Erfahrungsbericht von vollonator
B. wie Bandscheibenvorfall.
Pro:
Durch eine OP wird einem sehr schnell und wirkungsvoll geholfen.
Kontra:
Viele Leute haben Angst vor der OP.
Empfehlung:
Ja
So hört sich das Ganze ja noch nicht so schlimm an. Besser wäre es wenn man es nennen würde Schmerzen durch Beschädigung der Bandscheibe. Ich werde in diesem bericht nicht mit medizinischen Fachausdrücken um mich werfen, sondern einfach meine Geschichte schreiben und anderen mit ähnlichen Symptomen zu helfen.
Vorgeschichte.
Viele von uns haben schon einmal die berühmten Rückenschmerzen gehabt. Sei es nach dem Heben von schweren Lasten, zuviel Arbeit oder einfach nach einer falschen Drehung. Meine Geschichte begann eigentlich vor ca. 7 Jahren. Damals holte ich meine 3 Monate alte Tochter aus ihrem Bett und ich spürte einen gewaltigen Schmerz im Rücke und konnte mich nicht mehr gerade machen. Danach zwei Tage liegen (da waren die Schmerzen aushaltbar) Spritze vom Notarzt, Tabletten und nach den zwei Tagen noch etwa 2 Monate immer wieder mal Schmerzen im Rücken.
So ähnlich passierte es immer wieder mal. Bloß die Abstände zwischen den Geschehnissen wurden immer kürzer. Im Frühjahr letzten Jahres schoss ein Schmerz in den Rücken bei bloßen Kaffee einschenken. Ein leichtes Kribbeln stellte sich dann im Fuß auch ein.
Im Herbst kam es dann richtig. Morgens auf einmal starke Rückenschmerzen und Kribbeln im Arm und im Bein, beides auf der linken Seite. Da man ja heute Angst um seinen Arbeitsplatz hat, kurz zum Arzt, Schmerzspritze Tabletten und ab zur Arbeit. Mit Kissen im Rücken, beim Sitzen war es zuerst auch noch aushaltbar.
Es wurde immer schlimmer.
Die Schmerzen im Bein wurden immer stärker, ich hatte so das Gefühl, als ob ich starke Wadenkrämpfe hatte. Natürlich waren auch Rückenschmerzen da und als ich dann Anfang Oktober mit Tränen in den Augen aus dem Auto rausgekrochen bin und auch Schwierigkeiten beim Laufen bekam, entschloss ich mich zum Arzt zu gehen. Die Dosis der Schmerztabletten hatte ich eigenmächtig schon erhöht.
Untersuchungen beim Hausarzt, Röntgen und Neurologe.
Mein Hausarzt schickte mich erst einmal zum Röntgen. Beim Röntgen in einem Tunnel (keine Ahnung mehr wie es genau heißt) wurde dann festgestellt, dass eine Abndscheibe gerissen war und die gallertähnliche Masse von der Bandscheibe ausgetreten war in den Nervenkanal. Diese Masse drückte nun auf meinen Nervenstrang und verursachte die Schmerzen. Nach Rückmeldung bei meinem Hausarzt überwies er mich zum Neurologen. Der sollte nun feststellen, in wie weit meine Nervenstränge schon geschädigt waren. Da wurde nun festgestellt, dass aufgrund der Reizung meiner Nervenbahnen schon Lähmungserscheinungen im linken Bein und Fuß aufgetreten sind. Ein Hochziehen des Vorderfusses war nicht mehr möglich und ein Bewegen des großen Zehs ebenfalls nicht mehr. Nach dieser Untersuchung wurde ich dann weiter zu einem Orthopäden überwiesen.
Beim Orthopäden.
Nach einer weiteren Untersuchung beim Orthopäden wurden meine Schmerztabletten erhöht und ich bekam täglich Streckungen im Rücken auf einer Streckbank. Die Schmerztabletten wirkten immer etwa 5 Stunden und so war es inzwischen für mich auch leider nicht mehr möglich, eine Nacht durch zu schlafen. Zwischenzeitlich stelle mir auch mein Arbeitgeber MaxPoint die Kündigung zu, natürlich aus betrieblichen Gründen. Nach verschiedenen Gesprächen erfuhr ich dann auch den wahren Grund für die Kündigung. Nach Meinung der Geschäftsleitung ist man mit Rückenschmerzen nicht zwei Wochen und mehr krank.
Spritze in den Rücken.
Als nach ca. 6 Wochen noch immer keine Besserung auf trat, sollte ich eine Spritze mit Cortison in den Rücken bekommen. Dieses wurde mir von dem Orthopäden nahe gelegt. Ich erzählte dem Arzt, dass ich vor dieser Spritze große Angst habe und die Gefahr besteht, dass ich dabei kollabiere. Immerhin wird diese Spritze in sitzender Position gegeben und es dauert ca. 5 Minuten bis die gesamte Menge gespritzt ist. Ich lehnte die Spritze ab und nachdem ich darüber nachgedacht hatte (wollte nur noch die Schmerzen los werden) und die Spritze doch wollte, lehnte der Arzt es ab, mir die Spritze zu geben. Sein Vorschlag eine Woche später war, ich sollte mal versuchen ob ich vielleicht nicht doch arbeiten kann.
Für mich blieb da der Nachgeschmack, Arzt konnte kein Geld mehr an mir verdienen und deswegen wollte er mich am liebsten wieder los werden.
Einweisung in das Krankenhaus AK Altona.
Enttäuscht von dem Facharzt suchte ich wieder meinen Hausarzt auf. Der hörte sich die Geschichte an und sagte nur, dann wollen wir Sie mal in richtige Hände geben. Hier ist die Überweisung für das AK Altona, da wird Ihnen bestimmt geholfen.
Innerhalb einer Woche bekam ich einen Vorstellungstermin im Krankenhaus zur Untersuchung. Nach der Untersuchung wurde ich von dem dortigen Arzt auch endlich einmal aufgeklärt, was ich wirklich habe und was man da machen kann. Es waren auch Worte, die ich verstehen konnte. Allerdings hieß es in dem Gespräch nur eine OP könne mir helfen. Mein Herz rutschte in die Hose. Ich musste dann erst einmal wieder nach Hause und auf den Anruf des Krankenhauses warten, wann es los geht.
Es dauerte nur drei Tage, bis der Anruf kam, aber die Tage waren die Hölle. Nicht nur die Schmerzen, nun machte ich mich auch verrückt, was da nun auf mich zu kommt. Schneiden am Rücken und wenn sie sich verschneiden, dann bin ich Querschnitt gelähmt. Und Spritze, Narkose (hoffentlich wache ich wieder auf) und, und, und. Kurz ich machte mich verückt.
Der Tag der Einweisung.
Um 10.00 Uhr sollte ich im Krankenhaus sein. Die Nacht vor der Einweisung habe ich fast gar nicht geschlafen. Vor ca. 10 Jahren wurde ich schon einmal operiert am Knie und es war eine schlimme Zeit im Krankenhaus und danach. Für mich war es klar, dass es dieses mal wieder so wird. Die Routineuntersuchungen nahmen Ihren Lauf. Blutabnehmen, Fiebermessung, Frage ob ich Asperin genommen habe (wenn Asperin genommen wurde, kann 10 Tage lang nicht operiert werden. Die Blutgerinnung wird durch Asperin gehemmt). Aufklärungsgespräch mit dem Arzt und hier wurde mir sehr viel Angst schon genommen. Die meiste Angst nahm mir dann die Narkoseärztin, die sich sehr viel Zeit für mich nahm.
Die OP.
Montag den 06.12.04 kam ich dann morgens auf den Tisch. Den Abend vorher bekam ich eine Beruhigungstablette und morgens noch eine weitere Tablette, die mich in eine Art Dämmerung versetzte. Da ich keine Schmerztabletten mehr nehmen durfte, waren die Schmerzen im Bein und Rücken kaum aushaltbar. Durch die Dummdumm Tablette hatte ich nur noch den Wunsch, dass einer doch die Schmerzen ausschalten solle. Im OP angekommen ging dann alles sehr schnell. Meine Narkoseärztin zog sich im OP kurz noch einmal den Mundschutz runter, damit ich sie erkennen konnte, sprach mir ein paar liebe Worte zu und meinte: “Wir wollen dann mal anfangen.“ Den Einstich in meine rechte Hand merkte ich noch nicht einmal und als ich noch über das Wir nachdachte hörte ich die letzten Worte, gebe mal 25.... weg.
Ca. 50 Minuten später.
Ich wachte im Aufwachraum wieder auf. Doch was war das ??? Ich spürte meine Beine nicht, sollte jetzt doch...??? Ich zog die Bettdecke nach oben um meine Zehe zu sehen. Ein Pfleger kam und fragte mich etwas, ich weiß aber nicht was. Dann passierte es, ich bewegte meine Zehe und es ging. Alle Zehe an meinem linken Fuß konnte ich bewegen und auch mein Anfassen am linken Bein spürte ich. Kein Kribbeln, keine Schmerzen und ich konnte meinen Fuß wieder hoch ziehen. Der Pfleger fragte noch einmal etwas, aber ich fing an zu weinen und bewegte einfach nur meine Zehe und konnte damit überhaupt nicht mehr aufhören. Die Tränen waren keine Schmerzen sondern einfach Freude, dass scheinbar alles geklappt hat. Als ich dem Pfleger antworten wollte, grinste er nur und sagte, es ist alles in Ordnung und Ihnen geht es gut, dass sehe ich an Ihren Reaktionen, viele Patienten mit Bandscheiben beschwerden reagieren so.
5 Tage nur liegen oder stehen und gehen.
Schnell kam ich wieder auf mein Zimmer, durfte den OP Tag aber nicht mehr aufstehen. Beim Besuch meiner Lebensgefährtin wurde noch einmal der Verband gewechselt und sie sagte mir, dass eine ca. fünf Zentimeter lange Naht da wäre. Am nächsten Tag nach der OP durfte ich dann aufstehen und meine ersten Schritte machen. Nach einem ordentlichen Frühstück ging es dann auch ca. 2 Stunden später schon in den Raucherraum. Auch wenn der Rücken noch ein bisschen Wundschmerz hatte, so genoss ich es endlich wieder normal (allerdings langsam) zu gehen und keine Schmerzen mehr zu haben. Ich war natürlich noch sehr steif in der Hüfte, durfte auch keine Drehungen vornehmen, aber ansonsten waren eigentlich keine Beschwerden vorhanden. Ich konnte sogar auf dem Rücken liegen und schlafen. Das natürlich auch endlich wieder eine ganze Nacht und nicht nur ein paar Stunden.
Behandlung durch das Personal im AK Altona.
Die Behandlung war ausgesprochen gut. Vom Pflegepersonal wurde man nicht wie ein Kranker behandelt sondern kumpelhaft und sehr hilfsbereit. Keine Bitte oder Frage war dem Personal zu viel und auch bei einem Verbandwechsel, Fierbermessung und ähnliches, wurde immer ein nettes Wort gesagt. Natürlich hatten sie auch Humor und so kann ich wirklich sagen, da wird man sehr gut behandelt. Nach fünf Tagen durfte ich das Krankenhaus verlassen, mit dem Hinweis, dass ich nur zuerst zu den Mahlzeiten sitzen darf. Am besten ist es auch sich ein Keilkissen zu besorgen (was ein Keilkissen ist, dazu später die Erklärung).
Heute.
Ca. einem Monat nach der OP sind die Schmerzen immer noch weg. Ich bin zwar noch immer etwas hüftsteif, aber meine Bewegungen werden von Tag zu Tag besser. Ca. 4 – 6 Wochen ist man nach der Krankenhausentlassung noch krankgeschrieben und sollte bis drei Monate nach der OP keine schweren Sachen heben oder Ballsport betreiben. Ende Januar rechne ich nun damit, dass ich wieder arbeitsfähig bin und dann zum Arbeitsamt gehen darf.
Fazit.
Viel zu lange habe ich gewartet und viel zu viel Angst habe ich gehabt. Heute weiß ich, wenn ich wieder einmal Rückenschmerzen mit Auswirkung in den Armen oder Beinen bekomme, dann werde ich nicht so viel Angst haben vor einer OP. Eine Spritze in Rücken wieder ich wieder ablehnen und wenn nicht kurzfristig eine Besserung auftreten sollte, werde ich um eine Einweisung in das AK Altona bitten. Für die Ärzte dort ist es eine Routine und die OP ist wirklich wie ein Schalter, der alle Probleme abschaltet. Sicherlich gibt es auch schlimmere Fälle, doch im Krankenhaus habe ich von Patienten gehört, die zu lange gewartet haben, dass der Nervenschaden nicht wieder repariert werden konnte. Zu lange wurde der Nervenstrang gereizt und dadurch sind Nerven abgestorben und können nicht mehr reaktiviert werden. Spritzen in Rücken haben nur kurzfristig geholfen.
Im Internet konnte ich mich übrigens sehr gut über meine Krankheitsgeschichte informieren. Einfach auf Google den Suchbegriff Bandscheibenvorfall eingeben und schon sind viele Seiten vorhanden, wo man sehr viel lernen kann.
Ich hoffe, durch meinen Bericht konnte ich einigen Leuten helfen, die genauso eine Angst vor einer OP haben wie ich und auch für der Überlegung stehen, was nun. Wer noch nicht davon betroffen ist, sollte vielleicht nicht meinen Bericht vergessen und falls es dann einmal kommt sich daran erinnern. Jetzt hoffe ich nur noch, dass ich wieder schnell im Februar einen Job finde und dass ich nie wieder diese Schmerzen erleben muss.
Keilkissen. Das ist ein Kissen wie die Form eines Keils, welches auf die Sitzfläche gelegt wird. Dadurch wird man beim Sitzen gezwungen, eine gerade Rückenhaltung einzunehmen. Inzwischen haben wir vier Stück davon im Hause und sitzen alle darauf.
Vorgeschichte.
Viele von uns haben schon einmal die berühmten Rückenschmerzen gehabt. Sei es nach dem Heben von schweren Lasten, zuviel Arbeit oder einfach nach einer falschen Drehung. Meine Geschichte begann eigentlich vor ca. 7 Jahren. Damals holte ich meine 3 Monate alte Tochter aus ihrem Bett und ich spürte einen gewaltigen Schmerz im Rücke und konnte mich nicht mehr gerade machen. Danach zwei Tage liegen (da waren die Schmerzen aushaltbar) Spritze vom Notarzt, Tabletten und nach den zwei Tagen noch etwa 2 Monate immer wieder mal Schmerzen im Rücken.
So ähnlich passierte es immer wieder mal. Bloß die Abstände zwischen den Geschehnissen wurden immer kürzer. Im Frühjahr letzten Jahres schoss ein Schmerz in den Rücken bei bloßen Kaffee einschenken. Ein leichtes Kribbeln stellte sich dann im Fuß auch ein.
Im Herbst kam es dann richtig. Morgens auf einmal starke Rückenschmerzen und Kribbeln im Arm und im Bein, beides auf der linken Seite. Da man ja heute Angst um seinen Arbeitsplatz hat, kurz zum Arzt, Schmerzspritze Tabletten und ab zur Arbeit. Mit Kissen im Rücken, beim Sitzen war es zuerst auch noch aushaltbar.
Es wurde immer schlimmer.
Die Schmerzen im Bein wurden immer stärker, ich hatte so das Gefühl, als ob ich starke Wadenkrämpfe hatte. Natürlich waren auch Rückenschmerzen da und als ich dann Anfang Oktober mit Tränen in den Augen aus dem Auto rausgekrochen bin und auch Schwierigkeiten beim Laufen bekam, entschloss ich mich zum Arzt zu gehen. Die Dosis der Schmerztabletten hatte ich eigenmächtig schon erhöht.
Untersuchungen beim Hausarzt, Röntgen und Neurologe.
Mein Hausarzt schickte mich erst einmal zum Röntgen. Beim Röntgen in einem Tunnel (keine Ahnung mehr wie es genau heißt) wurde dann festgestellt, dass eine Abndscheibe gerissen war und die gallertähnliche Masse von der Bandscheibe ausgetreten war in den Nervenkanal. Diese Masse drückte nun auf meinen Nervenstrang und verursachte die Schmerzen. Nach Rückmeldung bei meinem Hausarzt überwies er mich zum Neurologen. Der sollte nun feststellen, in wie weit meine Nervenstränge schon geschädigt waren. Da wurde nun festgestellt, dass aufgrund der Reizung meiner Nervenbahnen schon Lähmungserscheinungen im linken Bein und Fuß aufgetreten sind. Ein Hochziehen des Vorderfusses war nicht mehr möglich und ein Bewegen des großen Zehs ebenfalls nicht mehr. Nach dieser Untersuchung wurde ich dann weiter zu einem Orthopäden überwiesen.
Beim Orthopäden.
Nach einer weiteren Untersuchung beim Orthopäden wurden meine Schmerztabletten erhöht und ich bekam täglich Streckungen im Rücken auf einer Streckbank. Die Schmerztabletten wirkten immer etwa 5 Stunden und so war es inzwischen für mich auch leider nicht mehr möglich, eine Nacht durch zu schlafen. Zwischenzeitlich stelle mir auch mein Arbeitgeber MaxPoint die Kündigung zu, natürlich aus betrieblichen Gründen. Nach verschiedenen Gesprächen erfuhr ich dann auch den wahren Grund für die Kündigung. Nach Meinung der Geschäftsleitung ist man mit Rückenschmerzen nicht zwei Wochen und mehr krank.
Spritze in den Rücken.
Als nach ca. 6 Wochen noch immer keine Besserung auf trat, sollte ich eine Spritze mit Cortison in den Rücken bekommen. Dieses wurde mir von dem Orthopäden nahe gelegt. Ich erzählte dem Arzt, dass ich vor dieser Spritze große Angst habe und die Gefahr besteht, dass ich dabei kollabiere. Immerhin wird diese Spritze in sitzender Position gegeben und es dauert ca. 5 Minuten bis die gesamte Menge gespritzt ist. Ich lehnte die Spritze ab und nachdem ich darüber nachgedacht hatte (wollte nur noch die Schmerzen los werden) und die Spritze doch wollte, lehnte der Arzt es ab, mir die Spritze zu geben. Sein Vorschlag eine Woche später war, ich sollte mal versuchen ob ich vielleicht nicht doch arbeiten kann.
Für mich blieb da der Nachgeschmack, Arzt konnte kein Geld mehr an mir verdienen und deswegen wollte er mich am liebsten wieder los werden.
Einweisung in das Krankenhaus AK Altona.
Enttäuscht von dem Facharzt suchte ich wieder meinen Hausarzt auf. Der hörte sich die Geschichte an und sagte nur, dann wollen wir Sie mal in richtige Hände geben. Hier ist die Überweisung für das AK Altona, da wird Ihnen bestimmt geholfen.
Innerhalb einer Woche bekam ich einen Vorstellungstermin im Krankenhaus zur Untersuchung. Nach der Untersuchung wurde ich von dem dortigen Arzt auch endlich einmal aufgeklärt, was ich wirklich habe und was man da machen kann. Es waren auch Worte, die ich verstehen konnte. Allerdings hieß es in dem Gespräch nur eine OP könne mir helfen. Mein Herz rutschte in die Hose. Ich musste dann erst einmal wieder nach Hause und auf den Anruf des Krankenhauses warten, wann es los geht.
Es dauerte nur drei Tage, bis der Anruf kam, aber die Tage waren die Hölle. Nicht nur die Schmerzen, nun machte ich mich auch verrückt, was da nun auf mich zu kommt. Schneiden am Rücken und wenn sie sich verschneiden, dann bin ich Querschnitt gelähmt. Und Spritze, Narkose (hoffentlich wache ich wieder auf) und, und, und. Kurz ich machte mich verückt.
Der Tag der Einweisung.
Um 10.00 Uhr sollte ich im Krankenhaus sein. Die Nacht vor der Einweisung habe ich fast gar nicht geschlafen. Vor ca. 10 Jahren wurde ich schon einmal operiert am Knie und es war eine schlimme Zeit im Krankenhaus und danach. Für mich war es klar, dass es dieses mal wieder so wird. Die Routineuntersuchungen nahmen Ihren Lauf. Blutabnehmen, Fiebermessung, Frage ob ich Asperin genommen habe (wenn Asperin genommen wurde, kann 10 Tage lang nicht operiert werden. Die Blutgerinnung wird durch Asperin gehemmt). Aufklärungsgespräch mit dem Arzt und hier wurde mir sehr viel Angst schon genommen. Die meiste Angst nahm mir dann die Narkoseärztin, die sich sehr viel Zeit für mich nahm.
Die OP.
Montag den 06.12.04 kam ich dann morgens auf den Tisch. Den Abend vorher bekam ich eine Beruhigungstablette und morgens noch eine weitere Tablette, die mich in eine Art Dämmerung versetzte. Da ich keine Schmerztabletten mehr nehmen durfte, waren die Schmerzen im Bein und Rücken kaum aushaltbar. Durch die Dummdumm Tablette hatte ich nur noch den Wunsch, dass einer doch die Schmerzen ausschalten solle. Im OP angekommen ging dann alles sehr schnell. Meine Narkoseärztin zog sich im OP kurz noch einmal den Mundschutz runter, damit ich sie erkennen konnte, sprach mir ein paar liebe Worte zu und meinte: “Wir wollen dann mal anfangen.“ Den Einstich in meine rechte Hand merkte ich noch nicht einmal und als ich noch über das Wir nachdachte hörte ich die letzten Worte, gebe mal 25.... weg.
Ca. 50 Minuten später.
Ich wachte im Aufwachraum wieder auf. Doch was war das ??? Ich spürte meine Beine nicht, sollte jetzt doch...??? Ich zog die Bettdecke nach oben um meine Zehe zu sehen. Ein Pfleger kam und fragte mich etwas, ich weiß aber nicht was. Dann passierte es, ich bewegte meine Zehe und es ging. Alle Zehe an meinem linken Fuß konnte ich bewegen und auch mein Anfassen am linken Bein spürte ich. Kein Kribbeln, keine Schmerzen und ich konnte meinen Fuß wieder hoch ziehen. Der Pfleger fragte noch einmal etwas, aber ich fing an zu weinen und bewegte einfach nur meine Zehe und konnte damit überhaupt nicht mehr aufhören. Die Tränen waren keine Schmerzen sondern einfach Freude, dass scheinbar alles geklappt hat. Als ich dem Pfleger antworten wollte, grinste er nur und sagte, es ist alles in Ordnung und Ihnen geht es gut, dass sehe ich an Ihren Reaktionen, viele Patienten mit Bandscheiben beschwerden reagieren so.
5 Tage nur liegen oder stehen und gehen.
Schnell kam ich wieder auf mein Zimmer, durfte den OP Tag aber nicht mehr aufstehen. Beim Besuch meiner Lebensgefährtin wurde noch einmal der Verband gewechselt und sie sagte mir, dass eine ca. fünf Zentimeter lange Naht da wäre. Am nächsten Tag nach der OP durfte ich dann aufstehen und meine ersten Schritte machen. Nach einem ordentlichen Frühstück ging es dann auch ca. 2 Stunden später schon in den Raucherraum. Auch wenn der Rücken noch ein bisschen Wundschmerz hatte, so genoss ich es endlich wieder normal (allerdings langsam) zu gehen und keine Schmerzen mehr zu haben. Ich war natürlich noch sehr steif in der Hüfte, durfte auch keine Drehungen vornehmen, aber ansonsten waren eigentlich keine Beschwerden vorhanden. Ich konnte sogar auf dem Rücken liegen und schlafen. Das natürlich auch endlich wieder eine ganze Nacht und nicht nur ein paar Stunden.
Behandlung durch das Personal im AK Altona.
Die Behandlung war ausgesprochen gut. Vom Pflegepersonal wurde man nicht wie ein Kranker behandelt sondern kumpelhaft und sehr hilfsbereit. Keine Bitte oder Frage war dem Personal zu viel und auch bei einem Verbandwechsel, Fierbermessung und ähnliches, wurde immer ein nettes Wort gesagt. Natürlich hatten sie auch Humor und so kann ich wirklich sagen, da wird man sehr gut behandelt. Nach fünf Tagen durfte ich das Krankenhaus verlassen, mit dem Hinweis, dass ich nur zuerst zu den Mahlzeiten sitzen darf. Am besten ist es auch sich ein Keilkissen zu besorgen (was ein Keilkissen ist, dazu später die Erklärung).
Heute.
Ca. einem Monat nach der OP sind die Schmerzen immer noch weg. Ich bin zwar noch immer etwas hüftsteif, aber meine Bewegungen werden von Tag zu Tag besser. Ca. 4 – 6 Wochen ist man nach der Krankenhausentlassung noch krankgeschrieben und sollte bis drei Monate nach der OP keine schweren Sachen heben oder Ballsport betreiben. Ende Januar rechne ich nun damit, dass ich wieder arbeitsfähig bin und dann zum Arbeitsamt gehen darf.
Fazit.
Viel zu lange habe ich gewartet und viel zu viel Angst habe ich gehabt. Heute weiß ich, wenn ich wieder einmal Rückenschmerzen mit Auswirkung in den Armen oder Beinen bekomme, dann werde ich nicht so viel Angst haben vor einer OP. Eine Spritze in Rücken wieder ich wieder ablehnen und wenn nicht kurzfristig eine Besserung auftreten sollte, werde ich um eine Einweisung in das AK Altona bitten. Für die Ärzte dort ist es eine Routine und die OP ist wirklich wie ein Schalter, der alle Probleme abschaltet. Sicherlich gibt es auch schlimmere Fälle, doch im Krankenhaus habe ich von Patienten gehört, die zu lange gewartet haben, dass der Nervenschaden nicht wieder repariert werden konnte. Zu lange wurde der Nervenstrang gereizt und dadurch sind Nerven abgestorben und können nicht mehr reaktiviert werden. Spritzen in Rücken haben nur kurzfristig geholfen.
Im Internet konnte ich mich übrigens sehr gut über meine Krankheitsgeschichte informieren. Einfach auf Google den Suchbegriff Bandscheibenvorfall eingeben und schon sind viele Seiten vorhanden, wo man sehr viel lernen kann.
Ich hoffe, durch meinen Bericht konnte ich einigen Leuten helfen, die genauso eine Angst vor einer OP haben wie ich und auch für der Überlegung stehen, was nun. Wer noch nicht davon betroffen ist, sollte vielleicht nicht meinen Bericht vergessen und falls es dann einmal kommt sich daran erinnern. Jetzt hoffe ich nur noch, dass ich wieder schnell im Februar einen Job finde und dass ich nie wieder diese Schmerzen erleben muss.
Keilkissen. Das ist ein Kissen wie die Form eines Keils, welches auf die Sitzfläche gelegt wird. Dadurch wird man beim Sitzen gezwungen, eine gerade Rückenhaltung einzunehmen. Inzwischen haben wir vier Stück davon im Hause und sitzen alle darauf.
13 Bewertungen, 3 Kommentare
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10.10.2007, 09:28 Uhr von Baby1
Bewertung: sehr hilfreich.•:*¨ ¨*:•. Liebe Grüße Anita .•:*¨ ¨*:•.
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03.05.2006, 03:10 Uhr von morla
Bewertung: sehr hilfreichsehr hilfreich <br/>
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25.01.2005, 17:16 Uhr von kundschafter
Bewertung: sehr hilfreichAch herje da hast du aber ganz schön gelitten. Meine Tochter 28 J. macht im Moment genau das durch, was du geschrieben hast. Auch sie hat schon Taubheitsgefühle im Bein. Am 1.02.2005 hat sie ihren CTG Termin. Bin gespannt wie lange die Ärzti
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