Tipps und Tricks beim Kochen Testbericht

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Erfahrungsbericht von jozeil

***Eine Gabe der Natur***

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Es wird kälter, der Winter zieht langsam ins Lande und schon kommen die positiven Seiten dieser kalten Jahreszeit in die Gassen der Städte. Meist auf kleinen, durch Holz oder Kohle, modernisiert auch mit Gas, beheizten Röstapparaten werden die duftenden Stücke zubereitet. Jeder kennt sie, jeder hat sie schon mal gekauft, genossen und lieben gelernt. Ich rede hier von den Edelkastanien oder auch Maroni, wie sie vielerorts genannt wird, die uns im Winter so schön die Hände wärmen und auch noch ein wahrer Genuss sind.

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Die Edelkastanie, Castanea vesca
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Geschichte
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Ein Baum aus dem sonnigen Süden, ursprünglich aber vermutlich aus Kleinasien stammend, der neben Edelkastanie auch noch als Kestenbaum oder Keste bekannt ist und wessen Name sich von der Stadt Kastana in Pontus (eine Landschaft an der Küste am schwarzen Meer in Kleinasien) ableiten soll. Bereits in der Antike von vielen Dichtern besungen und in Versen beschrieben, wurde sie bereits von griechischen Kolonisten rund um Marseille angepflanzt. So diente sie bis zum 17. Jahrhundert sowohl bei den Armen als auch Reichen rund ums sonnige Mittelmeer, vor der Entdeckung der Kartoffel aus Südamerika, als unentbehrliches Grundnahrungsmittel, welches täglich in Form von Suppe, Beilage zu Fleisch und Fisch, als Mehl zum Backen von Brot und sogar zu Süßigkeiten verarbeitet wurde.
Die Römer verbreiteten dann die Pflanze, wobei sie aber nicht in den nördlichen Teil der Alpen angepflanzt wurde.

Erst durch Karl dem Großen wurde die Kastanie auch in unseren Breiten bekannt und in Massen angebaut. So lieferte sie ab diesem Zeitpunkt ein wichtiges Nahrungsmittel für die Schweizer und wurde auch als Kraft- und Mastfutter für die Tiere verwendet. Da ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass in dieser Epoche mit einem Verbrauch von rund 200 kg pro Person gerechnet wurde, was einem Bedarf von der Ernte eines Baumes entspricht. Sie steigerte sich zum Zahlungsmittel, Abgaben wurden mit Kastanien bezahlt und das Fällen eines Baumes wurde 1778 sogar mit damaligen 100 Talern unter Strafe gestellt. Um das Überleben armer Familien zu sichern, durften diese sogar auf öffentlichem Grund Kastanien pflanzen, dessen Ernterecht bis zum Absterben der Bäume an die Nachfahren vererbt wurde. Erst im 18. Jahrhundert wurde sie dann europaweit durch die produktivere Kartoffel ersetzt und verlor an Bedeutung.

Letztendlich fand sie aus Südfrankreich kommend ca. 500 n. Chr. doch noch über das Rhonetal im Elsass, dem Schwarzwald, dem Odenwald und im Pfälzer Wald ihren Einzug, wo auch heute noch nennenswerte Bestände vorhanden sind. Auch in Österreich ist sie vereinzelt im südlicherem Raum zu finden, wobei sie jedoch zum größten Teil aus Italien, Spanien oder Portugal importiert wird.

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Botanik
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Und hier wurde auch ich eines Besseren belehrt. Denn anders als von mir angenommen, gibt es zwei Arten Esskastanien. Ich habe bisher immer geglaubt, dass Edelkastanien und Maronen ein und dasselbe darstellen. Dem ist allerdings nicht so.

So ist die Marone die geschmacklich kräftigere und leicht sahnig schmeckende Kastanie, während die Edelkastanie im Geschmack weniger Feinheit besitzt. Zudem ist Letztere größer und lässt sich nicht so leicht schälen wie Maronen, weshalb sie in der Küche auch weniger Anwendung findet.

Der etwa 35 m hohe, im Juni/Julie blühende und im Oktober Früchte tragende Baum selber gehört wie z. B. die Eiche zu den Buchengewächsen und ist nicht mit der Rosskastanie (einem Rosengewächs), die wohl vielerorts wächst, nicht verwandt. Im Übrigen ist sie die einzige Nuss, die weltweit als Gemüse verkocht und gegessen wird.

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Im eigenen Garten
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Wie schon erwähnt, zählt die Kastanie zu den Buchengewächsen. Ihre eigentliche Heimat ist der Mittelmeerraum, weshalb auch ein sehr sonniger Standort Vorraussetzung ist.
Der Boden muss locker und frisch sowie sehr humusreich sein, da keine Staunässe auftreten darf, um einen guten Wuchs zu gewährleisten. Weiters benötigt die Pflanze einen sauren und gut mit Nährstoffen angereicherten Boden, um ihre Pracht voll entfalten zu können.

Sind diese Voraussetzungen gegeben, so könnt ihr euch über einen bis zu 30 m hohen und 20 m breiten Baum mit ausladender Krone erfreuen. Die Blüte bildet sich einhäusig und besteht bei den Männlichen aus gelblichen und duftenden aufrechten Ährenblüten in Büscheln während die Weibliche eine unscheinbare Einzelblüte bildet.

Die Blätter geben sich im Sommer in einem saftigen Grün, schön glänzend und dick fleischig, die sich im Herbst in ein dunkles Gelb umfärben. Am besten geeignet ist er im Garten als Einzelbaum, wo er sich schön entfalten kann, wird aber oft auch in Parkanlagen angebaut.

Größere Pflanzen sind sehr winterfest und können auch Frost vertragen. Bei jungen Bäumen allerdings empfiehlt sich ein Winterschutz, um sie vor Schäden zu bewahren.

Ich selber habe leider keinen solchen Baum gepflanzt, obwohl, wenn ichs mir recht überlege, die köstlichen Früchte doch einen Anreiz geben würden, sich für so eine Pflanze zu entscheiden. Allerdings bezweifle ich, dass sie, aufgrund mangelnder Sonne und Wärme wirklich viele und geschmacklich gute Kastanien zum Vorschein bringen, geschweige denn einen richtigen Wuchs ansetzten würde.

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Nutzen und Nährwert
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(Quelle: GU, Die große Nährwert Kalorien Tabelle)

Hier scheiden sich die Geister, da die Angaben zu Nährwert und Inhaltsstoffe bei allen von mir gefundenen Tabellen sehr weit auseinander klaffen. Fest steht allerdings, dass sie einen sehr hohen Nährwert besitzen, der sich aus Stärke, Eiweiß (4 –6 g), Fett (2 – 4 g und somit weniger als Nüsse), Kohlenhydraten (30 – 40 g), eine Menge an Mineralien und Spurenelementen wie Kalium, Natrium, Kalzium, Phosphor, Schwefel, Eisen, Magnesium, Kupfer und Mangan sowie viele Vitamine aller Gruppen zusammen setzt.

An Energie, sprich Kalorien, besitzt sie, besonders in Anbetracht der doch in größere Menge genossenen Frucht, mit rund 200 kcal. per 100 g frischem Produkt, doch sehr viel

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Vom Baum auf den Herd
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Oft sieht man im Herbst Leute, die den Baum mit Stangen bearbeiten, um an die doch sehr begehrten Nüsse zu gelangen. Dieser Vandalismus ist allerdings sinnlos und führt selten zum Erfolg. Jeder hat wohl schon mal bei den Rosskastanien versucht, diese vom Baum zu schlagen, aber erst, wenn die stachelige Hülle aufspringt und die Früchte sich am Boden verteilen ist die Edelkastanie wirklich reif.

Und dann landet sie bei uns in den Geschäften, von wo sie dann in unsere Küchen Einzug findet. Dort lässt sie sich dann in alle nur erdenklichen Variationen verarbeiten und essen. Am Bekanntesten ist hier wohl das Rösten der ganzen Frucht.

Dabei ist es wichtig, diese an der runden Seite kreuzförmig ein zu schneiden, da sie sonst explodieren und ihr kleinste Stückchen aus dem Rohr putzen müsst. Aber vorsicht, hier ist schon so manches Blut geflossen. Dann kann man die Kastanie bei ca. 150 °C im Rohr braten oder aber auch einfach auf die leicht erhitze Herdplatte legen, bis die Schale aufspringt. Schöner wär es natürlich, würde man sie wie die Italiener auch heute noch in einer speziellen Lochpfanne zubereiten, doch wer hat eine solche schon im Haus. Ist sie dann fertig, lässt sie sich mehr oder weniger leicht von der Schale befreien und am besten heiß verspeisen.
Wer sie ohne Röstaroma mag, oder sie weiterverarbeiten, möchte, der kann sie auch in Salzwasser für ca. 20 Minuten kochen oder im Dampfeinsatz dämpfen. Das Einschneiden bleibt allerdings auch hier nicht erspart, sonst macht es einen Knall.

So in roher oder gekochter Form geschält lassen sich aber auch anders verarbeiten. Zum Geflügel füllen, als Beilage zu Wild, zu Blaukraut, Rosenkohl oder Spinat, als Püree und sogar für Süßspeisen lassen sie sich verwenden. Als Mehl, welches heute schon im Handel erhältlich ist, kann man sie zu Brot, Kuchen oder Suppe verarbeiten. Erwähnenswert ist hier wohl noch, dass Mehl aus Kastanien glutenfrei ist und so auch sehr gut von allergischen Personen zu vertragen ist.


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Vom Baum in den Arzneischrank
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Sogar in diesem Bereich kann sie neben dem Genuss ihren Wert beweisen.

Durch den hohen Vitamin B und Phosphoranteil wirkt sie körperlicher Erschöpfung entgegen, beruhigt das Nervensystem und schaft einen Gegenpol zu heute üblicher innerlicher Unruhe.

Entspannend ist sie auch, dank der enthaltenen Aminosäure Tryptophan, für den Genuss vor dem Einschlafen zu empfehlen.

Ausgleichend wirken sie durch ihre basenüberschüssige Eigenschaft auf die oft übersäuerten Ernährungsgewohnheiten unserer Zeit, sind gut für Rheumatiker und helfen bei Verdauungsproblemen.

Auch nach Krankheit oder Operation wirken sie, durch den hohen Wirkstoffgehalt, aufbauend und helfen so schneller wieder fit zu werden.

Besonders wertvoll sind sie auch für Kinder und ältere Menschen, da sie durch die positive Kombination von Kalzium und Phosphor stärkend auf Knochen und Zähne wirken.

Durch enthaltene Substanzen, die die Blutgerinnung positiv beeinflussen, wird sie auch in der Homöopathie für stehend arbeitende Menschen zur Vorbeugung von geschwollenen Beinen oder Venenentzündung sowie bei Schwangeren in den letzten Monaten vor der Entbindung empfohlen.

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Rezepte
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Vorspeisen
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Kastaniensuppe:
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Selber gemacht, selber probiert und wirklich sehr lecker gibt sich diese Suppe, für die ihr erst mal 500 g geschälte Kastanien in 1 Liter Brühe für etwa 10 Minuten kochender weise auf dem Herd platziert. Anschließend püriert ihr diese und kocht das Ganze nochmal unter Beigabe von 150 g Sahne oder Rahm, etwas Kräutersalz und für die Farbe 1 Tl Kurkuma kurz auf. Ab damit in die Teller und mit etwas aufgeschlagenem Obers garniert servieren. Mit diesem Gericht, welches doch wirklich einfach geht, punktet ihr garantiert bei eurem Liebling.

Geflügel
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Martinsgans mit Maronenfüllung
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Das braucht ihr:
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1 küchenfertige Gans (ca. 3,5 kg)
400 g geschälte Maronen
2 Äpfel (am besten sind Boskop)
1 EL Butter
Herz und Leber der Gans
1 Brötchen
1 Eigelb
1/2 TL Salz
je 1 Msp. Pfeffer, Majoran und Beifuß (kann auch weg gelassen werden, da schwer zu bekommen)
2 TL Salz
1/8 l Bier
1 EL Mehl
2 cl Cognac (Weinbrand)
1 EL Sojasoße

Das macht ihr:
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Die Gans natürlich zuerst mal waschen und danach gut abtrocknen. Die Edelkastanien klein hacken, Äpfelschälen und entkernt in dünne Spalten schneiden. Die Leber und das Herz würfeln und in der zerlaufenen Butter in einer Pfanne andünsten.

In der Zwischenzeit das Brötchen in Wasser, besser Milch, einweichen und danach gut ausdrücken. Gehackte Maronen, Äpfel, gedünstete Innereien, Brötchen und Eigelb in einer großen Schüssel vermengen und mit Salz und den Gewürzen abschmecken.

Die zubereitete Gans mit Salz ausreiben, mit der Masse füllen und mit Küchengarn oder Holzspießen verschließen. Die Keulen zusammen binden und mit der Brust nach unten auf dem Bratrost buxieren.

Jetzt 1 –2 Tassen Wasser in die darunter geschobene Fettpfanne leeren und bei 180 – 200 ° C erst mal 1 Stunde braten. Danach wenden und eine weitere Stunde der Hitze aussetzen. Wichtig ist, um dem Fett das leichtere Herausbraten zu ermöglichen, dass ihr die Haut während des Bratens einige Male unterhalb der Keulen mit einer Nadel einstecht. Auch solltet ihr das angesammelte Fett immer wieder abgießen. Wird der Bratensatz braun, was ca eine halbe Stunde vor Ende der Fall ist, etwas kochendes Wasser darauf gießen und die Gans einige Male mit Bier beträufeln.

Um die Haut knusprig zu bekommen, hilft es, 5 Minuten vor Ende der Bratzeit diese mit etwas Salzwasser zu bepinseln, aber auch Honigwasser wirkt hier wahre Wunder.

Fehlt nur mehr das Saftl, weshalb ihr nun die Gans aus dem Rohr nehmt, den Bratenansatz mit heißem Wasser löst und in einen bereit gestellten Topf umfüllt. Hier bindet ihr mit in Wasser angerührtem Mehl und schmeckt sie mit Cognac, Salz und Sojasauce ab. Sehr gut macht sich auch noch etwas Orangensaft und Zesten von Orangen, wodurch diese sehr gut fruchtig wird.

Besonders gerne mag ich zu so einer Gans Blaukraut, Semmelknödel oder Kartoffeln und natürlich ein Glas Rotwein. So eine Fülle lässt sich aber auch in ein Huhn verfrachten, wo sie mindestens genau so gut schmeckt.

Fleisch
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Rinderbraten mit Maronen
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800 g Rinderbraten
-Salz, Pfeffer
1 Tl. Getrockneter Thymian
50 g Butterschmalz
300 g Zwiebeln
je 1/4 l Rotwein und Brühe (der Einfachheit halber aus nem Würfel)
250 g geschälte Maronen
250 g Möhren
2 El. Saucenbinder
2 El. Johannisbeergelee oder Preiselbeeren

Das Fleisch mit Salz, Pfeffer und Thymian einreiben und von allen Seiten gut anbraten. Die Zwiebeln würfelig dazugeben und mit dem Rotwein und der Brühe ca 1 ½ Stunden schmoren lassen. In der Zwischenzeit die Mohren in Scheiben schneiden und zusammen mit den Maronen zum Fleisch geben. Jetzt weiter 30 Minuten bei schwacher Hitze dünsten und schließlich mit dem Saucenbinder eindicken. Zum Schluss das Gelee einrühren und gemeinsam mit Kroketten servieren.
Dies ist übrigens ein Rezept, dass mein Vater ab und zu mal macht, ich wäre nämlich nie auf Kroketten als Beilage gekommen, da ich mir diese nie selber mache.

Desserts
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Maronen-Dessert mit fruchtiger Note0
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800 g Maronen
1 Vanilleschote
0,2 l naturtrüber Apfelsaft
100g Puderzucker
3 kleine Äpfel (wieder mal Boskop)
1 Birne
1 Saft einer Zitrone
100 g Schlagsahne

Die Maronen müsst ihr zuerst mal in Salzwasser weichkochen, dabei aber das kreuzweise Einschneiden nicht vergessen. In der Zwischenzeit die Vanilleschote aufschlitzen und gemeinsam mit Apfelsaft und Zucker aufkochen und ebenfalls 10 Minuten köcheln lassen. Derweil die Maronen schälen, zum Saft geben und nochmal 20 Minuten kochen lassen. Die geschälten Äpfel und Birnen achteln, mit dem Zitrussaft beträufeln, um ein braun werden zu verhindern und bei weiteren 15 Minuten Kochzeit dazu geben. Nun die Sahne steif schlagen, wenn fertig, das Dessert portionieren und mit dem Obers anrichten.
Und diese hier kann ich empfehlen, denn die machte meine Mutter letzte Weihnachten und begeisterte die ganze Familie, weil wir ja alle gerne Maronen essen.

Super gute Maronencreme
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Da nehmt ihr mal 50 g, wie immer geschälte, Maronen und kocht diese in Vanillezucker mit etwas Wasser weich. Jetzt streicht ihr diese durch ein Sieb. 2 Eigelb werden nun mit 100 g Zucker, 50 g Stärkemehl und 1 Prise Salz verrührt und mit ¼ l heißer Milch cremig geschlagen. Das fertige Püree unterheben, noch 50 g Butter und 1 Glas Kirschwasser darunter ziehen und zur Vollendung in schöne Schüsselchen füllen.

Beilagen
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Püree
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Dieses ist einfach, jedoch bedingt durch das Schälen der Kastanien etwas zeitaufwändig, was jedoch das Ergebnis immer wieder vergessen lässt. Dafür rechnet ihr für 4 Personen in etwa 500 g, wohl gemerkt bereits entkleidete, Maronen. Diese werden in Suppe oder Salzwasser gekocht und anschließend durch ein Sieb gestrichen oder durch die Kartoffelpresse gejagt. Dann könnt ihr es einerseits pur servieren oder aber auch halbe halbe mit Kartoffelbrei oder Selleriepüree mischen und zu Fleisch oder Geflügel servieren. Für ein Hauptgericht müsst ihr allerdings die Menge verdoppeln, um auch wirklich was davon zu haben.

Karamelisierte Kastanien
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Hierbei für wieder 4 Personen ca 600 gr. bereits gekochte und geschälte Maronen 30 gr. Butter in einer Pfanne heiß werden lassen. Dann die Maronen einige Zeit anschmoren und mit reichlich Zucker (ca. 3 El) bestreut karamellisieren lassen. Für das Tüpfelchen auf dem I zum Schluss noch mit etwas Balsamico-Essig ablöschen und los kann das kleine aber feine Schmausen gehen.
Schmeckt wieder bestens als Beilage zu Geflügel oder Fleisch, aber natürlich auch einfach so.

Brot und Kuchen
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Marroni-Kuchen
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Damit wir auch am Sonntag was zum Kaffee haben, lassen sich Maronen sogar in Kuchenform verarbeiten.

Dazu erst mal eine Springform von 26 cm einfetten und dann bis zum Gebrauch kalt stellen. 500 g Kastanien einritzen und für ca. 5 Minuten in kochendem Wasser blanchieren. Dann 3 dl Milch in einer Pfanne aufkochen und die geschälten Maronen, halb bedeckt, solange weich dünsten, bis diese zerfallen und die Flüssigkeit eingekocht ist und ihr die Masse durch ein Sieb drücken könnt.

Für den Teig 5 Eier trennen und die Eiweiße bis später kalt stellen. 100 g Walnüsse und ebenso viel Kochschokolade oder Kuvertüre fein hacken (mach ich immer mit der Kräuter- oder Kaffeemühle). Wieder 100 g weiche Butter schöne mit 150 g Zucker und 1 Tüte Vanillinzucker schaumig schlagen und dann nach und nach die Eigelb einrühren. Ist die Masse luftig und hell das Marronipüree, abgeriebene Schale 1 Zitrone und mindestens 2 El Cognac unterrühren, die Form holen, und gleich mal den Backofen auf 175 Grad vorheizen.

Während dies geschieht das Eiweiß mit etwas Salz und 2 tl Backpulver steif schlagen, 50 g Zucker einrieseln lassen und solange weiterschlagen, bis der Schnee schön glänzt. Nun ca ein Viertel davon unter die Teigmasse rühren und darauf hin den Rest locker unterheben. Sofort in die Form füllen und 50 – 60 Minuten backen. (Auf jeden Fall die Nadelprobe machen)

Dann raus aus dem Ofen und etwa 10 Minuten in der Form ruhen lassen, bevor ihr den Kuchen auf ein Gitter stürzt.

Als Garnitur sieht 100 g Kochschokolade im warmen Wasserbad geschmolzen und dünn auf eine glatte Fläche gestrichen (Kunststoff- oder Marmorbrett), nach dem Erkalten mit einem großen Messer Späne abgezogen und auf dem Kuchen verteil, nicht nur gut aus sondern schmeckt auch noch groß und klein.

Und dann gibt’s da noch das Brot aus alten Zeiten.

Maronenbrot
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Hierfür benötigt ihr Sauerteig, den ihr entweder fertig beim Bäcker kaufen, oder aber selber machen könnt. Dazu 300 g Reismehl, 100 g Kastanienmehl, 30 g Hefe, 2 El Zucker und 800 ml warmes Wasser zu einem glatten Teig verrühren und diesen dann zugedeckt an einer warmen Stelle etwa 2 Tage stehen lasst.

Nach dieser Zeit geht’s dann erst wirklich an den Teig, indem ihr ½ Würfel Frischhefe oder aber ein Päckchen in getrockneter Form mit etwas Salz und dem Sauerteig vermengt. Diesen nun mit 500 g Mehl langsam, am besten mit den Knethaken des Handmixers verrühren und bei Bedarf noch warmes Wasser zugeben. Solange kneten, bis ein geschmeidiger Hefeteig entstanden ist, der sich vom Schüsselrand löst. Eine gefettete Kastenform damit füllen, mit Wasser bestreichen und abgedeckt bis auf doppelte Größe treiben lassen. Teig jetzt mit flüssiger Butter bestreichen, nach Belieben einschneiden und im vorgeheizten Rohr unter Beigabe von einer Tasse heißem Wasser für a. 50 – 60 Minuten backen. Auskühlen lassen und am besten nur mit Butter bestrichen verkosten.

Ihr werdet sehen, kommt super an und wird wohl des Öfteren bei euch in der Küche duften. Zumindest solange, wie es Maronen gibt.
Hefe in der lauwarmen Flüssigkeit auflösen. Salz mit der Mehlmischung vermengen. Hefelösung mit dem Handrührgerät (Knethaken) langsam unter das Mehl arbeiten und ca. 5 Minuten auf höchster Stufe kneten. Teig in eine gefettete Kastenform füllen, mit Wasser bestreichen und abdecken, 30 Minuten an einem warmen Ort aufgehen lassen. Teig mit flüssigem Fett bestreichen und nach Belieben einschneiden. In den auf 200- 220 C° vorgeheizten Backofen schieben und 50-60 Minuten backen. Eine Tasse heißes Wasser dazustellen.


Andere Verwendung
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Kastanienblättertee (Edelkastanie):
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Dieser Tee entwässert, allerdings nicht so wie die Brennnessel, die allgemein entwässert, sondern nur das Gewebe. Wichtig ist, wenn ihr euch diesen Tee aus 1 Tl Blätter auf eine Tasse Wasser, zu Gemüte führt viel zu trinken, eben deshalb, weil viel Flüssigkeit ausgeschieden wird. Auch solltet ihr ihn max. 3 – 4 Wochen zu euch nehmen, da sonst euer Wasserhaushalt daran leidet. Und deshalb trink ich diesen Tee nur ab und zu, einfach mal, um etwas Abwechslung hinein zu bringen.
Erhältlich sind die Blätter im Übrigen in der Apotheke und in Reformhäusern, wo sie sicher auch in Deutschland angeboten werden.

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Fazit
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Da ich nicht annehme, dass sich solch einen Baum viele Leute in den Garten setzen, ich zum noch nie solch einen Baum gesetzt habe und auch nicht werde, da er in unseren Breiten keine gute Früchte trägt, hab ich hier auf den theoretischen Anbau verzichtet. Zudem kommt es ja auf die Kastanien an, und davon bin ich vollauf begeistert.

Schade ist nur, wie ich finde, dass es die Dinger nur über den Winter hindurch gibt. Dem kann aber abgeholfen werden, indem ihr zur Kastanienzeit einfach mehr Püree daraus bereitet und dieses dann in Portionen einfriert. So kommt ihr auch den Sommer über in den Genuss verschiedenster Köstlichkeiten und habt genug auf Vorrat bis zur nächsten Ernte.

Somit danke für eure Geduld beim Lesen, das darauf folgende Bewerten und das Kommentieren zum Ende,

verbleibe ich,

ad rem

euer Jörg

© by Jozeil 10/2002



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Zum Nachlesen
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Hier noch einige Buchtipps zum Lesen:

\"Die Gesundheitsküche der Hildegard von Bingen\", erschienen im Mosaik-Verlag für ca 13 Euro von Elke Haase Hauptmann

\"Alles Marroni - die Kastanienküche\" erschienen bei Fona in Midena Verlag für ca 10 Euro von Erica Bänziger & Fredi Buri

Quelle:
Kursbuch gesunde Ernährung
http://www.ernaerung.de
http://www.biozac.de/biozac/capvil/Cvcastan.htm#Beschreibung

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