Lara Croft: Tomb Raider (DVD) Testbericht

Das beschreibt in etwa mein Gefühl, als ich aus dem Kino kam, in dem ich gerade den Film TOMB RAIDER gesehen habe.

Tja, was soll ich sagen... hochgelobt war der Film, mit etlichen Vorschlusslorbeeren bedacht und mit Spannung erwartet.

Ob dieser Film die Erwartungen erfüllt? Well, das muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden, denn die Geschmäcker sind verschieden - mich jedenfalls hat der Film nicht vom Hocker gerissen, da hab ich im Genre „Action\" schon etliche bessere Streifen gesehen!

Aber fangen wir vorne an, nämlich:

*°*°*°*° Der Inhalt des Filmes *°*°*°*°

Archäologentochter Lara Croft findet in einem geheimen Raum ihrer Villa eine alte Uhr, die genau dann anfing zu ticken, als die Sterne sich anschickten, eine besondere Planetenkonstelation einzunehmen.
Diese Konstellation in Verbindung mit einem magischem Dreieck sollen dem Besitzer des Dreieckes zu Macht über die Vergangenheit und Gegenwart verhelfen.
Die Uhr ist der Schlüssel zum Weg, denn das Dreieck ist in zwei Teile zerbrochen und in entlegenen winkeln der Welt versteckt.

Allerdings sind auch andere Leute scharf auf das Dreieck, nämlich ein uralter Orden, die sogenannten „Erleuchteten\", denen auch Laras verstorbener Vater angehörte.

So entbrennt also ein Wettlauf zwischen Lara und Manfred Powell, der das Artefakt für den Orden besorgen soll.
Der Wettlauf beginnt, nachdem eine kleine Privatarmee im Auftrag Powells die Uhr aus Laras Villa raubt, weiter geht es nach Kambodscha, und von dort aus in eine Eiswüste, wo es zum finalen Showdown kommt...


*°*°*°*° Die Schauspieler *°*°*°*°

Lara Croft wird gespielt von ANGELINA JOLIE:
Mitgemischt hat sie unter anderem in folgenden Filmen:
-Hackers
-Playing God
-Der Knochenjäger
-Leben und Lieben in L.A.
-Durchgeknallt
-Nur noch 60 Sekunden

Einen Oscar erhielt sie im Jahr 2000 als beste Nebendarstellerin im Film „Durchgeknallt\"


Ihr Gegenspieler Manfred Powell wird gespielt von IAN GLENN.

Ihr Vater, Lord Richard Croft, wird gespielt von JON VOIGT, der auch im echten leben ihr Vater ist.


In weiteren Rollen:
DANIEL CRAIG als Alex Cross
NOAH TAYLOR als Bryce
LESLIE PHILLIPS als Wilson
CHRIS BARRIE als Hillary

Man merkt also, auf allzu große Namen wurde verzichtet

Regie führte übrigens Simon West, der auch schon bei u.a. Con Air Regie führte.


*°*°*°*° Meine Meinung *°*°*°*°

Tomb Raider konnte leider nicht da anknüpfen, wo die berühmten PC-Games endeten!
Die Story wirkte den ganzen Film über sehr unglaubwürdig und unlogisch. Lara Croft hantierte, als ob sie solche Rätsel jeden Tag lösen würde, als wäre alles selbstverständlich.
Dabei kam ihr Charakter hochnäsig, fast schon arrogant rüber.
Auch die anderen Filmcharactere blieben farblos, niemand vermochte mich zu überzeugen.
Weder waren die Bösewichte besonders böse, noch waren die Nebencharactere in irgend einer Weise herausragend.

Meines Erachtens reihte Storymäßig eine Aktion an die andere, allerdings fehlte irgendwie der Kick, die Spannung. Ich persönlich konnte beim Film nicht mitfiebern.
Leider blieb auch der Humor auf der Strecke. Die Nebencharactere, die eigentlich eher witzig wirken sollten, blieben blass und kamen nunmal leider nicht witzig rüber.
Die Story wirkte tatsächlich wie ein PC-Game, das man schon des öfteren durchgespielt hat.
Einfach gestrickt nach dem Muster „Aktion A führt zu Reaktion B\"
So war im Film eine Szene, in der der Durchgang durch eine Eiswand versperrt war. Vor dem Durchgang hing eine Glocke. Lara läutete die Glocke, das Eis wurde dadurch zersprengt - und weiter konnte es gehen...


Die Tricks waren, das muss man zugeben, durchaus sehenswert und entsprechen dem heutigem Standart.
Kampfroboter, lebendig gewordene Steinstatuen und weit ausladene Naturlandschaften wirkten fast lebendig und überzeugend.

Der Soundtrack hingegen war für mich wieder eine Enttäuschung, zwar war die Hintergrundmusik passend zum Film, aber ein Knallersong fehlte.
Das kann man meines Erachtens besser machen, wie Filme wie Mission Impossible (u.a. Metallica, Limp Bizkit) oder 3 Engel für Charlie (u.a. Destiny’s Child) eindeutig bewiesen. Für mich gehört zu einem Actionfilm eben auch ein passender Soundtrack, sonst hab ich das Gefühl, daß da etwas fehlt.

Natürlich (muss man leider so sagen) fehlen auch hier die Innovationen in Puncto Story, wie man es seit Jahren im Filmgeschäft allgemein beobachten kann.
Den ganzen Film über hat man das Gefühl, alles irgendwie irgendwo schon mal gesehen zu haben, man scheint sich sehr an den Indiana Jones-Filmen orientiert zu haben.

Meines Erachtens reiht sich Tomb Raider nahtlos in die Reihe der erfolglosen Computergameverfilmungen a la Wing Commander oder Dungeons and Dragons ein.
Schade eigentlich, denn der Stoff der PC-Spiele bot genug Anhaltspunkte für einen guten Actionfilm, leider gelang die Umsetzung in keiner Weise, und nur das zugegebenermaßen Sexy Outfit von Angelina Jolie reicht nunmal nicht aus, um einen guten, unterhaltsamen und kurzweiligen Film zu produzieren

Meines Erachtens wird Tomb Raider nur eine Woche lang an der Spitze der Kinocharts stehen, nächste Woche wird Shrek diesen Platz einnehmen.
Das kurze Glück fand übrigens auch schon in den USA statt, auch dort wurde Tomb Raider nach nur einer Woche von der Spitzenposition der Charts verdrängt!

** Verfasst am 6.7.2001, zum Start von Tomb raider in den deutschen Kinos **