Try this - Pink Testbericht

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Auf yopi.de gelistet seit 12/2003
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Summe aller Bewertungen
- Cover-Design:
- Klangqualität:
Erfahrungsbericht von Stepnwolf
Die rockigste Versuchung seit es P!nk gibt
Pro:
rockige Titel, durchgehend anhörbar
Kontra:
nicht mehr so viele Überraschungsmomente wie beim Vorgänger, einige mittelmäßige Stücke
Empfehlung:
Ja
Versuchen wir mal die kürzeste Einleitung, die bisher von mir fabriziert wurde. Denn Time is Money und War is Over! :-)
P!nks neues Album ist draussen. Ab in den Warenkorb damit ... ab in den CD-Player ein paar Tage später ... Genug gelabert! (War das kurz genug?)
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ZUR PERSON
===========
[fast originalgetreu aus meiner "Mizzundastood"-Meinung]
"Mich kann man nicht dressieren. Bis jetzt ist es noch nie jemanden gelungen, mich aufzuhalten." (P!nk)
Alicia Moore alias P!nk wurde am 8. September 1979 geboren. Sie ist 8 als ihre Eltern sich scheiden lassen (was sie später auf ihrem zweiten Album "M!ssundaztood" im Song "Family portrait" verarbeitet.). Mit 16 erhielt sie ihren ersten Plattenvertrag und sang in einer R&B-Combo, bis Antonio "L.A." Reid sie beim Label LaFace als Solokünstlerin unter Vertrag nahm.
Als Kind lauschte sie der Musik von Janis Joplin, Green Day, 2Pac und 4 Non Blondes. Ziemlich bunte Mischung, oder? Und so bunt geht es weiter: sie sang Gospel, war in einer Punkband und Backgroundsängerin bei einer Rap-Combo. Aber trotz ihrer hellen Haut, hatte sie diese Art von R&B-Stimme, die eher auf Kolleginnen wie Alicia Keys oder Blu Cantrell zutreffen würden. Doch im Gegensatz zu denen hat sich P!nks Musik doch mittlerweile ziemlich weit vom klassischen R&B entfernt und wird immer rockiger, was ihr gerade erschienenes drittes Album "Try this" zu bestätigen scheint.
Dann wollen wir es mal versuchen ...
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DAS ALBUM
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DIE TITEL
"Trouble"
Die erste Single zeigt sofort die neue und aggressivere Musik, die P!nk anschlägt. Das rockt und kracht nur so, das einem die Kopfhörer vor Schreck vom Kopf fallen: krächzende Gitarren, dreschendes Schlagzeug und ständig vorwärtsrotzend, schreiend, kreischend zeigt sich nicht zuletzt nur das Lied, sondern vor allem auch P!nks Gesang. "If you see me coming down the street, then you know it's time to go, cause here comes trouble."
Ja, bei dem Hammerteil kann ja nur Ärger bei raus kommen.
"God is a DJ"
Fängt sehr ruhig an und man vernimmt ganz leise (wenn man genau hinhört) einen dezenten nach RnB klingenden Beat, unterlegt mit verschiedenen elektronisch anmutenden Melodiefetzen ... Doch dann kommt der Refrain: "If god is a DJ, life is a dancefloor, love is the rhythm, you are the music!" Der ist wieder verdammt krachend und laut und geht nicht nur ins Ohr, sondern verblüffenderweise auch ins Bein. Das ist auf seltsame Art und Weise sogar extrem tanzbar. Ich weiß auch nicht genau, warum! Ich weiß nur eins: dieses Lied hat definitiv nicht viel mit gleichnamigen Titel von Faithless gemeinsam. Und das ist auch gut so!
"Last to know"
Da ist jetzt aber eindeutig ein RnB-Rhythmus zu hören. Dieser Titel war so etwas, wie Liebe auf den ersten Blick (wenn man das bei Musik überhaupt so sagen kann)! Einmal gehört und es war um mich geschehen!
Die Melodie passt, der Gesang stimmt und der Beat rockt. Ein perfekt arrangierter Song, der nicht nur an den lauten und schnellen Stellen gefallen kann, sondern gerade auch in den kurzen, leisen Sequenzen zu überzeugen weiß. Mein Favorit auf dem Album! Und ihr seid nicht die Letzten, die davon erfahren ... also keine Beschwerden!
"Tonight's the night"
Der erste Song, der einen smootheren, langsameren Takt anschlägt. Auffallend hier vor allem die vielen im Hintergrund agierenden Blasinstrumente und die Hammondeinsätze. Ein Gute-Laune-Song mit locker flowenden Beat, der auf dem Album aber über durchschnittlich nicht hinausgeht und noch dazu viel zu lang geworden ist. Da gibt es besseres ... viel besseres!
"Oh my God"
Zum Beispiel der hier!
In Zusammenarbeit mit Peaches (die für die Rapparts verantwortlich ist) entsteht ein wirklich genialer Song. Und da ist es mir auch egal, das er vom restlichen Stil des Albums wohl am weitesten abweicht (neben "Feel good time"). Mit einem Wort: das Teil ist einfach nur SEXY und zwar vom Grundton bis zum kompletten Arrangement, da schließe ich den Text obligatorisch und mit riesen Ausrufezeichen (!!!!) mit ein. Beispiel gefällig? Bitte sehr: "Lickity lick not too quick it's a slick ride make my mink slide." Daher wohl der "Explizit content-strong language"-Button, der vorn draufklebt ... Oh, mein Gott! ;-)
"Catch me while I'm sleeping"
Wird Zeit für ne ruhige Nummer, sagt ihr? Könnt ihr haben ... gleichzeitig hat sich hier auch das erste Mal Linda Perry in die Written by-Liste eingetragen. Und genauso klingt der Song. Ein begleitender Schlagzeugtakt harmoniert mit der Melodie der Gitarren und des Keyboards. Und das P!nk mit ihrem Stimmvolumen auch schmachtende Balladen hinbekommt, hat ja schon ihr überaus erfolgreicher Vorgänger bewiesen. Und zum Schlafen kommt ihr hierbei sicher nicht oder zumindest solltet ihr es nicht ... 5 Minuten mit offenen Augen träumen ist das Motto!
"Waiting for love"
Und weil es so schön war, gleich noch ein ruhiger Perry-Song. Eine Akustikgitarre und P!nk singt sehr ruhig und gefühlvoll. So langsam mache ich mir Sorgen, das man, wenn schon nicht beim Lied vorher, vielleicht hier einschlafen könnte ... Da passiert lange nichts ... es plätschert so vor sich hin ... Und der laute Refrain nach knapp 2 Minuten kann mich auch nur kurz aufrütteln, bevor es im gemäßigten Schritt weitergeht. Aber wie man auch in der Liebe mitunter viel Geduld aufbringen muss, ist es bei "Waiting for love" nicht anders. Es steigert sich mit zunehmender Dauer, bis man irgendwann nur noch P!nks schreienden, schmerzvollen, krächzenden Gesang vernimmt, in dem so viel Gefühl steckt, das alles andere drumherum nebensächlich wird!
Dieses starke Ende rettet den Titel und hievt ihn kurz vor der Zielgeraden noch auf einen guten Platz, nicht auf den besten ... aber das hatten wir ja schon. :-)
"Save my life"
Eine einsame Gitarre beginnt ihr Spiel, dem sich kurz danach das flott daherkommende Schlagzeug anschließt. Der Beat ist wieder recht tanzbar, gar nicht mal so rockig, geht noch eher als Pop durch. P!nks Gesang klingt auch nicht so besonders hervorstechend und da mir am Ende eigentlich vom Lied nur die virtuose Gitarrenspielerei in den Zwischenparts in Erinnerung geblieben ist, kann der Titel ja nicht viel taugen. Nichtssagend und glücklicherweise mit 3 Minuten auch kurz genug ...
"Try too hard"
Purer Rock!!! Das rotzt, das fetzt, das crasht!!! Krasses Stück Musik!!! So würde die Jugend sprechen. Reicht das als Erklärung? Ihr werdet nicht ruhig sitzen bleiben! Ihr werdet zwangsläufig mitrocken und verdammt noch mal, tut das gefälligst auch! Das hat der Titel verdient!
Aber nicht nur die Musik, sondern auch der Text ist hörenswert: P!nk singt von Menschen, die sich jedem Trend anpassen, um sich dadurch hipp und in zu fühlen. Die mit dem Strom schwimmen, statt dagegen. Die einfach nur berechenbar sind, ohne Überraschungen oder Durchsetzungsvermögen. Und was sie davon hält, macht sie auch unmissverständlich klar: "And it's people like you that make me sick.I'm surrounded by everywhere I look. Is there somewhere I can go to get away. Where the truth and people mean just what they say."
3 Minuten ... ohne Pause ... harter Tobak ...
"Humble neighborhoods"
"We don't wanna go home. We're bad people and we do bad things."
Die Welt (und die bisherigen Schreiber hier) ist/sind sich einig: "Humble neighborhoods" muss man gehört haben! Und da kann ich nur zustimmen! Das Lied rollt vorwärts ... wie ein 20 Tonner auf der Autobahn ... ohne Verluste ... ohne Luft zu holen. Da wird gerockt, getrasht, gestompt und einfach nur gepusht, bis einem schlecht wird. Die Reifen qualmen, der Asphalt flimmert, doch die Musik spielt weiter bis die Tanknadel zero anzeigt oder die Finger des klimpernden Klaviervirtuosen (Jerry Lee Lewis ist wieder auferstanden! ;-)) verfault sind ... HÖRPFLICHT!!!
"Walk away"
Sie hat diesen Mitsing-Rhythmus raus! Ich gehe erstmal nicht, sondern bleibe hier ... bei locker flirrenden Gitarren, bei Bläsereinsätzen, bei melodisch taktendem Schlagzeug und heiter beschwingtem Gesang. Hört sich gut an und die 3 Minuten 40 sind auch ganz schnell vorbei.
Und nun geh ich weiter ...
"Unwind"
... komme mir hier aber gleich wieder so vor, wie im vorigen Titel. Die Instrumentierung ist ähnlich, wenn auch die Blasinstrumente ein längeres Solo ergattern konnten als zuvor. P!nks Gesang klingt dreckig, verraucht und vorwärtstreibend. Wir sprinten durch das Lied und sind auch bei "Unwind" nach etwas mehr als 3 Minuten am Ziel. Rekord! :-)
"Feel good time"
Taktisch schlecht platziert, da der Soundtracksong aus "Charlies Angels 2" zwar ein echter Mitsinger ist, aber halt auf dem Album einen derben Stilbruch darstellt. William Orbit war an den elektronischen Reglern und das ist natürlich unverkennbar eher etwas für die Dancefraktion. Für sich gesehen ist "Feel good time" ein tanzbarer, technoider Track, der einzig durch P!nks Gesang Aufwertung erlangt. Zu vergleichen am ehesten noch mit den beiden Dancenummern "Get the party started" und "Catch 22" vom mittlerweile mehrmals zitierten Vorgänger. (Da allerdings taktisch klug positioniert!)
"Love song"
"I've never written a lovesong that didn't end in tears." So beginnt dieses von leisen Gitarrenklängen und verträumten Melodiefetzen getragene Lied. Der Hauptpart gehört P!nk, mit ihrer balladenhaften, ruhigen, schmachtenden Stimme. Ein schöner Ausklang des Albums ... wenn, ja wenn da nicht noch der "halbe" Hiddentrack wäre ...
... "halb", weil er auf der CD als Titel 15 angezeigt wird, aber eben nicht im Booklet aufgeführt ist.
"Hooker" (so der Titel) hat wieder den schon angesprochenen Explizit Lyrik Aufkleber verursacht. Ausdrucksstark, schnelle Drumbeats, dreckiger Gesang und ziemlich tanzbar. Allerdings auch irgendwie fehl am Platze und im Wissen um den Song davor auch nicht sehr passend. Aber er hat was, auch wenn da einige hier anderer Meinung sind.
ANSPIELTIPPS
Die erste Single "Trouble", die die musikalische Richtung des Albums schon deutlich aufzeigt. Dann die Hammerteile "Humble Neighborhood" und der Rocker "Try too hard", sowie mein Liebe auf den ersten Blick-Song "Last to know". Und last but not least die zwei ruhigeren Stücke des Albums "Catch me while I'm sleeping" und der "Lovesong"...
CD-INFOS
Das Album "Try this" von P!nk hat eine Gesamtspiellänge von 56 Minuten und ist 2003 beim AristaRecords Label erschienen. Co-Writer bei den meisten Songs war Tim Armstrong, bei einigen wenigen auch wieder Linda Perry (Ihr wißt schon, wer das ist, tut nicht so unwissend!).
Das Booklet ist in Rot und Schwarz-Weißtönen gehalten, bietet die üblichen Dinge wie Texte, Fotos und Danksagungen. Also nichts besonderes eben.
=====
FAZIT
=====
>>Looking for trouble? ... "Try this"<<
So steht es vorn auf dem Cover und hört man rein, schallt einem die rockigste P!nk entgegen, die ich bisher vernehmen durfte. Das Album läßt sich gut in einem Rutsch durchhören, bietet einige sehr schöne Höhepunkte, hängt an manchen Stellen auch ein bißchen durch. Ist aber als Ganzes gesehen ne Runde Sache. Leider hat sich die musikalische Schiene etwas verengt, RnB-Einflüsse sind so gut wie verschwunden und auch die Überraschungsmomente, die noch beim Vorgänger vorhanden waren (Titel wie "Misery" oder "Gone to California") haben arg gelitten. Übrig bleibt ein rockender Silberling mit vereinzelten langsamen Stücken, das seinen Reiz aber nicht verbergen kann.
Ihr wollt also hören, wie sich Rock mit der richtigen Stimme anhört? Dann vergesst Jeanette "Piepsstimme" Biedermann und schnappt euch P!nk. Da weiß man, was man hat!
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MEHR
=====
ÜBER P!NK
www.pinkspage.com
Die offizielle Homepage ist entweder anscheinend im Relaunch oder ein Witz, denn so richtig viele Infos kann man da nicht finden. Überhaupt nicht empfehlenswert, im Moment jedenfalls.
www.pink-music.de
Die deutsche Homepage, die mit mehr Inhalt glänzt als ihr englisches Pendant. Erste Ansurfstation rund um P!nk.
www.pinkarea.de
Fanpage, die mir sehr gut gefällt, inhaltlich, wie auch vom Aufbau.
http://mypinkgames.free.fr
Französische Fanpage, die einen Blick verdient hat. Sehr interessantes Downloadmaterial in verschiedenen Kategorien.
MEINUNGEN ÜBER P!NK
"We are all P!nk on the inside!" zum Album "M!ssundaztood" (2002)
P!nks neues Album ist draussen. Ab in den Warenkorb damit ... ab in den CD-Player ein paar Tage später ... Genug gelabert! (War das kurz genug?)
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ZUR PERSON
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[fast originalgetreu aus meiner "Mizzundastood"-Meinung]
"Mich kann man nicht dressieren. Bis jetzt ist es noch nie jemanden gelungen, mich aufzuhalten." (P!nk)
Alicia Moore alias P!nk wurde am 8. September 1979 geboren. Sie ist 8 als ihre Eltern sich scheiden lassen (was sie später auf ihrem zweiten Album "M!ssundaztood" im Song "Family portrait" verarbeitet.). Mit 16 erhielt sie ihren ersten Plattenvertrag und sang in einer R&B-Combo, bis Antonio "L.A." Reid sie beim Label LaFace als Solokünstlerin unter Vertrag nahm.
Als Kind lauschte sie der Musik von Janis Joplin, Green Day, 2Pac und 4 Non Blondes. Ziemlich bunte Mischung, oder? Und so bunt geht es weiter: sie sang Gospel, war in einer Punkband und Backgroundsängerin bei einer Rap-Combo. Aber trotz ihrer hellen Haut, hatte sie diese Art von R&B-Stimme, die eher auf Kolleginnen wie Alicia Keys oder Blu Cantrell zutreffen würden. Doch im Gegensatz zu denen hat sich P!nks Musik doch mittlerweile ziemlich weit vom klassischen R&B entfernt und wird immer rockiger, was ihr gerade erschienenes drittes Album "Try this" zu bestätigen scheint.
Dann wollen wir es mal versuchen ...
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DAS ALBUM
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DIE TITEL
"Trouble"
Die erste Single zeigt sofort die neue und aggressivere Musik, die P!nk anschlägt. Das rockt und kracht nur so, das einem die Kopfhörer vor Schreck vom Kopf fallen: krächzende Gitarren, dreschendes Schlagzeug und ständig vorwärtsrotzend, schreiend, kreischend zeigt sich nicht zuletzt nur das Lied, sondern vor allem auch P!nks Gesang. "If you see me coming down the street, then you know it's time to go, cause here comes trouble."
Ja, bei dem Hammerteil kann ja nur Ärger bei raus kommen.
"God is a DJ"
Fängt sehr ruhig an und man vernimmt ganz leise (wenn man genau hinhört) einen dezenten nach RnB klingenden Beat, unterlegt mit verschiedenen elektronisch anmutenden Melodiefetzen ... Doch dann kommt der Refrain: "If god is a DJ, life is a dancefloor, love is the rhythm, you are the music!" Der ist wieder verdammt krachend und laut und geht nicht nur ins Ohr, sondern verblüffenderweise auch ins Bein. Das ist auf seltsame Art und Weise sogar extrem tanzbar. Ich weiß auch nicht genau, warum! Ich weiß nur eins: dieses Lied hat definitiv nicht viel mit gleichnamigen Titel von Faithless gemeinsam. Und das ist auch gut so!
"Last to know"
Da ist jetzt aber eindeutig ein RnB-Rhythmus zu hören. Dieser Titel war so etwas, wie Liebe auf den ersten Blick (wenn man das bei Musik überhaupt so sagen kann)! Einmal gehört und es war um mich geschehen!
Die Melodie passt, der Gesang stimmt und der Beat rockt. Ein perfekt arrangierter Song, der nicht nur an den lauten und schnellen Stellen gefallen kann, sondern gerade auch in den kurzen, leisen Sequenzen zu überzeugen weiß. Mein Favorit auf dem Album! Und ihr seid nicht die Letzten, die davon erfahren ... also keine Beschwerden!
"Tonight's the night"
Der erste Song, der einen smootheren, langsameren Takt anschlägt. Auffallend hier vor allem die vielen im Hintergrund agierenden Blasinstrumente und die Hammondeinsätze. Ein Gute-Laune-Song mit locker flowenden Beat, der auf dem Album aber über durchschnittlich nicht hinausgeht und noch dazu viel zu lang geworden ist. Da gibt es besseres ... viel besseres!
"Oh my God"
Zum Beispiel der hier!
In Zusammenarbeit mit Peaches (die für die Rapparts verantwortlich ist) entsteht ein wirklich genialer Song. Und da ist es mir auch egal, das er vom restlichen Stil des Albums wohl am weitesten abweicht (neben "Feel good time"). Mit einem Wort: das Teil ist einfach nur SEXY und zwar vom Grundton bis zum kompletten Arrangement, da schließe ich den Text obligatorisch und mit riesen Ausrufezeichen (!!!!) mit ein. Beispiel gefällig? Bitte sehr: "Lickity lick not too quick it's a slick ride make my mink slide." Daher wohl der "Explizit content-strong language"-Button, der vorn draufklebt ... Oh, mein Gott! ;-)
"Catch me while I'm sleeping"
Wird Zeit für ne ruhige Nummer, sagt ihr? Könnt ihr haben ... gleichzeitig hat sich hier auch das erste Mal Linda Perry in die Written by-Liste eingetragen. Und genauso klingt der Song. Ein begleitender Schlagzeugtakt harmoniert mit der Melodie der Gitarren und des Keyboards. Und das P!nk mit ihrem Stimmvolumen auch schmachtende Balladen hinbekommt, hat ja schon ihr überaus erfolgreicher Vorgänger bewiesen. Und zum Schlafen kommt ihr hierbei sicher nicht oder zumindest solltet ihr es nicht ... 5 Minuten mit offenen Augen träumen ist das Motto!
"Waiting for love"
Und weil es so schön war, gleich noch ein ruhiger Perry-Song. Eine Akustikgitarre und P!nk singt sehr ruhig und gefühlvoll. So langsam mache ich mir Sorgen, das man, wenn schon nicht beim Lied vorher, vielleicht hier einschlafen könnte ... Da passiert lange nichts ... es plätschert so vor sich hin ... Und der laute Refrain nach knapp 2 Minuten kann mich auch nur kurz aufrütteln, bevor es im gemäßigten Schritt weitergeht. Aber wie man auch in der Liebe mitunter viel Geduld aufbringen muss, ist es bei "Waiting for love" nicht anders. Es steigert sich mit zunehmender Dauer, bis man irgendwann nur noch P!nks schreienden, schmerzvollen, krächzenden Gesang vernimmt, in dem so viel Gefühl steckt, das alles andere drumherum nebensächlich wird!
Dieses starke Ende rettet den Titel und hievt ihn kurz vor der Zielgeraden noch auf einen guten Platz, nicht auf den besten ... aber das hatten wir ja schon. :-)
"Save my life"
Eine einsame Gitarre beginnt ihr Spiel, dem sich kurz danach das flott daherkommende Schlagzeug anschließt. Der Beat ist wieder recht tanzbar, gar nicht mal so rockig, geht noch eher als Pop durch. P!nks Gesang klingt auch nicht so besonders hervorstechend und da mir am Ende eigentlich vom Lied nur die virtuose Gitarrenspielerei in den Zwischenparts in Erinnerung geblieben ist, kann der Titel ja nicht viel taugen. Nichtssagend und glücklicherweise mit 3 Minuten auch kurz genug ...
"Try too hard"
Purer Rock!!! Das rotzt, das fetzt, das crasht!!! Krasses Stück Musik!!! So würde die Jugend sprechen. Reicht das als Erklärung? Ihr werdet nicht ruhig sitzen bleiben! Ihr werdet zwangsläufig mitrocken und verdammt noch mal, tut das gefälligst auch! Das hat der Titel verdient!
Aber nicht nur die Musik, sondern auch der Text ist hörenswert: P!nk singt von Menschen, die sich jedem Trend anpassen, um sich dadurch hipp und in zu fühlen. Die mit dem Strom schwimmen, statt dagegen. Die einfach nur berechenbar sind, ohne Überraschungen oder Durchsetzungsvermögen. Und was sie davon hält, macht sie auch unmissverständlich klar: "And it's people like you that make me sick.I'm surrounded by everywhere I look. Is there somewhere I can go to get away. Where the truth and people mean just what they say."
3 Minuten ... ohne Pause ... harter Tobak ...
"Humble neighborhoods"
"We don't wanna go home. We're bad people and we do bad things."
Die Welt (und die bisherigen Schreiber hier) ist/sind sich einig: "Humble neighborhoods" muss man gehört haben! Und da kann ich nur zustimmen! Das Lied rollt vorwärts ... wie ein 20 Tonner auf der Autobahn ... ohne Verluste ... ohne Luft zu holen. Da wird gerockt, getrasht, gestompt und einfach nur gepusht, bis einem schlecht wird. Die Reifen qualmen, der Asphalt flimmert, doch die Musik spielt weiter bis die Tanknadel zero anzeigt oder die Finger des klimpernden Klaviervirtuosen (Jerry Lee Lewis ist wieder auferstanden! ;-)) verfault sind ... HÖRPFLICHT!!!
"Walk away"
Sie hat diesen Mitsing-Rhythmus raus! Ich gehe erstmal nicht, sondern bleibe hier ... bei locker flirrenden Gitarren, bei Bläsereinsätzen, bei melodisch taktendem Schlagzeug und heiter beschwingtem Gesang. Hört sich gut an und die 3 Minuten 40 sind auch ganz schnell vorbei.
Und nun geh ich weiter ...
"Unwind"
... komme mir hier aber gleich wieder so vor, wie im vorigen Titel. Die Instrumentierung ist ähnlich, wenn auch die Blasinstrumente ein längeres Solo ergattern konnten als zuvor. P!nks Gesang klingt dreckig, verraucht und vorwärtstreibend. Wir sprinten durch das Lied und sind auch bei "Unwind" nach etwas mehr als 3 Minuten am Ziel. Rekord! :-)
"Feel good time"
Taktisch schlecht platziert, da der Soundtracksong aus "Charlies Angels 2" zwar ein echter Mitsinger ist, aber halt auf dem Album einen derben Stilbruch darstellt. William Orbit war an den elektronischen Reglern und das ist natürlich unverkennbar eher etwas für die Dancefraktion. Für sich gesehen ist "Feel good time" ein tanzbarer, technoider Track, der einzig durch P!nks Gesang Aufwertung erlangt. Zu vergleichen am ehesten noch mit den beiden Dancenummern "Get the party started" und "Catch 22" vom mittlerweile mehrmals zitierten Vorgänger. (Da allerdings taktisch klug positioniert!)
"Love song"
"I've never written a lovesong that didn't end in tears." So beginnt dieses von leisen Gitarrenklängen und verträumten Melodiefetzen getragene Lied. Der Hauptpart gehört P!nk, mit ihrer balladenhaften, ruhigen, schmachtenden Stimme. Ein schöner Ausklang des Albums ... wenn, ja wenn da nicht noch der "halbe" Hiddentrack wäre ...
... "halb", weil er auf der CD als Titel 15 angezeigt wird, aber eben nicht im Booklet aufgeführt ist.
"Hooker" (so der Titel) hat wieder den schon angesprochenen Explizit Lyrik Aufkleber verursacht. Ausdrucksstark, schnelle Drumbeats, dreckiger Gesang und ziemlich tanzbar. Allerdings auch irgendwie fehl am Platze und im Wissen um den Song davor auch nicht sehr passend. Aber er hat was, auch wenn da einige hier anderer Meinung sind.
ANSPIELTIPPS
Die erste Single "Trouble", die die musikalische Richtung des Albums schon deutlich aufzeigt. Dann die Hammerteile "Humble Neighborhood" und der Rocker "Try too hard", sowie mein Liebe auf den ersten Blick-Song "Last to know". Und last but not least die zwei ruhigeren Stücke des Albums "Catch me while I'm sleeping" und der "Lovesong"...
CD-INFOS
Das Album "Try this" von P!nk hat eine Gesamtspiellänge von 56 Minuten und ist 2003 beim AristaRecords Label erschienen. Co-Writer bei den meisten Songs war Tim Armstrong, bei einigen wenigen auch wieder Linda Perry (Ihr wißt schon, wer das ist, tut nicht so unwissend!).
Das Booklet ist in Rot und Schwarz-Weißtönen gehalten, bietet die üblichen Dinge wie Texte, Fotos und Danksagungen. Also nichts besonderes eben.
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FAZIT
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>>Looking for trouble? ... "Try this"<<
So steht es vorn auf dem Cover und hört man rein, schallt einem die rockigste P!nk entgegen, die ich bisher vernehmen durfte. Das Album läßt sich gut in einem Rutsch durchhören, bietet einige sehr schöne Höhepunkte, hängt an manchen Stellen auch ein bißchen durch. Ist aber als Ganzes gesehen ne Runde Sache. Leider hat sich die musikalische Schiene etwas verengt, RnB-Einflüsse sind so gut wie verschwunden und auch die Überraschungsmomente, die noch beim Vorgänger vorhanden waren (Titel wie "Misery" oder "Gone to California") haben arg gelitten. Übrig bleibt ein rockender Silberling mit vereinzelten langsamen Stücken, das seinen Reiz aber nicht verbergen kann.
Ihr wollt also hören, wie sich Rock mit der richtigen Stimme anhört? Dann vergesst Jeanette "Piepsstimme" Biedermann und schnappt euch P!nk. Da weiß man, was man hat!
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MEHR
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ÜBER P!NK
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Die offizielle Homepage ist entweder anscheinend im Relaunch oder ein Witz, denn so richtig viele Infos kann man da nicht finden. Überhaupt nicht empfehlenswert, im Moment jedenfalls.
www.pink-music.de
Die deutsche Homepage, die mit mehr Inhalt glänzt als ihr englisches Pendant. Erste Ansurfstation rund um P!nk.
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Fanpage, die mir sehr gut gefällt, inhaltlich, wie auch vom Aufbau.
http://mypinkgames.free.fr
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MEINUNGEN ÜBER P!NK
"We are all P!nk on the inside!" zum Album "M!ssundaztood" (2002)
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