Tipps und Tricks beim Spicken Testbericht

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Erfahrungsbericht von Germary

~*~ Das ist doch nur Konzeptpapier ~*~

Pro:

man muss nicht alles auswendig können; man kann nachsehen wenn man sich unsicher ist; man hat mehr Möglichkeiten sich auszudrücken; die Anfertigung von Spickern kann ein Lernerfolg sein

Kontra:

Man betrügt nicht nur den Lehrer sondern sich slebst mit dem, was man kann; wenn man erwischt wird bekommt man die Konsequenzen zu spüren

Empfehlung:

Ja

_/ _/ _/ _/ Hallo liebe Leserinnen und Leser, _/ _/ _/ _/


Nachdem ich vorhin meine letzte Abi-Vor-Klausur geschrieben habe und wohl auch die letzte im Fach Philosophie möchte ich euch noch ein klein wenig mit auf den Weg geben, was das Thema spicken betrifft.
Ich denke mit meinen fast 13 Jahren Schule hab ich doch schon genug Erfahrungen gemacht um über dieses Thema zu schreiben.



_/ _/ _/ _/ Warum spickt man? _/ _/ _/ _/

Die Antwort auf diese Frage liegt sicher auf der Hand. Man hatte mal wieder viel zu viel besseres zu tun als zu lernen und weiß daher mal wieder nichts. Da man ja keine 6 schreiben will, muss also etwas getan werden. Und was liegt da näher als einen Spickzettel zu schreiben? Oder man hat doch gelernt, aber kann sich manches einfach nicht mehr merken? Auch dann muss einfach ein Spickzettel her und man kann sich nicht mehr wehren einen zu schreiben.



_/ _/ _/ _/ Was schreibt man auf den Zettel? _/ _/ _/ _/

Was auf einen Spicker muss ist wohl von Fach zu Fach verschieden. So braucht man in Mathe und den anderen Naturwissenschaften wohl meist irgendwelche Formeln, in Englisch und anderen Sprachen eventuell die ein oder andere Vokabel und in Fächern wie Pädagogik und Philosophie verschiedene Positionen und Erklärungsansätzen.



_/ _/ _/ _/ Wie fertigt man einen Spicker an? _/ _/ _/ _/

Hierbei sollte man sich erst mal überlegen was für einen Spicker man braucht. Generell sollte auf den Spicker nur das Nötigste, also das, was man nicht weiß und sich einfach nicht merken kann. Es bringt sehr wenig ganze Aufgaben abzuschreiben, oder Texte vorzuschreiben, denn man muss ja schon noch ein bisschen was in der Klausur tun, damit es nicht zu verdächtig wird.

Um einen Spicker zu schreiben muss man sich also auch mit dem Thema der Klausur auseinander setzten und es ist nicht immer weniger Zeitintensiv, als wenn man wirklich lernen würde. So muss ich ja genau alles durchgegangen sein um zu wissen was ungefähr auf einem Spicker mir helfen könnte und was nicht. Da man in den meisten Fächern ja sehr viel gemacht hat, bis eine neue Klausur geschrieben wird, ist es nämlich oftmals auch sehr komplex.



_/ _/ _/ _/ Was für Arten von Spickern gibt es? _/ _/ _/ _/

►Klassische Methoden◄

Zu den klassischen Methoden zähle ich die, die schon seit Jahren bekannt sind und daher auch teilweise sehr risikoreich einzustufen sind.


== Lineal ==

Der Spicker auf dem Lineal wurde sicher von jedem schon mal genutzt. Man braucht hierfür eigentlich nur ein Lineal und ein kleines Stückchen Papier. Man nehme also das Stück Papier und schneidet ein Stück aus, das etwas kleiner ist als das Lineal. Daraufhin schreibt man alles wissenswerte auf dieses Stückchen Papier und klebt dies auf die Rückseite vom Lineal. Man kann also immer mal wieder das Lineal aus der Federtasche ziehen und lesen was man so alles drauf geschrieben hat, ohne es wirklich auffällig erscheinen zu lassen.

ABER: Vorsicht, denn dieser Trick ist wohl allen Lehrern schon aus ihrer eigenen Schulzeit bekannt und man muss ein wenig früher aufstehen wenn man glaubt, dass die Lehrer dies nicht merken.


== Radiergummi ==

Eigentlich genauso unkreativ wie der Spicker auf dem Lineal. Auch hier muss man nur wieder das, was man braucht auf das Radiergummi schreiben und schon ist man fertig. Diese Art des Spickers eignet sich besonders bei Fächern wie Mathe, bei denen man eh die ein oder andere Zeichnung mit dem Bleistift machen muss und auch ein Radiergummi häufig genutzt wird. Schreibt man allerdings die ganze Zeit nur mit einem Füller ist es nicht sehr sinnvoll seinen Spicker auf ein Radiergummi zu schreiben.

Hier jedoch auch wieder Vorsicht, denn Lehrer sind auch mal Schüler gewesen!


== Hand beschreiben ==

Dies ist meiner Meinung nach der dümmste Weg zu spicken, denn es ist ja auch absolut nicht auffällig, wenn man seine ganze Hand vollgeschrieben hat. Ich denke hier wurden auch schon sehr viele Leute erwischt und man sollte es einfach lassen so zu spicken. Es gibt echt bessere Methoden und noch dazu sieht es ziemlich dumm aus, wenn man in der Stunde nach der Klausur immer noch die Reste auf der Hand hat.

Einfach nicht empfehlenswert!


== Toilette ==

Auch schon eine sehr alte Methode, die dazu führte, dass in manchen Klausuren der Toilettengang verboten wurde. Doch gerade bei längeren Klausuren in der Oberstufe ist es natürlich erlaubt mal auf´s Klo zu gehen. Doch ich habe bisher noch nie ein Buch oder sonstiges dort versteckt. Klassisch ist es jedoch, dass man ein Buch oder sonstiges auf der Toilette versteckt und dort mal eben nachlesen kann, was zu schreiben war.

Dies ist jedoch mal wieder selten unkreativ und ich denke es bringt auch nicht wirklich was.



►Spicken für Fortgeschrittene◄

Die Spicker für Fortgeschrittene sind diejenigen, die noch nicht so bekannt sind und daher auch noch einen realistischeren Umsetzungsfaktor hat.


== mini Ausdrucke ==

Dies ist wohl mehr oder weniger der Trend. Gerade wenn es in der Klausur erlaubt ist etwas zu essen oder Trinken kann man sehr schön alles wissenswerte auf einen Spicker drucken. Gerade wenn man die Spicker druckt ist eine sehr kleine Schriftgröße möglich, die man meist doch noch gut lesen kann. Ab und an habe ich davon gehört, dass man Etiketten einfach überklebt.

Selbst hab ich es noch nicht ausprobiert, aber so dumm finde ich die Idee gar nicht.


== durchsichtige Kugelschreiber ==

Wieder mal ein kleiner Tipp für unsere OberstufenschülerInnen. Denn in der Oberstufe darf man meist auch mit dem Kugelschreiber schreiben und muss nicht, wie meist in der Unter- und Mittelstufe den Füller nehmen. Mittlerweile gibt es dann auch den perfekten Kugelschreiber für diese Methode. Viele Werbekulis sind nämlich durchsichtig und man kann ohne Probleme einen kleinen Zettel in den Kuli packen.
Hierfür muss man nur gucken wie man den Kugelschreiber öffnen kann und dann einen Zettel reinstecken.

Diese Methode ist noch relativ unauffällig, da man den Stift meist in der Hand hat und der Lehrer es somit nicht so leicht sehen kann, dass man einen Spicker darin versteckt hat.


== Buch / Ordner auf den Tisch ==

Hierzu kann ich nur sagen: Dreist kommt weiter! Auch diese Methode hat schon öfters mal bei mir funktioniert. Einige Lehrer sind so verpeilt, dass sie es nicht mal merken, wenn die Schüler einfach ihre Bücher raus holen und da drin Blättern. Wieso sollte man das dann nicht auch mal ausnutzen?

Diese Methode gehört zwar schon zu den sehr dreisten Methoden, aber man weiß meist ja auch bei welchem Lehrer man sich was leisten darf.


== Konzeptpapier ==

Hier haben wir meinen Lieblingsspicker gefunden, denn ich nun doch schon das ein oder andere Mal genutzt habe. Zuletzt erfolgreich heute morgen.
Hierbei nimmt man sich einfach ein paar Zettel und schreibt drauf, was man alles wissen muss. In Pädagogik können es ganz Erklärungsansätze sein und man muss auch nicht darauf achten, dass es zu viel werden könnte.
Es sollte jedoch kein ganzer Text auf diesen Zettel stehen, sondern man sollte alles in Stichpunkten fassen. Dies hat den großen Vorteil, dass man mit den Notizen flexibel umgehen kann und man noch die Möglichkeit hat auszuwählen was man wirklich nachher braucht.

In der Klausur nimmt man dann einfach noch ein paar leere Zettel mit aus einem Block. Meist sehen die Aufgabenstellungen ja immer gleich aus: Man muss einen Text bearbeiten, die im Text eingenommene Position erklären und mit anderen Positionen in Verbindung setzten und sich eine eigene Meinung bilden.

Gerade bei der 2. Aufgabe liegt nichts näher als sie zu Hause schon vorzuschreiben, denn man weiß eigentlich eh schon was dran kommt. Wir bekommen beispielsweise in Pädagogik vorher immer Beispielklausuren, damit wir wissen was uns erwartet. Unser Lehrer hat uns nahe gelegt einfach die Klausuren zu bearbeiten und das dann mehr oder weniger Auswendig zu lernen, da es genau das gleiche sein wird. Der einzige Unterschied ist immer nur der Text auf den man dann alles noch beziehen muss.

Daher liegt eigentlich nichts näher als einfach alles dann noch auf ein Konzeptpapier zu schreiben und zu übernehmen.

Für die Textbearbeitung braucht man eh noch Zettel auf denen man sein Konzept entwickelt. Gerade wenn man also mehrere Stunden bei unterschiedlichen Aufsichten schreibt, kann man den zu Hause angefertigten Zettel schnell noch auf den Tisch wandern lassen und es nur noch abschreiben.

Man sollte jedoch darauf achten, dass man zu Hause mit dem gleichen Stift wie in der Schule schreibt. Es ist nichts auffälliger als wenn man zuhause mit einem schwarzen, in der Schule jedoch mit einem blauen Stift schreibt.


Der Vorteil des Konzeptpapiers ist es übrigens, dass man es nicht unbedingt wieder aus dem Heft raus nehmen muss, da man ja auch all das in der Klausur hätte entwickeln können. Also keine Angst wenn man es mal vergessen hat.



_/ _/ _/ _/ Sollte man spicken? _/ _/ _/ _/

Das ist eine gute Frage, die ich nicht eindeutig beantworten kann. Klar wäre es besser wenn man alles vorher lernt und es dann auch richtig anwenden kann, doch ist spicken denn wirklich so schlecht? Ich musste feststellen, dass ich meist all das, was ich auf einen Spickzettel schrieb am nächsten Morgen eh auswendig kann und ich nichts mehr mit meinem Spicker anfangen konnte. Ich hab mich dann zwar erst immer geärgert, dass ich mir die Mühe gemacht habe, doch eigentlich hatte ich doch einen Lernerfolg zu verzeichnen.

Vielleicht sollte man sich also alles auf den Spicker schreiben, denn dann kann man es auch wirklich. Zumindest war es bei mir so.



_/ _/ _/ _/ Fazit _/ _/ _/ _/

Dreist kommt dann nun doch immer wieder weiter. Ich habe viele Jahre nicht gespickt, doch gerade bei meinen letzten Klausuren wieder damit angefangen. Zwar ist es nicht sehr sinnvoll, wenn man nicht lernt und meint nachher so einen Vorteil zu haben, doch gerade weil man sich Gedanken über das Spicken macht, setzt man sich doch mit der Klausur auseinander.
Es kann also doch zu einem Lernerfolg kommen, so dass der Spicker am nächsten Morgen nicht mehr genutzt werden muss.

Des Weiteren find ich es auch ein klein wenig dämlich, wenn man sich keinen Spickzettel anfertigt, aber genau weiß, dass alle anderen es machen. Wieso sollte ich in einer Klausur schlechter sein, nur weil ich ehrlich bin? Klar, ehrlich sein ist eine gute Eigenschaft, aber bringt es mir wirklich was? Ich kann schon mir gegenüber ehrlich sein und ich weiß auch genau, was ich selbst leisten kann, doch heute kommt es auf so was meist nicht mehr an. Ein Arbeitgeber wird nie fragen wieso ich schlechter als andere war, sondern es einfach feststellen.

Man sollte jedoch auch immer bedenken, dass das Spicken eine Straftat ist und man dafür schon die ein oder andere Konsequenz in Kauf nehmen muss. Ich habe bisher immer Glück gehabt und wurde nicht erwischt, aber sollt man es mal werden, kann man mit einer 6 rechnen. Nun bleibt also auszurechnen ob es sich lohnt zu spicken. Die Meisten werden zwar nicht erwischt, aber was ist, wenn man doch mal erwischt wird? Kann man sich diese 6 leisten?


Abschließend wünsch ich euch allen noch viel Spass bei der Kreativität der Spicker, denn ich denke es haben bisher bis auf sehr wenige Ausnahmen alle SchülerInnen mal gespickt und es wird sich auch in Zukunft nicht ändern. Es bleibt jedem selbst überlassen welche Methode er am sinnvollsten findet.

Ich selbst habe nur festgestellt, dass es Fächer gibt in denen man nicht spicken sollte. So sagte unser Mathelehrer mal: „Wer abschreibt betrügt sich nur selbst und mich nicht!“ Dieser Satz hat mich dann doch ein klein wenig geprägt, so dass ich in Mathe NIE spickte. Ob das daran lag, dass ich sehr viel Respekt vor diesem Lehrer habe, oder einfach nur weil er recht hat sei mal dahin gestellt.
Außerdem ist es in Mathe für mich nun auch sinnvoll geworden zu Spicken, denn es gibt in der Oberstufe die Erfindung der Formelsammelung, die von uns auch benutzt werden darf. Dies sollte also reichen. Denn wer Mathe nicht kann, der kann es einfach nicht und er wird es auch mit einem Spicker nicht können.


Ich habe heute das letzte Mal wohl einen Spicker genutzt, denn im Abi sehe ich bisher noch keine Möglichkeit einen Spicker zu haben und zu verwenden. Doch gerade in der letzten Prüfung sollte man auch ehrlich zu sich selbst sein, oder?

Zur Bewertung: Ich ziehe auf Grund des Risikos einen Stern ab!


Ganz liebe Grüße.... und bis dann wann mal wieder

Eure Mary, die nun die letzte Abi-Vor-Klausur geschrieben hat und langsam aber sicher in den Abi-Stress gerät ;)



P.S.: hab nicht so auf die Rechtschreibung und so geachtet.. also sucht nicht.. es ist immer noch nicht Ostern und Fehler werden nicht in Geschenke umgetauscht!!!

P.P.S.: Der Bericht ist bereits vor einigen WOchen auf Ciao.de erschienen.


© by Germary 03 / 10 / 04

28 Bewertungen, 1 Kommentar

  • anonym

    25.08.2006, 16:23 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    da kann man noch was lernen