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Erfahrungsbericht von streitline

Entscheidungsmatrix - Die Qual der Wahl

Pro:

Visualisierung des Entscheidungsweges; gute Entscheidungshilfe

Kontra:

braucht etwas Zeit

Empfehlung:

Nein

Täglich treffen wir eine Vielzahl an Entscheidungen; mal leichten, mal schweren Herzens; mal bewusst oder unbewusst oder aus dem Bauch heruas. - Was aber nun, wenn so gar kein Entschluss reifen will? Wenn man quasi die Qual der Wahl hat?
Zur Entscheidungsfindung stelle ich Euch eine 5-Schritt-Methode vor, die mit Hilfe einer Entscheidungsmatrix den Lösungsweg erarbeitet (aus \"Gekonnt entscheiden\" von Vera F. Birkenbihl)

Vorab:
Benötigt werden Papier und Bleistift und den Willen, sich mit seinem Thema auseinanderzusetzen.

1. Problemdefinition:

Man definiere das Problem sowie das zu erreichende Ziel, dessen Sinn und Zweck. Die Problemdarstellung muss präzise sein. Ungenauigkeiten in der Problembeschreibung führen dazu, dass die Lösung und das Ziel nur difus erreicht bzw. verfehlt werden können. Man analysiere dabei alle in Betracht kommenden Faktoren, mögen sie einem auch zunächst noch so abwegig erscheinen. Schließlich will man ja ein Ziel erreichen und sich seine Entscheidungsfähigkeit erleichtern (= lösen!).

2. Kriterien auflisten:

Man notieren alle zu beurteilenden Aspekte, Maßstäbe und Kriterien. Auch hier gilt: je exakter man diese Angaben vervollständigt, desto genauer trifft man sein Ziel (hit the target!).

3. Möglichkeiten auflisten:

Um die Entscheidungsmatrix zu vervollständigen, schreibe man alle in Frage kommenden Möglichkeiten auf.

4. Faktoren-Analyse

Mit dem bisher erarbeiteten Punkten geht man jetzt dazu über, seine Entscheidungsmatrix auf das Papier zu bringen. Dazu entwirft man eine Tabelle wie folgt:

a) Die einzelnen Kriterien (s. 2.) trägt man auf der horizontalen Linie (Querlinie) ein. Die verschiedenen Möglichkeiten (s. 3.) werden auf der vertikalen Linie (Längslinie) notiert:

__________K1_____K2_____K3_____usw.
M1____________________________________________S
M2____________________________________________U
M3____________________________________________M
M4____________________________________________M
M5____________________________________________E
usw.


b) Jetzt sind die verschiedenen Bewertungspunkte visualisiert. Die Qual der Wahl wird nunmehr ein nüchtener Entscheidungsfindungsprozess. Wir schalten unsere grauen Gehirnzellen ein und analysieren die Situation. Hierzu kann folgendes Bewertungssystem herangezogen werden. Punkte von 0-7 können vergeben werden, wobei 0 Punkte die schlechteste Bewertung und 7 die beste sind. Alle anderen Punkte liegen in ihrer Wertigkeit und Bedeutung auf dieser Skala dazwischen.

Sollte man sich bei den Einzelbewertungen nicht absolut entscheiden können, so ist das ein Hinweis, das einem noch wesentliche Informationen fehlen. Man markiere diese Stelle, um sich zu einem späteren Zeitpunkt diese Infos einzuholen.

Der 4. Schritt ist erst dann abgeschlossen, wenn alle Kästchen bewertet sind.

5. Auswertung der Entscheidungsmatrix:

Man addiere die einzelnen Werte in der horizontalen Linie, so dass man am rechten Rand verschiedene Summen erhält. Die Möglichkeit mit der höchsten Summe bildet dann DIE ENTSCHEIDUNG, selbst wenn der ein oder andere Einzelfaktor eventuell dagegen gesprochen hätte.

Falls zwei Möglichkeiten dieselbe Summe aufweisen, muss man noch ein weiteres Kriterium finden, dass mit in die Waagschale geworfen wird un dann zur Entscheidungsfindung zwischen diesen beiden Möglichkeiten führt.

Zur Verfeinerung der Entscheidungsmatrix kann man noch zwischen Kann- und Muss-Kriterien unterscheiden. Muss-Kriterien sind höher zu bewerten und werden mit einem Multiplikator (z.B. Faktor 3 oder 5 o.ä.) versehen. Zur Kenntlichmachung in der Matrix werden diese Kriterien fett umrandet.

Fazit:

Ob bei der Jobsuche und der Wahl zwischen mehreren interessanten Stellenangeboten oder bei Kauf eines Hauses oder Autos oder bei der Auswal einer Urlaubsreise, die Entscheidungsmatrix ist ein wirksames Hilfsmittel und hat sich bei mir schon in vielen Situationen bewährt. Keine langen Entscheidungsprozesse, keine schlaflosen, kopfzerbrechenden Nächte quälen mich mehr. Ich finde, dass dies ein erleichtender Weg zur Lösungsfindung ist und mir ein großes Stück an gedanklicher und persönlicher Freiheit verleiht. Sind die verschiedenen Möglichkeiten und Kriterien erst einmal auf das Papier gebracht, wird mein Kopf freier und meine Entscheidungsbereitschaft größer.


In diesem Sinne
- wer die Wahl hat,
hat die Freiheit der Entscheidung.

© streitline für ciao 30.04.2003
© streitline für ciao 22.01.2003

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