Tour de France 2003 Testbericht

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Erfahrungsbericht von kowalski6

Die Tour der Leiden

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Die Tour de France erlebt in diesem Jahr sein 100. Jubiläum. Also Grund genug einmal näher auf dieses dreiwöchige Großereignis Frankreichs etwas genauer einzugehen. Die Tour de France fasziniert seit 100 Jahren die Massen und bei der ersten Austragung war es noch nahezu ein großes Abenteuer, denn teilweise waren die Fahrer sehr auf sich allein gestellt.


Die Geschichte
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Die erste Tour de France fand 1903 statt und ist mit der heutigen Tour de France in keinster Weise zu vergleichen, da die Fahrräder damals ja a7uch ganz anders aussahen. Was ich aber sehr gut finde, dass viele Etappenorte bei der Tour de France 2003 identisch mit der ersten Tour de France vor 100 Jahren ist.
Für viele große Radrennfahrer war die Tour de France immer etwas Besonderes und es wurde viel höher eingeschätzt als Weltmeisterschaften oder Olympische Spiele. Dies liegt wohl auch an den hohen Strapazen von 3000 bis über 5000 km Strecke in drei Wochen und an den hohen Bergen. Vor allem aber die Bergankünfte in L\'Alpe D\'Huez sorgen immer wieder für eine große Stimmung und die Zuschauer sind hier immer sehr nah an den Radrennfahrern wie bei keinem anderen Rennen.


Die Favoriten 2003
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Sehr gespannt durfte man in diesem Jahr sein, ob Lance Armstrong zum fünften Mal hintereinander die schwierigste Radrundfahrt der Welt gewinnt. Aber auch andere wollten ihn in Frankreich besiegen. Dazu gehörten u.a.

    - Joseba Beloki
    - Alexander Winokurow
    - Gilberto Simoni
    - Santiago Botero

Für Jan Ullrich sollte es eigentlich nur ein Herantasten an die Weltspitze sein, aber schon beim Prolog zeigte er, dass er es mit Lance Armstrong durchaus aufnehmen kann, denn er nahm ihm hier schon einige Sekunden ab.



Die Trikots
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Damit die Zuschauer sehen können, wer die besten Radrennfahrer der Welt sind, wurden spezielle Trikots vergeben. Die verschiedenen Farben dieser Trikots zeigen, wer in den unterschiedlichsten Kategorien die Wertung anführt. Folgende Trikots gibt es bei der Tour de France:
- Das gelbe Trikot
Dieses Trikot zeigt den Führenden in der Gesamtwertung
- Das grüne Trikot
- Dieses Trikot zeigt den Fahrer, der immer die besten Platzierungen aller Etappen errungen hat.
- Das gepunktete Trikot
Dieses Trikot zeigt den Fahrer, der die Bergwertungen gewonnen hat
- Das weisse Trikot
Dieses Trikot zeigt den besten Jungprofi.


Der Tourverlauf
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Auf den ersten Etappen wurden es den Sprintern vorbehalten, Tourgeschichte zu schreiben. Auf den ersten fünf Etappen war deshalb auch der Italiener Alexandro Petacchi der überragende Sprinter, als er allein vier Etappen für sich entschied. Für Erik Zabel vom Team Telekom blieben da nur dritte und vierte Plätze übrig. Bei der ersten Bergetappe in die Alpen gab der Italiener aber schon frühzeitig auf, so dass er nicht in Paris mehr ankommen wird.
Auf den ersten Etappen gab es meiner Meinung nach auch verhältnismässig viele Stürze und viele Fahrer mussten schon mit vielen Blessuren die Etappen in Angriff nehmen. Manchmal wundere ich mich hier immer wieder, dass hier nicht mehr passiert.
In den Alpenetappen gab es dann die erste Vorentscheidung, als einige grosse Favoriten mit den Spitzenfahrern nicht mehr mithalten konnten. Die grossen Enttäuschungen waren dabei Gilberto Simoni und Santiago Botero, die in keinster Weise an ihre Bestleistungen herankamen und schon viel Zeit in den Alpen verloren.
Jan Ullrich und Alexander Winokurow bleiben aber an Armstrong dran und es schien ein spannender Dreikampf zu werden.
Einen großen Schrecken bekam ich, als ich den Sturz von Joseba Beloki sah. Der Reifen ist bei einer Abfahrt von der Felge gesprungen und er hatte bestimmt 80 km/h drauf. Er zog sich hier schwere Verletzungen zu, so dass er nicht mehr weiterfahren konnte.
Nach den Alpen gab es dann wieder einmal die eine und andere Flachetappe ehe es wieder in die Pyrenäen ging. Hier musste Lance Armstrong durch ein grosses Tief gehen, denn im Zeitfahren vor den Pyrenäen musste er schon eine grosse Niederlage gegen Jan Ullrich einstecken und er sah auch in den Pyrenäen nicht so gut aus. Seine Stunde schlug aber am Tourmalet, einem der steilsten Anstiege der Tour de France. Hier stürzte Armstrong erst und danach fuhr er allen anderen noch davon. Jetzt hat er noch 67 Sekunden Vorsprung, aber so knapp war die Tour de France schon lange nicht mehr und ein spannendes Einzelzeitfahren wartet noch auf die Radsportfans.


Das Ziel
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Das Ziel der Tour de France ist auch in diesem Jahr wieder Paris. Für jeden Fahrer ist es eine Genugtuung das Ziel in Paris zu sehen. Alle Fahrer werden hier von den Zuschauern gebührend gefeiert, aber 40 – 50 Fahrer müssen eigentlich immer auf den Etappen vorher aufgeben. In Paris gibt es dabei immer einen Rundkurs, wo man direkt durch die City von Paris fährt.


Meine Meinung
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Wieder einmal zieht die Tour de France wieder viele in ihren Bann und es wird bestimmt wieder spannend, wer diese radrundfahrt gewinnen wird. Ich verfgolge dieses Ereignis schon seit vielen Jahren und ich würde es Jan Ullrich durchaus zutrauen, die fehlenden Sekunden noch herauszufahren, aber wenn er es nicht mehr schafft, ist es auch nicht so schlimm. Jan Ullrich hat eine bezaubernde Tour de France gefahren und ich würde es ihm wünschen. Aber auch andere Radrennfahrer müssen anerkannt werden. Da ist zum einen Tyler Hamilton, der schon auf der ersten Etappen einen Schlüsselbeinbruch erlitt und trotzdem weiterfuhr und der Lohn ist immerhin ein 5. Platz in der Gesamtwertung.
Den Sportfans erwartet jedenfalls noch fünf spannende Etappen und der Sieger ist noch völlig offen. Vielleicht schafft es Jan Ullrich ja zum zweiten Mal nach 1997 die Tour de France zu gewinnen.

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