US Airways Testbericht

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Erfahrungsbericht von Raimok

Einmal Sonne und /leider) zurück

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Selten haben wir uns so schwer getan mit unserer Urlaubsplanung wie letztes Jahr. Sonst stand unser Reiseziel meist schon 7 Monate vorher fest, doch dieses Jahr hat uns unser ungewollter Umzug einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht.
Und dann war es schon Juli und langsam musste eine Entscheidung fallen. Mexiko, Ägypten oder was sonst. Schließlich setzte ich mich noch mal an den Computer und schaute mir die Seiten an, wo es speziell Angebote für Mitarbeiter der Touristikbranche gab. Und siehe da, ein Angebot gefiel mir ganz gut, war aber etwas zu teuer.

Es war ein e Pauschalreise inklusive Flug mit British Airways. Was uns aber störte, war der Flug. Nicht das ich gegen die BA was habe, aber wir sind Mitglieder beim Vielfliegerprogramm von US Airways. Wenn, dann wollten wir doch wieder mit unserer bevorzugten Airline fliegen. Also, kurz gecheckt, ob US Airways dieses Ziel auch anflog und siehe da, sie flogen.
Also setzten wir uns mit dem Anbieter des Angebotes in Verbindung, ob den nur ein Landarrangement möglich wäre und man die Flüge in Eigenregie durchführen könnte, was zu unserer großen Freude bejaht wurde. Wir vereinbarten, das wir uns wieder melden würden, wenn wir unsere Flüge gebucht hätten, da es noch genügend Kapazitäten gäbe.

Die Buchung
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Jetzt standen wir natürlich vor dem Problem, die Flüge bezahlen, oder unser Meilenkonto plündern. Wir entschieden uns dafür, es erst mal mit Meilen zu versuchen.
Schwups, was folgte, war ein Anruf bei US Airways in Frankfurt. Dort wurde ich schnell mit dem Dividend Miles Center verbunden und ich konnte mein Anliegen vorbringen, welches da lautete: 2 Personen im September von München über Philadelphia nach Antigua in der Envoy Class als Meilenprämie. Die Dame am Telefon war meganett, wir spielten verschiedene Termine durch, doch leider waren die Kapazitäten für Prämienflüge erschöpft. Schließlich meinte sie, ich sollte doch einen Termin angeben, der mir am besten passen würde und sie leitet eine Anfrage direkt an das Headquarter in Arlington/Virginia weiter. US Airways würde mir dann spätestens 24 Stunden später Bescheid geben, ob es klappen würde.
Also gesagt, getan. Ich gab ihr die Daten und wartete. Natürlich rief mich am nächsten Tag niemand an, so das ich mich noch mal an das Telefon klemmte. Der Herr, den ich diesmal am Apparat hatte, konnte mir aber die freudige Botschaft überbringen, dass es mir unseren Flügen klappen würde. Also reservierte ich diese erst mal, denn ich musste ja erst mal schauen, ob es denn auch mit unserer Unterkunft klappen würde. Dafür hatte der Mitarbeiter auch vollstes Verständnis, so das die Reservierung für unbestimmte Zeit gültig war.

Die Bezahlung
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Nachdem wir auch die Bestätigung für unseren Club hatten, rief ich wieder bei US Airways in Frankfurt an, mit der Bitte, das die Tickets doch jetzt ausgestellt werden könnten. Der Mitarbeiter sagte mir das auch zu. Eine Woche später erhielten wir einen Brief, in dem sich die E- Tickets befanden, sowie eine Rechnung. Dies wussten wir aber, denn Steuern und Gebühren sind in Prämienflügen nicht enthalten. Der Betrag war schon von meiner Kreditkarte abgebucht worden und belief sich auf € 44 pro Person.
Wenige Tage später kontrollierte ich im Internet unser Meilenkonto. Dort konnte ich sehen, dass meiner Frau und mir je 80.000 Meilen abgezogen worden sind. Wir waren sehr zufrieden, bis dahin hatte ja alles wunderbar geklappt. Für einen Flug in der Economy- class wäre unser Konto mit jeweils 50.000 Meilen belastet worden.
Irgendwann bin ich bei Bekannten vorbeigegangen, welche die Möglichkeit hatten, nachzuschauen, was denn dieser Flug reell gekostet hätte, wenn wir ihn bezahlt hätten. Sie nannten mir die stolze Summe von € 2.500 pro Person. Nicht schlecht. Ich muss aber dazu sagen, wenn ich bezahlt hätte, hätte ich mir auch nicht den Luxus der Business- Klasse geleistet, sondern wäre ganz normal Holzstuhlklasse geflogen. Aber es war schon immer mein Traum, einmal da vorn mitzufliegen und nicht bloß neidvoll zuzuschauen, wie man dort schon verwöhnt wurde, während die billigen Plätze noch am Einsteigen waren.

US Airways
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Machen wir aber mal einen kurzen Zwischenstop in meiner Geschichte. Erst mal will ich Euch die Fluggesellschaft ganz kurz vorstellen.
US Airways ist die sechstgrößte Fluggesellschaft der Vereinigten Staaten und hat ein besonders starkes Flugaufkommen im östlichen Teil der USA sowie in die Karibik.
Der westliche Teil ist weniger gut erschlossen, diese Lücke wurde jetzt aber geschlossen durch ein Code Share Abkommen mit United Airlines.
Die Flotte besteht zum großen Teil aus modernen Airbus- Flugzeugen der Baureihe A 320/321 und A330. Im Moment sind aber auch noch Flugzeuge des Herstellers Boeing im Einsatz und zwar die Modelle 737, 757 und 767. Diese sollen über kurz oder lang ebenfalls durch Airbusse ersetzt werden. Somit besitzt US Airways im Moment die modernste Flugzeugflotte der USA.
Von Deutschland aus fliegt US Airways ab Frankfurt nach Philadelphia, Pittsburgh und Charlotte sowie ab München nach Philadelphia. Diese Flüge finden täglich statt. Die Code- Share- Flüge mit der Deutschen BA von München nach Hamburg, Köln, Düsseldorf und Berlin sollen eingestellt werden.
Zu erreichen ist US Airways unter der Telefon- Nr. 0180 300 0609. Weitere Informationen findet man auch unter der Seite www.usairways.com. Diese Seite ist leider nur in Englisch. Im Moment ist eine deutsche Website nicht verfügbar.
US Airways gehört zu den günstigsten Fluggesellschaften, die Flüge von Deutschland nach Nordamerika anbieten. Man findet eigentlich immer günstige Angebote. Ich habe sehr oft die Preise untereinander verglichen und habe selten günstigere Preise bei anderen Gesellschaften gefunden. Trotz allem wird die Airline höchsten Sicherheitsstandards gerecht.

Der Schock
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Irgendwann im August, ich war gerade nichtsahnend auf dem Weg in die Arbeit, bekam ich eine SMS, in der mir meine Frau ziemlich aufgelöst mitteilte, dass US Airways gerade Konkurs angemeldet hatte. Sie war voller Panik, was den nun aus unserem heißersehnten Urlaub werden würde.
Kurz darauf konnte ich sie aber beruhigen, denn es klang schlimmer als es am Ende war. Die Airline hat zwar Insolvenz beantragt, aber nur, um unter dem Schutz des Konkursparagraphen Chapter 11 eine finanzielle Neustrukturierung vorzunehmen. Der Flugbetrieb wird aber ohne Beeinträchtigungen fortgeführt.Mit dem Konkursantrag soll die Airline wieder in die Gewinnzone zurückgebracht werden und auf dem Weg dahin sind auch schon riesige Fortschritte gemacht worden. Schon im Frühjahr will man den Schutz von Chapter 11 wieder verlassen. Zu diesem Zeitpunkt stehen auch schon neue Investoren bereit. Auch der Staat hat der Airline mittlerweile eine Staatsgarantie in Millionenhöhe genehmigt, da US Airways durch die Ereignisse des 11. September besonders hart getroffen wurde. Schließlich war ihr Drehkreuz Washington Reagan National Airport wochenlang geschlossen.

Der Hinflug
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Endlich war es Freitag, der 13. September. Jetzt ging es los. Wir waren gegen 09.30 Uhr am Münchener Flughafen und wollten einchecken. Die Abfertigung findet in München im Terminal C statt. Für Envoy- Class- Passagiere gab es einen extra Check- in- Schalter, aber auch für die Economy- Class gab es genügend Schalter, so das sich keine langen Schlangen bildeten. Sicherheitsbefragung und Kofferabgabe waren schnell erledigt und mit den Bordkarten bekamen wir eine Einladung für die Europa- Lounge des Münchener Airports, wo wir die Wartezeit bis zum Abflug überbrücken konnten. Dort gab es kostenlos kleine Snacks sowie alkoholische und nichtalkoholische Getränke und aktuelle Tageszeitungen. Es war aber nicht mein erster Besuch in dieser Lounge, da Besitzer einer Diners- Club- Kreditkarte diese Lounge ebenfalls kostenlos nutzen können.
Dermaßen relaxt gingen wir also zu unserem Flug, als die Boarding- Time herangekommen war. Wir konnten auch sofort einsteigen und mussten nicht warten, bis unsere Reihe aufgerufen wurde.
Und da waren also unsere Sitze. Superbreit und viiiiiiiiel Platz zur vorderen Reihe. Man konnte eine Fuß- Stütze ausfahren und die Lehne ganz weit nach hinten stellen, so dass man fast lag. Sofort wurden wir gefragt, was wir denn trinken möchten, bis das Flugzeug vom Pier ablegt. Während wir es uns also gemütlich machten, stiegen die Passagiere der Economy ein.
Die Maschine machte einen sehr sauberen und gepflegten Eindruck.
Pünktlich 12.15 legte US 15 vom Pier ab und rollte zum Start. Das Flugzeug war ziemlich gut besucht, es waren nur wenige Plätze frei.
Kaum in der Luft, ging sofort der Bordservice los. Wir bekamen Zeitungen, Zeitschriften und das Menue des heutigen Fluges ausgehändigt sowie eine kleine Ledertasche, in der sich Toilettenartikel befanden. In der Lehne des Sitzes ist ein eigener kleiner Monitor installiert, der flugs ausgefahren wurde, da unmittelbar mit dem Unterhaltungsprogramm begonnen wurde. Da ab München immer noch eine Boeing 767 eingesetzt wird, hat man die Auswahl aus insgesamt 4 deutschsprachigen Filmen und einigen zusätzlichen englischsprachigen Sendungen. In den A330 ist eine Entertainment- Anlage von Sony eingebaut, die um einiges besser sein soll.
Das Essen in der Envoy- Class ist ausgezeichnet. Man hat die Auswahl zwischen 3 Gerichten.
Was sehr angenehm ist – die Gänge werden nacheinander serviert. In der Economy ist es ja üblich, dass man alles auf einmal serviert bekommt und man nie weiß, wo man das alles unterbringen soll. Aber auch das Essen in dieser Klasse war immer gut.
Was neu war an Bord – die Passagiere der Economy müssen nun für alkoholische Getränke bezahlen. Bier, Wein und Spirituosen kosten nun € oder $ 4. Das war bei unseren früheren Flügen nicht so, da waren diese Getränke noch frei. Naja, irgendwo muß man ja in der Situation anfangen zu sparen.
Ansonsten kann man auch in der Economy- Class ganz gut mitfliegen. Das Platzangebot ist ganz passabel und vom Service her war US Airways für mich schon immer eine der besten amerikanischen Gesellschaften.
Normalerweise braucht US Airways knapp 9 Stunden für die Strecke München – Philadelphia, die über Südengland, Irland, Neufundland und Kanada zum Ziel führt. Diesmal brauchte die Maschine aber nur 8 Stunden, so das sie gegen 15.00 Uhr Ortszeit zur Landung ansetzte. Vorher gab es aber noch einen leichten Imbiss.
Mit einer Ankunftszeit von 16.00 Uhr EST (Eastern Standard Time) eignet sich die Airline optimal für Weiterflüge auf dem amerikanischen Kontinent, vor allem, da die Einreise in Philadelphia schnell und unkompliziert ist. Ich habe selten mehr als eine halbe Stunde gewartet. Auch diesmal ging es wieder fix. Unser Gepäck war schon da und wir gingen in unser Hotel, da der Weiterflug erst am nächsten Morgen stattfinden würde. Ein bisschen komisch war uns aber schon, da wir ja genau vor einem Jahr wegen der Ereignisse des 11. September in diesem Hotel festsaßen.
Pünktlich 05.30 Uhr am nächsten Morgen konnten wir nicht mehr schlafen. Also standen wir auf und machten uns gemütlich fertig, da wir genügend Zeit hatten. Dann ging es wieder zum Check- Inn. Diesmal würden wir First- Class fliegen. Das gehört automatisch dazu, wenn man die transatlantische Strecke in der Business- Klasse geflogen ist. Nach dem Check- In konnten wir wieder einen Club besuchen, diesmal den US Airways eigenen. Das fand besonders meine Frau angenehm, da dort die fast einzige Möglichkeit auf dem gesamten Flughafen bestand, wo man rauchen konnte (Hätte sie mal mit mir aufgehört ;-) )
Das Flugzeug war diesmal ein A320, wieder sehr sauber und gepflegt. Im Gegensatz zum anderen Flug war dieser aber gerade mal zu 30% belegt. In der First Class saßen wir allein, mal abgesehen auf ein Paar Piloten.
Wieder gab es ein leckeres Essen und wir konnten einen Film sehen, aber nur auf Englisch.
Inneramerikanische Flüge in der Economy sind eigentlich nicht so prickelnd und in dieser Beziehungmachte dieser Flug keinen Unterschied. Es gab zumindest einen Lunch, doch alkoholische Getränke und Kopfhörer muß man dort zahlen.
Nach 4 Stunden Flug hatten wir endlich unser Ziel erreicht und setzten zu einer traumhaft schönen Landung an. Man konnte das blaue Meer sehen und dazwischen einzelne Inseln. Wieder mal zu früh setzte unsere Maschine auf dem V. C. Bird International Airport in Antigua auf.

Die Insel
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Ts, Ts, Ts, nicht so neugierig sein. Wer mehr wissen will, darüber gibt es einen eigenen Bericht. Hier geht es ja um US Airways. Nur so viel, es war traumhaft schön und bekommt eine sehr gute Bewertung.

Der Rückflug
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Nach genau 14 Tagen auf der Insel war der Zeitpunkt gekommen, wieder heim zu fliegen – ob wir wollten oder nicht. Am frühen Nachmittag ging der A320 wieder zurück nach Philly, mit dem gleichen gewohnten Komfort wie schon auf dem Hinflug. Gegen 20.00 Uhr waren wir wieder dort und mussten wieder in die USA einreisen, welches zügig vonstatten ging. Am Abend des nächsten Tag ging dann unser Flug nach München. Die Wartezeit überbrückten wir, indem wir in Philly ein wenig Shoppen gingen. Das ist halt das Schöne, dass in den Staaten die Geschäfte auch Sonntags öffnen.
Das Einchecken in Philly war wieder ruckzuck erledigt und wieder konnten wir eine Lounge besuchen. Diesmal gab es eine US Airways eigene, die nur für Envoy- Class und transatlantische First- Class- Passagiere nutzbar ist. Die First Class wird im übrigen nur in den A330 angeboten, welche in einer 3-Klassen Konfiguration fliegen, während die Boeing 767 nur eine 2- Klassen- Konfiguration aufweist. Aber in dieser Klasse mitzufliegen ist illusorisch, die Preise sind viel zu teuer.
Von Philly nach München dauert der Flug normalerweise 8 Stunden. Diese Zeit vergeht sprichwörtlich im Fluge. Wieder wird man wieder kulinarisch verwöhnt, kann sich Filme anschauen oder schon bequem schlafen. Für mich ist dieser Platz der größte Vorteil der Business- Klasse, denn wie oft habe ich in der Holzstuhlklasse versucht, zu schlafen...Aua.
Wie schon gewohnt, setze die Maschine eine viertel Stunde zu früh auf und wir waren wieder daheim.

Fazit
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Für mich ist diese Airline immer wieder erste Wahl für Flüge von und nach den Vereinigten Staaten und in die Karibik. Ich bin auch schon mit Delta und Northwest geflogen, aber diese haben mich nicht so überzeugt. Ich habe mich immer sicher an Bord gefühlt und der Service ließ nichts zu wünschen übrig .Gerne würde ich auch wieder vorn in der Business- Klasse mitfliegen, was aber bei den Preisen nicht möglich ist. Die war wohl ein einmaliges Erlebnis, bis mein Meilenkonto wieder angewachsen ist. So wird mein nächster Flug wohl wieder in der Economy stattfinden, aber auf jeden Fall wieder mit US AIRWAYS! Die Planungen laufen jedenfalls schon.

Danke an alle, die diesen Beitrag lesen und bewerten. Ich freue mich auch über Kommentare, Anregungen und Kritik.

Viele Grüsse
Raimo

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