Tipps & Tricks zum Inline-Skating Testbericht

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Erfahrungsbericht von city-flitzer

Bremsen will gelernt sein!

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Seit einigen Jahren bin ich (Mittvierziger) mehrmals die Woche auf meinen 8 Rollen unterwegs und habe dabei auch schon eine ganze Menge praktische Erfahrungen sammeln können, die ich hier in der Rubrik Tipps und Tricks weitergeben möchte. Ich betone aber ausdrücklich, dass ich mich beim Inline-Skaten mehr als Liebhaber und nicht als Profi einstufen würde. Heute möchte ich das eigentlich Wichtigste Thema an sich beim Inline-Skaten kurz behandeln:

Das Bremsen ...
... dass gerade für Anfänger oft nicht so einfach ist. Die meisten Stürze und Verletzungen beim Inlineskaten passieren beim Bremsen. Grundsätzlich gibt es 3 Hauptarten, mit denen man die Skates zum Stehen bringt. Für mich persönlich gibt es noch eine nicht ganz ernstzunehmende 4. Möglichkeit, die ich am Ende auch noch kurz vorstellen möchte:


Der Heel-Stop ...
... ist die klassische Art des Bremsens mit Inlinern. Inliner haben meist am rechten Schuh (selten links) hinter der letzten Rolle eine Bremse mit einem Gummiaufsatz. Damit kann die Fahrt gebremst werden. Man schiebt ganz einfach den Bremsfuß etwas nach vorne und winkelt ihn an, in dem man die Zehen nach oben hebt. Dadurch wird dieser Stopper am hinteren Ende des Schuhs langsam auf den Boden gedrückt. Jetzt muss man lediglich vorsichtig auf diesen Stopper Druck ausüben und die Fahrt verlangsamt sich. Je mehr Druck ausgeübt wird um so schneller kommt man zum Stehen. Das kann stellenweise sehr laut sein, ist aber die effektivste Art zu Bremsen. Kann dann aber auch als Signal bei Überholvorgängen benutzt werden.

Die Firma Rollerblades hat auf dieser Grundlage ein einzigartiges Bremssystem entwickelt, bei dem der Stopper schon mit seiner Arbeit beginnt, wenn man den Bremsfuß nur weiter nach vorne schiebt. Das ist etwas gewöhnungsbedürftig, man braucht aber nicht so viel Kraft um Stehen zu bleiben.

Der normale Heel-Stop, wie oben beschrieben ist meine Art zu Bremsen. Bisher bin ich noch immer damit rechtzeitig zum Stehen gekommen. Grundregel: Je höher der Druck, um so schneller steht man.


Der T-Stop ...
... ist eine Bremsmethode, bei der man während des Bremsens noch leichte Richtungsänderungen durchführen kann. Dazu wird der hintere Schuh in einem Winkel von 90 Grad zum vorderen aufgesetzt. Die Rollen des versetzten Schuhs schleifen dann über den Boden und verursachen eine Bremswirkung. Um das leichter zu erreichen, erfolgt beim Vorwärtslaufen eine Gewichtsverlagerung auf des vordere Bein.
Tipp: Damit ein einseitiger Abrieb verhindert wird, sollte der Bremsfuß bzw. die Rollen öfter gewechselt werden.
Mir persönlich liegt diese Methode nicht unbedingt. Ich hab es zwar schon einmal versucht, aber nur mit dem Erfolg, dass ich in der Botanik gelandet bin und zwar ungebremst!


Der Stop-Turn ...
... ist vergleichbar mit einem Kreisbogen und sollte niemals bei zu hoher Geschwindigkeit ausgeführt werden. Bei dieser Art des Stoppens fixiert man den Innenschuh und dreht sich auf der Stelle, der Außenschuh macht dabei einen großen Bogen, der ihn sehr weit nach außen führt. Unterstützt wird die Bewegung durch ein Vorbeugen des Oberkörpers, damit das Gleichgewicht gehalten werden kann.

Wenn man schnell genug ist, kann man bei dieser Art des Bremsens sogar (ungewollt) Pirouetten drehen oder sich einfach auch nur auf den Hintern setzen.


Der Mast-Stop ...
... ist die anfangs von mir bevorzugte Art zu bremsen. Dazu wird mit dem Heel-Stop die Fahrt ein wenig verringert und ein Mast (daher kommt auch der Namen), ein Schild oder eine Laterne gesucht. Danach muss man diese langsam auf sich zu kommen lassen und zum Schluss einfach umarmen.
Achtung! Bei dieser Art zu bremsen sollte die Geschwindigkeit auch nicht allzu groß sein.


Soviel zum Thema „Bremsen“. Wie man sicherlich bemerkt hat, war die zuletzt genannte Art zu bremsen, mehr spaßig als ernst gemeint.

Auf jeden Fall, und das möchte ich hier mit allem Ernst betonen, sollte man eine der o.g. Bremstechniken ausführen können, wenn man sich auf Inlinern im Straßenverkehr bewegt.

Mein letzter Tipp dazu: Üben, üben, üben!

Mehr Tipps und Tricks gibt es auch auf diversen Seiten im Internet, z.B. auf meiner:
www.city-flitzer.de.vu

Gruß
und
viel Spaß beim Skaten
wünscht
city-flitzer


----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-01-02 08:14:10 mit dem Titel Wissenswertes zum Inline-Skaten

Vor einigen Jahren noch, bin ich belächelt worden, denn mit meinen Inline-Skates zählte ich damals noch zu einer exotischen Minderheit. Mittlerweile haben aber schon mehr als zehn Millionen Bundesbürger ihre Liebe für die 8 Rollen entdeckt und aus der Exotensportart ist ein Breitensport geworden.


>>> Hard- und Soft-Schuhvarianten <<<
Es gibt mehrere Varianten beim Inline-Skaten, also gibt es auch verschiedene Schuhtypen, die den einzelnen Varianten gerecht werden: Die meisten Hobby-Skater benutzen aber sogenannte Fitness-Skates, die sich auch für Einsteiger bestens eignen.

Als die Inlinerwelle nach Europa schwappte, waren die meisten Schuhe sog. 'Hardboots', die aus einer harten Vollverschalung und einem weichen Innenschuh aus Schaumstoff bestanden. Mittlerweile werden aber die meisten Freizeit-Skates als Softboot, einem Weichschuh, der fest mit einer Teilschale verbunden ist, angeboten. Der Vorteil liegt im größeren Tragekomfort (höhere Beweglichkeit und geringeres Gewicht) und einer bessere Belüftung.

Neben den Fitness-Skates werden weitere Betätigungsfelder angeboten:
- Speed-Skates mit fünf Rollen und ohne Stopper mit denen man extrem hohe Geschwindigkeiten erreichen kann.
- Agressive-Skates, die mit besonders kleinen und harten Rollen ausgestattet sind und damit besser geeignet für das Bezwingen von Rampen, Half-Pipes oder ähnlichem.
- Hockey-Skates, auch meist ohne Stopper und trotz hoher Belastbarkeit sehr schnell und wendig.


>>> Bremsen <<<
Die häufigste Bremsart ist nach wie vor der Stopper aus Gummi oder Kunststoff, der hinter der hintersten Rolle des rechten Schuhs angebracht ist. Mittlerweile gibt es aber auch schon verschiedene Bremssysteme auf dem Markt, die z.T. mit der ausgefeiltesten Technik aufwarten. So wird z.B. beim ABT-System (Active Brake Technology) der Bremsklotz aktiviert, wenn der Schaft nach hinten gedrückt wird oder beim DBS-Bremsen (Disk Brake System) wirken zwei Bremsklötze auf die hintere Rolle, sobald man den Fuß nach vorne schiebt und die Ferse belastet.

Interessant ist in diesem Zusammenhang das Ergebnis einer Befragung zur Bremstechnik. Dort behaupten 26% der Skater nur durch Festhalten an einem Gegenstand oder einem kontrollierten Sturz zum Halten zu kommen, d.h., dass etwa jeder vierte Skater die Bremstechnik gar nicht bzw. nicht richtig beherrscht.


>>> Rollen <<<
Die Rollen der Skates gibt es in unterschiedlichen Größen und Härten. Dabei gilt der Grundsatz: Je größer, desto roll, was heißen soll, dass größere Rollen ruhiger und schneller laufen.
Bei Fitness-Skates liegt der Rollendurchmesser bei 72-76 mm, Speed-Skates beginnen bei ca. 80 mm und Aggressive-Skates mögen lieber kleinere Rollen (54-57 mm), um besser manövrieren zu können.

Der Härtegrad - für Gummi- und Plastikprodukte ist von 0A bis 100A eingeteilt, wobei die 'Aggressiven' aus wesentlich härterem Material hergestellt sind, als die Freizeitskates, weil die Beanspruchung wesentlich größer ist als bei anderen Skate-Varianten. Der Härtegrad liegt hier bei bis zu 100A.

Rollen für die Freizeitskates haben dagegen einen mittleren Härtegrad zwischen 75A und 85A. Je weicher die Rollen sind, umso leichter federn sie Stöße ab. Darum eignen sie sich vor allem auch für Anfänger. Allerdings weisen Rollen mit dieser Härte schneller Abnutzungserscheinungen auf und sind weniger schnell, als harte Rollen.

>>> Kugellager <<<
Was nützen einem die besten Rollen ohne Kugellager. Über die Kugellager werden die Rollen auf den Achsen gelagert. Sie minimieren die Reibung, damit ein Gleiten überhaupt erst möglich ist. ABEC ist eine festgesetzte Norm, die über den Lauf des Kugellagers Auskunft gibt. Je höher die Zahl, umso höher ist die Präzision, mit der das Kugellager hergestellt wurde. Man sollte aber auf jeden Fall auf die ABEC-Norm achten. Andere Bezeichnung gelten als minderwertig.

Auf der ABEC-Skala gibt es die Abstufung 1-3-5-7-9. Die Abstufung ist auch ein Anhaltspunkt für die Geschwindigkeit der Rollen. Zum Einstieg macht sich immer ein ABEC 3-Lager ganz gut. Bessere Kugellager können für gute Skates jederzeit nachgekauft werden. In erster Linie sollte beim Kauf nach wie vor auf die Passform des Schuhs geachtet werden.

Kugellager unterscheiden sich auch danach, ob und wie sie gefettet oder geölt sind. Gefettete Kugellager sind schmutzabweisender, geölte Lager laufen dafür einen Tick leichter. Denn das Fett als härterer Schmierstoff muss sich durchs Fahren erst etwas erwärmen, um geschmeidiger zu werden . Dafür müssen geölte Kugellager alle 50-100 km gereinigt und gewartet werden, da das Öl durch sich festsetzenden Staub förmlich aufgesaugt wird.


>>> Schutzbekleidung <<<
Eine komplette Schutzausrüstung besteht aus Helm, Knie-, Ellbogen- und Handgelenksschonern. Die Schutzausrüstung sollte ein Prüfzeichen (CE-, GS- oder das TÜV-Zeichen) tragen, denn etliche dieser Produkte weisen nicht die nötige Qualität auf. Man sollte auch nicht irgend ein Produkt kaufen, sondern das, welches einem persönlich am besten passt. Ein guter Fahrradhelm eignet auch zum Skaten.

Gerade wer die Fahrtechnik noch nicht wirklich beherrscht, sollte immer mit Prellungen und Abschürfungen an Knien und Ellbogen, aber auch an Handgelenken und Handballen rechnen. Schließlich werden die meisten Stürze mit Armen und Händen abgefangen. Eine gute Ausrüstung kann da so einige Blessuren verhüten helfen.

Etwa ein Viertel der erwachsenen Skater haben sich schon einmal verletzt. Zwar handelt es sich in den meisten Fällen um kleinere Wehwehchen, 10% der Verletzten mussten allerdings ärztlich behandelt werden.

Ganz wichtig ist in diesem Zusammenhang ein klarer Kopf, d.h. die Sicherheit wird durch die Vorstellung eines Sturzes sehr beeinträchtigt. Wer nach geraumer Zeit immer noch nicht sicher auf den Rollen steht, sollte es dann auch wieder lassen.


>>> Verkehrssicherheit <<<
Nach der STVO gelten Inline Skates gemäß § 24 Abs. 1 wie Fußgänger und haben sich daher nur auf Gehwegen, in Fußgängerzonen und verkehrsberuhigten Bereichen wie Spielstraßen zu Bewegen. Soweit ein Gehweg vorhanden ist, sind Radwege damit tabu. Auf Landstraßen ohne Fuß- und Radweg müssen Skater - wie Fußgänger auch - den äußeren linken Rand benutzen.

Der Bundesgerichtshof kommt am 19.3.2002 zu diesem Urteil, weil die typischen Merkmale, wie geringes Eigengewicht, fehlende Beleuchtung und nicht vorhandenem Mehrfachbremssystem, wie es z.B. bei Fahrrädern vorgeschrieben ist, bei Inlinern nicht vorliegen.

Problem dabei ist allerdings die Geschwindigkeit. Inline-Skater erreichen locker die Geschwindigkeit von Fahrradfahrern und mehr, was zu dann wieder zu Problemen beim Befahren von Fußwegen führt. Noch steht eine endgültige Bewertung aus, aber der BGH spricht in seinem Urteil davon, dass eine "ausdrückliche Regelung für Inline-Skater wünschenswert" sei. (VI ZR 330/00)


>>> Mein persönlicher Eindruck <<<
Ich bin ganz heiß drauf. Deshalb nutze ich jede Minute um zu laufen. Dabei machen mir Entfernungen von 30 bis 40 Km kaum was aus. Ich finde es einfach befreiend durch die Landschaft zu düsen. Dazu habe ich hier auch idealste Bedingungen, da es bei mir kaum Berge gibt.

Als aktiver Raucher war ich anfangs sehr überrascht, dass ich auch für längere Strecken immer genug Luft habe, obwohl ich mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von meist 17 Km/h auch nicht gerade langsam fahre.

Allerdings, das möchte ich hier an dieser Stelle auch unbedingt erwähnt wissen, kommt es auch immer auf die Ausrüstung an. Man sollte da nicht zu geizig sein und ein paar EUROs anlegen und Billigangebote meiden. Mit der falschen Ausrüstung kann man sehr schnell die Lust verlieren und das wäre einfach zu schade.

Und wenn man nicht ganz sicher ist, ob man für diesen Sport geeignet ist, dann gibt es in größeren Städten auch noch Spezialgeschäfte, die für Wochenenden Skates verleihen, damit man es mal ausprobieren kann.

In diesem Zusammenhang möchte ich auch noch auf eine Internet-Seite hinweisen, die sich mit dem Thema Inline-Skaten befasst: www.city-flitzer.de.vu
3-mal dürft Ihr raten, wessen Seite das ist.

In diesem Sinne
viel Spaß beim Skaten
wünscht
city-flitzer

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