Trocken werden Testbericht

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Erfahrungsbericht von deecyra

Die Entscheidung traf mein Kind ganz alleine !!

Pro:

keine Geld für Windeln mehr, Erfolgserlebnis für das Kind

Kontra:

man braucht sehr viel Geduld

Empfehlung:

Ja

Ich muss gleich am Anfang sagen, ich habe meiner Meinung nach gravierende Fehler bei meinem Sohn gemacht was das Trocken werden betrifft. Also bitte zerreißt mich nicht in der Luft, deshalb schreibe ich ja diesen Bericht, damit manche Mütter oder Väter nicht dieselben Fehler machen.

Mein Sohn war ungefähr 1 ½ Jahre als ich langsam anfing ihn an das „tagsüber“ trocken werden heranzuführen. Ich besorgte ein kleines Töpfchen und immer wenn ich auf die Toilette ging, nahm ich ihn einfach mit und setzte ihn auf sein Töpfchen. Na mein Sohn fand das am Anfang vielleicht toll, aber die Begeisterung ließ ziemlich schnell nach. Ich wusste am Anfang gar nichts, bis er mir auf seine Art klarmachte, das er diesen kleinen Topf gar nicht will, sondern die große Toilette vorzog. Kein Problem, also holte ich einen Sitz mit kleinen Stufen für die große Toilette. Das fand mein Sohn dann ganz klasse und hockte sich andauernd drauf. Feine Sache dachte ich mir.

Er bekam dann auch die praktischen Höschenwindeln, damit er sie dann auch selbst runter und wieder raufziehen konnte. Da war er dann mittlerweile 2 Jahre alt. Natürlich klappte das noch nicht 100 %, aber egal, sein Wille war da und das reichte mir auch schon. Was als erstes richtig gut klappte war das große Geschäft. Das ging nur noch in die Toilette, da er es in der Windel nicht mehr haben wollte. Das kleine Geschäft sollte noch etwas länger dauern.

Mit 2 ½ Jahren war dieses Thema auch gegessen. Tagsüber keine Windel mehr, nur noch nachts. Auch da gab es manchmal noch Unfälle, aber ich hatte immer eine Garnitur Wechselsachen dabei und schimpfe für diese Unfälle gab es nie von mir. Ich wollte ihm das Gefühl geben, das dass noch passieren kann und nicht schlimm ist und ich denke in diesem Punkt habe ich 100 % richtig reagiert. Es kam nie ein böses Wort über meine Lippen, wenn er es nicht rechtzeitig geschafft hat. Ganz im Gegenteil, ich hab ihm immer wieder versichert, das dass halt vorkommen kann und er das nächste mal einfach früher Bescheid sagen soll. Ich denke so sollte man das auch Handhaben, damit gibt man den Kindern einfach das Gefühl sie nicht unter Druck zu setzen, aber trotzdem gibt man den kleinen Hinweis, das man doch etwas früher sagen muss, wenn man auf die Toilette muss.

So mit 3 in den Kindergarten. Alles prima, ab und zu mal ein kleiner Unfall, aber eher die Ausnahme. Natürlich müssen die Kleinen mittags noch schlafen oder zumindest ausruhen. Mein Sohn war da immer ein Kandidat, der nicht aufgewacht ist, wenn er auf die Toilette musste. Also machte er ins Bett. Er war nicht der einzige, aber es kam schon oft vor. Er hatte ja nachts noch eine Windel an und von daher war es gewohnt, das ja eigentlich nichts passierte. So und jetzt kommen meine Fehler.

Ich habe dann mit 3 ½ Jahren den ersten Versuch gestartet, meinen Sohn nachts trocken zu bekommen. Also keine Windel mehr und ein- bis zweimal nach dem Einschlafen den Kleinen auf die Toilette gebracht. Nach 1 Monat war ich total kaputt, da das nächtliche Aufstehen sehr schlauchte und mein Sohn trotz allem das Bett nass machte. Also hatte ich volles Programm und das fast jede 2. Nacht. Ist nicht besonders, wenn man das Bett dauernd frisch machen muss und das Kind noch dazu. Ich hatte dann auch einen Termin bei dem Kinderarzt und ich erzählt ihm von meinen Versuchen. Er schaute mich nur an und fragte warum ich mir so einen Stress machen würde und das mein Sohn noch genügend Zeit hätte trocken zu werden. Also brach ich die Aktion „Nachts ohne Windel“ wieder ab.

Als wir dann in Urlaub gefahren sind, mein Sohn war dann fast 4 Jahre, kam mein 2. Versuch ohne Windel. Ich hatte alles dabei, wasserundurchlässige Unterlage, genügend Unterhosen. Da wir in ein warmes Land gefahren sind, brauchte ich keinen Schlafanzug und konnte er nur in Unterhosen schlafen. Na perfekt dachte ich. Also, die 2 Wochen im Urlaub war ich mehr damit beschäftigt die Unterlage zu waschen als sonst irgendwas. Wieder zu Hause hielt ich den 2. Versuch noch 3 Monate durch und bracht den dann auch ab.

Mittlerweile kam noch dazu, das man von allen möglichen Müttern alle möglichen Ratschläge bekam und deren Kinder ja schon soooooo lange trocken sind. Ich dachte wirklich schon, das es nur an meiner Methode liegen kann. Wieso klappte das bei meinem Sohn nicht. Nach diesem 2. Versuch bekam er wieder seine Windeln nachts an und ich machte bis zum nächsten Jahr keinen 3. Versuch mehr.

So und jetzt kam nämlich mein Kind auf mich zu und sagte klipp und klar „Mama, ich mag keine Windel mehr anziehen“. Peng, da war es, wieso hatte ich nicht einfach gewartet bis mein Sohn selbst dazu bereit war, wieso musste ich so eine blöde Panik machen, nur weil irgendein Kind von einer anderen Mutter schon trocken war ??? Keine Ahnung, aber ich fühlte mich so bescheuert.

Gesagt getan, ab diesem Zeitpunkt keine Windel mehr für meinen Kleinen. Ich holte ihn einmal noch raus bevor ich ins Bett ging und das wars. Klar gab es noch Nächte in denen er neben meinem Bett stand und meinte „Mama mein Bett ist nass“, aber nicht mehr so oft wie vorher. Und jetzt (5 Jahre) ist er ganz trocken, steht alleine auf wenn er auf die Toilette muss und geht danach wieder in sein Bett. Er ist super stolz und sagte mir neulich „Mama jetzt bin ich groß richtig ???“ Na klar ist er das.

Also mein Fazit bei dieser ganzen „Trocken werden“ Aktion ist, hört auf Eure Kinder. Wenn die Kleinen dafür bereit sind, teilen sie das schon mit. Es bringt nichts wenn man den Kindern das Trocken werden antrainieren will, ganz im Gegenteil, das bringt nur viel Arbeit und auch Frust auf der elterlichen Seite. Auch wenn mal was ins Bett geht oder wenn sie noch kleiner sind in die Hose, ist doch nicht so schlimm, kann man doch gleich beseitigen. Ist alles eine Frage der Zeit und auch der Geduld der Eltern. Ist schon faszinierend, wenn die Kinder einem sagen, so und jetzt wird das aber in Angriff genommen. Ich war sehr erstaunt über meinen Sohn, aber auch ein wenig beschämt, das ich nicht einfach auf ihn „gewartet“ habe.

Also an alle Eltern, nicht drängen, einfach nur abwarten bis die Kinder das Wort ergreifen !!!

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