Tod Allgemein Testbericht

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Erfahrungsbericht von free_alley_cat

Was treibt Kinder in den Tod?

Pro:

ich weiß nicht, aber er gehört einfach zum Leben dazu.

Kontra:

Der Schmerz der Angehörigen und diese Leere im Herzen.

Empfehlung:

Nein

Hallo
heute schreib ich mal über ein Thema, über das ich mir ganz viele Gedanken mache und das mich sehr bewegt.
Trotz meiner erst 19 Jahre habe ich leider schon viel durchmachen müssen und viel erlebt, mehr schlechtes als rechtes. Es tut mir gut über alles zu erzählen oder zu schreiben und ich kann jedem nur empfehlen sich auch seine Sorgen von der Seele zu schreiben.
Heute hab ich über das Thema Tod nachgedacht und dabei ist mir ein alter Freund eingefallen.
Damals war ich so etwa 13 Jahre alt und er war mein bester Freund. Zu der Zeit hatte ich auch einen festen Freund den ich, ich möchte schon sagen geliebt habe, obwohl ich so jung war.
Eines Tages waren wir mal wieder unterwegs mit der Clique, als uns ein Anruf erreichte wir sollten sofort zum Häuserblock xxx kommen (Ort erwähne ich lieber nicht und privatsphäre zu wahren, wenn das ok ist). Das passte, denn wir waren nicht weit weg, also trabten wir richtung Hochhäuser. Schon von weitem sahen wir eine riesen Traube Menschen, die sich um einen Rettungswagen drängelte. Unser erster Gedanke \"Ach, hat sich schon wieder jemand runtergestürzt\", das war ja nix neues, denn dieser Häuserblock ist dafür bekannt, daß sich hier viele zu Tode stürzen, leider.
Neugierig wie Menschen nun mal sind, quettschten wir uns nach vorne, die Sanitäter waren gerade dabei den Tod dieses blutüberströmten Häufchens Mensch fest zu stellen. Oh nein, das hätte keiner von uns vermutet....da lag mein ehemal lebender bester Freund....warum? Sie bedeckten ihn und transportierten seine Leiche ab, während ich noch wie angewurzelt dastand. Alles bewegte sich vor mir in Zeitlupe, die Stimmen der anderen schienen von weit her an mein Ohr zu dringen. Der einzige Gedanke...das kann nicht sein...warum...träume ich?
Als die Sanitäter die Türen schlossen und abfuhren regte sich wieder Leben in mir und ich began zu schreien, begann seinen Namen zu schreien. Ich schrie, kreischte und weinte...aber er kam nie zurück, wie laut ich auch schrie. Ich konnte ihm nie auf wiedersehen sagen, das tut wohl am meisten weh.
Oben auf dem Dach fanden Polizeibeamten später einen Brief und eine kleine Porzellankatze. Der Brief war für seine Eltern und für mich...er wollte sich von mir verabschieden und mir sagen, daß er mich lieb hatte...die Katze war für mich, sie steht noch heute in meinem Regal und ist eines der wichtigsten Dinge die ich besitze. Früher haben sie mich in meiner Clique immer als Katze, Kitty oder Cat bezeichnet, weil ich so ein Wesen habe und solche Katzenaugen. Ich glaube er war der selben Ansicht...und auch heute bin ich noch die Katze wie ihr seht...ohne ihn hätte ich das wohl vergessen.
Ich werde ihn nie vergessen, werde die Katze nie vergessen und auch nicht die blutigen Bilder.
Ich habe nie verstanden warum er sich das Leben genommen hat, was ein Kind treibt soetwas zu tun, denn das hat er in seinem Brief nicht erwähnt, das bleibt für uns alle eine offene Frage.
Ich hab selbst als Kind oft an Selbstmord gedacht und ich hatte auch meine Gründe...auch Kinder haben Gründe sich umzubringen.
Aber ich weiß heute, daß es nichts bringt...man verpasst soviel schönes im Leben, er verpasst soviel schönes.
Darum erzähl ich ihm immer wenn ich an ihn denke, was er alles verpasst hat und ich hoffe er freut sich darüber. Irgendwann in vielen Jahren treffe ich ihn wieder - da oben - und werde ihn fragen, aber bis dahin, werde ich warten müssen.

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