Erfahrungsbericht von ChaosClaudi
Reaktionen - Von der Schwierigkeit, im richtigen Moment das Richtige zu tun
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Manchmal gerät man einfach so in eine Situation, in der man weiß, dass man irgendwie reagieren sollte. Nur woher weiß man, was zu tun ist?
Als ich heute in der Bahn zum Bahnhof saß, stieg wenige Haltestellen nach mir eine Frau zu, die ziemlich wütend, oder vielleicht eher verbittert war. Anscheinend hatte sie irgendjemand beleidigt, was sie, ihrere Lautstärke nach zu schließen, unbedingt der ganzen Bahn mitteilen wollte. In Worten, die ich hier nicht wiederholen möchte, erzählte sie von einem jungen Mann, der sie an der Haltestelle wohl als dumm bezeichnet hatte. Eine regelrechte Lawine aus Schimpfwörtern der übelsten Art und Gewaltandrohungan an alle, die sie in Zukunft dumm anmachen würden, tönte durch die Bahn.
Ich tauschte ein genervt-irritiertes Lächeln mit dem Mädchen, das mir gegenüber saß und schaute anschließend aus dem Fenster unter der Hoffnung, die Frau würde bald Ruhe geben.
Doch dann änderte sich etwas in ihrer Stimme. Sie klang auf einmal weinerlich und verwundbar. Sie sprach davon, wie gemein manche Menschen ihr gegenüber waren. Sie brach beinahe in Tränen aus, als sie erzählte, dass sie ständig von Menschen fertig gemacht wurde, die sie gar nicht kennen und wie sehr sie mit dieser Ungerechtigkeit zu kämpfen hatte.
Auf einmal bekam ich Mitleid mit mir und wünschte, ich könnte irgendetwas für sie tun, ihr vielleicht irgendwie helfen. Doch ich hatte keine Ahnung, was ich hätte tun können.
Kaum hatte sie mein Mitgefühl geweckt, schwenkte ihre Stimmung wieder um, und ihre Worte löschten sofort jegliches Mitgefühl in mir aus und ersetzen es durch eine Welle der Wut und Verständnislosigkeit.
Sie warf wieder mit übelsten Beleidigungen um sich, doch diesmal ging es nicht mehr um die Person, die sie beleidigt hatte, sondern um Ausländer, die sie mit den niveulosesten Ausdrücken betitelte, die ein Mensch in den Mund nehmen kann. \"Scheiß-Neger\" gehörte noch zu den harmlosen Dingen.
Mein Blick wanderte wieder zu dem Mädchen mir gegenüber. Das kleine Lächeln von vorher war gänzlich aus ihrem dunkelhäutigen Gesicht gewichen und in ihren Augenwinkeln sammelten sich Tränen. Ihre augen erzählten, dass sie schon öfters mit solchen Äußerungen konfontiert worden war und dass sie ihr trotzdem verdammt weh tun konnten.
Ich musste irgendwie reagieren, wollte es auch, doch wusste ich im ersten Moment nicht, was ich tun sollte. Tausende Gedanken schossen mir durch den Kopf.
Ich wollte der Frau ins Gesicht sagen, dass sie ihre rassistischen Ansichten für sich behalten sollte, und ich hätte es auch tun sollen, doch leider fehlte mir dazu der Mut.
Ich hatte zu viel Angst vor ihrer Aggresivität, war viel zu feige, um sie anzusprechen.
Stattdessen warf ich dem Mädchen gegenüber ein mitfühlendes Lächeln zu und sagte zu ihr: \"Nimm´s dir nicht so zu Herzen. Auf die Meinung solcher Menschen wie ihr solltest du echt nichts geben, die haben einfach kein Niveau\"
Mit etwas schwächlicher Stimme murmelte sie ein leises \"Danke\" und zwang sich selbst zu einem kleinen Lächeln.
Kurz darauf kamen wir am Bahnhof an. Ich nickte dem Mädchen noch einmal freundlich zu und stieg aus.
Doch bereits nach wenigen Schritten spürte ich, wie mir jemand von hinten auf die Schulter tippte.
Für den Bruchteil einer Sekunde schien mein Herz stillzustehen. Einen Moment man befürchtete ich voller Panik, dass es die Frau aus der Bahn sein könnte, die meine Worte gehört und als Angriff gewertet hatte und nun ihre Aggressivität an mir abreagieren wollte. Langsam und mit zitternden Knien drehte ich mich um.
Es war nicht die Frau, die mir aus der Bahn gefolgt war, es war das Mädchen.
Sie sagte: \"Ich wollte mich nur nochmal bedanken. Es hat gut getan, was du gesagt hast. Danke!\"
Sie umarmte mich flüchtig und schenkte mir nochmals ein Lächeln, doch diesmal wirkte es nicht erzwungen, sondern warmherzig und echt. dann drehte sie sich um und stieg in die nächste Bahn, die gerade eben eingefahren war.
Ich ärgere mich immer noch über mich selbst, dass ich nicht den Mut hatte, der Frau meine Meinung zu sagen. Aber ein klein wenig bin aich auch zufrieden mit mir weil ich es geschafft habe, einem verletzten Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.
Als ich heute in der Bahn zum Bahnhof saß, stieg wenige Haltestellen nach mir eine Frau zu, die ziemlich wütend, oder vielleicht eher verbittert war. Anscheinend hatte sie irgendjemand beleidigt, was sie, ihrere Lautstärke nach zu schließen, unbedingt der ganzen Bahn mitteilen wollte. In Worten, die ich hier nicht wiederholen möchte, erzählte sie von einem jungen Mann, der sie an der Haltestelle wohl als dumm bezeichnet hatte. Eine regelrechte Lawine aus Schimpfwörtern der übelsten Art und Gewaltandrohungan an alle, die sie in Zukunft dumm anmachen würden, tönte durch die Bahn.
Ich tauschte ein genervt-irritiertes Lächeln mit dem Mädchen, das mir gegenüber saß und schaute anschließend aus dem Fenster unter der Hoffnung, die Frau würde bald Ruhe geben.
Doch dann änderte sich etwas in ihrer Stimme. Sie klang auf einmal weinerlich und verwundbar. Sie sprach davon, wie gemein manche Menschen ihr gegenüber waren. Sie brach beinahe in Tränen aus, als sie erzählte, dass sie ständig von Menschen fertig gemacht wurde, die sie gar nicht kennen und wie sehr sie mit dieser Ungerechtigkeit zu kämpfen hatte.
Auf einmal bekam ich Mitleid mit mir und wünschte, ich könnte irgendetwas für sie tun, ihr vielleicht irgendwie helfen. Doch ich hatte keine Ahnung, was ich hätte tun können.
Kaum hatte sie mein Mitgefühl geweckt, schwenkte ihre Stimmung wieder um, und ihre Worte löschten sofort jegliches Mitgefühl in mir aus und ersetzen es durch eine Welle der Wut und Verständnislosigkeit.
Sie warf wieder mit übelsten Beleidigungen um sich, doch diesmal ging es nicht mehr um die Person, die sie beleidigt hatte, sondern um Ausländer, die sie mit den niveulosesten Ausdrücken betitelte, die ein Mensch in den Mund nehmen kann. \"Scheiß-Neger\" gehörte noch zu den harmlosen Dingen.
Mein Blick wanderte wieder zu dem Mädchen mir gegenüber. Das kleine Lächeln von vorher war gänzlich aus ihrem dunkelhäutigen Gesicht gewichen und in ihren Augenwinkeln sammelten sich Tränen. Ihre augen erzählten, dass sie schon öfters mit solchen Äußerungen konfontiert worden war und dass sie ihr trotzdem verdammt weh tun konnten.
Ich musste irgendwie reagieren, wollte es auch, doch wusste ich im ersten Moment nicht, was ich tun sollte. Tausende Gedanken schossen mir durch den Kopf.
Ich wollte der Frau ins Gesicht sagen, dass sie ihre rassistischen Ansichten für sich behalten sollte, und ich hätte es auch tun sollen, doch leider fehlte mir dazu der Mut.
Ich hatte zu viel Angst vor ihrer Aggresivität, war viel zu feige, um sie anzusprechen.
Stattdessen warf ich dem Mädchen gegenüber ein mitfühlendes Lächeln zu und sagte zu ihr: \"Nimm´s dir nicht so zu Herzen. Auf die Meinung solcher Menschen wie ihr solltest du echt nichts geben, die haben einfach kein Niveau\"
Mit etwas schwächlicher Stimme murmelte sie ein leises \"Danke\" und zwang sich selbst zu einem kleinen Lächeln.
Kurz darauf kamen wir am Bahnhof an. Ich nickte dem Mädchen noch einmal freundlich zu und stieg aus.
Doch bereits nach wenigen Schritten spürte ich, wie mir jemand von hinten auf die Schulter tippte.
Für den Bruchteil einer Sekunde schien mein Herz stillzustehen. Einen Moment man befürchtete ich voller Panik, dass es die Frau aus der Bahn sein könnte, die meine Worte gehört und als Angriff gewertet hatte und nun ihre Aggressivität an mir abreagieren wollte. Langsam und mit zitternden Knien drehte ich mich um.
Es war nicht die Frau, die mir aus der Bahn gefolgt war, es war das Mädchen.
Sie sagte: \"Ich wollte mich nur nochmal bedanken. Es hat gut getan, was du gesagt hast. Danke!\"
Sie umarmte mich flüchtig und schenkte mir nochmals ein Lächeln, doch diesmal wirkte es nicht erzwungen, sondern warmherzig und echt. dann drehte sie sich um und stieg in die nächste Bahn, die gerade eben eingefahren war.
Ich ärgere mich immer noch über mich selbst, dass ich nicht den Mut hatte, der Frau meine Meinung zu sagen. Aber ein klein wenig bin aich auch zufrieden mit mir weil ich es geschafft habe, einem verletzten Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.
14 Bewertungen, 2 Kommentare
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14.07.2005, 23:09 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichDas kann passieren, bleibe ruhig :-)
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09.03.2005, 22:49 Uhr von biker
Bewertung: sehr hilfreichDa ist was wahres dran
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