Gegen jede Regel (DVD) Testbericht

Das Vorspiel

Was passiert, wenn man in einer Sneakpreview im Vorspann das Wort Disney liest? Man ist enttäuscht, da man zwangsläufig einen Kinderfilm erwartet. Ich konnte mir jedenfalls das Wort mit "S" nicht verkneifen, aber zum Glück kam es doch ganz anders.


Der Film

Der Film beruht auf einer wahren Begebenheit und spielt in den 70ér Jahren. In einer Stadt im Süden der USA werden 2 Schulen zusammengelegt und mit ihnen die beiden Footballteams. Das klingt an sich zwar nicht so problematisch, aber es ist eine Schule für weiße und eine Schule für schwarze Schüler. Und das passiert auch noch im rassistischen Süden, so daß es zu Problemen zwischen beiden Gruppen kommt. Der schwarze Herman Boone (Denzil Washington) wird doch das Schulamt zum Coach des Footballteams gemacht und verdrängt deshalb den weißen Bill Yoast (Will Patton) von seiner Position als Trainer der Footballmannschaft. Die Spieler sind jedenfalls auch nicht über die Entscheidung begeistert, aber Boone zeigt ihnen wer der Boss ist. Er fährt mit den beiden ehemaligen Teams in ein Trainingslager, wo sich beide Teams näher kennenlernen sollen. Boone verdonnert seine Spieler dazu ihre Freizeit miteinander zu verbringen, so daß sie ihre gegensätzlichen Standpunkte und Probleme kennenlernen und sich besser verstehen. Ein nächtlicher Trainingslauf zum Schlachtfeld von Gettysburg und eine Ansprache Boones öffnet den Spielern die Augen. Nach dem Trainingslager ist das neue Team trotz der früher bestehenden Vorurteile geeint und trifft auf die rassistische Realität, eine Realität, die sie wieder trennen will, denn die Bewohner der Stadt sind immer noch gegen die Vereinigung der Schulen und zeigen dieses durch Protestkundgebungen. Boone steckt in der Klemme und muß jedes Spiel gewinnen, damit er seinen Job behalten kann. Er gewinnt das erste Spiel und was danach noch passiert, das muß man schon selber sehen ...

Fazit aka "And the Oscar goes to ..."

Bei der nächsten Oscarverleihung hat der Film eine sehr gute Chanche nominiert zu werden, denn schließlich erfüllt der Film viele der nötigen Vorraussetzungen dafür. Ein anspruchsvoller Film mit interessanter Story und gute Schauspieler. Der Film behandelt in unterhaltsamer Weise das Problem der Rassendiskriminierung und schwingt die Moralkeule nicht zu stark aber stark genug. Das Thema Sport ist hervorragend geeignet um die Beziehungen beider Rassen unproblematisch darzustellen. Man verwendet keine übertriebene Gewaltdarstellung, sondern ausschließlich harmlose Szenen, die in der Realität vorkommen, denn schließlich sind es die kleinen Dinge des Alltages, die viel schwerer wiegen. Man muß niemanden zusammenschlagen um ihn zu diskriminieren, denn es reicht eine gewisse abwertende Behandlung völlig aus. Diese Haltung von gegenseitiger Geringschätzung haben die Mitglieder des neuen Team am Anfang des Filmes. Diese negative Haltung ändert sich aber während des Filmes in innige Freundschft der Mitglieder. Was sonst nicht möglich gewesen wäre, da keine Gemeinsamkeiten beider Rassen betand, ist erst durch das gemeinsame Spielen möglich geworden. Der Sport ist in diesem Film ein guter Rahmen für das eigendliche Thema. Da der Film auf wahren Begebenheiten beruht, ist es völlig realistisch und keine erdachte Story, was ein Pluspunkt ist, denn wenn das Geschehen im Film auch im wahren Leben wirklich passieren kann, dann ist es ein Beweis für die Möglichkeit des guten Verhalten der Menschen untereinander.

Bewertung

Wenn man Sportfilme und Dramatik mag, dann sollte man sich diesen Film unbedingt ansehen, denn das ist endlich mal ein Disneyfilm mit Anspruch. Endlich mal ein Drama das unterhaltsam ist und zeitweise sogar etwas Witz besitzt.