Toyota Avensis Testbericht

Toyota-avensis
Abbildung beispielhaft
ab 39,22
Auf yopi.de gelistet seit 11/2007
5 Sterne
(3)
4 Sterne
(3)
3 Sterne
(1)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)
Summe aller Bewertungen
  • Fahreigenschaften:  sehr gut
  • Fahrkomfort:  sehr gut
  • Platzangebot:  sehr großzügig
  • Zuverlässigkeit:  sehr gut

Erfahrungsbericht von burk68

Japanische EU Wertarbeit

Pro:

relativ günstiger Preis, hervorragende Ausstattung, schnelle Lieferzeit

Kontra:

Übersichtlichkeit und Handlichkeit, Sitzpolsterbezüge (Sol)

Empfehlung:

Ja

Einleitung - scrollbar für \"Schnellleser\"

8 Wochen ist es her...


Was macht man, wenn einem mit einem Autoverkäuferlächeln erklärt wird, dass die Reparatur der Klimaanlage am 11 Jahre alten Auto so ca. 700- 1000 EUR kosten soll, die Kinder aber eh beim Autofahren schon immer terzen, weil\'s zu heiß oder zu kalt oder zu sonstnochwas ist? Richtig, man denkt über eine Neuanschaffung nach.

Und so geschah es, dass meinereiner zum Toyotahändler seiner Wahl und Vertrauens ging und nach einem gebrauchten Gefährt Ausschau hielt. Aber nicht lange genug alleine, schon kam der persönlich bekannte Junior- Chef herausgestürmt und meinte \"Willst du nun endlich deinen Audi weghaun?\" Und als ich das bejahte und auf den auserwählten Gebrauchten zeigte meinte er \"Ich habe was besseres\". \"Zu teuer\" \"Schaus dir erstmal an, dann reden wir über den Preis und \'ne gute Finanzierung\". Nun denn, lassen wir uns das bessere zeigen, zur virtuellen Nachstellung der Verkaufs- und Probefahrttour und meinen ersten Erfahrungen (bisher 700 km) seid ihr hiermit willkommen.

/Einleitung - scrollbar für \"Schnellleser\" beendet




Ein wenig wusste ich schon über dieses doch nicht gerade kleine Gefährt, das nach gut 5 Jahren Produktionszeit den Vorgänger, den ersten Avensis von Toyota, der wiederum der Nachfolger der zuverlässigkeistlegendären Carina-Reihe war, ablöste.

In der von mir angestrebten Ausstattung liegt der Listenpreis bei 23900 EUR (Aufpreis Metallic-Lack 430 EUR). Dazu kommt dann nochmals die durchaus mit 560 EUR erwähnenswerte teure \"Überführung\" (wird das Teil nach Bayern getragen oder was?) und die Zulassungsgebühren (ca. 50 EUR.). Die Ausmaße sind beachtlich, gerade im Vergleich zu meinem ehemaligen Audi 80 und daher war mein erster Weg der Probefahrt nach Hause und ausprobieren, ob das Auto auch in die toll gebaute Garage passt, denn die Einfahrt dahinein ist nicht ganz ohne. Es passte, also ein paar weitere Versuche:


  • Beschleunigung: von 0 auf ???: Anfangs etwas träge, aber bei ca. 2200 Umdrehungen fängt der Motor bissig an zu ziehen, das hilft dann auch beim
  • Überholen: ganz gewaltig. Ich bin beeindruckt, so gut war der BMW 520i 6Zylinder BJ. 1990, den ich auch kenne, nicht.
  • Kurvenlage: relativ neutral für so ein doch recht schweres Auto, er neigt zum Untersteuern (schiebt über die Vorderräder), aber wenn das zu schlimm werden sollte, dann zieht einen ja, so der Gedanke, das Fahrstabilitätsprogramm VSC (vom Mercedes A-Klasse als \"Anti-Elch- System\" :-) bekannt) zurück in die Fahrspur.
  • Federung: so wie sie nun (neu) ist, finde ich den Kompromiss zwischen hart-sportlich und weich-komfortabel gut gelungen, Bodenwellen und die typischen Frostschadenslöcher in der Straßen stören mich nicht oder kaum. Bisher hat unsere doch empfindliche kleine Tochter auch noch nicht über Übelkeit beim Fahren geklagt.
  • Bremsen aus 100 auf nahezu 0 auf der (natürlich!!) hinter mir leeren Bundesstraße: das geht so schnell, dass mir fast schlecht wurde, ein Autotest sagte 37,5 m von 100 auf 0, was wirklich ein sehr guter Wert ist.
  • Wendemanöver: Schwierig, das Auto ist ein Schiff, handlich wie ein Jumbo-Jet und übersichtlich wie der Pazifik. Ganz schlecht. Nur der (bei mir nachzulesende) VW Bulli war bisher schlechter im Punkt Wendekreis, der lt. Werksangabe bei 11,9 m liegt. - Zum Vergleich: der Mazda 6 hat 10,9 m. Das macht mehr aus, als man so denkt. Mein oben erwähnter Händler reagierte auf diese Aussage mit \"Dafür leiden die Antriebswellen unter dem starken Lenkeinschlag beim Mazda\". Nun gut, glauben wir das und testen weiter.
  • Lesbarkeit der gesamten Instrumentierung: sehr gut, dieses so genannte Optitrondisplay ist mit seiner unauffälligen Hintergrundbeleuchtung bei wirklich allen Lichtverhältnissen, auch Sonne von hinten-seitlich sehr gut ablesbar und blendfrei
  • Design des Cockpits: ist immer eine Streitfrage, nicht eben grandios, aber aufgeräumt und wesentlich weniger zerklüftet als bei den Vorgängern. Ab dem Executive dann im Wurzelholzlook
  • Viele Ablagen machen es sogar mir möglich alles Aufzuräumen was man so im Auto braucht. Genauer gesagt eher unmöglich, Unordnung zu hinterlassen, denn offene Ablagen gibt es fast keine.
  • Bedienbarkeit: Die Schalter sind gut zugänglich und für den Fahrer durchaus sehr gut erkennbar, auch hier wurde seitens Toyota dazu gelernt. Etwas gewöhnungsbedürftig ist der Scheibenwischerschalter, der wirklich mit Funktionen voll bepackt wurde. Zum Glück braucht man diesen ab der Ausstattung Sol nicht allzu häufig betätigen, denn da nimmt einem ein in der Empfindlichkeit regelbarer (eben an diesem Monster-Schalter) Regensensor die Schaltarbeit ab.
  • Lautstärkentest: Leise, wirklich leise. Vom Dieselmotor dringt fast nichts ins Fahrzeuginnere, das Radio musste ich bei hohem Tempo nicht lauter stellen. Ein Novum für mich.
  • Verarbeitung im Innenraum: Es klappert nichts, wirklich nichts. Die Armaturen und Teppiche vermitteln in der Ausstattung SOL (mittlere Variante) einen guten Eindruck, jedoch keinen Luxus.
  • Die Türen sind das, was man von Mercedes & Co. kennt: sie sind schwer aber fallen ohne Kraft satt zu, das ist sehr schön und vermittelt ein Gefühl von sicherer Geborgenheit...nicht ganz wie das Baby im Mutterbauch, aber immerhin ein wenig. ;-)
  • Platzangebot: Immens. Vorne sitze auch ich, immerhin 1,86m groß gut und mit soviel Kopfraum, dass es sogar für einen Hut reichen würde (mein Wagen hat kein Schiebdach, das ja Platz kostet UND ICH habe KEINEN Hut auf, auf keinen Fall beim Fahren!). Der Sitzwinkel ist dank einer ausgeklügelten Höhenverstellung des Sitzes und des Lenkrades, das sich auch noch in der Weite (also Entfernung zum Fahrersitz) einstellen lässt gut, und auch der groß gewachsene Mensch hinter mir findet genug Platz. Der Kopfraum hinten ist bei der Fliessheckvariante etwas besser als beim auch getesteten Stufenheck, aber wirklich nur marginal. Der Kombi ist da großzügiger für Heckpassagiere, die auf einer ´durchschnittlich bequemen Sitzbank Platz finden, mit drei 3Punkt-Automatikgurten hinten oder statt dem Schwiegermuttermittelsitzplatz einer Armlehne, leider nur mit 2 Becherhaltern ohne Ablagefach darin, in der Mitte. Der Mittelsitz ist auch mit einer im normalen Fahrbetrieb nicht störenden Kopfstütze ausgestattet, also man muss diese nicht ausbauen wenn, man nur zu viert fährt. Ebenso muss man die Kopfstützen hinten NICHT ausbauen, wenn man Kindersitze (Klasse 2 4-12 Jahre mit Rückenlehne (Concord Lift, z.B.) wie das beim Yaris der Fall ist, damit der Sitz vernünftig passt.


Der Kofferraum:
Der ist sehr gut zu beladen, allerdings hat er, wie heute wieder bei fast allen Fahrzeugen üblich, eine durchaus spürbare Ladekante, das bedeutet, man muss alles erst ein Stück (10 cm?) anheben, bevor man es aus dem Laderaum entnehmen kann. Der Laderaum der 5 türigen Fliesshecklimousine ist groß (510 Liter) und auch voll nutzbar, bei Bedarf lässt sich die Rücksitzbank (oder auch nur eine Lehne) umklappen, das ganze entweder komplett oder 1/3 - 2/3. 4 Verzurrösen für Gepäck und 2 Tütenhalterhaken, eine nette, hilfreiche Idee, aber wohl nicht \"hochgeschwindigkeitskurvengeeignet\"...wer will kann mir ja mal seine Einkaufstüte leihen, und ich probier das dann aus, Tüten habe ich nämlich eher selten. Ein weiteres erfreuliches Detail ist das Fach für den norm- größengerechten Verbandskasten und ein Klettband, mit dem man das Warndreiech festmachen kann, damit das nicht im Kofferraum herumfliegt bei jeder Kurve.

Wichtig hier ist noch zu wissen, dass die Konstruktion der Stufenhecklimousine einen gewaltigen NACHTEIL gegenüber dem Fliessheck birgt, denn die Kofferraumklappe wird bei dieser von 2 Gelenken getragen, die im geschlossenen Zustand gewaltig nach innen hineindrücken. Wehe dem, der in diesem Bereich wertvolles Gut oder einen Hartschalenkoffer verstaut hatte. Das ist hinüber. Das Fliessheck und der Kombi haben bauartbedingt dieses Problem nicht. Und auch viele andere mir bekannte Stufenheckautos, wie z.B. auch mein vorheriger Audi 80 Modelljahr 1993, hatte das besser gelöst. Da frage ich mich schon, wie es diese 60er/70er Jahre Konstruktion bei einem neuen Auto noch braucht. Aber auch deshalb habe ich ja die 500 EUR für das Fliessheck draufgelegt.

Unter dem Kofferraum, von innen zugänglich (Plastikabdeckung), ist das Notreserverad untergebracht, und bei dem geräuschdämmenden Styroporaufsatz hat Toyota immerhin Platz für echtes \"Bordwerkzeug\" gelassen, wenn sie schon nur einen Billigradschlüssel und einen vertrauenserweckenden Wagenheber beilegen.



Die allerwichtigsten puren technischen Daten:
0-100 11,4 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 195 km/h (nicht nachgemessen bisher)
116 PS (3600 Umdrehungen)
280 Nm Drehmoment in einem recht großen Drehzahlbereich (2000-2800 (?) Umdrehungen)
Ölwechselintervall: 15000 km / Füllmenge 5,75 Liter passten in meinen beim nicht-vorgeschriebenen aber vom Händler empfohlenen 1000km- Wechsel. Bei 5W30 und synthetischem Öl durchaus ein Kostenfaktor.


Weitere technische Daten bitte bei Toyota ( www.toyota.de) selbst online nachschauen, ich will hier nicht einen Roman mit für jeden auch anders schnell und übersichtlich zugänglichen Infos schreiben.

Etwas, das man dort jedoch nicht so findet will ich euch nicht vorenthalten, nämlich die ersten ermittelten Verbrauchswerte von mir. Das ist großteils Überlandfahrt, aber auch ca. 1/5 Stadt- oder Ortsdurchgangsverkehr und 1/3 Autobahn (wegen der etwas schonenderen Fahrweise der ersten 1000km nicht schneller als 150 km/h), das wären nämlich für das 1,5 Tonnen schwere 1,76 m breite und 4,63m lange Auto knapp 5,2 Liter auf 100km. Die Werksangabe der EU Runde liegt bei 5,8 l.
Nächste Tankfüllung: es pendelt sich auch mal bei schnelleren Beschleunigungen und flotter Autobahnfahrt in dem o.g. Fahrstreckengemisch so auf 5,2 Liter ein ;-)



Meine persönlichen Highlights an diesem Auto:


  • der Regensensor: einmal schalten, dann nicht mehr um das Wischen kümmern, und es funktioniert auch wirklich gut
  • die Funkfernbedienung der Zentralverriegelung hat eine sehr gute Reichweite, außerdem kann man die Türen auch herkömmlich aufsperren, sodass man bei einem Elektrikausfall noch reinkommt
  • der Kofferraum mit seinen 4 Verzurrösen für rutschendes Gepäck und der abschaltbaren Kofferraumbeleuchtung (leider keine 12V Steckdose für eine Kühlbox!)
  • die Audioanlage, deren Grundfunktionen vom Lenkrad aus zu bedienen sind und einen satten Klang aus den 8 im Auto verteilten Lautsprechern bringt. CD und Kassettendeck, UKW und Mittelwellenradio alles ist zu finden. Der CD Player beherrscht CD-R einwandfrei, jedoch leider keine MP3 CDs.
  • die Sitzposition
  • die Sitze ansich, jedoch der Stoffbezug der Sol-Variante mit dem eingewobenen Kunstleder fühlt sich billiger an als der von der Executive (Topmodell) und führt bei mir etwas zum Schwitzen
  • die serienmäßige Klimaautomatik, regelbar für Beifahrer und Fahrer getrennt!
  • dass das Auto keinerlei Antennen draußen hat. Die Radioantenne ist hinten in der Heckscheibe, und die Antenne meiner Toyota- Freisprecheinrichtung ist eine Frontscheibenklebeantenne
  • die Zusatzheizung, damit es im Winter schneller/ausreichend warm wird, und die recht günstige Aufrüstmöglichkeit zur programmierbaren oder funkfernbedienbaren Standheizung (ca. 500 (Zeitsteuerung) oder 800 EUR (Funkbedienung) werden hier, wenn das lieferbar sein wird noch vor dem Winter 2003, fällig)
  • die exakte Schaltung, die ruckfreie Bedienung zulässt, so wie ©burk68 es vom Audi (verwöhnt) gewohnt war
  • Dass ESP (also das Fahrstabilitätsprogramm VSC von Toyota) und eine Antischlupfregelung (gegen durchdrehende Antriebsräder beim Anfahren oder starken Beschleunigen) serienmäßig ist


Technische Spielereien sind auch:


  • der automatisch abblendende Innenspiegel, ein nettes Feature, aber eigentlich überflüssig.
  • die per Knopfdruck selbstständig anklappende Außenspiegel




Was finde ich nicht so gut?


  • Die Übersichtlichkeit der Karosserie, auch wieder die breite \"A-Säule\" also das Teil vorne zwischen Türe und Windschutzscheibe, das im Sichtfeld ein wenig im Weg umgeht.
  • Dass keine Einparkhilfe (Abstandssensoren) vorhanden ist und nicht mal lieferbar ist.
  • die Handlichkeit, also den Wendekreis
  • die etwas gnadenlose Servolenkung. Auf der Autobahn reagiert sie bei höheren Geschwindigkeiten für meinen Geschmack zu stark
  • Das Design der Karosserie erinnert mich persönlich sehr stark an den von mir nicht eben geliebten Opel Vectra, auch da ist der Mazda 6 mehr gelungen.
  • dass es keine Überwachung der wichtigsten Lämpchen (Abblendlicht/ Bremslicht) gibt, wie ich es vom Audi gewohnt war, denn das System ist ein echter Sicherheitsgewinn, denn wer bemerkt schon schnell den Ausfall eines Bremslichtbirnchens?
  • Dass sogar die Plastik-Einsätze in den Stoßstangen, die Kratzer in den lakierten Teilen der Stoßstange verhindern sollen lakiert sind, und somit jede Berührung sofort häßliche Spuren hinterläßt. Lackierte Stoßstangen sind einfach SCHWACHSINN.
  • den doch etwas klein geratenen Wischbereich des Heckwischers. Also im Rückspiegel (Innenspiegel) macht der mir vielleicht grad mal 2/3 des wirklich nötigen Sichtfeldes frei.
  • den Polsterstoffbezug. Dieses anthrazitgrau (keine Wahlmöglichkeit!) ist dermassen empfindlich gegen Abriebschmutz (Mal mit dem unbekleideten Arm über die Mittelarmlehne wischen, oder einfach nur zum Armablegen hernehmen, das gibt Flecken. DAS NERVT)


Die aufgelisteten Ausstattungsmerkmale beziehen sich alle auf meinen \"Sol\", bitte weiteres auch bei Toyota nachschauen, bevor ihr dann von der einfachen Ausstattung enttäuscht werdet.


Auch gut ist die Einstufung in die Versicherungsklassen. So ist für dieses Fahrzeug hier im Landkreis (Bayern) ca. 1900 EUR im Jahr für Vollkasko (350 EUR Selbstbehalt inkl. Teilkasko ohne SB) und Haftpflicht (Angaben bei der Toyota-Versichung inkl. 10% Neuwagennachlass) zu zahlen... ein durchaus vernünftiger Beitrag bei 100%, die man natürlich nicht mehr hat, wenn man bereits ein wenig in den Prozenten herunten ist. :-) Typklassen: Haftpflicht/Vollkasko/Teilkasko (Stand 7/2003) zum selbstberechnen: 19/18/33

Die Garantie für dieses Auto ist ein Jahr ohne Kilometerbegrenzung, 3 Jahre auf alles (auch Verschleissteile wie Auspuff) bis 100000 km, 6 Jahre auf den Lack und 12 Jahre gegen Durchrostung, also gut gehobenes Mittelfeld.


So konnte mich der Händler überzeugen, und meine Vergleichsrechnung inklusive aller Finanzierungskosten (auch Eigenkapital sollte man in die Betrachtung einbeziehen, denn man verliert ja schließlich Guthabenszinsen), bei der heraus kam, dass bei nur angenommenen 2000 EUR Reparaturen der Audi (immerhin schon 11 Jahre und 200000 km alt, weitere 100000 wären dazu gekommen) in 3 Jahren um ca. 600 EUR teurer sein würde als der Neue tat das übrige dazu.

Auch die passive Sicherheit überzeugt mich als Vielfahrer, und ich bin auf das Verhalten im Winter mit der Antischlupfregelung und ESP gespannt, das ich dann sicherlich hier noch ergänzen werde. Im Sommer jetzt sprach bisher keines dieser beiden Helferlein an, egal wie rasant ich sowohl in der Probefahrt wie auch nun, wo ich meinen Avensis habe, in die Kurven ging.

Bemerkenswert ist, dass das Auto über insgesamt 9 Airbags verfügt, darunter der erste serienmäßige Knieairbag für den Fahrer. Das hat ihm dann auch gleich die bisher höchste Punktzahl bei dem Euro-Crashtest eingebracht, die bisher vergeben wurde. Und so macht Toyota natürlich feste Werbung damit. Aber von Werbung lasse ich mich nicht abschrecken....

Tja, und man sieht, die Pluspunkte überwiegen eindeutig. Also:

Und nun fallen alle über ©burk68 her und sagen: mit einem japanischen Auto vernichtest du Arbeitsplätze hier... nein, nicht wirklich, denn der Avensis ist, genau wie der Yaris \"Made in U.K.\" also in England, und sehr viele Teile kommen von deutschen Zulieferern. Und die Werkstatt und die Logistik sitzt auch hierzulande, also Leute, DAS ist für mich kein Argument ca. 8000 EUR mehr für einen vergleichbaren VW Passat zu bezahlen.



Mein Tipp: wer kann, warte auf die überarbeitete Version des 116 PS starken Common-Rail Turbodiesels, denn die soll mit einem Rußpartikelfilter Ende dieses Jahres erhältlich sein. Und dieser soll, im gegensatz zu den französischen Dieseln, welche bereits erhältlich sind, ohne ein extra Mittelchen im Tank (muss man extra reinkippen) auskommen.

Aber auch schon heute erfüllt der Avensis als einer von wenigen Diesel- PKW die EURO 4 Abgasnorm und ist somit, bei Zulassung in 2003, 2 1/4 Jahre steuerbefreit.


Noch eine ErFAHRung:

In diesen ersten Kilometern fiel mir nur noch etwas zusätzlich störend auf, und das ist die Chromapplikation an der Luftauslassdüse links, denn diese spiegelt sich an der Fensterscheibe und man denkt immer, da ist \"irgendwas\" im Außenspiegel. Merke: Design auf Kosten der Funktionalität. Und nicht nur diese Applikation, sondern auch das silberne Toyotazeichen im Lenkrad kann blenden. Das kannte ich vom Audi - trotz Chrom auch dort - nicht. :-(

So abschließend denke ich, dass dieses Fahrzeug vor allem Vernunftkäufer für sich gewinnen kann, denn das eher unspektakuläre Design kann auch diese Chromapplikation alleine nicht retten.



Für die die nicht so tollen Sitzbezüge, die schlechte Übersichtlichkeit und die verbesserungswürdige Handlichkeit ziehe ich einen Stern ab.



©burk68 für yopi.de 7/2003 - Test: 2506 Wörter

12 Bewertungen