Ubisoft Splinter Cell (Xbox Spiel) Testbericht

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ab 6,91
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Erfahrungsbericht von Magickatrin

Mit Sam Fisher auf XBOX-Schleichtour...

Pro:

toller Sound, toller Grafik, abwechslungsreiche Missionen

Kontra:

eventuell etwas zu kurz, Speichersystem mit fortschreiteneder Spieldauer teilweise frustrierend

Empfehlung:

Ja

Vor rund einem Jahr habe ich das erste Mal Splinter Cell gespielt, damals auf dem PC. Und ich war einfach nur begeistert von diesem Spiel. Nun bin ich mehr oder weniger durch Zufall in den Besitz der XBOX-Version geraten und da mir dieses Spiel damals so gut gefallen hatte, wurde es natürlich von mir auch liebend gern noch einmal auf der XBOX gespielt. Ob mich Splinter Cell auf der XBOX ebenfalls überzeugen konnte will ich nun berichten...

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Worum geht es?
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Als Spieler übernimmt man die Rolle von Sam Fisher, einen Agenten von Third Echelon, einer geheimen Organisation. Third Echelon kümmert sich um Angelegenheiten die die nationale Sicherheit der USA betreffen. Und wenn es um derartige Dinge geht ist Sam Fisher genau der richtige Mann. Er besitzt reichlich Erfahrung und versteht es für seine Gegner nahezu unsichtbar zu bleiben, wenn es die Situation erfordert. Zudem hat er das nötige taktische Gefühl.

Als plötzlich 2 Agenten der CIA spurlos verschwinden betraut man Third Echelon mit der Aufgabe den Aufenthaltsort der Beiden herauszufinden. Der letzte bekannte Aufenthaltsort der vermissten Agenten liegt in Georgien. Also reist Fisher zunächst dorthin. In der Leichenkammer eines Polizeireviers findet er schließlich die Beiden – Tot. Warum sie sterben mussten wird recht schnell klar, sie hatten zu viele Informationen über gewisse Dinge und Personen herausgefunden. Doch das ist nur der Anfang der Geschichte...

Die Story ist sehr spannend und beinhaltet auch ein paar sehr dramatische Ereignisse, die Spannung bleibt auf jeden Fall bis zum Schluss erhalten. Erzählt wird der Verlauf der Handlung in sehr ansehnlichen Videosequenzen, aber auch durch Gespräche die Sam über Codec führt.


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Grafik:
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Auf der XBOX erschien Splinter Cell vor mehr als einem Jahr und die Grafik sorgte damals für großes Erstaunen, im positiven Sinn allerdings. Daran hat sich auch bis heute nichts geändert, die Grafik wirkt noch immer beindruckend. Vor allem die Licht- und Schatteneffekte verleihen dem Spiel eine tolle Atmosphäre, denn es sieht nicht nur gut aus, sondern steigert an vielen Stellen auch die Spannung ganz enorm. Die Level wirken außerdem alle sehr detailreich und es wurde auf viele Kleinigkeiten geachtet. So schwingen Vorhänge hin und her wenn man sie berührt und vermitteln den Eindruck das der Stoff weich und fließend ist.

Die Charaktere sind ganz hervorragend animiert und wirken beinahe lebensecht in ihren Aussehen und ihren Bewegungen. Hauptakteur Sam Fisher ist zudem sehr gut in Szene gesetzt und vor allem seine Spezial Moves sind einfach nur toll anzuschauen.

Das Bild ist insgesamt sehr gut, schöne Texturen und kein flimmern oder ruckeln. Auch die Ladezeiten sind recht kurz.

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Sound:
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Auch beim Sound kann man nur sagen, einfach spitzenmäßig. Angefangen bei der Synchronisation der Charaktere, die wirklich gelungen ist, die deutschen Sprecher zum Beispiel passen optimal zu den Charakteren und lassen diese in den Dialogen lebendig wirken. Die Waffen- und Umgebungsgeräusche, wie etwa leises surren von Überwachungskameras oder beim darüber laufen knarrende Holzbretter, lassen die verschienenen Situationen im Spiel sehr realistisch wirken. Aber auch die Hintergrundmusik ist sehr gut und immer passend für die jeweilige Situation, sie hat zusätzlichen Anteil an der tollen Spielatmosphäre.

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Steuerung:
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Jeder verfügbaren Taste auf dem Controller ist eine Funktion zugewiesen. Im großen und ganzen erscheint die Tastenbelegung recht durchdacht, aber die frei bewegliche Kamera machte mir in hektischen Situationen doch gelegentlich ein paar Schwierigkeiten, ebenso das genau Zielen unter Zeitdruck. Man braucht eben eine kleine Eingewöhnungszeit würde ich sagen, insgesamt lässt sich Sam aber doch sehr komfortabel durch die Level steuern. Vielleicht bin ich in dieser Hinsicht auch etwas verwöhnt von der Maussteuerung am PC. Ein anfänglicher Trainingslevel erleichtert dabei den Einstieg, denn alle Aktionen die Sam ausführen kann werden hier sehr gut erklärt.

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Spielspass:
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Die Missionen sind sehr abwechslungsreich, Spionage, Geiselrettung, Kidnapping, Sam Fisher erlebt so einiges und so kommt beim Spieler niemals Langeweile auf. Zwar verläuft alles sehr linear, aber trotzdem bleibt sehr viel Handlungsfreiheit, da die Aufgaben durch verschiedene Vorgehensweise gelöst werden können. Die meiste Zeit über ist es Sam freigestellt ob er etwa an Gegnern ungesehen vorbeikommt durch ein geschicktes Ablenkungsmanöver, vorhandene Lichtquellen mit einem gezielten Schuss aus seiner schallgedämpften 5.72mm SC Pistole beseitigt und anschließend im Schutz der Dunkelheit voranschleicht oder Gegner ausschaltet und sie anschließend gut versteckt. Dank seiner überaus athletischen Fähigkeiten eröffnen sich immer wieder richtig cool wirkende Vorgehensweisen, zum Beispiel wenn Sam zwischen 2 engeaneinanderstehenden Wänden seinen Splitt-Jump vollführt und dann im Spagat wartet um sich im richtigen Moment auf den Gegner fallen zu lassen. Die Möglichkeiten sind einfach enorm und erfordern oftmals taktisches Überlegen.

Mit Waffengewalt erreicht Superagent Fisher seine Ziele allerdings selten, denn ähnlich wie in Metal Gear Solid hat man auch in Splinter Cell gegen die große Übermacht der Feinde selten eine Chance, schleichen und unentdeckt bleiben ist daher die übliche Vorgehensweise von Sam Fisher.

Nichtsdestotrotz ist Sam auch Waffentechnisch bestens ausgerüstet und daher auch für den Fall das er entdeckt wird nicht schutzlos dem Feind ausgeliefert. Neben seiner Pistole besitzt er noch ein Sturmfeuergewehr, das zusätzlich mit Schalldämpfer und Mehrzweckwerfer ausgestattet ist und mit dem auch einen Scharfschützenmodus zur Verfügung hat. Auch kann er Granaten oder Haftminen benutzen. Außerdem verfügt er noch über Nacht- und Wärmesichtgerät, eine flexible Optik, Lasermikrofon, Kamerazerstörer, Dietriche und noch einiges mehr. Das zur Verfügung stehende Inventar ist auf jeden Fall recht vielfältig, auch wenn es nicht ganz so umfangreich und ausgefallen ist wie beispielsweise die Ausrüstung von 007 in Nightfire.

Die KI reagiert in verschiedenen Situationen durchaus gut, daher muss man auch durchaus überlegt vorgehen. Niedergeschlagene oder getötete Gegner sollten gut versteckt werden, denn werden diese von einer Wache aufgefunden wird sogleich Alarm ausgelöst und das kann an manchen Stellen im Spiel sofort zum Abbruch der Mission führen. Auch verfügen die Gegner über ein extrem gutes Gehör und reagieren sofort auf Geräusche. Nicht ganz intelligent wirkt die KI hingegen wenn sie Sam entdeckt haben, der aber schnell verschwinden kann und sich irgendwo versteckt, dann führen sie Selbstgespräche und meinen beispielsweise: „Es ist wohl besser wenn ich nichts sehe..“ Aber das ist eher die Ausnahme, denn wirklich was auszusetzen gibt es wohl kaum an der künstlichen Intelligenz.

Der Schwierigkeitsgrad ist meiner Meinung nach doch recht hoch, was unter anderem auch an der eingeschränkten Speichermöglichkeit liegt. Anders als bei der PC-Version kann nämlich nicht zu jeder zeit gespeichert werden. Es gibt feste Speicherpunkte, die im Prinzip recht gut gesetzt sind, aber gerade in den letzten Missionen oft für Frust sorgen wenn man bestimmte Abschnitte immer wieder spielen muss da der Schwierigkeitsgrad doch stark ansteigt mit fortlaufender Spieldauer. Der Spielspass bleibt aber in jedem Fall erhalten.

Per XBOX live hat man außerdem die Möglichkeit 3 zusätzliche Level herunterzuladen. Wie gut das in der Praxis funktioniert kann ich zwar nicht beurteilen, da ich kein XBOX live nutze. Aber lohneswert ist es ganz sicher, denn ich kenne diese Zusatzmissionen inzwischen vom PC (leider nur als kostenpflichtiges Add-on auf CD-ROM erhältlich). Mindestens 2 Stunden zusätzliche Unterhaltung bieten diese 3 Level in jedem Fall.

Was mir auch recht gut gefallen hat war eine Art Making of. Hier gibt es recht interessantes über die Entstehung von Splinter Cell zu erfahren und sogar ein kleines Interview mit Sam Fisher, in jedem Fall eine nette Zugabe die ich mir gern angeschaut habe.

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Fazit:
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Auch wenn ich die Handlung von Splinter Cell schon kannte und daher die Story für mich nicht mehr ganz so spannend war wie beim ersten Mal durchspielen, trotzdem hat mich Splinter Cell auch auf der XBOX überzeugt. Ich kenne eigentlich bis heute kein Spiel was eine ähnlich beeindruckende Grafik zu bieten hat. Ebenso beeindruckend ist der Sound, tolle Synchronisation, passende Geräuschekulisse und Hintergrundmusik, da gibt es absolut nichts auszusetzen. Die vielen Möglichkeiten bei der Vorgehensweise, die Sam bei der Erledigung seiner Aufträge zur Verfügung stehen lassen das Spiel eigentlich nie langweilig werden. Ich kann in jedem Fall ein klare Empfehlung aussprechen, zumal der Preis für das Spiel ja inzwischen auf unter 30,- Euro gesunken ist.

25 Bewertungen