Abacusspiele Torres Testbericht

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ab 44,99
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Summe aller Bewertungen
  • Präsentation:  sehr gut
  • Spaßfaktor:  durchschnittlich
  • Spielanleitung:  sehr gut
  • Wird langweilig:  nie

Erfahrungsbericht von Siana

Nachfolger für den König gesucht!

4
  • Präsentation:  sehr gut
  • Schwierigkeitsgrad:  durchschnittlich
  • Spaßfaktor:  hoch
  • Spielanleitung:  gut
  • Wird langweilig:  nie
  • Spieldauer:  lang, 1 bis 2 Stunden
  • Das Spiel für:  Hobby-Spieler
  • Spielerzahl:  ab 2

Pro:

wird nie langweilig, hüsch gemacht

Kontra:

nix

Empfehlung:

Ja

In den Ferien hatte meine Familie endlich wieder einmal Zeit, zusammen Spiele zu spielen. Eines davon, welches ich als eines der Lieblingsspiele meines Vater bezeichnen würde, ist das Spiel Torres.


INFO’S

Über den Preis kann ich nur sagen, dass ich glaube, es kostet ca. 25 Euro, aber der Kauf ist schon sehr lange her...
Torres ist Ravensburger Spiel, die Autoren sind W. Kramer und M. Kiesling, nur damit ich’s erwähnt habe.

Kontaktadresse: Ravensburger Spieleverlag, Postfach 1860, D- 88188 Ravensburg
Oder www.ravensburger.de

Die Verpackung des mittelgroßen Spiels ist in dunklem grün gehalten und schön gestaltet. Auf der Unterseite gibt es sogar ein Foto des Spielplans und der Karten und Bausteine.

Das Spiel ist für Kinder unter 3 Jahren wegen verschluckbarer Kleinteile fernzuhalten, spielen soll man es laut Hersteller ab 12 können. Meinen Erfahrungen nach kommt das etwa hin.

Es sind 2-4 Spieler nötig, wobei es zu zweit nicht so spannend ist. Der Hersteller rechnet für die Spieldauer 60 min., aber ich würde 90min. schätzen. Beim lernen dauert’s natürlich etwas länger!


INHALT

1 Spielplan, 1 Spielanleitung, 92 Bausteine, 24 Ritter, 4 Wertungssteine, 1 König.
40 Karten „AKTION“ (Aktionskarten), 4 Karten „CODEX“ (Übersicht Aktionspunkte), 3 Karten „PHASEN“ (Bausteine und Wertungen) und 8 Karten „MEISTER“ (Aufgabenkarten für Meisterversion).


DAS „BAUNEBURGUNDSETZDICHDRAUF-STRATEGIESPIEL“

Ziel des Spiels
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Der Spielplan zeigt „Kastilien“, ein Gebiet von 8x8 Feldern, auf denen Burgen gebaut werden sollen. Darum herum verläuft die Wertungsleiste, die die aktuellen Punkte der Spieler anzeigt.

Man spielt in 3 Phasen, während denen die Spieler Erfolgspunkte sammeln. Diese bekommen sie für jede Burg, auf der sie mit einem Ritter vertreten sind, und zwar wird jeweils die Ebene (Höhe), auf der der Ritter steht, mit der Grundfläche der Burg multipliziert. Der mit den meisten Erfolgspunkten am Ende des Spiels gewinnt.
→Größe allein reicht nicht, es kommt auch auf die Höhe an!

Geschichte
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Ein Wirbelsturm hat das Königreich Kastilien verwüstet und nur die Grundmauern der Burgen zurückgelassen. Der alte König beauftragt nun seine Söhne, die Burgen wieder aufzubauen, um einen geeigneten Nachfolger zu finden. Wer es schafft, im Laufe von 3 Jahren die größten und höchsten Burgen zu bauen und sich darauf niederzulassen, der soll der neue König werden. Die Söhne schicken nun ihre Ritter aus.
Der Wettbewerb soll friedlich verlaufen, kein Ritter soll einem anderen seinen Platz streitig machen. Wer dem König Gesellschaft leistet, wird zusätzlich belohnt.
Am Ende jedes Jahres besichtigt der König die Taten und beurteilt sie.

Spielregeln
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Ich versuche, kurz und einfach die Aufgabe im Spiel darzustellen. Man schlüpft in die Rolle eines Sohnes und muss versuchen, mit seinen Rittern auf möglichst großen Burgen möglichst hoch oben zu stehen. Während einem Spielzug kann man seine 5 Aktionspunkte (AP) folgendermaßen einsetzen:
- Ritter einsetzen (2 AP pro Ritter)
- Ziehen eines Ritters (1 AP pro Feld)
- Bausteine für Burg einsetzen (1 AP pro Baustein)
- Aktionskarten kaufen (1 AP pro Karte)
- Aktionskarte einsetzen (0 AP)
- Ziehen auf der Wertungsleiste (1 AP pro Feld)

Mit den Rittern klettert man auf Burgen herum, mit den Bausteinen baut man die Burgen größer, mit den Aktionskarten darf man bestimmte, oft nützliche Sachen machen, die sonst nicht erlaubt sind. Zum Beispiel einen fremden Ritter überspringen, ein Feld diagonal gehen, zwei Ebenen auf einmal nach oben springen etc.
Auf der Wertungsleiste zieht man eigentlich nur, wenn man grad nicht weiß, was man machen könnte.
Bei Präsenz auf der Königsburg (wechselt in jeder Phase) bekommt man Pluspunkte.

So, das war jetzt sehr knapp, aber ich will ja nicht die ganze Spielanleitung abschreiben!


TIPP’S & TRICKS

Strategie-Spiel ist die richtige Bezeichnung für Torres. Man muss sich gut überlegen, wie man seine Aktionspunkte am besten verbraucht. Baue ich lieber an meiner Burg weiter, oder soll ich versuchen, auch auf diejenige des Nachbarn zu klettern? Wie schaffe ich es, im gleichen Zug meine Burg zu vergrößern und heraufzuklettern, aber auch zu verhindern, dass mein Nachbar auch heraufklettert? Wie erreiche ich mehr Punkte: in dem ich auf die Königsburg gehe oder in dem ich weiterbaue?

Es ist nicht nur wichtig, die eigenen Vorteile zu erkennen und auszunutzen, sondern es ist genau so wichtig, den Mitspielern geplante Dinge zu vermasseln oder zumindest auf sie acht zu geben und ihnen den Zugang auf die eigene Burg zu erschweren.
Ich hatte nämlich im letzten Spiel mit meinem Vater und meiner Schwester die größte und höchste Burg gebaut und ich hatte es geschafft, mit meinem Ritter immer höher zu klettern. Gleichzeitig stand ein zweiter Ritter unten auf der Burg, der mir zwar keine Punkte brachte, aber der den fremden Rittern den Weg versperrte. Nun sah es nach der zweiten Phase eindeutig so aus, als würde ich gewinnen. In der dritten Phase machte ich den entscheidenden Fehler: Ich lief mit diesem Ritter auf eine fremde Burg, weil sich mir die Möglichkeit erbot, auch dort zu punkten. Da packte meine Schwester die Gelegenheit, kletterte auf meine Burg und sprang mit einer Aktionskarte neben meinen Ritter auf den zweithöchsten Platz. Das hatte zur Folge, dass ich einen riesigen Vorsprung verlor. Außerdem versperrte sie den Platz, den ich zum Weiterbauen benötigt hätte. Dieser Fehler entschied das Spiel: meine Schwester gewann!
Dieses Beispiel zeigt auch, wie sehr Aktionskarten helfen können. Sie sind sehr wichtig. Das Problem ist nur, dass man oft solche erwischt, die man nicht brauchen kann... Man muss aber immer darauf gefasst sein, das die Mitspieler unerwartete Sachen mit Hilfe von Aktionskarten realisieren. Umgekehrt müssen aber auch die Mitspieler mit allem rechnen. Wer eine Aktionskarte neben sich liegen hat, auch wenn sie schlecht ist, hat also mindestens den Vorteil, das die anderen nicht wissen, was man damit machen kann...

Eine andere Erfahrung, die man recht schnell macht, ist diese: Es bringt nicht viel, auf der Wertungsleiste zu laufen. Man sollte das wirklich nur dann tun, wenn man nichts anderes machen kann. Lieber kauft man sich eine Aktionskarte. Deren Vorteile hab ich ja schon beschrieben.


FAZIT

Torres hat die Auszeichnung „Spiel des Jahres 2000“ wirklich verdient. Ich kann an dem Spiel keinen Nachteil finden. Es wird garantiert nicht langweilig, da man sich die ganze Zeit Strategien ausdenken muss. Die Meisterversion bietet noch die Möglichkeit, einen Spannungsfaktor mehr in das Spiel hineinzubringen.
Das Spiel ist bestens geeignet für Familien mit Kindern über 12 oder für Erwachsene, die sich gern mal zu viert zu einem Spielabend treffen.


Ich hoffe, euch einen nützlichen Einblick in Torres ermöglicht zu haben!
Siana

8 Bewertungen