Tipps & Tricks zur Entwöhnung Testbericht

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Erfahrungsbericht von DeeJoo

Habe ich es geschafft ??

Pro:

Es ist einfach...

Kontra:

...wenn man im Kopf soweit ist !!

Empfehlung:

Nein

Schön das es auch eine solche Kategorie gibt. Habe ich gerade erst entdeckt und musste feststellen, das es sehr Interessant ist, die unterschiedlichen Wege, den mehr oder weniger Erfolg, zu lesen. Mit allen Berichten bin ich noch nicht durch, ich werde Sie aber alle lesen.

Ich möchte nun meine Erfahrungen niederschreiben – vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen, was mich natürlich sehr freuen würde.

Wie fing alles an.

Ich war 16 Jahre alt, als meine Karriere als Raucher begann. Sicher kennen viele den „Standard-Weg“ innerhalb einer Clique wird sich gegenseitig zum rauchen animiert. So war es auch bei mir. Am Anfang heimlich (bei mir in einem Bauwagen mit Freunden) und da reichte eine Schachtel noch Wochen.

Das ganze entwickelte sich weiter und – Gott sei Dank – Mutter rauchte auch, so das man Zuhause auf der Toilette (Lufterfrischer stand ja da) auch mal eine durchziehen konnte. Die Kippe weggespült und sauber ist alles – dachte ich. Lange ging es gut aber irgendwann blieb eine Kippe so liegen, das Marloro zu lesen war – Mutter rauchte jedoch Stuywesant – Pech. Ich musst beichten und war ab sofort auch Raucher zuhause.

So ging es weiter und der Zigarettenbedarf war inzwischen auch fortgeschritten. Vorbei die Zeiten wo eine Schachtel Wochen reichte. Inzwischen merkte man es auch am Geldbeutel– ich meine ich war Auszubildender.

OK. Der Weg ging weiter, wie es bei den meisten weiter geht. Der Bedarf erhöht sich bis er sich auf einem gewissen Level – bei mir Anfangs 1,5 Schachteln / Tag – eingependelt hat. Irgendwann kam der erste Versuch aufzuhören – ich glaube es war Sylvester – und ich schaffte es auch bis zum nächsten morgen. Enttäuscht habe ich mir eine angezündet und musste feststellen das ich süchtig war. So ging es weiter. Ein paar Versuche wurden unternommen, die kläglich scheiterten, immer mit dem Erfolg das ich nach einem solchen gescheiterten versuch mehr rauchte als vorher.

Nun ein Sprung ins Jahr 2003. Ich rauchte 2,5 Schachteln am Tag und hatte mal wieder die Schnauze voll vom rauchen.

Irgendwo, ich glaube es war der Weltbild Verlag, sah ich das Buch von Allan Carr - Endlich Nichtraucher (ISBN 3-86047-562-2, 187 Seiten). Ich dachte mir, schaden kann es nicht und bestellte mir das Buch.

Das Buch kam und ich begann zu lesen. Am Anfang noch eher langsam, am Schluss immer schneller. Das Buch ist sehr psychologisch aufgebaut, so das ich es eigentlich nicht erwarten konnte, meine letzte Zigarette zu rauchen.

Ich erzählte Verwandten, Bekannten, Freunden und Arbeitskollegen von meinem Vorhaben, und nannte einen definitiven Termin (ab KW 20/2003 werde ich Nichtraucher), um den Erwartungsdruck für mich persönlich zu erhöhen. Schließlich dachte ich mir wieder, was hast du da gemacht. Wenn ich es nicht schaffe, muss ich allen meine Schwäche gestehen.

Im Nachhinein kann ich jetzt sagen, das es nicht verkehrt war, wenigstens für mich, den Erwartungsdruck zu erhöhen.

Ich rauchte Also genau am Sonntag 23.55 Uhr meine letzte Zigarette und zwar genau wie im erwähnten Buch beschrieben. Danach sagte ich mir – so das war es jetzt also !?

Jetzt, nachdem ich inzwischen in der 10ten rauchfreien Woche bin, kann ich sagen die ersten 3 Tage waren die schwersten, da man immer denkt jetzt würde ich eine rauchen oder wäre eine Zigarette jetzt gut.
Ich für mich überbrücke solche, ich nenne sie mal Schwächephasen, immer damit das ich mich an die Regeln des Buches hielt und halte. Ich sagte mir immer, und mache es auch noch heute, wenn ich jetzt eine rauche, dann kann es schon sein das die schmeckt – aber die nächste, und die nächste, und die nächste ?? – ich weis es doch das die nicht schmecken. Ich sage mir auch ab und zu – nur zu rauch eine – kostet dich schlappe 70.000 € in 25 Jahren.

Im Buch wurde gesagt wie man denken soll, wenn man das rauchen aufhören will und jemanden mit einer Zigarette sieht. Die meisten werden denken – man wäre die jetzt gut. Allen Carr empfiehlt zu denken – der arme Raucher, was hat der noch vor sich.

Für meinen Teil kann ich nur sagen, das Buch hat mir sehr geholfen. Ich glaube jedoch das es bei mir auch dieses mal im Kopf klick gemacht hat.

Inzwischen bin ich soweit, das ich an andere Sachen denke als an Zigaretten. Ich habe mehr Zeit und muss nicht mehr verzweifelt nach Ausreden suchen, wenn ich mal wieder eine rauchen will.

Was mir eventuell auch geholfen hat, das ich bei mir im Büro der einzige Raucher unter 15 Kollegen war. Nachdem ich wieder irgendwo eine geraucht habe – wurde mir schon ab und zu sarkastisch die Frage gestellt, ob ich wieder eine geraucht hätte, weil man das riecht. Ich konnte mir das nicht vorstellen, das man es sooo riecht. Ich kannte es ja 18 Jahre nicht ohne Rauch. Inzwischen rieche ich selbst, wenn ich mich mit einem Raucher unterhalte. Es ist schon faszinierend, wie schnell sich der Körper umstellen kann.

Es wurde auch immer geschrieben, das man, wenn man zu rauchen aufhört zunimmt. Diesen Punkt muss ich bestätigen. Ich esse zwar bewusst und nicht mehr als vorher, aber alles schlägt sofort an. Das wird mein nächster Kampf.

Soweit meine persönlichen Erfahrungen mit der Materie. Allen die es noch schaffen wollen wünsche ich viel Glück.

DeeJoo im Juli 2003


PS: Vielen Dank für das Lesen, Bewerten und Kommentieren dieses Beitrages.

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