Über Themen mit G Testbericht

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Erfahrungsbericht von tobi.birkner

Gebärdensprache, für Gehörlose die einzige Möglichkeit zu kommunizieren

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

Zuerst will ich erklären, wie ich dazu gekommen bin mich mit Gebärdensprache (in Zukunft immer DGS) zu befassen.
Wie schon in anderen Berichten beschrieben machte ich bis vor kurzem meinen Zivildienst in einem Heim für gehörlose, verhaltensauffällige Kinder und Jugendliche. Da diese Kinder und Jugendlichen nicht von den Lippen ablesen können und größtenteils auch ihre Lautierung nicht in Wortsprache umsetzten können, bedeutet sie können nicht verständlich sprechen, braucht man natürlich eine Methode um trotzdem mit ihnen zu kommunizieren.
Diese Methode der Kommunikation heißt Gebärdensprache.
Für einen Menschen der noch nie gesehen hat wie sich 2 Gehörlose in Gebärdensprache unterhalten ist es extrem schwierig sich vorzustellen wie das Ganze funktioniert, ich werde aber im Folgenden versuchen zu erläutern wie man sich mit DGS verständigt. Übrigens, wer noch nie Gebärdensprache gesehen hat und sich es einfach mal ansehen will, dem empfehle ich die Nachrichten um 20 Uhr auf Phönix, hier ist immer eine DGS- Dolmetscherin, die die Nachrichten für die Gehörlosen dolmetscht.

Die DGS besteht zur einen Hälfte aus den Gebärden selber, die mit Armen und Händen ausgeführt werden und zu anderen Hälfte aus Mundbild und Mimik.
Eine Gebärde zu erklären ist eigentlich gar nicht so schwierig, sie wird fast immer zwischen Brust und Kopfende ausgeführt und die einzelnen Gebärden, von den es übrigens ähnlich wie im chinesischen Schriftgebrauch unzählige gibt, unterscheiden sich hauptsächlich an der Form oder Stellung der Hand und der Finger, beispielsweise aber auch noch ob die Handfläche nach außen oder nach innen geneigt ist, und natürlich der Art der Bewegung die mit dem Arm ausgeführt wird und wie oft die Bewegung ausgeführt wird.
Ein weiteres Mittel der Kommunikation, beziehungsweise zur DGS dazugehörend ist das Mundbild, das entspricht meistens der Lautsprache, so wie wir sie auch gebrauchen würden, also wenn \"ich\" gebärdet wird, wird der Mund zu einem \"I\" geformt.
Das größte Problem war für mich aber immer die Mimik. Hierzu will ich ein Beispiel nennen.
Wir Hörenden stellen eine Frage indem wie die Tonlage unseres Sprechens am Ende des Satzes erhöhen, wie will ich das aber in der Gebärdensprache machen? Die gehörlosen können ja die Höhe der Tonlage nicht hören, also die Lösung ich muss Mimik einsetzten.
Wenn ich also eine Frage in Gebärdensprache stelle, dann ziehe ich während ich die Frage stell meine Augenbrauen ungläubig in die Mitte zusammen, somit wird dem Gehörlosen signalisiert dass dieser Satz, den er gerade sieht, eine Frage ist.

Das hört sich jetzt alles furchtbar kompliziert an und ich muss schon sagen es ist auch nicht so ganz einfach die Gebärdensprache zu erlernen, Zu den Gründen aber später mehr. Ich würde es ungefähr damit vergleichen eine Fremdsprache, wie Arabisch oder Japanisch, mit anderen Schriftzeichen zu erlernen, es ist aber absolut nicht mit dem Erlernen von Französisch oder Italienisch zu vergleichen.
Das liegt zum großen Teil daran, dass unser Gehirn nicht gewöhnt ist, Sprache über das Auge wahrzunehmen. Das liegt einfach daran, dass wir als Hörende ja zwei Ohren haben und uns mittels Lautsprache verständigen. Unsere Augen beziehungsweise das Gehirn ist einfach nicht darauf trainiert ganz geringe Nuancen wahrzunehmen und diese Nuancen dann in \"Sprachverstehen\" umzusetzen.
Hierzu will ich auch mal ein Beispiel nennen:
Die Gebärden für \"Taxi\" und \"Sex\" unterscheiden sich nur in einer winzigen Fingerstellung. Das ist dann natürlich prädestiniert immer mal wieder in Fettnäpfchen zu dappen.
Ich wollte während meiner Zivizeit einen Jugendlichen fragen, wie er heim kommt, und ob ich ihm eine Taxi bestellen muss, fragte aber ob ich ihm Sex bestellen sollte. Er lachte sich daraufhin mindestens 10 Minuten total kaputt und fragte mich dann wie viel denn der Puff kosten würde.
Na ja solche Sachen sind mir in den letzten 10 Monaten des Öfteren passiert, und es wird sich bei keinem Anfänger, zu denen ich mich immer noch zähle, vermeiden lassen, immer wieder solche Fehler zu machen.
Allerdings hat die DGS auch viel mit Assoziation zu tun, da es nicht für alle Wörter eine Gebärde gibt, oder diese dann den Gehörlosen selber auch unbekannt ist. In solchen Fällen müssen die Worte dann umschrieben werden, und aufgrund dieser Beschreibungen, die sehr häufig vorkommen, haben Gehörlose auch ein Gespür, was der Satz jetzt ungefähr heißen sollte und verstehen deshalb auch Sätze die mit Fehlern nur so vollgepackt sind.
Ich hatte aber auch noch einen Nachteil beim Erlernen der DGS, schließlich belegte ich am Anfang keinen Gebärdenkurs, sondern musste mir mit Hilfe der anderen Erzieher und mit etwas kleinerer Hilfe der Gehörlosen die DGS selber beibringen. Das große Problem dabei ist, dass es in der Gebärdensprache auch Dialekte gibt und die Jungs auch teilweise eigene Gebärden erfinden, deshalb denke ich dass ich, wenn ich mich mit Gehörlosen aus zum Beispiel Bayern unterhalten würde, ich riesige Probleme hätte diese zu verstehen, bzw. mich ihnen verständlich zu machen.

Abschließend kann ich nur sagen die Arbeit mit den Gehörlosen hat mir sehr viel Spaß gemacht, mitunter wohl auch deswegen weil ich die Gebärdensprache erlernen konnte. Das klang jetzt alles etwas kopliziert und schwer, wer aber täglich sich mit der DGS bescghäftigt würde ich sagen kann sich nach 4-5 Monaten verständlich machen und nach 10 Monaten konnte auf jeden Fall ich schon richtige Konversation treiben.




----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-06-11 08:57:13 mit dem Titel Gentechnik, Chancen und Risiken

Mein heutiger Beitrag handelt von einem Thema, dass uns alle noch vor zwei Jahren ziemlich stark bewegt hat, nämlich der Gentechnik, beziehungsweise das Klonen. Damals wurde gerade mit geklonten Tieren herumgebastelt und daraufhin entfaltete sich die Debatte um Gentechnik allgemein. Zuerst muss ich wohl sagen, dass mein Wissen und meine eigene Meinung über dieses Thema vom Biologieunterricht herrühren und schon über ein Jahr alt sind, also erhebe ich keinerlei Anspruch die neuesten und aktuellsten Daten und Wissensstände hier aufzuführen.

Zuerst will ich mal erklären was Gentechnik eigentlich ist:
Gentechnik ist eine Sammlung von Methoden zur Analyse von DNS (Desoxyribonukleinsäure, unserer Erbinformation in den Zellen, übrigens haben das alle Lebewesen auf dieser Welt und sie ist immer gleich aufgebaut), der Neukombination von DNS und letztendlich die gezielte Übertragung von neukombinierter DNS in eine Wirtszelle.
Das Anwendungsspektrum ist heute schon sehr groß, so wird zum Beispiel Medizin im großen Stil von genverändeten Bakterien hergestellt. Ein anderes Gebiet ist die Herstellung von transgenen Pflanzen, also zum Beispiel die Anti- Matsch- Tomate.
Weitere aber relativ kleine Anwendungsbeispiele sind die Gendiagnostik von Erbkrankheiten und die Gentherapie bei Erbkrankheiten.

Gentechnik ist also in keinem Fall weder das Klonen von Tieren noch das gezielte Züchten neuer Rassen noch das Herstellen von Hybriden. Hybride sind Tiere wie das Maultier oder die Schiege (Schaf und Ziege).

Wie im einzelnen das Herstellen von genveränderten Tieren und Pflanzen funktioniert, denke ich brauche ich nicht zu erklären, das würde erstens den Rahmen sprengen und aufgrund der vielen nötigen Vorkenntnisse über den Bau der DNS und von Bakterien und Viren wohl sowieso nur einem kleinen Teil der Leser zugänglich sein. Wer nämlich nicht gerade Bio- LK hatte oder gerade Bio oder Medizin studiert würde nur Bahnhof verstehen.
Zur somatischen Gentherapie ist folgendes zu sagen, hierbei wird versucht, man ist meines Wissens nach immer noch im Versuchstadium, mit Hilfe genverändeter Viren ein Gen in menschliche Zellen einzuschleusen, welches eine Erbkrankheit, wie die Bluterkrankheit vollständig heilen könnte. Allerdings ist man da immer noch im Versuchstadium, einem Bluter fehlt ein ganz spezielles Gen, welches man heute aufgrund der neuen Verfahren als eines der ganz wenigen entschlüsselt hat. Dieses Gen ist zur Herstellung von FaktorVIII nötig. Mit sog. Retroviren wird nun versucht genau dieses Gen in menschliche Zellen einzuschleusen. Das Problem der Erbkrankheir bleibt aber bestehen, die Chance kranke Kinder zu bekommen bleibt gleich hoch.
Das größte Feld in dem Gentechnik heute angewandt ist aber die Herstellung von Medikamenten. Hierzu werden Bakterien genverändet, dass sie beispielsweise Insulin, und zwar menschliches Insulin, welches alle Diabeteskranken benötigen, herstellen. Dabei muss natürlich ersteinmal die Erbinformation entschlüsselt werden welche für das Herstellen von Insulin beim Menschen gebraucht wird. Ist dies Information entschlüsselt wird DNS mit genau dieser Erbinformation künstlich gezüchtet und in Bakterien eingefügt. Diese Bakterien vermehren sich dann, bilden Kolonien und produzieren bei genügend vorrätigen Nährstoffen das nötige Insulin und zwar in riesigen Mengen.
Worüber ich nicht genau Bescheid weiß ist die Herstellung transgener Pflanzen, deshalb will ich es damit belassen, dass transgene Pflanze , Pflanzen mit genetisch veränderten Eigenschaften, wie höherem Ertrag oder Schädlingsresistenzen.

Obwohl ich eindeutig pro Gentechnik eingestellt bin, und das ist damit zu erklären dass ich über die Risiken genau Bescheid weiß und vor allem über die Chancen Bescheid weiß, werde ich jetzt noch ein paar Punkte kontra der Gentechnik bringen.
· bei vielen Menschen mag der Eindruck entstehen die Wissenschaftler spielen Gott oder verändern die Evolution.
· Gefahr für die Ökologie, da alte Nutzpflanzen von neuen transgenen Pflanzen verdrängt werden
· Gefahr der Entartung, zum Beispiel zufälliges Herstellen einer Killerbiene o.ä.
· Gefahr durch neuartige Allergien durch neue Proteine in der Nahrungskette
· Gefahr der Übertragung von transGenen auf andere Mikroorganismen

Nun komme ich jedoch zu meiner eigenen Meinung, wie oben schon erwähnt bin ich eindeutig pro Gentechnik eingestellt und das hat auch seine guten Gründe.
· Behandlung von Erbkrankheiten ist möglich
· Herstellung von lebenswichtigen Medikamenten, dadurch fallen übrigens weniger Tiere Tierversuchen zum Opfer.
· Pflanzen lassen sich ernährungsphysiologisch aufwerten.
· Verhinderung von Krankheits- erzeugenden Keimen in den Nahrungsmitteln
· Der Verbrauch von Pestiziden und Anbauflächen wird durch Ertragsteigerung verringert.
· Umweltschonende Produktion
· Und zu guter Letzt das wohl subjektivste, die Abwechslung m Gaumen, man kann einfach neue Geschmäcker ausprobieren.

Nun als letztes komme ich auf die Angst vieler Menschen zu sprechen, dass diese Techniken, die heute schon funktionieren, aber nur im Bereich der Mikroorganismen und bei Pflanzen, dass dies Techniken auch auf den Mensch angewandt werden um beispielsweise das perfekte Kind zu züchten, oder Klone ohne Kopf herzustellen, die dann als Ersatzteillager für die lebenden Menschen dienen könnten.
Dazu muss man wissen dass die Geninformation beim Menschen viel komplizierter ist als bei Bakterien oder bei Viren, das menschliche Genom ist zwar heute nominell zu 99% entschlüsselt, aber man weiß bis auf ganz wenige Gene noch überhaupt nicht welche Gene auf welchem der Chromosomen sitzen. Insofern kann man auch keinen Menschen schon vor der Geburt so verändern, dass er groß muskulös und blauäugig wird und zudem noch einen IQ von 200 hat. Das ist im Moment noch unmöglich und das wird auch in den nächsten 50 Jahren unmöglich bleiben.
Dies Ängste sind also vollkommen unbegründet und ich denke auch falls es irgendwann mal möglich sein sollte wird dem sofort ein Riegel von der Politik vorgeschoben.

29 Bewertungen, 5 Kommentare

  • IvoryB

    24.06.2002, 17:31 Uhr von IvoryB
    Bewertung: sehr hilfreich

    Kann leider nur hier antworten, denn auch bei mir geht das Gästebuch und anderes nicht!! Bin beruhigt, dass es nicht nur bei mir so ist! Dein Bewertungsverhalten finde ich übrigens extrem gut, so bin ich ja auch auf Dich aufmerksam geworden und a

  • Gorion

    19.06.2002, 21:36 Uhr von Gorion
    Bewertung: sehr hilfreich

    Gefällt mir der Bericht! Find' Gentechnik irgendwie voll interessant...danke für den Bericht!! Gruß, Gorion

  • grapefruity

    11.06.2002, 21:50 Uhr von grapefruity
    Bewertung: sehr hilfreich

    ....bin begeisterte Ex-Bio-Leistungskurslerin...:)

  • ClaudiaRetzmann

    11.06.2002, 11:19 Uhr von ClaudiaRetzmann
    Bewertung: sehr hilfreich

    ich bin da doch eher zwiegespalten, klar ich Gentechnik im Bereich Erbkrankheiten eine gute Sache...

  • traxdata

    11.06.2002, 11:03 Uhr von traxdata
    Bewertung: sehr hilfreich

    sicher wird die gentechnik viel gutes bringen aber auch schlechtes ... so war es eigentlich immer ohne Kernenergie brachte auch gutes ... oder auch dir Raumfahrt ... also wichtig ist immer was der Mensch draus macht ... mfg traxx