Erfahrungsbericht von ss09876
Untermieter: Meine Kakerlaken und ich!
Pro:
Man ist nie einsam!
Kontra:
Dazu muss ich mich jetzt nicht äußern!
Empfehlung:
Nein
Als ich die schlechte Nachricht erhielt, beschloss ich mir zum Lernen bis zu nächsten Prüfung ein Semester später ein möbliertes Zimmer zu nehmen. Um meine Eltern nicht mehr als nötig zu belasten, wollte ich auch ein recht günstiges Zimmer.
Ich durchforstete die Wohnungsanzeigen und entdeckte ein 19 m2 Zimmer mit kleiner Küche und Badezimmer für 290,- DM warm in einem Art Studentenwohnheim. Obwohl ich mir darüber im klaren war, dass es keine Luxusherberge sein würde, war die Enttäuschung bei der Besichtigung sehr gross. In einem 7 stöckigen Haus lebten dort etwa 500 Personen, die Flure glichen einer Kaserne und die Gerüche mochte ich schon zu beginn nicht zuordnen. Auch die Wohnung selbst erschien mit Ihrem alten braunen Badezimmer und dem braunen PVC-Boden nicht besonders einladend. Ich dachte mir allerdings mit viel Sagrotan und ein paar persönlichen Gegenständen, wird es für ein paar Monate schon reichen und unterschrieb den Mietvertrag.
Kurze Zeit später lernte ich meinen Freund kennen und frisch verliebt, waren wir rund um die Uhr zusammen.
Nach etwa 1 Woche kam er etwas verlegen aus dem Badezimmer und fragte: "Sag mal wusstest Du eigentlich, dass Du Kakerlaken hast?"
Ich traute meinen Ohren nicht "ich" und Kakerlaken? Mir waren schon 2-3 mal kleine Käfer im Bad aufgefallen, da ich aber die zwei Jahre zuvor am Stadtrand mit Balkon gelebt hatte, war ich es gewohnt, dass sich mal eine Ameise oder ein Käfer in meine Wohnung verirrt.
Daher entgegnete ich nur empört:" Kakerlaken? Du spinnst doch, dass wird irgendein kleiner Käfer gewesen sein, der ist doch viel zu klein für eine Kakerlake!"
Um keinen Streit zu verursachen gab mein Freund nach und meinte sich wahrscheinlich geirrt zu haben, und wir setzten wieder unsere rosarote Brille auf.
Etwa eine Woche später klopfte der Hausmeister an die Tür! Da mein Freund ebenfalls bei mir war, lief mein Kopf bei seiner Frage hochrot an: "Sagen Sie mal! Haben Sie Kakerlaken in der Wohnung!"
Ich konnte es nicht fassen die kleinen putzigen Käfer waren also wirklich Kakerlaken. Ich konnte mein Entsetzen kaum verbergen. Dann noch seine Frage "Was schätzen sie: wenige, einige oder viele? Ich muss herausfinden wo sich das Haupt-Quelle befindet!" Ich vermutete nur einige und schloss die Tür.
Als ob die Biester das gehört hätten, in den nächsten Tagen liefen mir immer mehr über den Weg, vorallem als ich das Licht im Badezimmer anschaltete, oder meine Küchenschranktür offnete, flüchteten sie in alle Ecken. Das schlimmste war allerdings, sie wurden immer größer. Am liebsten wäre ich ausgezogen, aber wohin, mein Freund lebte damals noch bei seinen Eltern und meine Eltern leben 400 km von Aachen entfernt.
Ein zusätzliches Problem stellte dar, das die Kakerlaken ihre Eier in kleine fast unzerstörbare Pakete ablegen, so dass sie sich leicht an z.B. Schuhsohlen hängen bleiben. Ihr könnt Euch vorstellen wie peinlich es war, wenn jeder Freund den man besuchte, einen bittet die Schuhe doch bitte vor der Tür auszuziehen.
Etwa eine Woche später kam das erste Mal der Kammerjäger, was eine fürchterliche Sauerrei war, da ich alle meine Sachen in Kisten packen musste. Überall wurde diese Chemiekeule versprüht, auch wenn es hieß, diese sei für den Menschen nicht schädlich, war mir dabei nicht besonders wohl!
Einige Tage später wurde die Prozedur wiederholt, währenddessen erzählte mir der Kammerjäger, das mein Nachbar tausende von diesen Tierchen beherbergte, welche über den Lüftungsschacht in mein Badezimmer gekrochen waren.
Nach und nach verendeten meine Untermieter, womit das Elend aber noch kein Ende nahm, da ich doch Wochen später überall auch zwischen meinen Sachen die "Leichen" fand.
Etwa drei Tage bevor ich auszog, tauchten die Viecher wieder auf. Zum Glück waren ich nur noch am renovieren und meine Sachen hatte ich auch nicht mehr in der Wohnung.
Ich dachte mir nur "Viel Spass lieber Nachmieter!", den ich allerdings nicht kannte und somit nicht warnen konnte.
Eine Sache noch zum Schluss, wenn in einem so großen Mietshaus einmal Kakerlaken aufgetreten sind, ist es fast unmöglich sie komplett wieder loszuwerden.
26 Bewertungen, 6 Kommentare
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12.04.2002, 16:09 Uhr von kehlchen
Bewertung: sehr hilfreichBei mir auf der Arbeit rennen die Viecher mittlerweile auch nur noch rum. bin gespannt wann mein chef mal was dagegen macht...
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03.04.2002, 00:54 Uhr von Alusru
Bewertung: sehr hilfreichDie sind mir in Spanien auch begegnet ich schüttel mich heute noch. Eine Freundin von mir hat ihnen eine Schüssel Bier hingestellt das hat geholfen, sie haben sich tot gesoffen Gruß Uschi.
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02.04.2002, 19:15 Uhr von Sternenstaub
Bewertung: sehr hilfreichhoffentlich passiert mir nie so was!
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02.04.2002, 18:31 Uhr von schweitzman
Bewertung: sehr hilfreichDa hilft nur der gang in die Videothek um die Ecke und "Joe´s Apartement" ausleihen, vielleicht kann man sich ja ähnlich mit den Viechern organisieren...Faszinierende Geschöpfe, ich möcht sie nicht unterm Kühlschrank hab
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02.04.2002, 18:28 Uhr von Netti1982
Bewertung: sehr hilfreichna dann...
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02.04.2002, 18:25 Uhr von Anubis71
Bewertung: sehr hilfreichNa viel Spass auch noch! ;-)
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