Far Cry (PC Spiel Shooter) Testbericht

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ab 18,30
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Erfahrungsbericht von felix.heller

Far Cry: Ein neuer Stern am Ego-Shooter-Himmel

Pro:

bisher noch nie dagewesene Bombast-Grafik glaubwürdige Physik-Engine sehr gute Gegner-KI viele Möglichkeiten, ein Level zu lösen

Kontra:

Story ist nicht überragend

Empfehlung:

Ja

Große Hoffnungen wurden auf das Erstlingswerk Far Cry der deutschen Spieleschmiede Crytek aus Coburg gesetzt. Ende März erschien das Spiel und hat sich souverän die Krone im Ego-Shooter-Genre aufgesetzt.

Das Besondere an Far Cry ist die bisher so noch nicht dagewesene Grafik, die Insellandschaften und beklemmende Innenräumen in bisher nicht gekanntem Realismus darstellt. Die CryEngine, die Grafik-Engine von Far Cry, ist ebenfalls eine Eigenentwicklung von Crytek. Überzeugen kann Far Cry auch durch die Physik-Engine, die bewirkt, dass zum Beispiel Fässer bei Beschuss einen Berg hinabrollen oder Gegenstände durch Explosionen in der Gegend herumfliegen. Eine vergleichbar gute Physik-Engine gab es bisher allenfalls in Max Payne 2.


In Far Cry steuert man den Kapitän eines Ausflugsboots in Mikronesien (Südpazifik) mit dem Namen Jack Carver. Er soll die Journalistin Valerie Constantine zu einer Insel bringen, da sie dort angeblich Fotos von japanischen Ruinen aus dem 2. Weltkrieg machen will. Bei der Rückfahrt von der Insel wird jedoch Carvers Boot beschossen und kentert. Carver wird unter Wasser gedrückt und in eine Höhle getrieben. Ab diesem Moment erhält man die Kontrolle über die Spielfigur, die sich nun als erstes einen Weg aus der Höhle hinausbahnen muss. Man begegnet jedoch schnell feindlichen Söldnern und am Ende des ersten Levels findet man ein Bildtelefon, über das sich ein mysteriöser Mann namens Harlan Doyle meldet. Er gibt Anweisungen, wie man die Söldner, die auf der ganzen Insel umherlaufen, am besten beseitigt und verschafft dem Spieler erste Aufträge, wie z.B. das Zerstören einer Kommunikationsanlage. Im weiteren Verlauf des Spiels kommt man in die Innenräume der Inseln, in der man eine grausige Entdeckung macht: Die \"Krieger Corporation\" eines verrückten Bio-Wissenschaftlers hat dort geheime Experimente mit Mutanten durchgeführt, jedoch ging bei den Versuchen etwas schief und die Zombies laufen nun frei herum...
Fortan muss man sich also nicht nur gegen Söldner wehren, sondern auch gegen herumlaufende Zombies, die teilweise menschenähnlich sind und sich auch bewaffnen, z.B. mit einem Maschinengewehr oder einem Raketenwerfer.

Die Story erinnert nicht ohne Grund an das noch nicht erschiene Doom3, allerdings würde diese Geschichte nicht mal für einen mittelklassigen B-Movie reichen. Die Story ist das schlechteste an Far Cry.


In Far Cry gibt es im Gegensatz zu den vielen anderen Ego-Shootern auf dem Markt einige markante Unterschiede. Meistens kommen in Ego-Shootern so genannte \"scripted events\" vor, das heißt, der Spielablauf ist vorbestimmt. Dies ist in Far Cry nicht so, die Gegner dort haben tatsächlich so etwas wie eine künstliche Intelligenz (KI). Sie reagieren zum Beispiel auf Beschuss und ziehen die Waffe, wenn ein Kamerad in der Nähe tot umfällt. Außerdem rufen sie Hilfe von anderen Inseln oder ordern weitere Truppen per Lufttransport an. Sie gehen hinter Gegenständen in Deckung und versuchen, den Spieler einzukreisen. In neun von zehn Fällen verhalten sich die Gegner auch ziemlich klug, nur in Ausnahmefällen bleiben sie bei Beschuss einfach stehen oder reagieren zu langsam.

Der Spieler hat daher auch mehrere Möglichkeiten, die Aufgabenziele zu erreichen. Entweder er rennt als Rambo mit geladener Bleispritze durch den Dschungel und mäht alles nieder, was sich bewegt oder er schleicht sich heran und erledigt die Gegner hinterhältig mit der Machete oder er startet ein Ablenkungsmanöver und zieht die Soldaten damit von der eigentlichen Patrouillenroute ab. Auch in diesem Punkt setzt Far Cry neue Massstäbe im Ego-Shooter-Genre.


Far Cry bietet eine Vielzahl an Waffen wie z.B. ein Scharfschützengewehr, einen Raketenwerfer, ein Schrotgewehr sowie mehrere (halb)automatische Maschinengewehre, die teilweise auch ein Zielfernrohr besitzen. Außerdem kann der Spieler Hand-, Blend- und Rauchgranaten für seine Zwecke benutzen.
Um nicht alles zu Fuß gehen zu müssen, können Fahrzeuge benutzt werden. Im Spiel gibt es zu Wasser Schlauchboote und Patrouillenboote (bewaffnet mit Maschinengewehr und Raketenwerfer), zu Lande den Jeep (mit MG) und den Geländewagen (mit MG und Raketenwerfer) und in der Luft den Helikopter und das Transportflugzeug Osprey, beide können jedoch vom Spieler nicht benutzt werden.


Aufgrund der realistischen Umgebungsgrafik, der glaubwürdigen Physik-Engine, der oft beklemmenden Stimmung und den ebenfalls real anmutenden Tötungsanimationen wurde Far Cry eine Alterskennzeichnung \"ab 18 Jahren\" gegeben, jedoch nur für die Version, in der tote Söldner nicht mehr durch die Physik-Engine \"beeinflusst\" werden können, d.h. es lassen sich zum Beispiel keine Leichen von Brücken herunterschießen. Dieses so genannte \"Ragdoll\"-Verhalten konnte jedoch leicht wieder reaktiviert werden in der deutschen Version, weshalb die USK die Einstufung \"keine Jugendfreigabe\" zurückzog und die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) das Spiel auf den Index für jugendgefährdende Schriften setzte. Der Entwickler Far Cry hat jedoch angekündigt, schon Mitte April eine weitere Version für den deutschen Markt zu veröffentlichen, in der das Ragdoll-Verhalten nicht mehr aktiviert werden kann.


Far Cry bietet für durchschnittliche Spieler circa 15 bis 20 Stunden Spielspaß in bisher noch nicht so gesehener Form. Sowohl die Grafik als auch die Physik-Engine, das Spielprinzip und die Gegner-KI können weitestgehend überzeugen und bieten all das, was man von anderen Spielen wie Doom3 und Half-Life 2 bisher nur aus Videos kannte. Es ist auch zu erwarten, dass fleißige Entwickler mithilfe des mitgelieferten Editors für Far Cry so genannte Mods (= Modifikationen) erstellen und das Spiel dadurch neben der eigentlichen Story noch zusätzlich erweitern.
Außerdem hat Far Cry auch einen Mulitplayermodus mit drei unterschiedlichen Modi (Deathmatch, Team-Deathmatch und Onslaught), wobei man im Onslaught-Modus als Spieler eine bestimmte Klasse wählt, z.B. Söldner oder Scharfschütze und dementsprechend ausgerüstet ins Spiel geht. Auch nach der Einzelspielerkampagne ist somit für Langzeitspielspaß gesorgt.

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