Erfahrungsbericht von waterloo
Auge um Auge, Zahn um Zahn
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Ich nehme es gleich vorweg, ich bin kein Befürworter der Todesstrafe. Warum?
Ich glaube, niemand sollte und darf das Recht haben, einen anderen Menschen zu töten. Im Falle der Todesstrafe ist es sogar vorsetzliche Tötung, also Mord! Zu welchem Zweck? Der
Sinn einer Strafe sollte ja darin liegen, dass der Täter sich entweder bessert oder es wird verhindert, dass er in dieser Zeit weitere Straftaten begehen kann. Ersteres läßt sich durch eine Hinrichtung sicherlich nicht erreichen, letzeres schon. Was aber, wenn es gar nicht der wahre Täter ist?
Viele vermeintliche Straftäter werden oft nur aufgrund von Indizien verurteilt. Daß davon wiederum ein beträchtlicher Anteil Schwarze sind, ist wohl auch kein Zufall. Gerade in Amerika weiß man, dass es auch sehr stark von der Qualität des Rechtsanwaltes abhängt, ob es zu einer Verurteilung kommt, oder nicht.
Aber auch politische Motive spielen oft eine große Rolle: um in den USA ein höheres Amt, wie zum Beispiel das eines Senators zu erlangen, kann eine gute \"Hinrichtungsstatistik\" sehr nützlich sein. Außerdem gelingt es leider nur allzu oft, dem Volk einzureden, es werde damit der Gerechtigkeit Genüge getan, quasi: das Gute wird gegen das Böse siegen. Aug um Aug, Zahn um Zahn, also wie im wilden Westen. Aber für einen Staat, der sich als zivilisiert bezeichnet und sich als oberste moralische Instanz sieht, ist dies eher ein Armutszeugnis.
Justizirrtümer passieren zuhauf und sie passieren überall. Sollte man einen solchen Irrtum beispielsweise bei uns aufdecken, ist es immerhin möglich, den Inhaftierten sofort freizulassen. Von einer post mortem-Begnadigung hat ein bereits Exekutierter allerdings nicht mehr sehr viel.
Man darf aber auch nicht außer Acht lassen, dass die Todesstrafe äußerst unmenschlich ist. Man stelle sich vor, man ist jahrelang eingesperrt, schreibt demütigende Gnadengesuche und wartet jeden Tag darauf, hingerichtet zu werden. Dies sind sicherlich unmenschliche Qualen.
Es soll nicht der Eindruck entstehen, ich wäre dagegen, Mörder und Kinderschänder zu bestrafen. Im Gegenteil: eine lebenslange Haftstrafe ist ohnehin sehr hart. Verständlich ist hingegen, dass Opfer von Angehörigen die Todesstrafe fordern
Aber auch Straftäter sind Menschen und sollen auch als solche behandelt werden. Und nicht als Spielball für Scheinmoralisten und Politiker, die sich profilieren wollen. Dafür ist ein menschliches Leben doch zu kostbar...
Ich glaube, niemand sollte und darf das Recht haben, einen anderen Menschen zu töten. Im Falle der Todesstrafe ist es sogar vorsetzliche Tötung, also Mord! Zu welchem Zweck? Der
Sinn einer Strafe sollte ja darin liegen, dass der Täter sich entweder bessert oder es wird verhindert, dass er in dieser Zeit weitere Straftaten begehen kann. Ersteres läßt sich durch eine Hinrichtung sicherlich nicht erreichen, letzeres schon. Was aber, wenn es gar nicht der wahre Täter ist?
Viele vermeintliche Straftäter werden oft nur aufgrund von Indizien verurteilt. Daß davon wiederum ein beträchtlicher Anteil Schwarze sind, ist wohl auch kein Zufall. Gerade in Amerika weiß man, dass es auch sehr stark von der Qualität des Rechtsanwaltes abhängt, ob es zu einer Verurteilung kommt, oder nicht.
Aber auch politische Motive spielen oft eine große Rolle: um in den USA ein höheres Amt, wie zum Beispiel das eines Senators zu erlangen, kann eine gute \"Hinrichtungsstatistik\" sehr nützlich sein. Außerdem gelingt es leider nur allzu oft, dem Volk einzureden, es werde damit der Gerechtigkeit Genüge getan, quasi: das Gute wird gegen das Böse siegen. Aug um Aug, Zahn um Zahn, also wie im wilden Westen. Aber für einen Staat, der sich als zivilisiert bezeichnet und sich als oberste moralische Instanz sieht, ist dies eher ein Armutszeugnis.
Justizirrtümer passieren zuhauf und sie passieren überall. Sollte man einen solchen Irrtum beispielsweise bei uns aufdecken, ist es immerhin möglich, den Inhaftierten sofort freizulassen. Von einer post mortem-Begnadigung hat ein bereits Exekutierter allerdings nicht mehr sehr viel.
Man darf aber auch nicht außer Acht lassen, dass die Todesstrafe äußerst unmenschlich ist. Man stelle sich vor, man ist jahrelang eingesperrt, schreibt demütigende Gnadengesuche und wartet jeden Tag darauf, hingerichtet zu werden. Dies sind sicherlich unmenschliche Qualen.
Es soll nicht der Eindruck entstehen, ich wäre dagegen, Mörder und Kinderschänder zu bestrafen. Im Gegenteil: eine lebenslange Haftstrafe ist ohnehin sehr hart. Verständlich ist hingegen, dass Opfer von Angehörigen die Todesstrafe fordern
Aber auch Straftäter sind Menschen und sollen auch als solche behandelt werden. Und nicht als Spielball für Scheinmoralisten und Politiker, die sich profilieren wollen. Dafür ist ein menschliches Leben doch zu kostbar...
15 Bewertungen, 3 Kommentare
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26.02.2002, 11:42 Uhr von Carola
Bewertung: sehr hilfreichsehr richtig und gut begründet
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26.02.2002, 07:23 Uhr von HilkMAN
Bewertung: sehr hilfreichWarum die Rubrik sich nur auf die USA bezieht, ist mir zwar unklar, aber Dein Plaedoyer ist natuerlich gut nachvollziehbar und ich teile Deine Meinung voll und ganz. Viele Gruesse von HilkMAN
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26.02.2002, 04:22 Uhr von trilli7
Bewertung: sehr hilfreichdu musst das ganze aber auch einmal von einer anderen perspektive sehen, stell dir vor deine tochter/sohn und deine grosse liebe wird getoetet nur so zum spass von irgendeinem vollidioten, da waesrt du such wieder fuer die todesstrafe, trotzdem super beric
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