Turok 2: Seeds of Evil (N64 Spiel) Testbericht

Turok-2-seeds-of-evil-n64-spiel
ab 15,13
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Summe aller Bewertungen
  • Grafik:  gut
  • Sound:  gut
  • Bedienung:  einfach
  • Wird langweilig:  nach wenigen Monaten
  • Suchtfaktor:  hoch

Erfahrungsbericht von elisa2

Turok geht in die zweite Runde

4
  • Grafik:  gut
  • Sound:  durchschnittlich
  • Bedienung:  einfach
  • Wird langweilig:  nach wenigen Monaten
  • Suchtfaktor:  hoch
  • Altersbeschränkung:  ab 12 Jahren
  • Schwierigkeitsgrad:  Fortgeschrittene

Pro:

Spannende Atmosphäre, extrem viel Action, mächtige Waffen, gute Animationen, intelligente Gegner, anspruchsvolle Rätsel, abwechslungsreich, nicht so unfair wie der erste Teil, gut durchdachte Steuerung, interessanter Vierspielermodus

Kontra:

Manchmal ruckelt die Grafik immer noch, egal bei welcher Auflösungsrate, ganz schön schwer

Empfehlung:

Ja

Ich schrieb ja schon über den ersten Teil von Turok, einem Ego-Shooter, welcher dermaßen interessant war, dass selbst ich, die ich ja nicht unbedingt eine große Freundin solcher Spiele bin, mich für diesen interessierte. Gut zwei Jahre später erschien dann „Turok 2, Seeds of Evil“ und da ich ja so gute Erfahrungen mit dem Vorgänger gemacht hatte, wurde auch dieses Turok-Abenteuer ein Teil meiner Nintendo-64-Sammlung. Am Spielprinzip hat sich nicht viel geändert, das war auch nichts anders zu erwarten gewesen, die Frage war aber viel eher, ob dieser Nachfolger die hochgesteckten Erwartungen würde erfüllen können, ich war mir damals da nämlich auch nicht so wahnsinnig sicher, aber viel zu neugierig gewesen, um noch länger warten zu können.


Worum geht es in Turok 2?

Da es sich um ein Egoshooter-Spiel handelt, geht es in erster Linie um actionreiche Schießereien, diese bilden den Schwerpunkt auch dieses Spiels. Doch immerhin existiert so etwas wie eine Hintergrundgeschichte, welche sich allerdings im Grunde nicht sonderlich von den üblichen Handlungssträngen in solchen Spielen unterscheidet. Diesmal handelt es sich um ein bösartiges Wesen namens „Primagen“, welches sich tief im Innern eines uralten Raumschiffs befindet, um genauer zu sein handelt es sich sogar mehr um eine Art finstere Seele, welches über derart gewaltige Energiekräfte verfügt, dass es die Kontrolle über sämtliche sich in unmittelbarer Nähe des Raumschiffs aufhaltenden Organismen erlangt und diese in mutierte Kreaturen verwandelt, die so ähnlich wie eine Mischung aus Roboter und Dinosaurier darstellen. Ziel von Primagen ist es, der unumstrittene Herrscher des „verlorenen Landes“ zu sein, wieder einmal ist die Heimat Turoks in Gefahr.

Noch ist es allerdings noch nicht soweit, doch steht die Katastrophe unmittelbar bevor. Um sein Ziel endgültig zu erreichen, muss Primagen nur noch die letzten Schutzmechanismen rund um das „verlorene Land“ zerstören, logisch dass unser Held Turok eine Menge dagegen hat. Seine Aufgabe ist es daher, sämtliche sogenannten „Energy Totems“ des Landes zu schützen, ansonsten würde das ultimative Chaos über das gesamte Land hereinbrechen. Insgesamt kämpfen wir uns als Turok durch sechs umfangreiche Welten, in denen wir uns nicht nur mit unzähligen Monstern auseinandersetzen, sondern erneut viele Rätsel lösen müssen. Ähnlich wie die Landschaften, in denen wir uns aufhalten, sind auch die Feinde sehr unterschiedlich, wir machen im Laufe unseres Abenteuers nicht nur die unliebsame Bekanntschaft mit den mutierten Echsen, sondern auch mit furchteinflößenden Rieseninsekten wie zum Beispiel Käfer und ekligen Spinnen.

Interessant ist dabei, dass die Feinde unterschiedlich bekämpft werden müssen, so dass es auch bitter nötig ist, dass wir wieder einmal auf ein umfangreiches Waffenarsenal zurückgreifen können. So schlitzt Ihr die Monster mit dem Messer auf, schießt mit der Pistole um Euch, tötet aus sicherer Entfernung mit (Explosions-)Pfeil und Bogen, eliminiert Krabbeltiere am Besten mit gut platzierten Minen, nehmt mit dem Scharfschützengewehr die großen Echsen aufs Korn, schmeißt Granaten in die Flüsse, um anschließend etwas sicherer auf Tauchstation gehen zu können, benutzt unter Wasser im Kampf Harpune und Torpedowerfer, röstet an Land die Wachen mit Eurem Flammenwerfer, betätigt eine mächtige Plasmakanone und vieles mehr. Allein daran erkennt Ihr schon, das Euch nicht nur viel Abwechslung geboten wird, sondern auch, dass Ihr oft vorsichtig und gut durchdacht vorgehen müsst, ansonsten habt Ihr später nicht den Hauch einer Chance gegen die sich sehr intelligent verhaltenden Feinde, die sowieso immer zahlenmäßig überlegen sind.

Des Weiteren laufen und schießen wir nicht nur durch die Gegend, sondern müssen tiefe Abgründe überwinden, klettern auf Bäume, greifen nach Lianen, balancieren in schwindelerregender Höhe an Felsvorsprüngen entlang und tauchen in den Tiefen des Meeres. Wie schon im ersten Teil müsst Ihr nicht nur vorsichtig bei der Annäherung an den Feind sein, sondern immer ganz genau auf Euren Munitionsvorrat achten, denn dieser ist leider sehr schnell verbraucht, wobei es auch auf die genaue Art der Waffe ankommt, wie hoch der jeweilige Maximalvorrat ist. Da ist es schon eine Erleichterung, dass wenigstens die Pfeile in den meisten Fällen wieder aufgenommen werden können, das Schießen aus sicherer Distanz mochte ich ohnehin am Liebsten. Doch das konnte ich mir natürlich nicht immer aussuchen, ganz im Gegenteil, ziemlich oft tauchten urplötzlich die Monster vor mir auf und ich musste mich unverzüglich in den Nahkampf begeben, wollte ich nicht in Sekundenschnelle die Worte „Game-Over“ auf meinem Bildschirm sehen. I diesen doch sehr hektischen Momenten achtete ich dann nicht mehr ganz so genau auf den Munitionsvorrat und schoss in Panik mehrere Magazine beispielsweise meiner Schrotflinte leer, im Falle solcher überfallartiger Angriffe der Feinde bedeutet ansonsten ein kurzzeitiges Zögern den sicheren Tod.

Schön fand ich jedenfalls, dass ich, was meine Missionsziele anging, nicht orientierungslos durch die Gegend laufen musste, dies wurde hier im zweiten Teil doch deutlich besser als im ersten gelöst, fand ich jedenfalls. Da Turok 2 komplett eingedeutscht wurde, lauscht Ihr erfreulicherweise auch eine sehr gelungenen deutschen Sprachausgabe, die uns auch bei allen sechs Missionen genaue Informationen und Anweisungen gibt. Neben den Hauptzielen ist es auch in diesem zweiten Teil ebenso unsere Aufgabe, die in den riesigen Spielgebieten weit verstreuten Schlüssel zu finden, um überhaupt Zugang zu den anderen Welten verschafft zu bekommen. Ganz zum Schluss wartet dann natürlich das ultimative Böse, nämlich Primagen in seinem Raumschiff auf uns, dort kommt es dann zum absoluten Showdown.


Wie sieht Turok 2 aus und wie hört sich dieser zweite Teil an?

Zunächst einmal hat mich der Soundtrack zumindest etwas enttäuscht, hier hätte ich mir noch viel mitreißendere Melodien und noch abwechslungsreichere und krachendere Soundeffekte gewünscht, denn die mächtigen Waffen hätten sich meiner Meinung nach ruhig noch etwas heftiger anhören dürfen. Zwar ist die Musik nie unpassend, doch so richtig begeistern konnte sie mich jedenfalls nicht. Bei der Grafik muss deutlich unterschieden werden, denn es gibt Verschiedenes zu beachten. Spielt Ihr in der normalen Auflösung von 320x240 Pixeln sieht das Ganze natürlich nicht so spektakulär aus wie die 640x480 Pixel im „Hi-Rez-Modus“, die Ihr bestaunen dürft, wenn Ihr die Speicherweiterung, das sogenannte „Expansion Pak“ benutzt. Dann sehen die Waffen und Gegner nämlich wirklich im Vergleich zur normalen Auflösung riesengroß aus und die Hintergründe wie überhaupt die gesamte Spielumgebung sieht gestochen scharf aus und zwar in solch einer hohen Qualität, die ich dem Nintendo 64 gar nicht zugetraut hatte.

Der Preis dafür, den ich für die höhere Auflösung zahlen musste, ist das dann öfter auftauchende Ruckeln, besonders im Nahkampf merkte ich das dann deutlich, aber das war mir dann vergleichsweise egal, darf aber natürlich auch nicht „unter den Teppich gekehrt“ werden. Heutzutage habt Ihr da übrigens einen viel größeren Vorteil im Gegensatz zu mir damals, denn wenn Ihr über einen 16:9-Fernseher verfügt, was die meisten von uns wahrscheinlich mittlerweile tun, dann hält sich auch das Ruckeln der Grafik in der hohen Auflösung sehr in Grenzen. Besonders aufgefallen ist mir der Unterschied dann beim Wechseln der Waffen, was nämlich normalerweise für einen kurzen Stop sorgte und nicht ganz so schön anzuschauen war, wie ich jedenfalls fand. Aber selbst in der niedrigen Auflösung ist Turok 2 noch ganz nett anzuschauen und läuft dafür dann auch ziemlich flüssig, was ja auch etwas wert ist. Besonders klasse sind auch im zweiten Teil wieder einmal die prachtvollen Spezialeffekte, besonders was Licht und Feuer angeht. Allein die unterschiedlichen Explosionsarten und die Art und Weise wie die Animationen aussehen, wenn ein Feind langsam zu Boden geht, sind exzellent gelungen.


Kann ich Euch Turok 2 auch heute noch empfehlen?

Ganz sicher kann ich das. Meiner Meinung nach ist dieser zweite Teil noch einen Tick besser als der erste von Turok. Dies liegt vor allem daran, dass es nicht mehr so viele spielerische Längen gibt, ich irrte nicht mehr ganz so oft und nicht ganz so lange orientierungslos durch die Gegend. Zwar ist auch Turok 2 nicht gerade leicht, doch so viele frustrierende Passagen wie noch im ersten Teil kommen jetzt nicht mehr vor, was natürlich eine Erleichterung darstellt. Die Grafik ist wieder einmal toll, die Steuerung gut durchdacht und schnell erlernt, die Spielgebiete sind riesig und der Spielspaß gerade im Mehrspielermodus einfach fantastisch und auch nach vielen Monaten noch reizvoll, denn Ihr könnt Euch zu viert gleichzeitig ordentlich das Leben schwer machen. Dazu kommt noch, dass nicht nur der Actionanteil extrem hoch ist und phasenweise für Minuten knisternde Spannung vorherrscht, sondern auch die vorhandenen Rätsel ziemlich anspruchsvoll sind. Die Auswahl der Waffen ist sehr groß und die Effekte, welche diese bei Betätigung auslösen, sind nicht zu übersehen. Die außerdem sehr gelungenen Animationen der sich im Übrigen sehr intelligent verhaltenden Feinde sind ein weiterer positiver Faktor, so dass ich Euch auch aus der heutigen Sicht dieses Spiel, zumal es mittlerweile ja für sehr wenig Geld zu haben sein dürfte, ohne große Bedenken empfehlen kann.

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