Tipps & Tricks zum Thema (Allgemein) Testbericht

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Erfahrungsbericht von tongaman

Vergeßt die Helfer aus der Apotheke

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Ich weiß gar nicht mehr, wie oft ich schonversucht habe, das Rauchen endlich dran zu geben. Nur eines weiß ich gewiß, wer nicht wirklich will, hört auch nicht auf!

Aber nun der Reihe nach:

Der Anfang

Irgendwann 1993 habe ich damals angefangen zu rauchen. Und das mir, einem damals militanten Nichtraucher. Aber es gab kostenlose Proben in der Disco. Also habe ich probiert - Prince Denmark (heißen heute nur noch Prince). Und durch den Disco-Qualm und einige Bierchen musste ich nicht einmal Husten. Also war ich cool. Und coolnessmäßig habe ich mir am nächsten Tag ne Packung R1 gekauft (Prince war mir dann doch zu stark). So hat man dann regelmäßig mit der Clique geraucht.
Zu Hause war das natürlich Tabu. Es ging ja auch ohne Zigarette - zumindest tagsüber. Doch irgendwann kam ich an denPunkt, dass ich auf einer Familienfeier zu viel getrunken hatte und der Drang zu rauchen zu groß wurde. Schnell war alle Scheu vergessen und ich eröffnete meiner Familie, dass ich nun rauchen würde. Der Abend war für meine Eltern natürlich gelaufen. Aber irgendwie mussten sie sich doch damit abfinden.
Von da an waren der Sucht kaum noch Grenzen gesetzt.

Die Zeit des Rauchens

Nun also hatte sich das Rauchen bei mir eingebürgert. Ich rauchte ja auch nicht zu viel – meistens deutlich weniger als eine Schachtel.
Doch nach der Schule kam 1994 der Bund. Und dort schraubte ich mein Limit auf deutlich über 2 Schachteln. Es war ja auch nicht schwer! Tagsüber nicht viel zu tun, und abends mit den Kameraden auf Stube zocken und trinken.
Der Grundwehrdienst ist natürlich auch irgendwann vorbei. Also fing ich eine Ausbildung an. Da ich aber noch zu Hause wohnte, hatte ich immer genügend Geld für den Rauch. Und obwohl ich mir lange wünschte, aufhören zu können, blieben meine Bemühungen erfolglos.

Die längste Zeit, die ich ohne zu rauchen durchstand war während eines Fluges mit der Air New Zealand. Auf dem Weg von Frankfurt nach Tonga, sind wir (meine Schwester und ich) ohne Rauchmöglichkeit 17 Stunden bis Hawaii unterwegs gewesen. Vorsorglich habe ich mir ein extra großes Pflaster gegönnt. Wenn es gar nicht mehr ging habe ich zusätzlich ein Tabak-Kaugummi gekaut. Den Drang konnte der ganze Hokuspokus nicht bewältigen! In Honululu hatten wir dann 4 Stunden Aufenthalt. Und wir haben es tatsächlich geschafft in dieser Zeit 1 Schachtel Zigaretten zu vernichten.

Zu letzt habe ich dann regelmäßig 170 € / Monat für Davidoff Classic (irgendwann schreibe ich darüber) ausgegeben.

Der Absprung

Am 26. März 2002 fühlte ich mich nicht. Es war eine dicke Erkältung im Anmarsch. Aber da ich nichts von gelben Scheinen halte, bin ich auch noch am 27. März zur Arbeit gegangen. Das habe ich allerdings auch nur bis 10.00 Uhr durchgehalten. Ich bin dann nach Hause gefahren und dann kam etwas, das ich mir nie im Leben hätte vorstellen können.

ICH WAR NICHT IN DER LAGE EINE ZIGARETTE AUF LUNGE ZU RAUCHEN!

Ich war enttäuscht, habe es aber auch nicht weiter versucht. Ich bin dann schlafen gegangen und erst am 30. März aufgewacht!!! Allerdings um 2 Uhr früh. Mein erster Gedanke galt der Zigarette. Mein zweiter dem Durst. Ich habe den Durst zu erst gestillt. Den Hunger nach der Zigarette habe ich bewusst ignoriert. Ich habe mich stattdessen wieder hingelegt und versucht zu schlafen.
Und als wenn es ein Scherz wäre, habe ich mir am 1.April geschworen, das Rauchen als gestorben zu betrachten.

Die Zeit des Nichtrauchens

Um es vorweg zu nehmen es ist nicht einfach. Und ich denke es bedarf eines starken Willens, das ganze durchzuhalten.

Ich hatte mich also selbst dazu überredet, dass ich das Rauchen also ablehne. Aber ganz wichtig – es stört mich nicht wenn andere rauche. Und wehe es kommt ein Gedanke auf, wie: „Jetzt eine Zigarette“! Das gibt es nicht mehr und vor allem – ICH will das gar nicht. Mich stört es in keinster Weise aber – Ich will immer noch nicht!!!
Nach ein paar Tagen verselbstständigt sich dieser Gedanke und das ist das erste Zeichen das es wirkt.

Nun heute kann ich sehr gelassen neben einem Raucher sitzen. Der Rauch erzeugt keinen Zwang, aber auch keinen Ekel. Und das Bier schmeckt immer noch. Jetzt halt ohne Zigarette.

Den Trend des Zunehmens bei Abstinenz kann ich nicht bestätigen. Sagen wir mal so. Mein Gewicht hat sich auf hohem Niveau eingepegelt.

Fazit

Zum Aufhören braucht Ihr Zeit. Zeit zum Schlafen. Im Schlaf entgiftet der Körper am leichtesten.

Zum Aufhören braucht Ihr den fest manifestierten Willen. Wer sich in der Aufhörphase sagt, er würde gerne wieder, hat eigentlich schon verloren. Besser ist, „ Ich will nicht!!!“

Die Wundermittel aus der Apotheke könnt Ihr getrost vergessen, weil die das eigentliche Suchtmittel sogar zuführen.

Lieber Entzug mit Schrecken als schrecklicher Entzug ohne Ende.

Also, wenn ihr wollt hört auf, wenn Ihr nicht wollt, raucht weiter. Es weiß ja eh jeder was aus dem Rauchen entstehen kann. Eure Sucht kann jedoch nur ein Raucher nachvollziehen.
Egal wie Ihr Euch entscheidet, ich kann es verstehen.
Ich hatte Halt Glück und genügend Willen. Genaues wird man aber erst in ein paar Jahren wissen. Aber mit 7 Wochen hat jeder mal angefangen.

Viel Erfolg

Kai-Uwe

16 Bewertungen, 6 Kommentare

  • wuestenrose

    21.07.2002, 18:27 Uhr von wuestenrose
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr guter Bericht. Ich rauche zum Glück nicht und werde es denke ich auch nicht anfange *gg*. Gruß Julia

  • MucKP

    20.06.2002, 01:57 Uhr von MucKP
    Bewertung: sehr hilfreich

    Bewertung mache ich sehr nützlich, da was du schreibst die Wahrheit entspricht. Ich habe es anfang des Jahres auch mal bis 7 Wochen geschaft. Hatte überall Zetteln hingeklebt "Ohne Rauch geht es auch" und es hat gewirkt. Keine Mühe

  • Archmage

    04.06.2002, 18:43 Uhr von Archmage
    Bewertung: sehr hilfreich

    *willekommhoff* Gruß Archmage

  • eponnin

    30.05.2002, 19:30 Uhr von eponnin
    Bewertung: sehr hilfreich

    Tja, aber der Wille ist auch am schwersten zu beherrschen. Gut, dass ich nicht rauche.

  • constantin

    30.05.2002, 19:26 Uhr von constantin
    Bewertung: sehr hilfreich

    na denn hast du ja ordentliches was an Geld eingespart. Also 170€ mehr am Ende, nit schlecht, würd ich auch gern haben:) Gruss Cons

  • AnetteBauer

    30.05.2002, 19:26 Uhr von AnetteBauer
    Bewertung: sehr hilfreich

    Toller Bericht übers Rauchen, bzw. Nichtrauchen. Wünsch Dir viel Erfolg!!!