Das Silmarillion (gebundene Ausgabe) / J. R. R. Tolkien Testbericht

ab 24,04
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Summe aller Bewertungen
  • Niveau:  anspruchsvoll
  • Unterhaltungswert:  hoch
  • Spannung:  hoch
  • Humor:  wenig humorvoll
  • Stil:  ausschmückend

Erfahrungsbericht von Anastasia86

Zeitreise durch Mittelerde

Pro:

Sehr interessante Informationen, schöne Geschichten

Kontra:

Viele Namen, für nur mittelmäßig interessierte an Tolkiens Welt zu komplex

Empfehlung:

Ja

Der Herr-der-ringe-Wahn ist noch in voller Blüte, und so mag so mancher der sich einmal etwas genauer im bücherladen des Vertrauens umsieht, entdecken, dass zu Tolkien Werken rund um Mittelerde mehr gehört als nur „Der Herr der Ringe“ und „Der Hobbit“, von dem man vielleicht auch schon mal gehört hat. Und manchem mag dann vielleicht ein buch in die Hand fallen, in dem in großen Lettern Geschreiben steht: „Silmarillion“, und er mag dann überlegen, worum es denn in diesem Buch mit dem seltsamen Namen geht und eventuell sogar einen Kauf in Erwägung ziehen. Für alle die scheon einmal in dieser Situation waren, oder noch in die Situation kommen werden, kommt hier mein kleiner Ratgeber:

1. Inhalt
2. Anforderung an den Leser
3. Autor und Entstehung
4. Aufmachung
5. Preis
6. Fazit
7. Zusatzliteratur

1. Inhalt
Tja, und hier fangen die Probleme schon an. Worum geht es im Silmarillion? Warum finde ich auf keinem Buchrücken eine Zusammenfassung der Handlung? Nun, die „Handlung“ des Buches erstreckt sich von der Erschaffung Ardas (die Welt auf der Mittelerde liegt) bis hin zu dem Ringkriegen. Es geht um die Valar (sozusagen die Götter), die Erschaffung der Elben, der Menschen, um Kriege (die immer gegen Morgoth gehen, den ultimativen Bösen, dessen Stadthalter Sauron war) und um Liebe. Eigentlich alles was eine gute Story braucht, oder?
Mit einem wirklichen Handlungsstrang kann ich leider nicht dienen, denn einen solchen gibt es nicht. Es ist vielmehr eine Sammlung der bedeutendsten Geschichten aus der Geschichte von Arda.

2. Anforderung an den Leser
Wer nur den Film „Herr der Ringe“ gesehen hat, seid mir nicht böse, lässt besser erstmal die Finger davon. Denn: das Silmarillion ist definitiv keine leichte Lektüre, und wer sich bis jetzt noch nicht längst in das Buch gesogen hat wird am silarillion keinen gefallen finden.
Wieso ist die Lektüre so schwer? Vorallem am Anfang wimmelt es nur so von Namen von Göttern, Helden, Landschaften, und einige werden hier schon aufgeben, bis sie zu dem wirklich spannenden und interessanten Teil gekommen sind. Das soll jetzt nicht heissen der Anfang wäre nicht interessant, aber zum Schluss hin kommen erst die „richtigen“ Geschichten, wie man sich heute eine Erzählung vorstellt. Wer im Buchladen das Buch also etwas anlesen will, ein wenig den Erzählstil erfallen will, dem empfehle ich die erste Seite von „Von Beren und Lúthien“ anzulesen. Ich denke das repräsentiert das buch noch mit am Besten.

3. Autor und Entstehung
Es mag jetzt vielleicht auf den ersten Anhieb langweilig klingen, und überflüssig, etwas über den Autor und die Entstehung dieses Buches zu lesen, doch ich denke dass dies nicht ganz unerheblich ist um die Komplexität dieses Werkes ganz zu verstehen. Keine angst, ich habe selbst was gegen Jahreszahlen…
Wie kommt nun ein author auf die Idee ein solches Werk zu verfassen? Eine solche Welt entstehen zu lassen?
Tolkien war von klein auf sehr interessiert an Sprachen, brachte sich selbst Altenglisch und Norwegisch bei und fieng auch schon früh an, eine eigene Sprache zu erfinden. Als Sprachforscher, war er sich bewusst, dass jede Sprache auch eine Historie braucht, und so fing er an diese zu verfassen. Das Silmarillion war geboren. Er schrieb zuerst nur in Notizbücher, die er auch, als er während dem ersten Weltkrieg nach Frankreich musste dabeihatte. Doch wirklich beenden konnte er diese Buch nie. Als der Hobbit veröffentlich war, und der Verlag nach einer Fortsetzung verlangte, baute Tolkien diese auf dem Silmarillion auf. Was entstand war Der Herr der Ringe. Das Silmarillion hätte wegen seiner komplexität wohl auch nie als autonomes Buch exisiterien können.
Zum ende seines Lebens hin fieng er an die Geschichten nocheinma zu überabreiten und sortieren, konnte dies aber vor seinem Tod nicht beenden und so brachte sein Sohn sein Werk zuende.


4. Aufmachung
Zwar gibt es das Silmarillion in einigen verschiendenen Ausgaben, doch was sie wohl alle geminsam haben, und was mir an Tolkiens Werken auch so gefällt: Eine Karte von Mittelerde zu der Zeit, als die Geschichten spielen. So kann man sich sehr gut orientieren, einige dinge nachschauen und vielleicht auch einiges länger merken.

5. Preis
Wie oben erwähnt gibt es mehr als eine Ausgabe. Als Taschenbuch (Paperback) kann man das Silmarillion schon für etwa 13€ finden, je nach Laden, Ausgabe und Sonderangeboten vareiert der Preis natürlich ein wenig. Als Hardcover zahlt man dann schon 25€. Allen, die sich nun überlegen das silmarillion zu kaufen, legen ich die version die ich habe ans Herz: Es gibt einen Schuber der das Silmarillion, Das buch der verschollenenGeschichten 1 und 2 (in denen man mehr über die entstehung der welt Mittelerde als literarisches Werk erfährt mit vielen sonst unveröffentlich Geschichten Tolkiens und Anmerkungen seines Sohnes) und Das Hand buch der Weisen von Mittelerde (Eine art Mittelerde-Lexikon) enthält. Alle bücher sind Hardcoverausgaben, das Design des Covers lässt zwar meines erachtens etwas zu wünschen übrig, aber für den Presi von 25€ kann man nicht meckern denke ich.

6. Fazit
Dieses Buch ist, so toll es sein mag, nur für die Leute etwas, die wirklich gewillt sind mehr über Mittelerde herauszufinden, die vom Herr der Ringe mehr als verzaubert wurden. Und ich meine das Buch, nicht den Film! Alle anderen werden es wohl nach ein paar Tagen (leider) wieder beiseitelegen, weil sie nicht viel damit anzufangen wissen. Wer einfach nur mal längere zeit drin „schnuppern“ will, und testen ob es ihm gefällt, kann sich das Buch ja auch mühelos aus der Bücherei ausleihen.

7. Zusatzliteratur
Es ist zwar definitiv kein muss, aber wie ich oben schon erwähnte, machen Karten die Lektüre um einiges einfacher, weil man sich nicht noch die Geographie mit merken und auch einen Teil ausdenken muss. Diese Arbeit hat uns Karen Wynn Fonstad in ihrem „Historischen Atlas von Mittelerde“ abgenommen. Aber: Bei dem stolzen Preis von 25€ rate ich keinem, sich das buch nur als Zusatz zum Silmarillion zu kaufen! Wenn ihr beim durchblättern im Buchladen Interesse daran gefunden habt, ich werde euch nicht aufhalten.

Hoffe ein wenig Interesse geweckt zu haben :)
greez
Anas

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