.

Jetzt wird der Weinexperte sicher erwarten, dass ich den Wein beschreibe. Ich werde dies so versuchen, dass auch Nicht-Wein-Trinker damit etwas anfangen kann, zumindest etwas Unterhaltung. Also ran an meine persönliche erste Barolo-Weinprobe:

Wir ziehen den Korken (und ein kleiner Teil weint mit, ist er doch so teuer gewesen, der gute...).
Wichtig ist, das der Wein einige Zeit vor dem Trinken in eine Karaffe gefüllt wird, damit er "atmen" kann (dekantieren). Also, ich hatte zu Anfangszeiten auch noch nicht das "richtige Werkzeug", also flugs eine Karaffe gesucht, die einen möglichst großen Bauch hat (gibt eine möglichst große Oberfläche zum atmen). So, nun heißt es warten...ich bin damls unruhig vor meinem Schatz hin- und hergerutscht und mein Freund (der Experte) konnte mich nur mit Mühe zurückhalten. Ob das warten sich lohnt?

So, nach 1-2 Stunden endlich...wir füllen die Gläser mit einer kleinen Probiermenge.
"Schau Dir den Wein mal..."
"...ja, ähh..rot".
Mein Freund wirft mir einen vernichtenden Blick zu.
Ok, lass mich mal schauen...Erinnert so gar nicht an die Trollinger, er ist dunkelrot, fast schwarz.
Nun die Nase ins Glas und schnuppern.
Ich verkneife mir einen Kommentar und schnüffle nach Anleitung...und es funktioniert!
"...das riecht gut..."
wieder dieser Blick
"...er riecht nach....irgendwie...nach Wald"
Der Experte bestätigt :
"Laub, Trüffel, Veilchen...das variiert natürlich"
"Natürlich...Ok...genug geschnüffelt..auf zum Trinken!"
"Langsam...." und er erklärt mir, wie das genau geht: Ein wenig einsaugen und den Wein auf der zunge...mit Luft einsaugen...
"...ist das die Vorstufe zum gurgeln..."
"...." -ohne Worte-
Ich führe die Prozedur wie erklärt aus und nun kommt eine kleine Überraschung.
"MMM...Mann...was ist den das"
Es zieht mir den Mund zusammen und ich bin ...sofort fällt mir der schwäbische Ausdruck ein
"Semmsagrebslr..." aber weiter komme ich nicht.
"Das kommt von den Gerbstoffen, die in diesem Wein reichlich vorhanden sind, vor allem bei den traditionellen Winzern. Modernere Winzer haben eine neue Metode entwickelt, bei der der Wein weniger Gerbstoffe enthält. Wir habe einen Traditionellen...
Durchhalten...denke ich...und trinke nun Schlückchen um Schlückchen während mein Freund über die "Mutationen des Nebbiolo" referiert...
...und ich merke, jeder Schluck schmeckt besser. Ich habe den Eindruck, der Gaumen muss sich an diese Spezialität zuerst gewöhnen.
Nach der oben beschriebenen Probe 1988 bekam ich die Möglichkeit, ein Kiste des Jahrgangs 1974 zu erwerben. Der Preis von 30,00 DM pro Flasche kam mir damals etwas hoch vor (hatte ich doch zu diesem Zeitpunkt gerade meinen Einstieg in die Welt der Weine hinter mir). Aber mein Freund riet mir, eine Kiste zu kaufen. Die letzte Flasche dieser Kiste habe ich zum Jahreswechsel 1999/2000 getrunken und heute bereue ich, nicht mehr von dieser Rarität gekauft zu haben.
Das war vor ca. 14 Jahren. Und es hat noch eine ganze Weile gedauert, bis ich den Weg zu diesem Spitzenwein gefunden habe. Doch zurück zum Thema.

Der Barolo besitzt die Klassifizierung DOCG seit 1980, also seit der Einführung dieser höchsten Klasse. Sie wurde ihm rückwirkend zum Jahrgang 1977 erteilt.

Zum Schluss noch der obligatorische Jahrgangstip. Bei meinen Recherchen habe ich folgende gute Jahrgänge herausgefunden: 98,97,96,95,89,85,79,78,76,74.

Fazit: Der Barolo ist zu meinem Lieblingswein geworden. Die vier Sterne wegen des überzogenen Preises. Ich werde im Laufe der Zeit die von mir getrunkenen Barolos hier beschreiben.

(c) 2002 Beka

23 Bewertungen, 3 Kommentare

  • Cessy

    25.04.2002, 12:57 Uhr von Cessy
    Bewertung: sehr hilfreich

    Hab ich notiert, nachdem ich mich vor lachen über die gelungene Beschreibung der Weinprobe weggeschmissen habe *hihi

  • antjeeule

    22.02.2002, 10:46 Uhr von antjeeule
    Bewertung: sehr hilfreich

    Hallo Beka! Schön, dich, bzw. deine Barolo-Meinung hier zu lesen! Liebe Grüße, Antje

  • anonym

    22.02.2002, 02:33 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Klasse Bericht !