Abacusspiele Torres Testbericht

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ab 44,99
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Summe aller Bewertungen
  • Präsentation:  sehr gut
  • Spaßfaktor:  durchschnittlich
  • Spielanleitung:  sehr gut
  • Wird langweilig:  nie

Erfahrungsbericht von klassenallerbester

Torres - für mich ein Reinfall!!!

Pro:

schönes Spielfeld

Kontra:

Unbrauchbar siehe Fazit

Empfehlung:

Nein

Torres


Spiel des Jahres 2000
von W. Kramer und M. Kiesling.
Aus dem Ravensburger Spieleverlag

Ca. 30 € (Einführungspreis)
jetzt etwa 16 €

12-99 Jahre
2-4 Spieler

Inhalt des grünen Kartons:
Auf den ersten Blick dachte ich, ich hätte mich vergriffen und einen Lego-Koffer vor mir, weil da 92 Bausteine drinlagen...

1 Anleitung
1 Spielplan
92 Bausteine
24 Ritter (Farbige Holzfiguren, die überhaupt nicht nach Rittern aussehen.)
4 Wertungssteine
1 König
40 Aktionskarten
4 Codexkarten
3 Phasenkarten
8 Meisterkarten

Ein buntes Gemisch also aus hellbraunen Bausteinen, querbunten Karten und bunten Spielfiguren. Auf den ersten Blick sieht es wirklich wie ein Baukasten aus. Und „es ist einer“, wie sich später im Spiel herausstellt.

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Design: (von Ravensburger/ K. Bender Illustration: A. Cimatoribus)

Das Design des Spielplans finde ich gut gelungen. Es ist überwiegend in gelb-beige-braun gehalten. Es sind passenderweise Ritter auf Burgen und Pferden abgebildet. Der Spielplan macht keinen Langweiligen Eindruck, denn er sieht aus wie von Handgematl und die Linien sind nicht 100 % gerade, was dem Plan einen lockeren Eindruck vermittelt. Etwas komisch fielen mir die Zeitungsschnipsel auf, die auf die Figuren teilweise raufgepappt wurden. (natürlich nur auf dem Bild). Ich empfinde das aber nicht als störend.

Am Rand zieht sich das Punktesystem entlang. Also eine Schlange, wo die Punktzahlen eingetragen sind und wo man die Punkte mit Figuren später gut ablesen kann. In der Mitte finden wir den eigentlichen Spielplan, bestehend aus 8 x 8 Kästchen, auf denen nachher gebaut wird. Ausgebreitet ist das ganze 36 x 53 cm groß. Zwar nicht gerade Winzig, sollte aber auf jeden Tisch passen. Etwa 2/5tel nehmen die Figuren an Platz ein (wäre auch sparsamer gegangen, geht aber auch so gut).

Die Spielkarten dagegen sind je nach den Spielefarben schwarz (nicht jedermanns Sache, passt aber auf den Spielplan), orange, blau oder grün gestaltet. Dazu passend die Ritter in entsprechenden Farben. Bei ihnen hat man sich aber keine Mühe gegeben. Sie sind glatt und rund (oben) und sehen ganz und gar nicht nach Rittern aus. Hier hätte man sich etwas mehr einfallen lassen können.

Die Bauteile, sind in hellbraun gehalten, sehen alle gleich aus und haben ein gotisches Tor an der Seite und an den Ecken je eine Zinne. Ausreichend, obwohl man auch hier etwas mehr daraus machen können. Aber wer es schlicht mag, wird sich mit ihnen gut anfreunden können.

Design: 4 Sterne, weil die Ritter teilweise überhaupt nicht zum Spielplan passen. Ansonsten ist alles schön gestaltet worden.

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Anleitung:

Die Anleitung geht über 11 Seiten und ist Schwarz-weiß.
Das Spielgeschehen wird Kompakt vorgestellt. Es fehlen mögliche Strategien und Taktiken, Tipps für Einsteiger, die sofort loslegen möchten.
Alles recht knapp gehalten. Komplett in Deutsch und doch ganz gut verständlich. A5

Anleitung: 3 Sterne (mehr war nicht drin für ein kurzes sw Heftchen.)

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Das Spielprinzip:

Man darf jede Runde Burgenteile hinzufügen, Ritter einsetzen oder verschieben. Jede Aktion kostet Aktionspunkte, die nur begrenzt vorhanden sind. Man versuche immer die größten Burgen zu haben und andere zu besetzen. Dafür gibt es Punkte und wer am Ende die meisten Punkte hat gewinnt. Dabei wird das Spiel von besonderen Aktionen und den Aktionskarten durchlöchert. Sie ermöglichen Regelverstöße und andere Schweinereien. Leider gibt es von diesen „Außnahmen“ sehr viele, die gar nicht regelwiedrig sind. Dabei ist meistens das Ziehen der Ritter betroffen.

Das Spielprinzip sieht auf den ersten Blick einfach aus, aber es zu lernen kann einen viele Nerven kosten. Siehe Fazit

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Der Gesellschaftswert: (Partytauglich, spielen alle mit?)
Ist sehr, sehr gering!!! Siehe Fazit.

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FAZIT:
Torres hat einen Entscheidenden Nachteil: Man versteht es nicht. Also meine Erfahrungen, sind, dass man wesentlich schneller zu einem guten Skatspieler wird, als dieses Spiel mit allen seinen Möglichkeiten zu erlernen. Ich habe es mehrere Wochen versucht mit meinen Eltern zu spielen. Doch ich der die Anleitung immer wieder abends durchging, verblüffte meine Eltern immer wieder, wenn ich den Ritter auf einmal durch die Tore zog, oder eine Lücke übersprang und sie dann ganz ungläubig in die Anleitung schauten und mir recht geben mussten, was natürlich keinen Spaß macht, wenn man nur selbst alle taktischen Kniffe des Spiels beherrscht.

Und ein „Mitbringspiel“ ist Torres genau deswegen auch nicht. Ehe man jemandem die Grundregeln und damit meine ich alle Grundregeln, die man bei jedem Bauen und Ziehen beachten muss erklärt hat, verget eine ganze Menge Zeit. Von den taktischen Finessen spreche ich hier noch nicht. Dies ist besonders schmerzhaft für die Unwissenden, die das ganze Spiel über einen Zug geplant hatten, und dann erfahren müssen, dass dieser nicht möglich ist. Dann haben alle einen Zappen und hin ist es mit der Gesellschaft. Ich habe mich auch mit anderen, die genau das gleiche Problem mit Torres hatten unterhalten und auch einige Partien gespielt, doch auch dort ist nie alles glatt gelaufen.

Wenn man dann nach monatelanger Übungsfase das Spiel komplett beherrschen sollte, könnte es auch Spaß machen. Das bezweifele ich gar nicht. Denn für Taktiker ist es ein sehr gutes Spiel, bei dem man weit vorraus planen kann. Doch bis dahin ist es ein weiter steiniger Weg, auf dem alle (!) Gelegenheitsspieler wahrscheinlich stecken bleiben werden. Bei mir liegt Torres jetzt im Regal und das schon sehr lange. Ich hatte, auch wenn das jetzt hart klingt keinen Spaß mit Torres und das haben mir auch Freunde berichtet. Schade, denn Torres hätte das Potenzial zu einem wirklich gutem Spiel, doch bei mir ist es durchgefallen. Die 30 € hab ich in den Sand gesetzt und Interessenten, die das Spiel billig erwerben möchten (fast neu) sollen sich bei mir melden.

4 Bewertungen