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Erfahrungsbericht von flela2

Positives Denken kann krank machen

Pro:

Es kann einen aufbauen

Kontra:

man darf nicht nur alleine positiv denken. Man muß handeln

Empfehlung:

Nein

Gestern verfolgte ich im Radio eine Sendung in der Dr. Günter Scheich über sein Buch sprach
"Positiv Denken macht krank". Da ich eigentlich auch immer der Meinung war, dass positives
Denken eine erfolgversprechende Methode ist sein Leben angenehmer zu gestalten, war ich
gespannt was wohl der Autor meint mit "krank machen". Nachdem ich seine Ansichten in
diesen 60 Minuten ziemlich genau erläutert bekam, bin ich auch nicht mehr so sicher ob
positives Denken ein Allheilmittel ist, wie es ja oft versprochen und behauptet wird.

Was zunächst einmal klar ist, ist dass positives Denken alleine nichts verändern kann. Wenn
ein Schüler sich ständig einredet, das wird schon, dann wird es dadurch alleine noch nichts.
Nur in Kombination mit der richtigen Lernmethode kann sich ein Erfolg einstellen. Das klingt
eigentlich logisch. Wer immer nur denkt es wird schon und tut nichts dafür, der wird umso
entäuschter, wenn er trotz des positiven Denkens keinen Erfolg hatte. Und genau das ist der
Punkt an dem der Autor ansetzt. Er will nicht, dass wir alle zu Pessimisten und Miesepetern
werden, aber er zeigt die Gefahren auf, die sich hinter der Botschaft "positives Denken"
verbergen können.

An Beispielen aus seiner eigenen Praxis, hat er anschaulich dargestellt, dass es durchaus
negativ sein kann, wenn man sein ganzes Leben nach den Regeln der Positiv- denk- Methode
ausrichtet. Eine Frau kam schwer depressiv in seine Praxis und es stellte sich im Laufe des
Gesprächs heraus, dass sie jede Menge dieser tollen Bücher besas in denen ihr das positive
Denken anerlernt wurde. Zum Schluss
brach sie zusammen und war jahrelang eine schwer depressive Frau, die selbst dann nicht
erkennen konnte, dass sie viele für die Selbstbehauptung wichtige Gefühle wie Aggression
unterdrückte.

Immer positiv zu denken bedeutet ja auch, nichts als negativ anzusehen. Alles ist gut, auch
wenn es eigentlich schlecht ist. Und genau da liegt auch eine Gefahr. Nehmen wir mal das
Beispiel Kleinkinder. Ein Kind fällt vom Fahhrad und weint. Die Mutter stürmt auf das Kind zu
und sagt:" Ach das tut doch gar nicht weh." So wird dem Kind gleich das natürliche Gefühl von
Schmerz genommen. Oder auch Sprüche wie:" Ein Indianer kennt keinen Schmerz" sind
durchaus nicht gerade förderlich. Das positive Denken sucht 'damit doch nur einen Weg, das
negative zu rechtfertigen.

Ein weiteres Beispiel sind Menschen die genau das Gegenteil von dem tun was sie sagen. Sie
reden unheimlich positiv daher und im Endeffekt setzen sie es aber nicht um. Daraus wird
ersichtlich, wie wenig das Denken das menschliche Verhalten beeinflusst. Ängstliche
Menschen können zwar rational zum Schluss kommen, dass ihre Angst nicht adäquat ist,
können sich in der konkreten Situation ihre Angst jedoch nicht "wegdenken". Das beste
konkrete Beispiel, dass mir dazu einfällt bin ich selbst im Bezug auf Inlineskaten.

Die ganzen Gurus des positiven Denkens trennen strikt zwischen gut und schlecht und das
erzeugt ein schwarz-weiß Denken. Dass negative Gedanken und Gefühle für die seelische
Gesundheit ebenfalls wichtig sind, wird ignoriert. Der Mensch muss Grenzen setzen können,
er muss erkennen, dass er etwas zu verlieren hat. Zwar ist das Leben erst mit dem Tod ganz
am Ende, aber auch dazwischen können wir verlieren und gewinnen nicht immer. Bei
Verlusten kann man nicht einfach zur Tagesordnung übergehen, sondern muss sich damit
auseinandersetzen.

Abschliessend bleibt festzuhalte, wer sein Denken permanent zu kontrollieren versucht, wird
auf Dauer misstrauisch gegenüber seinen eigenen Gedanken. Die Gedanken sind nicht frei,
sondern müssen in eine bestimmte, eben positive Richtung gelenkt werden. Man denkt also
nicht mehr selbst sondern handelt nur noch nach Vorschrift. Udn das kann wirklich krank
machen.

Diese Ausführungen bedeuten aber nicht, dass für mich das negative Denken das A und O ist.
Ich finde lediglich man darf sich nicht auf eine Richtung versteifen. Man muß einfach seinen
eigenen Gefühlen trauen und nicht der Idealvorstellung eines Buchautors. Es ist nicht alles
richtig was andere behaupten und einem weiß machen wollen. Wenn etwas von uns als
negativ empfunden wird, dann müssen wir es auch so akzeptieren können. Wir müssen aber
auch erkennen, wann Dinge positiv und gut sind.

So und nun hoffe ich auf eine rege Disskussion.

Eure Flela

16 Bewertungen, 5 Kommentare

  • leser@tte

    03.05.2002, 14:46 Uhr von leser@tte
    Bewertung: sehr hilfreich

    Es gibt nichts traurigeres als einen jungen Pessimisten - ausgenommen einen alten Optimisten! / Abgesehen davon sieht der Bericht aber etwas zepflückt aus - viele Absätze!

  • crazina

    03.05.2002, 10:46 Uhr von crazina
    Bewertung: sehr hilfreich

    Also das kommt immer drauf an ob man es übertreibt.

  • Anubis71

    02.05.2002, 14:32 Uhr von Anubis71
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich muss schon sagen, wer denkt, alleine durch positives denke wird alles besser, der muss schon ein wenig bekloppt sein. Mit positiven Denken kann man sich motivieren was zu erreichen, aber machen muss man es dann schon selber. Gruss Anu

  • Geiler_Typ

    02.05.2002, 13:32 Uhr von Geiler_Typ
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr schöner Bericht,weiter so,man liest sich,gruß michi...

  • Mathias.Belka

    02.05.2002, 13:32 Uhr von Mathias.Belka
    Bewertung: sehr hilfreich

    Gerade in meinem Sport ist es wichtig "positiv Denken" ;o]