Toyota Corolla Testbericht

Einleitung
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Nun habe ich mich mal dazu entschlossen, einen Bericht über mein erstes Auto zu schreiben. Es handelte sich dabei um einen Toyota Corolla 1.4, Baujahr 1992. Das Auto war eines der letzten seiner Bauart und wurde einen Monat nach der Erstzulassung von seinem Nachfolgermodell abgelöst. Leider habe ich dann mit dem Wagen im Herbst letzten Jahres, genauer im Oktober, einen Unfall verursacht, der zu einem wirtschaftlichen Totalschaden führte, so dass ich den Wagen seitdem auch nicht mehr besitze. Ich habe den Wagen am 18.03.1997 gekauft, noch vor meiner Führerscheinprüfung und habe ihn durchgängig bis eben zum letzten Jahr gefahren und er hat mich nie enttäuscht oder im Stich gelassen. In dieser Zeit habe ich 60.000km mit dem Auto gefahren und diese Erfahrungen möchte ich euch nun mitteilen, dabei verzichte ich aber bewusst auf genaue Längenangaben etc. , weil der Wagen heute eh nicht mehr zu erwerben ist und selbst auf dem Gebrauchtwagensektor nur noch selten zu kaufen ist.


Größe & Ausstattung
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Der Wagen stammt aus dem Sektor der unteren Mittelklasse und ist mit dem Opel Kadett oder dem VW Golf auf eine Stufe zu stellen. Das aktuelle Toyota Corolla Modell „Liftback“ erinnert meines Erachtens sehr stark an das damalige Modell. Der Wagen war etwas mehr als 4m lang und ich beziehe meine Erfahrungen auf die Liftback-Version, das ist die Version, die diese übermäßig großen Rücklichter besass. Mein Auto besaß folgende Ausstattung:

Elektrisches Schiebedach
Dritte Heckleuchte
3-Wege-Kat
Anhängerkupplung

und das wars dann auch auch schon mit der Sonderausstattung, allerdings war damals zu Beginn der 90er Airbag und ABS noch nicht unbedingt Standard, aber natürlich gegen einen entsprechenden Aufpreis auch schon erhältlich. Weiterhin befand sich eine sehr praktische und leicht zu öffnende Armlehne zwischen Fahrer und Beifahrer.

Der Wagen war mit einem 1400 ccm und 55 KW starkem Motor ausgestattet, der für das Auto auch völlig ausreichend war, da der Wagen sehr leicht war und ein Gewicht von nur knapp einer Tonne aufweisen konnte. Der Preis für diesen Neuwagen betrug damals etwa 23.000 DM, gemessen an heutigen Preisen fast ein Schnäppchen.


Schäden & Sicherheit
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Ich habe das unglaubliche Glück gehabt, dass mein Auto wirklich nie Probleme machte, die nicht auf individuelle Fehler zurückzuführen waren oder dem ganz normalen Verschleiß zuzuschreiben waren. Ich habe in den 5 Jahren meines Besitzes lediglich einmal ein Problem mit dem Zündschloss gehabt, das ausgetauscht werden musste, weil es zu abgenutzt war. Außerdem war der Auspuff nach fast genau 8 Jahren hinfällig, was ich aber für eine gute Laufzeit des Auspuffes halte. Und das wars auch an Schäden, sonst ist der Wagen gelaufen wie ein Schweizer Uhrwerk und hat immer treu seine Arbeit getan.

Bei der Sicherheit muss man ganz klar feststellen, dass der Wagen nach heutigen Gesichtspunkten da nicht mehr ganz mithalten kann, denn weder ABS, Airbag oder ESP etc. gehörten zur Ausstattung.


Fahrverhalten
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Das Fahrverhalten des Wagens würde ich als zufriedenstellend aber nicht als sehr gut bezeichnen. Durch sein langes Heck neigte der Wagen gerne dazu zu übersteuern, was aber mit einiger Fahrerfahrung gut in den Griff zu bekommen war, für Anfänger aber durchaus tückisch ist. Im Vergleich zu heutigen Fahrzeugen ist natürlich auch die Bremswirkung völlig unakzeptabel, denn hier war auch noch entscheidend , wie stark man in die Bremse tritt. Ansonsten lag der Wagen aber gut auf der Strasse, überschritt man aber eine Geschwindigkeit von etwa 160 km/h, so merkte man, wie der Wagen begann, zunehmend unsicher auf der Strasse zu liegen und zu schwimmen. Deswegen war es auch ratsam unter dieser Geschwindigkeit zu bleiben, was letztendlich auch dem Benzinverbrauch gut getan hat. Sollte man wirklich mal die 160 überschreiten, sollte man es auf jeden Fall vermeiden, ruckartig zu lenken, denn der Wagen ist dann sehr anfällig. Ansonsten war die Strassenlage aber voll ok, zumindest so lange die Strassen trocken blieben, lag der Wagen im Prinzip wie ein Brett auf der Strasse. Bei nassen Strassen änderte sich das leider gewaltig, hier musste man wirklich aufpassen nicht zu schnell in Kurven zu fahren, da der Wagen bei diesen Bedingungen ganz gerne untersteuert hat und man gegebenfalls schon mal Probleme hatte, den Wagen um die Kurve zu kriegen. Passt man sich allerdings den Bedingungen an, so hat der Wagen auch hier eine annehmbare Strassenlage, die aber natürlich mit heutigen Fahrzeugen auch nicht verglichen werden kann.


Geschwindigkeit & Umwelt
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Die Höchstgeschwindigkeit war mit 167 km/h angegeben, das Auto war aber ohne Probleme auf 175 zu bringen, bergrunter gelang es mir auch schon mal die Mauer von 190 zu durchbrechen, allerdings hatte ich dann das Gefühl, akustisch in einem Panzer und fahrmäßig auf Skiern sein. Es war absolut ratsam, die 160 nicht zu überschreiten. Die Beschleunigung war ebenfalls akzeptabel, ich kann keine genauen Daten nennen, aber durch sein geringes Gewicht und seine 75 PS war der Wagen schnell auf 100km/h gebracht.

Der Wagen erfüllt die D2-Norm, das ist zwar auch nicht mehr aktuell, aber dafür gabs damals noch jede Menge Steuervorteile. Der Verbrauch lag bei besonnener Fahrweise bei etwa 6 Litern, wenn man rasant fährt, war es aber ohne Probleme möglich, den Wagen auch auf 9 Liter zu bringen, ich habe beide Verbrauchswerte erreicht. Durchschnittlich war mein Verbrauch aber immer bei 6-6,5 Litern anzusiedeln.


Komfort & Bedienbarkeit
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Der Komfort im Wagen bei kurzen Fahrten und nicht zu heißem Wetter ist völlig ausreichend. Bei langen Fahrten und/oder bei Hitze vermisst man aber schon schmerzhaft eine Klimaanlage oder eine bessere Federung. Wenn man allerdings nicht zu große Ansprüche an die Sitze und die Federung stellt, so wird man mit diesem Auto auch heute noch vollkommen zufriedengestellt und kann auch ohne Rückenschmerzen nach 500 km aussteigen.

Die Bedienbarkeit der Schaltelemente ist sehr gut. Sie lassen sich vom Fahrer aus, ideal erreichen und bedienen. Die Aufdrucke auf den Schaltern und Schiebern sind logisch und machen eine Bedienung der Elemente kinderleicht. Das einzige Manko ist, dass der Aschenbecher nur sehr umständlich zu erreichen ist, was mich als Nichtraucher aber absolut nicht gestört hat.


Erfahrungen
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Meine Erfahrungen sind vor allem aufgrund der sehr wenigen Defekte sehr positiv. Ein weiterer sehr positiver Effekt ist der sehr geringe Benzinverbrauch. Die Fahrlage bei normalen Geschwindigkeiten ist gut, lässt aber in Extremsituationen doch zu wünschen übrig. Außerdem ist negativ anzumerken, dass der Innenraum mit dem typischen japanischen und langweiligem Plastik ausgestattet ist, aber gut, das war für mich ein Aspekt, der mich nicht wirklich störte. Da ich bereits im ganzen Bericht meine Erfahrungen zum Ausdruck gebracht habe, kann ich mich hier kurz fassen und will nur noch mal sagen, dass ich mit diesem Wagen sehr zufrieden war.


Fazit
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Ja die Frage ist nun, ist der Wagen heute noch zu empfehlen oder nicht? Als Neuwagen würde ihn heute schon aufgrund der Ausstattung wohl keiner mehr kaufen. Und selbst als Gebrauchtwagen ist dieser mittlerweile schon mindestens 9 Jahre alt, so dass es auch hier schwierig ist eine Empfehlung auszusprechen. Aufgrund der sehr hohen Zuverlässigkeit und des geringen Verbrauches spreche ich aber trotzdem eine Empfehlung aus, wenn ich von damaligen Verhältnissen ausgehe und eventuell davon, dass man für wenig Geld heute ein annehmbares Gebrauchtauto erhält. Allerdings sollte man Bedenken, dass die Sicherheit sehr zu wünschen übrig lässt und der Wagen in Extremsituationen sehr unschön reagiert.

Ich bin mir sicher, wenn ich den Unfall nicht gehabt hätte, würde ich das Auto immer noch fahren, weil es einfach mein erstes war und mich nie im Stich gelassen hat, allerdings würde ich mir natürlich dieses Auto nicht nochmal kaufen, alleine schon deshalb, weil es mir jetzt schon zu alt wäre.


Viel Spaß beim Lesen und Bewerten.


Gruß Hansafux