Tycoon City - New York (PC Strategiespiel) Testbericht

Hallo liebe LeserInnen,

bekanntlich habe ich ja eine Schwäche für Aufbau- und Simulationsspiele, die durchaus auch schon mal etwas älter sein dürfen.
Und als ich nun neulich bei meinen Eltern weilte, um Haus, Hof und Kater zu beaufsichtigen, kramte ich dieses Spiel mal wieder aus der Schublade.
Ob und wie es mir gefallen hat, seht ihr im Bericht.

Eckdaten, Systemanforderungen und Preis

Bei "Tycoon City New York''' handelt es sich um ein Simulationsspiel, mit dem Ziel die Stadt New York selbst aufzubauen und zu gestalten.

Das Spiel selbst ist von Atari und passt auf eine CD-Rom, zusätzlich in der Packung ist noch ein beiliegendes Heftchen, indem die wichtigsten Dinge erklärt sind.

Ich habe das Spiel vor einer ganzen Weile bei Amazon Marketplace für ca. 10 € gekauft, mittlerweile ist es neu bei Amazon für 15,99€ zu haben. Gebraucht oder auch bei Ebay findet man es vielleicht noch ein wenig günstiger.

Folgende Systemanforderungen sind zum Spielen notwendig:

* 3d Karte
* PIV 1,8GHz
* WIN 2K; WIN XP
* 512 MB
* 64MB 3D-Grafikkarte, 16-Bit-Soundkarte, DirectX 9.0c kompatible Hardware
* 1500MB freier Festplattenspeicher

Installation und Menüführung

Wie mittlerweile bei den meisten, modernen PC-Spielen ist die Installation leicht zu bewerkstelligen. Man legt die CD ein und der Rest funktioniert automatisch und geht bei meinem PC auch recht flott.
Nach einer gewissen Ladezeit erreicht man beim Start das Anfangsmenü, in dem man auswählen kann, ob man ein neues Spiel beginnen oder ein altes Spiel laden möchte. Auch die Optionen lassen sich hier verstellen.
Bei einem neuen Spiel hat man zudem noch die Wahlmöglichkeit zwischen New York bauen oder dem Sandkastenspiel.
Mein Bericht konzentriert sich hauptsächlich auf das schrittweise Aufbauen von New York.

Das Spiel

Zur Einführung empfielt sich natürlich das Tutorial, das in Form einer kleinen Geschichte verpackt ist. Man trifft einen Typen, der natürlich Einwohner von New York ist und einem alles Notwendige bereitwillig erklärt, immer gespickt mit einigen kleinen Geschichten.
Das Tutorial ist liebevoll gestaltet und durch die erzählende Person und seine Geschichten bekommt man einen guten Einstieg und auch ein gutes Gefühl für das Spiel, der Nachteil ist jedoch, dass man den Einstieg weder abbrechen noch verkürzen kann, sodass es recht langwierig erscheint.

Hat man das Tutorial überstanden, beginnt man mit dem ersten Stadtviertel: Greenwich Village. Es folgt ein kurzer Einspieler, indem die Besonderheiten des Viertels aufgeführt werden, bei Greenwich Village handelt es sich zum Beispiel um das Studentenviertel New Yorks. Passend dazu stehen einem für den Anfang auch typische Studentenbauten zur Verfügung, z.B. Uni-Gebäude, Wohnheime und hippe kleine Läden wie Computerläden, Zeitschriftenshops, Burgershops u.ä.
Um seine Gebäude allerdings wirklich in die Gewinnzone zu bringen, reicht es allerdings nicht, sie einfach nur zu bauen, man muss sie auch attraktiver machen, indem man sie aufwertet. Dazu gibt es ein eigenes Aufwertungsguthaben, das mit Punkten gezählt wird.
Verschiedene Aufwertungen bringen dabei verschiedene Vorteile, so erhöht eine Markise die Reichweite des Geschäfts, ein Blumenbeet sorgt für mehr Zufriedenheit und Schönheit und Bedienungen und Bänke machen die Kunden glücklich. Ein Gebäude mit vielen Aufwertungen wird auf jeden Fall gewinnbringend.

Schon kurz nach dem Start wird man mit einem der wichtigsten Teile des Spieles bekannt gemacht: den Chancen, die sich in zwei Arten aufteilen, zum Einen die normalen Chancen und zum Anderen die Preis-Chancen.
Bei den Chancen handelt es sich um kleine Aufgaben, die sich um Geschäftstüchtigkeit und die Entwicklung der Stadt drehen.
Am wichtigsten sind die Chancen, die sich auch recht unterschiedlich gestalten, in Greenvillage muss man zum Beispiel die Zufriedenheit der Studenten erhöhen, indem man ihnen Läden baut, mehr Studenten ins Viertel locken, indem man Unterkünfte baut oder aber eine Straße für den Halloween-Umzug fit machen, indem man genau dort Geschäfte baut.
Bei den Preis-Chancen handelt es sich eher um Geschäftstüchtigkeit, indem man meist verschiedene Läden baut und aufwertet, so dass sie einen bestimmten Gewinn abwerfen. Oder man verschönert einen Park, damit mehr Besucher kommen.
Ganz süß sind die Extras, die meistens mit den Chancen daherkommen, so erscheint bei den Chancen häufig ein Einspieler, der eine kleine Geschichte erzählt oder bei besonderen Ereignissen wird ein eigener Fernsehbericht eingeblendet, der zb vom Halloween-Umzug oder einem neuen Park berichtet.
Allerdings lassen sich diese leider nicht abbrechen, was nach einer Weile schon an den Nerven zehren kann.
Ebenfalls negativ bei den Chancen ist mir aufgefallen, dass sie sich nach einer Weile wiederholen (baue dies, pack Aufwertungen rein, fertig) und dass es auch ganz nervige Chancen gibt, in denen man unter zig Bevölkerungstypen zum Beispiel eine Künstlerin finden muss, was bedeutet, dass man ewig davorsitzt und sämtliche Personen in Reichweite durchklicken muss, damit es weitergeht.
Als Belohnung für erfolgreiche Erledigung der Aufgaben bekommt man Wahrzeichen-Anlehen (bei normalen Chancen), mit denen man bestimmte Wahrzeichen New Yorks nachbauen kann.
Bei Preis-Chancen wiederum erhält man mehr Aufwertungsguthaben, um seine Gebäude weiter zu verbessern, dies ist auch nötig, weil das Guthaben recht knapp bemessen ist.

Hat man alle Chancen bestanden und das Stadtviertel genug entwickelt, wird das neue Stadtviertel freigeschaltet.

Noch ein paar Worte zur Grafik und dem Sound.
Beides ist sehr liebevoll und passend zum Städteleben gestaltet, sodass echtes Großstadtfeeling hochkommt. Viele Details wurden passend ausgearbeitet und es gibt unzählige Bevölkerungstypen, wie zb. Trendsetter, Künstler, Omis etc.
Sämtliche Personen können einzeln angewählt werden, so dass man zusätzlich ihre Bedürfnisse und Gedanken sehen kann, um die Städteplanung noch besser planen zu können. Auch der Sound ist hierauf angepasst, gerade wenn man nah ranzoomt, ist es relativ laut und man hört Gespräche und Autos.
Einziges Problem ist, dass es nach einer gewissen Spielzeit zu Rucklern kommen kann oder die Ladezeiten sich mehr in die Länge ziehen.

Auch die Menüführung ist ziemlich umfangreich ausgefallen und man verfügt über viele Filteroptionen, mit denen man sein Viertel ganz genau unter die Lupe nehmen kann, um zu sehen, wie es mit Schönheit, Geschäftsleben oder Nachtleben steht. Konkurrenten gibt es natürlich ebenfalls, aber die treten leider kaum in Erscheinung, zwar bauen sie auch Häuser, aber erschreckend langsam. Und nach und nach ist es kein Problem, sie in den Rankings zu überholen.

Zudem gibt es noch das Sandkasten-Spiel, das sich vom New York bauen eigentlich nicht großartig unterscheidet, außer dass alle Viertel von vornherein freigeschaltet sind. Ich selbst habs nur kurz angespielt, da ich ungerne ohne Ziele spiele.

Mein Fazit

New York City Tycoon ist so ein typisches Spiel, das sehr vielversprechend anfängt und zunächst ungeheuer Spaß macht.
Die Stadtviertel entwickeln sich schnell und durch die unterschiedlichen Viertel und Bedürfnisse gibt es viel Abwechslung, außerdem gibt es ja noch die verschiedenen Chancen, die den Ehrgeiz wecken und ebenfalls für Spaß und Abwechslung sorgen, so dass man für einige Stunden oder Tage wirklich gut beschäftigt ist, die passende Grafik und der Sound tun natürlich ihr Übriges.

Aber das Spiel hat auch Schwächen, die sich nach einiger Zeit zeigen. Nach einigen Vierteln wiederholt sich leider alles, so dass es langweilig wird und man nicht mehr allzuviel Lust aufs Weiterbauen hat.
Zudem verschenkt das Spiel meiner Meinung nach einfach unheimlich viel Potenzial, sobald man sein Gebäude mit Aufwertungen vollgestopft hat, wirft es genug Gewinn ab und man muss sich nicht mehr drum kümmern, da fehlen einfach die Gestaltungsmöglichkeiten, auf Preise und anderes hat man leider keine Auswirkungen. Auch die Konkurrenten sind eher ein Witz und man begegnet ihnen eigentlich nur in der Rankingliste und bekommt sonst nichts von ihnen mit.

Alles in allem ist das Spiel sicherlich nett, aber der Spielspaß ist nicht wirklich langanhaltend, von mir daher nur eine begrenzte Empfehlung.

Vielen Dank fürs Lesen, Bewerten und ggf Kommentieren
LG Ariane/Himmelsstuermerin