Tipps & Tricks zu Humidore Testbericht

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Erfahrungsbericht von Servus1

Die Qual der Wahl-Auswahl des richtigen Humidors

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Die Wahl der Qual....


So, nachdem ich Euch ja mit meinen guten Vorsätzen beglückt habe, möchte ich darauf auch etwas genauerer eingehen. Zum Beispiel schrieb ich in einem Vorsatz, das ich mindestens einmal im Monat meinen Lieblingszigarrenhändler aufsuchen werde. Und das stimmt.
Zigarren sind, vorausgesetzt man möchte etwas qualitativ hochwertiges Rauchen, empfindlich gegenüber Umwelteinflüssen und vor allem Raumtemperaturen.

Und da beginnt ja bekanntlich das Problem. Wer schon einmal bei einem Zigarrenhändler war oder in einem besseren Tabakgeschäft, der sieht irgendwo in im Laden einen begebaren Glasraum, indem die meisten Zigarren aufbewahrt werden. Nun, hier handelt es sich um einen begebaren Humidor, der zweifelsohne nicht gerade billig ist, würde ich mir so einen zu Hause hinstellen lassen. Machbar ist alles, jedoch eine Frage des Preises und jedenfalls nichts für meinen Geldbeutel.

Denn wenn ihr Euch edle Zigarren kauft, die ohne Probleme ab 10 Euro oder 30,00 Euro aufwärts kosten können, könntet ich mein Geld gleich ins Klo werfen, hätte ich keinen Humidor. Wie gesagt, Zigarren bedürfen wie ein guter Wein, eine gute Lagerung.

Und genau da habt ihr jetzt die Wahl der Qual. Denn es gibt Humidore von 50 Euro bis 5000 Euro und mehr. Da hab ich mich gefragt, auf was muss ich eigentlich achten, wenn ich einen Humidor kaufen will? Anbieter gibt es genauso viele, wie es anscheinend Zigarren gibt und ist der Preis entscheidend für die Qualität des Humidors?

Fangen wir an.
Die erste Frage stellt sich, wie viele Zigarren möchte ich lagern?
Es gibt hier verschiedene „Standardmaße“. Humidore für 20, 60 oder 120 und mehr Zigarren. Nun ein großer, schöner Humidor für 120 Zigarren protzt schon gut, aber das ist nicht der Sinn der Sache. Denn sie müssen richtig gelagert sein. Und somit habe ich mich für einen 20er Humidor entschieden, wobei ich mir noch einen 60er Humidor zusätzlich gekauft habe. Warum?

Gut, das ist die zweite Frage. Ich habe verschiedene Sorten von Zigarren, die ich bevorzugt Rauche. Ich musste hierbei darauf achten, dass ich in einem Humidor nicht zu unterschiedliche Zigarren lagere. So würde es mir wehtun, eine Davidoff neben einer Cohiba zu lagern. Denn die Düfte, durch die unterschiedlichen Tabakblätter würden sich sonst vermischen und wenn ihr dann eine raucht, hättet ihr Euch überspitzt gesagt, gleich eine von der Tankstelle kaufen können.
Jetzt kann ich mir natürlich auch nicht jedes Mal, wenn ich eine neue Sorte entdeckt habe, einen neuen Humidor kaufen. Deshalb ist es wichtig, das der Humidor in Fächern unterteilt ist. Mehr dazu später.

Nachdem ich die Größe des Humidors geklärt habe, stellt sich die nächste Frage. Welchen nehme ich denn jetzt. Trotz dieser Eingrenzung einer 20er Größe stehen mir immer noch gut 100 verschiedene, wenn nicht noch mehr, Humidore zur Verfügung.
Nun, ich muss darauf achten, das der Humidor nicht verzogen ist und einwandfrei verschlossen ist. Das hat zur Folge, dass hier mindesten 40% der angebotenen Humidore aus meinem Kriterium rausfallen, denn wenn ich mir die von Tschibo anschaue, die vor Weihnachten billig zu kaufen waren, dann stelle ich fest, dass diese nicht optimal schließen bzw. die Schaniere des Deckels zu weich sind, dass sie nach einer gewissen Zeit brechen würden.

Wie krieg ich heraus, ob eine Holz verzogen ist oder nicht?
Hmm, der Fachhandel, sprich ein guter Zigarrenhändler wird’s wohl wissen....Und hier die Lösung. Es gibt nur ein paar Hölzer, die sich dazu eignen.
Generell gilt: Das Holz muss aus dem unteren 18 Metern eines Baumes stammen und verzugsfrei sein. Das Holz wurde mehrere Jahre gelagert und danach ofengetrocknet. Danach werden die Holzbohlen eingeschitten und noch mal für mindestens 12 Monate gelagert. Das Holz ist frei von Splinten, Würmern und Harz, die beste Qualität.

Ich sehe Euch jetzt bildlich vor mir, wie ihr grübelt, hehehe....“Wo krieg ich so was raus...“

Nein, ganz einfach. Tschibo oder sonstige Drogerien werden Euch wohl kaum diese Frage beantworten können, aber ein guter Fachhändler, der kann es. Denn diese haben sich auf ein paar wenige Hersteller spezialisiert und arbeiten eng mit diesen zusammen.

Welches Holz wird wo verwendet? Die nächste zu klärende Frage, um den passenden Humidor zu finden.

Ich persönlich nehme keinen Humidor aus dem Regenwald. Das ist ganz einfach, wenn ihr die Holzauswahl beachtet. Ich persönliche kaufe mir nur Humidore aus spanischem Zedernholz.
Absolut kompliziert in der Herstellung, da sehr langwierig. So wird die spanische Zeder, die unheimlich harzt, aus den unteren 15 Metern des Baumes geschnitten und drei Wochen lang im Ofen nach dem Zu und Abluftprinzip getrocknet, bevor es erst weiter verarbeitet werden kann. Dieses Holz ist in fast jeder Farbe erhältlich.

Dieses Holz ist als Funier und ist für die optische Wirkung, brich ihr seht das Holz, wenn ihr den Humidor von außen betrachtet. Es duftet auch richtig gut und erweitert das Zigarrenaroma....

Innen sollte auf jeden Fall auch Zedernholz verwendet worden sein. Am Besten, meiner Meinung nach, eignet sich Alone Schälfunier, dieses Holz kommt auch aus Spanien und ist sehr trocken. Im Laufe der Zeit nimmt dieses Holz, was für die Innenverkleidung des Humidors gerne verwendet wird, den Geruch der spanischen Zeder an.

Jetzt stellt sich die Frage, ob ihr Intarsien wollt, sprich Musterleisten in Quadraten oder Rechtecken, wie ihr es wollt. Je nachdem steigt der Preis.

Wichtig für mich persönlich ist, das der Humidor abgeschlossen werden kann. Nein, nein, nicht wegen Diebstahl meiner Besonderheiten sondern es handelt sich um ein spezielles Schloss, das den Deckel beim Schließen auf den Boden drückt. Probiert es mal aus. Die Beschläge sollten zum Holz passen. Dabei achte ich darauf, dass bei einem schwarzen Humidor keine goldenen Beschläge drauf sind, da das in meinen Augen nicht passt. Sollte ich einen Humidor sehen, der für mich die falschen Beschläge hat, lasse ich diese tauschen. Der Mehrpreis für das tauschen ist minimal und rentiert sich.

Kommen wir zum Herzstück eines jeden Humidors. Dem Befeuchtungssystem.
Der ist absolut wichtig, denn der schönste Humidor nützt nichts, wenn das Befeuchtungssystem nicht richtig funktioniert. Die Auswahl ist enorm. Von Bimmsteinen über Lavagranulate und Schwämme ist alles vertreten. Fast alles taugt nicht oder schlecht.

Also was nehmen?
Ich habe die beste Erfahrung mit Acrylpolymeren als Befeuchter gemacht. Sie zeichnen sich durch eine enorme Wasserleitfähigkeit aus und eine konstante Befeuchtung ist gewährleistet. Im übrigen sollte man ab 250-300 Zigarren Humidore einen elektrischen Befeuchter verwenden. Die wenigsten werden sich wohl kaum solch ein Teil zulegen, deshalb gehe ich auch nicht näher darauf ein.

Der nächste und letzte Auswahlpunkt ist der Hydrometer. Die Vielfalt ist auch erschlagend. Ich achte, nicht nur wegen der Optik darauf, das dieser aus verchromten Stahl besteht und eine geringe Fehlerhäufigkeit aufweist. Ein guter Zigarrenhändler weiß das über jeden Hydrometer. Die Fehlerrate sollte unter 3% liegen. Aber auch hier gibt’s es Hydrometer aus Plastik, die meistens billig lackiert wirken.

So, das waren meine Tipps zur Auswahl eines Humidors im Hausgebrauch. Auch Reisehumidore gehe ein anderes mal darauf ein. Im übrigen liegt der Preis für einen oben beschrieben Humidor zwischen 60-80 Euro. Solltet ihr den 60er wollen, zahlt ihr etwas 120 Euro. Ich denke diese Preisspanne ist o.k., denn wer eine Zigarre ab 10 Euro rauchen kann, der kann (sollte) sie auch in einem entsprechenden Humidor aufbewahren.

Ich hoffe, ich konnte Euch Euren evtl. zukünftigen Kauf etwas erleichtern...

In diesem Sinne
Euer Alex
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