Tipps zu Babyernährung Testbericht

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Erfahrungsbericht von Kruemelchen2007

nicht immer so ganz einfach die Ernährung unserer Kleinsten!

Pro:

früher Beikoststart nicht empfehlenswert

Kontra:

rund um das Thema "Beikost"gibts viele Gerüchte

Empfehlung:

Ja

Liebe Leser,

wer kennt es nicht, die vielen Fragen, die man rund um die Ernährung der Kleinsten hat, wenn man noch unsicher ist?!
Ich dachte aktuell dran, weil mir folgender Artikel unter die Nase kam:


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Kein Schlummertrunk für Babys: Kinderärzte warnen vor „Gute-Nacht-Mahlzeiten“ aus der Flasche

Nur satte Kinder schlafen gut – damit bewerben viele Kindernahrungshersteller ihre speziell für das abendliche Fläschchen entwickelten Fertiggetränke, die Babys und Eltern eine ungestörte Nachtruhe schenken sollen. Doch für gesunde Säuglinge sind diese besonderen Nuckelflaschen-Produkte ungeeignet und gefährden die Kindergesundheit, warnt die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ).

Meist verbergen sich hinter diesen „Abend-Trink-Mahlzeiten" und „Gute-Nacht-Fläschchen" hochkalorische Energiebomben, die am Bedarf gesunder Babys vorbeigehen. „Problematisch ist die Vermarktungsstrategie, die den Verbraucher leicht täuschen kann", kritisiert Berthold Koletzko, Vorsitzender der DGKJ-Ernährungskommission. „Die Produkte entsprechen nicht den gesetzlichen Auflagen für Anfangs- und Folgenahrung, weil ihre Energiedichte viel zu hoch ist. Sie sind Beikostprodukte, die für die Fütterung mit der Flasche nicht geeignet sind. Die Werbung aber zielt genau auf den Markt der Säuglingsfläschchennahrung."

Bei regelmäßig derart überfütterten Babys kann sich ein deutlich erhöhtes Risiko entwickeln, später fettleibig zu werden. Auch die Zutatenlisten der Produkte steht in der Kritik der Wissenschaftler, denn häufig finden sich hohe Anteile von glutenhaltigem Getreide, das damit viel zu früh und zu plötzlich in die Ernährung eingeführt wird und zu schweren Unverträglichkeiten führen kann.

Zudem sollte selbst im Kleinkindalter davon abgesehen werden, gesüßte und energiereiche Nahrung über eine Einschlafflasche zu geben, denn durch diese Gewohnheit droht die Entstehung der Nuckelflaschenkaries.

Die Ernährungsexperten der DGKJ fordern die Hersteller auf, die Vermarktung von Beikostprodukten zur Flaschenfütterung sofort einzustellen. Kinder- und Jugendärzte sollten Eltern konsequent von der Verwendung solcher Produkte in der Nuckelflasche abraten, da dies die Kindergesundheit gefährdet.
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Doch die meisten Eltern werden sich fragen "ja wie mach ich es denn"??

Die großen Hersteller von Babykost bieten alles mögliche an und wenn man vor dem Regal steht, wird man schier Kirre vor Auswahl. Da gibt es Pre Milch, Folgemilch 1+2 usw. dann gibt es Gläschen ab dem 4. Monat, ab dem 6. Monat, Gute Nacht Breie, Schmelzflocken, usw usw usw. Meistens wird man dann noch von den Omas und Tanten und Nachbarn beeinflusst, die gutgemeint sagen "Das Kind ist schon alt genug um endlich was festes zu essen zu bekommen" oder "Das Kind wird ja gar nicht mehr richtig satt von der Milch"... jaja das alles kenn ich zur genüge. Aber die Papas wollen endlich auch mal ran, stimmts?
Noch interessanter, wenn man das Interesse des Kindes am Essen der Eltern als Beikoststart sieht. Leider ist dies meist eine Fehlinterpretation, da der Sprössling mit etwa 3-4 Monaten allgemein mehr Interesse am Leben der Eltern zeigt.

Ich habe hier viele Informationen aus Fachliteratur und Foren zusammengetragen, die für eine GESUNDE UND NATÜRLICHE Ernährung der Babys wichtig sind.



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Thema Stillen
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Unumstritten ist die Empfehlung der WHO (Weltgesundheitsorganisation) bis zum Ende des 6. Monats das Baby zu stillen. Auch wenn alle anderen behaupten, das Kind würde davon nicht satt, nicht genügend Nährstoffe bekommen, wurde schon genügend widerlegt, dass dies einfach nicht stimmt. Muttermilch ist die beste Nahrung für Babys und man sollte bedenken, dass früher sogar noch viel länger gestillt wird, und as auch noch in vielen Kulturen heute so üblich ist; der weltweite Durchschnitt liegt bei etwa 3-4 Jahren stillen!!! (nicht voll-, aber teilstillen). Leider wird das in unserer Kultur inzwischen sehr verpönt.
Und wichtig zu wissen: Die Muttermilch passt sich dem Alter und Bedarf des Kindes an. Daher kann diese nicht "zu dünn" werden und ist somit IMMER sättigend.

Vergessen sollte man auch Tipps, wie z.b. nur alle 4 Std zu stillen und ähnliches. Die Kinder wissen immer selbst am Besten wann und wieviel sie brauchen. Und wenn das mitten in der Nacht ist, ... tja ;o)


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Wann Beikost??
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Beikostbereit ist ein Baby wenn...
... es in der Lage ist, aufrecht zu sitzen, und zwar selbständig
... es Nahrung selbständig aufnehmen und in den Mund stecken kann
... es ein gesteigertes Stillbedürfnis hat, das nicht auf Zahnen, einen Schub oder ähnliches hinweist.

... und das ist meist mit etwa 6 Monaten der Fall, bei den allerwenigsten Kindern früher, bei den meisten sogar noch viel später! Bei allergiegefährdeten Babys sollte man frühestens ab dem 7. am besten noch später zufüttern.



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Selber kochen oder Gläschen?
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Beides hat unumstritten Vorteile. Nur Gläschen hat auf Dauer den Nachteil, dass es zum einen teurer ist und sich das Baby auch zu sehr an den Geschmack der Gläschen gewöhnt. Außerdem sind oft zuviele unnötige Zutaten (Zucker, Stärke, Salz, etc) enthalten, wie weiter unten im Bericht aufgeführt.

Beim Selberkochen kann man den Brei in Eiswürfelportionierer einfrieren, so lassen sich die Bedarfs-Portionen schön auftauen.

Zum Aufwärmen möchte ich hinzufügen, dass man hierbei die Mikrowelle am besten umgeht, sofern das möglich ist. Zwar ist erwiesen, dass sie keine Vitamine zerstört, aber inzwischen weiß man auch, dass der Körper die enthaltenen Vitamine im Essen teilweise nicht mehr aufnehmen kann, da sie durch die Strahlung unbrauchbar werden.

Man sollte auch darauf achten, das Essen nicht lange warm zu halten, es können sich Keime entwickeln. Dünsten sollte man mit wenig Fett und Flüssigkeit bei schwacher Hitze.



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womit anfangen??
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Sehr bekannt aber inzwischen umstritten, ist mit Karotten anzufangen. Diese sind recht allergen, auch wenn auf den Gläschen das Gegenteil steht. Außerdem sind Karotten recht stopfend, daher als Startgemüse nicht sonderlich geeignet.

Besser sind Pastinake, Fenchel, Zucchini oder Kürbis, um mit der Beikost zu beginnen. Welche Mahlzeit dabei ersetzt wird, ist nicht unbedingt wichtig. Abendmahlzeiten sollte man jedoch ziemlich zum Schluss ersetzen, damit der Darm nicht damit überfordert wird. Öl/Fett sollte jeder Breimahlzeit zugesetzt werden, da die fettlöslichen Vitamine dadurch optimal aufgenommen werden. neutrales Pflanzenöl, Olivenöl oder Rapsöl ist dafür gut geeignet, und es genügen einige Tropfen davon.

Natürlich kann man die Beikost auch mit Obst starten, da dieses ja meist süßlich ist. gut verträglich ist Birne für den Start, sie wirkt nicht stopfend. Die Obstmahlzeit ist gut für morgens geeignet.

Wichtig ist, dass man nicht mehr als 1 neue Zutat einführt, damit man gut beobachten kann, ob das Baby darauf reagiert, z.b. mit Ausschlag oder Veränderung des Darminhalts oder ähnliches. Und zusätzlich zur Beikost sollte man anfangen, dem Baby Wasser oder Tee zum Trinken anzubieten, da der Flüssigkeitsbedarf nicht mehr über die Muttermilch gedeckt ist.
Über mangelnde Abwechslung beim Essen wird sich wohl kein Baby beschweren ;o) keine Angst, die sinds ja noch nicht anders gewöhnt.

Auf jeden Fall sollte man aber darauf achten, dass das Baby im ersten Lebensjahr noch 2 Milchmahlzieten pro Tag hat, und zwar entweder Muttermilch oder Pre-Milch. Folgemilch ist definitiv nicht nötig, auch wenn uns die Werbung etwas anderes verspricht. Diese enthält nur Stärke, also leere Kalorien, die das natürliche Hungergefühl unterdrücken und zudem noch Fettzellen im Körper anlegen und somit Übergewicht begünstigen. Darauf sollte man auch beim Kauf von Gläschen achten, dass keine Stärke enthalten ist. Den Bedarf daran kann man gut durch Zugabe von kartoffeln oder ähnlichem decken.


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Besonderheiten bei der Ernährung
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GLUTEN: Unverträglichkeiten sind angeboren und daher besteht kein Grund, glutenfrei zu ernähren, wenn keine allergische Reaktion auftritt.

MILCHPRODUKTE: ab 9-10 Monaten kann man anfangen, Joghurt und Frischkäse anzubieten. Vollmilch dagegen erst nach dem 1. Lebensjahr.

Außerdem verzichten auf:
- Honig
- Nüsse (darunter fallen auch Erdbeeren, Mandeln, Walnüsse)
- Eier
- Soja
- Fisch
- Zitrusfrüchte

SALZ UND ZUCKER: sind wichtig, allerdings in Maßen! Daher bitte drauf achten, dass man nicht zuviel davon füttert. Und auch die Beikost möglichst zuckerfrei gestalten.

SÄFTE: .. müssen Babys nicht bekommen, da sie Fruchtzucker enthalten und die kleinen Zähnchen zu sehr angreifen. Wasser und Tee (kein Früchtetee!) ist die bessere Variante. Säfte bitte auf keinen Fall im 1. Lebensjahr und wenn möglich so spät wie möglich anbieten.

GUTENACHT-GLÄSCHEN: Wie oben in dem Artikel deutlich, sind diese nicht nötig, bzw sogar schädlich. Vorteil für die Eltern: das Kind schläft "Durch". Aber ist das wirklich auch gut fürs Kind? Nicht umsonst wachen kleine Babys nachts auf, schließlich hat es die Natur so eingerichtet. Sie machen das sicher nicht böswillig, auch wenns für uns Eltern sehr am Limit ist. Auch wir Erwachsenen schlafen doch nicht jede Nacht durch. Vielleicht sollte man da mal drüber nachdenken...




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spezielle "Babprodukte"
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Die Auswahl ist riesig - ich weiß. Aber der größte Teil ist völlig unnötig. Sieht man sich die Inhaltsstoffe an: Zucker, Stärke, usw. Das schadet nur den Zähnen und auch der Gesundheit. Natürlich bedeutet das nicht, dass die Kleinen nicht auch mal einen Keks bekommen dürfen. Aber man sollte eben sehr sparsam damit sein.

Besser geeignet als Snacks sind z.b. Dinkelstangen, Reiswaffeln (z.b. von Alnatura, DM-Marke) und ähnliches.





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wie gehts dann weiter? 2. Lebensjahr
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Ab jetzt kann man dem Kind alles anbieten, was auf den Familientisch kommt. Neue Lebensmittel natürlich wie gewohnt antesten und auf Reaktionen warten. Nüsse und Fisch bitte auch noch weglassen bis zum 2. Geburtstag, da man so das Allergierisiko senken kann. Außerdem verzichte man bei Allergien in der Familie am besten auch noch auf Tomaten.

Bei Milch sollte man daran denken, dass sie kein Getränk sondern Nahrungsmittel ist, daher nicht mehr als 1/2 Liter täglich. Und wenn sich unverträglichkeiten zeigen, lieber noch etwas damit warten.



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Allgemeiner HInweis
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Auf jeden Fall sollte man alle Tipps, die man so bekommt, sehr gut abwägen und überlegen, ob diese wirklich brauchbar sind. Omas und auch andere Verwandte/Bekannte sind oft nicht mehr auf dem aktuellsten Stand mit wissenschaftlichen Erkenntnissen zur gesunden Babyernährung.
Auch muss man leider sagen, dass viele Kinderärzte nicht ausreichend über die Vorteile des Stillens und der späteren Beikostgabe informiert sind. Auch sie sind oftmals von der Werbung der Hersteller beeinflusst.



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Buchtipps zum Thema gebe ich vom Autoren: Carlos Gonzales

17 Bewertungen, 9 Kommentare

  • kreinsch2

    03.02.2008, 22:22 Uhr von kreinsch2
    Bewertung: sehr hilfreich

    liebe Grüße sendet kreinsch2

  • Clarinetta2

    03.02.2008, 12:55 Uhr von Clarinetta2
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr informativ geschrieben.

  • XXLALF

    03.02.2008, 12:11 Uhr von XXLALF
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh und einen schönen Sonntag noch. Lg

  • linkinparker1

    03.02.2008, 11:33 Uhr von linkinparker1
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr interessanter bericht, ein sh von mir. LG

  • anonym

    03.02.2008, 09:13 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH für deinen guten Bericht.LG Bernd

  • Mondlicht1957

    03.02.2008, 02:09 Uhr von Mondlicht1957
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH LG Pet - man liest sich des öfteren - hoffe ich

  • campino

    02.02.2008, 23:02 Uhr von campino
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG Andrea

  • morla

    02.02.2008, 22:10 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg. petra

  • Internetlady

    02.02.2008, 21:38 Uhr von Internetlady
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh≶ Petra