Über Themen mit R Testbericht

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Erfahrungsbericht von cranny

Wenn Kräfte eben schwinden... !!!!

Pro:

sm

Kontra:

am

Empfehlung:

Nein

Inhalt des Spots
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Der Spot beginnt mit einer Ansicht auf ein fast fürstliches Casino vor dem mehrere Luxuswagen halten. Kurze Zeit später sieht der Zuschauer den aktuellen James Bond Darsteller Pierce Brosnan, wie er in seiner verführerischen und eleganten Art und Weise auf den Rouletttisch zu schlendert. Dort sieht er natürlich gleich die dunkelblonde Schönheit, die gerade eine Schokokugel Rocher auspackt und vernascht. Brosnan nimmt sich ebenfalls ein Rocher vom Tablett des vorbeilaufenden Kellers, tauscht einen selbstsicheren Blick mit der Schönheit gegenüber und platziert die Schokokugel auf dem Feld mit der Zahl 11. Schon wird angekündigt, dass in diesem Spiel nichts mehr geht und die Roulettkugel läuft aus - landet natürlich auf der 11, was James Bond zum Sieger macht. Die dunkelblonde Frau blickt Brosnan kurz in die Augen, er hingegen packt ein weiteres Rocher aus, öffnet die Verpackung und schiebt die Schokokugel schnell und trotzdem genüsslich in den Mund, danach setzt er sein teils arrogantes teils kindliches Lächeln auf. Nach einem Schnitt sieht der Zuschauer eine 4er-Packung Rocher und den dazugehörigen Schriftzug.



Gedanken
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Zunächst konnte ich feststellen, dass Ferrero sich diesmal wirklich Mühe gegeben hat. Denn Pierce Brosnan als Hauptdarsteller, das glänzende Casino als Drehort sowie Schnitt und Kameraführung überzeugen und verhelfen dem Spot in Bezug auf Technik und Darsteller zu einem guten Eindruck.

Auffällig bleibt auch, dass innerhalb des Spots auf eine nervige Produktpräsentation oder anderes Gequatsche verzichtet wurde, James Bond füllt den Spot allein mit seinem Auftreten, es ist gar nicht mehr nötig irgendwelche Dialoge einzuführen. Insgesamt dürfte Ferrero den Namen und die Marke „Rocher“ mit diesem Spot besser vertreten und in Szene setzen als mit den vielen anderen Versuchen zuvor. Ich finde es auf jeden Fall positiv, dass nicht etwas Zutaten oder der Gang der Herstellung ausführlich beschrieben wurden, denn das interessiert den Kunden und Zuschauer eigentlich nicht. Dafür hat Ferrero den Unterhaltungswert seiner Werbung gesteigert, interessierte Zuschauer werden auch über andere Wege an ihre Informationen gelangen.

Bei der Zielgruppe fängt der neue Spot von Ferrero dann wirklich an zu schwächeln - ganz abgesehen von der Frage nach der Intention. Darsteller und Drehort machen den Eindruck als wäre Rocher nur für das reichste Fünftel der Gesellschaft geeignet, denn wer geht schon jedes Wochenende ins Casino und kann dort mit einer schönen Blondine am Spieltisch flirten? Fraglich, ob Ferrero mit dem Kultstatus von James Bond das erreicht hat, was die Firma erreichen wollte. Wie könnten sein selbstsicheres Auftreten, sein Glück bei den Frauen und die Tatsachen, dass er stets jedes Problem meistert und alles bekommt, was er haben will mit dem Produkt Rocher in Verbindung gebracht werden? Jeder Zuschauer weiß doch, dass er nicht James Bond ist und den Spot eine gehörige Portion Realität fehlt. Wie sollen dann all die wünschenswerten und beliebten Eigenschaften des James Bond auf den Genuss einer Rocher-Schokokugel projiziert werden, wenn doch klar ist, dass man einerseits allein durch Rocher nicht wie 007 werden kann, andererseits Rocher doch vielmehr in normalen Verhältnissen wie im Familieleben, für Freunden oder zu Festen gekauft und verzehrt wird?

Das beworbene Produkt halte ich für qualitativ hochwertig und gehört meines Erachtens zu den kleinen, aber feinen Schokosnacks, wahrscheinlich passt Rocher auch zu vielen Anlässen und Situationen. Der Preis für das Produkt wird im oberen Preissegment angesiedelt und so bekommt die Ferrerokugel einen leichten Glamourtouch und wird oft für besondere Anlässe gekauft.

Für mich bleibt Zielgruppe und eigentliche Intention etwas undeutlich, denn eigentlich ging es doch nur darum den bekannten James Bond Darsteller Brosnan mit einer Rocher-Schokokugel zu präsentieren. Folgt man dem Gang der Handlung im Spot, so ist das Volk nicht die Zielgruppe. Und was bleibt von der Aussage? „Mit Rocher bist Du erfolgreich, siehst gut aus, bekommst jede Frau und hast immer nur Glück im Spiel?“. Oje, dann doch lieber den Sinn und Zweck des Spots nach hinten schieben und sich auf den Unterhaltungswert der Werbung konzentrieren. Dieser ist zwar höchstens mittelmäßig und der Spot wird schnell uninteressant und langweilig, trotzdem ist es sinnvoller die Werbung einfach als kleine Geschichte mit dem sagenumworbenen James Bond 007 zu betrachten als großartig nach Sinn, Zielgruppe und Intention zu forschen.



Fazit / Empfehlung
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Ferrero hat es meiner Meinung nach geschafft sich am eigenen Kopf aus dem Sumpf zu ziehen und das teilweise recht große Negativimage ein Stück weit abzulegen. Zumindest ist der James Bond Spot ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Keine dümmlichen Texte, keine nervige Produktpräsentation, keine kitschigen Reime und keine amateurhaften Darsteller. So heißt das unterm Strich: Daumen hoch für Ferrero! Vorsicht, nicht ganz! Der Spot bietet keine Aussage, keinen Langzeiteffekt, d.h. er wird sehr schnell öde und langweilig, bietet keinen guten Witz, wartet nicht mit spezieller Komik auf und besitzt inhaltlich kaum positive Aspekte. James Bond in einen Spot einzubauen, ist sicherlich eine gute - wenn auch teure - Idee gewesen, trotzdem bleiben nach dem Spot zu viele Fragen offen und selbst die nahliegendsten Interpretationen erscheinen unlogisch und nicht passend: Niemand wird zum James Bond, nur weil er Rocher futtert - so viel ist klar. Luxus, Casino und Glamour sind zwar Blickfang, aber beim zweiten Hinsehen auch schon wieder langweilig. Ich halte diese Werbung für nicht empfehlenswert, muss Mühe und Anstrengung des Herstellers jedoch herausstellen und kann daher auch eine 3-Sterne-Bewertung vergeben: „Wenn auch die Kräfte schwinden, so ist doch der Wille zu loben!“


----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-06-02 09:45:20 mit dem Titel Wie schlecht kann Werbung denn sein??

Wie schlecht kann Werbung sein? Ferrero zeigt dem Zuschauer immer wieder, dass ein Spot nicht nur langweilig und öde, sondern auch dümmlich, nervig und total uninteressant sein kann. Entweder werden - wie bei der Werbung für die Milchschnitte - zahlreiche Zutaten aufgezählt, um eine pseudo-überzeugende Produktpräsentation zu erzeugen oder die Spots glänzen durch ihre langweilige und unkreative Story. Dem Fernsehzuschauer ist es oft einfach zu blöd solche Spots anzuschauen und so hat Ferrero mit den verschiedensten Werbungen in letzter Zeit nicht nur eine Imageverschlechterung erreicht, sondern den Zuschauer noch stärker gegen Werbeunterbrechungen im TV sensibilisiert.

Die Krönung einer „never ending story“ ist der schön in die Jahre gekommene „Ferrero Prof. Rino - Schokoladenknacker und Milchschaumschlürfer“-Spot, der dem Zuschauer in unregelmäßigen Abständen immer wieder serviert wird. Die Story ist dabei genauso niederschmetternd wie das Fazit, welches ich aus dem Spot ableiten kann.

Im Spot werden Menschen aus allen Alterklassen gezeigt - Kinder, Frauen, ältere Menschen - und alle präsentieren sich als Schokoladenknacker oder Milchschaumschlürfer. Dabei geht es um den Schokosnack „Prof. Rino“ von Ferrero, der in fast jedem Supermarkt erhältlich ist. Während des Spots sagen die Darsteller immer wieder: „Ich bin ein Schokoladenknacker!“ oder „Ich bin ein Milchschaumschlürfer!“ - mehr Inhalt oder Text hat die Werbung gar nicht zu bieten und das Prozedere zieht sich immer wieder mit den gleichen Aussagen durch den ganzen Spot.

Ehrlich gesagt habe ich mich gefragt, ob Ferrero oder gar die Agentur HP Albrecht nun restlos bescheuert geworden sind. Was soll das? Ich möchte jetzt eigentlich nicht in Flüche ausbrechen und über den Spot oder Hersteller schimpfen, eine sachliche Auseinandersetzung mit der Werbung fällt mir allerdings sehr schwer.

Nun, fragen wir uns, was der Spot bezwecken will. Bei der Suche nach der eigentlichen Aussage der Werbung komme ich schnell zu dem Schluss, dass Sinn und Zweck des Spots nur in der Darstellung der Essweise liegen können. Anscheinend will Ferrero zeigen, dass der Schokosnack Prof. Rino auf ganz unterschiedliche Weise verzehrt werden kann. Die einen legen Wert auf knackige Schokolade, die anderen schlürfen gerne Milchschaum aus dem Inneren des Snacks. Wäre da eine simple Produktpräsentation a la Milchschnitte nicht noch ein wenig besser angekommen?

Nun denn, jeder Milchschaumschlürfer ist rein logisch betrachtet auch ein Schokoknacker, denn die Schokoladenhülle muss er ja anknabbern, um seinen geliebten Milchschaum schlürfen zu können. Der Gegenspieler - der Schokoknacker - hat mehr oder weniger das gleiche Problem, denn auch er kann nicht nur Schokoknacker sein, sondern muss wohl oder übel auch den Milchschaum schlürfen, denn sonst könnte er den Snack ja gar nicht ganz essen. So gesehen gibt es kein „entweder ... oder“ in dem Spot, sondern nur den einzig wahren Schokoknackermilchschaumschlürfer.

Zu dem logischen Fehler innerhalb des Spots kommen weitere Fragen. Wieso heißt der Snack „Prof. Rino“? Und warum macht der Snack nicht intelligent, sondern so unglaublich wortkarg, dass die Milchschaumschlürfer nur noch Milchschaumschlürfer und die Schokoknacker nur noch Schokoknacker sagen können. Ist hier nicht ein Widerspruch zwischen Produkt und Zielgruppe zu sehen? Ach ja, wo ist eigentlich die Zielgruppe? Gibt es jemanden, der sich mit einem Schokoknacker oder einem Milchschaumschlürfer identifizieren mag? Zwar treten innerhalb des Spots verschiedene Personen aus verschiedenen Altersgruppen auf, eine klare Zuweisung ist jedoch nicht möglich. So weit ich mich erinnern kann ist der Name „Prof. Rino“ ja durch die äußerst intelligente und innovative Herstellung des Schokosnacks geboren worden, denn in den Knubbeln befindet sich ja das beste aus der Milch, oder? Komisch, dass dieses Produkt nicht auf die Intelligenz der Käufer im Spot auswirkt, offensichtlich stecken in dem Schokosnack nur so viel gesunde Zutaten, dass die Darsteller nach dem Verzehr nur noch „Milchschaumschlürfer“ oder „Schokoknacker“ sagen können.

Fazit

Unterm Strich ist der Spot peinlich und eine Zumutung für den Zuschauer. Eine dümmliche Story wird durch semiprofessionelle Darsteller und fehlende Aussage komplettiert und prägt den schlechten Gesamteindruck des Spots. Die Wirkung für den Hersteller dürfte eher negativ sein, niemand würde wegen diesem Spot zu dem Produkt von Ferrero greifen - es sei denn er ist ein Milchschaumschlürfer oder ein... na gut, lassen wir das *fg*... Schade finde ich jedoch, dass mit solchen Spots auch das gesamte Image der Werbung leidet, denn diese Produktion führt zum Um- oder Ausschalten der TV-Geräte und ist für jeden Werbekritiker das schlagkräftige Beispiel, wenn es darum geht zu zeigen, dass Werbung nervig, langweilig, dümmlich und unsehenswert ist.

12 Bewertungen, 3 Kommentare

  • Mataina

    02.06.2002, 12:10 Uhr von Mataina
    Bewertung: sehr hilfreich

    Werbung kann sehr sehr schlecht sein... aber auch supergut- meist sind das dann auto-spots..

  • anonym

    02.06.2002, 12:01 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    ...und obwohl du die Werbung absolut dämlich findest, kannst du dich sehr genau an das Produkt erreichen. Ergo: Sehr, seeehr erfolgreiche Kampagne, denn du hast sogar einen Bericht darüber verfasst und somit noch mehr Werbung gemacht. Werbung mus

  • Skydancer01

    02.06.2002, 11:51 Uhr von Skydancer01
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schau mal vorbei wenn du magst^^ ~Sky